Wohnung unsicher

      Wohnung unsicher

      Hey,

      konkret eine Frage- ja, weiß ich nicht. Beziehungsweise doch.
      Also, ich lebe in einem Wohnheim und habe meine eigene Wohnung, kein Teilen der Küche oder Bad mit jemand anders. Es ist nicht übermäßig groß, aber darum geht es nicht. Es ist leicht zu übersehen, zu kontrollieren- Sicherheit zu gewinnen.
      Aber genau die fehlt mir. Sicherheit.

      Mein Schlüssel liegt bei einem sehr guten Freund direkt gegenüber hinterlegt- wir haben damals im Dreieck die Schlüssel getauscht, damit wir reinkommen, falls sich einer aussperrt. Wirklich sinnvoll, wie wir mehrmals erfahren haben.
      Allerdings ist über genau diesen Dreiecks-Schlüssel-Tausch jemand letztes Jahr in meine Wohnung gekommen. Wer oder wieso, ist erstmal irrelevant. Nur seitdem ist meine Wohnung wechselweise sehr unsicher. Anfangs war es unerträglich, zwischendrin war es wieder sicher gewesen und br*cht jetzt oft regelmäßig.
      Die Tür ist dick, hat eine hohe Lärmschutzwirkung, ein Schlüssel ist mein eigener, der andere liegt eben immer noch bei dem Freund gegenüber (wo er auch bleiben soll, denn von Zeit zu Zeit passiert mir das ebenfalls, dass ichs schaffe, mich auszusperren), der letzte liegt bei meinen Eltern. Mehr gibt es nicht. Ich schließe ab, jeden Abend über Nacht, wie die meisten Menschen, schätze ich. Nun schließe ich auch ab, wenn ich alleine bin tagsüber. Wenn ich Auto fahre, lege ich die Zentralverriegelung ein. In der Wohnung lasse ich das Fenster nur auf, wenn ich direkt daneben bin, ich gehe nicht aus dem Raum, sobald es ganz auf ist.
      Um möglichst viel Sicherheit zu haben im Alltag, trage ich zwiebelmäßig Klamotten, okay, das hängt auch mit meiner ES zusammen, aber im bloßen Tshirt bei gut geheiztem Raum beispielsweise fühle ich mich nicht sicher, obwohl ich nicht friere.
      Schlafen ist ein immer größeres Unterfangen. Tshirt und Pulli, Winterdecke, am besten noch mehr drüber. Obwohl ich weiß, dass es mir in der Nacht wieder viel viel viel zu warm wird und ich daraufhin alles durchschwitze. Manchmal reicht so ein Nachtlicht, dann und wann schaffe ich schlafen in totaler Dunkelheit. Teilweise brauche ich es hell erleuchtet. Je nachdem, es strengt zumindest sehr an und ich habe keine Ahnung, wie ich meine Wohnung noch ein Deut sicherer bekommen kann. Es kann keiner einfach so rein. Nicht über die Fensterseite und auch eigentlich nicht über den Flur. Bzw. man kann aufschließen mit dem Schlüssel, wenn von innen der Schlüssel gegenüber steckt, das funktioniert. Harkt zwar total und lässt sich schwer drehen, geht aber. Dennoch vertraue ich demjenigen sehr, der meinen Schlüssel aufbewahrt und bin mir sicher, dass über diesen Weg keiner reinkommt.
      Deshalb- wie schaffe ich es vielleicht trotzdem, meine Wohnung mir als sicher zu erklären? Wenn so offensichtlich sich keiner Zutritt verschaffen kann. Wenn ich sie fast komplett einsehen kann vom Bett aus?
      Vielleicht hat jemand ein paar Anstöße oder Erfahrungen dazu?

      Danke fürs Lesen,
      viele Grüße,
      alwalo
      Urlaub ist die Zeit
      in der die Seele Luft holt
      und den Problemen
      einen frischen Wind verpasst
      Hallo,
      Hm, die einzig wirkungsvolle Maßnahme, die mir da einfällt ist, den Schlüssel bei deinem Nachbarn abzuholen, vor allem, da du ja glaubst, dass mit diesem Schlüssel jemand in deine Wohnung reingekommen ist. Um mich nicht auszusperren, habe ich meinen Schlüssel immer direkt an der Wohnungstür, also im Schlüsselloch oder an der Türklinke hängen, dann fasse ich immer dran, wenn ich raus gehe und vergesse so nicht, ihn einzustecken.
      Risiko hin oder her, der jenige, bei dem du deinen Schlüssel hinterlegst, sollte schon vertrauensvoll sein, sonst macht es keinen Sinn.
      Am I that unimportant -
      am I so insignificant?
      Isn't something missing -
      isn't someone missing me?
      (Evanescence - Missing)
      Hey!
      Also in leichterer Ausprägung kenne ich dein Problem. Bei mir wars schlimm als ich im Erdgeschoss gewohnt hab, noch dazu in einem Altbau mit sehr unsicheren Fenstern, da hats schon sehr geholfen, in ein höheres Stockwerk zu ziehen.
      Aber ich denke bei dir sind die Ängste in erster Linie nicht real, oder? Damit meine ich nicht, dass sie nicht da sind, sondern dass es zu viel Angst im Verhältnis zur Wahrscheinlichkeit dass was passiert, ist. Versteht man das jetzt? *g* Ich hoffe es doch, wenn nicht, frag einfach. Jedenfalls vermute ich mal anhand deines Textes, dass du nicht irgendwie in einer unsicheren Umgebung lebst, sondern dass deine Angst eine andere Ursache haben muss. Und die hat wohl nichts damit zutun, ob deine Wohnungstür nun zu ist oder nicht, überspitzt gesagt.
      Ich denke schon, dass es wichtig ist, warum dieser jemand damals in deine Wohnung gegangen ist. Für dich selbst wirst du das sicher wissen und ich denke, wenn du dir den Grund für dein "Einbruch" in deine Privatsphäre vor Augen führst, könntest du einen Teil deiner Angst etwas beruhigen.
      Das Thema Angst scheint mir ziemlich zentral zu sein, wenn ich deinen Text lese... Hast du eine Therapie, um darüber zu reden? Das kann schon sehr helfen. Dein Körper und die Unsicherheit damit, ist sicher wieder ein anderes Thema, aber für dich hängen die beiden Sachen offensichtlich sehr eng zusammen. Vielleicht überlegst du mal, wieso. Sind das ähnliche Gründe, die dieses Einigeln auslösen? Das kann ja durchaus sein, zumal wenn ich mich in meinem Körper unsicher fühle, ich mich auch ganz schnell in meiner ganzen Umgebung ängstlich fühle. Innere und äußere Sicherheit würde ich das mal nennen.

      Vielleicht war etwas Hilfreiches dabei :)
      lg
      Hey ihr zwei,
      danke für die Antworten.

      Also, der Freund, bei dem der Schlüssel hinterlegt ist, _ist vertrauensvoll. Wenn er bei mir mal was holen muss, wenn ich nicht da bin, ruft er an oder fragt per Sms, ob er sich eben was holen darf. Das ist alles okay und ich mache es umgekehrt eben auch so, dass ich immer erst frage, wenn ich tatsächlich was brauche, was er bei sich in der Wohnung hat - Zutat zum Kochen zb. oder den Handmixer oder sowas. Zudem füttert er hin und wieder meine Haustiere, wenn ich mal über eine WE nicht da bin, deshalb habe ich außerdem nicht vor, den Schlüssel von ihm einzukassieren. Er ist damals auch nicht in die Wohnung gegangen ohne fragen. Dass jemand drin war, ist Fakt, das war der dritte im Bunde, mit dem wir den Schlüssel im Dreieck getauscht hatten und er hatte eben weder bei mir noch meinen Kumpel gefragt, ob er sich eben meinen Schlüssel holen darf; selbst wenn er bei ihm angefragt hätte, wäre es total grenzwertig.
      Ja, federleicht, das hat man verstanden ;)
      Und ja, die Angst hat vorallem eine andere Ursache noch. An sich ist der Grund, warum derjenige in meine Wohnung kein blöder gewesen oder so, mit dem Eindringen ist nur meine restliche Schutzbarriere gefallen seit damals, weil die Vertrauens"beziehung" zu demjenigen schon sehr vorbelastet war.
      In Therapie bin ich, da kommen wir nicht voran, weil ich sie total aussperre. Ich weiß einfach nicht, wie ich das ansprechen kann, ohne quasi den ganzen belastenden Rest mit anzusprechen oder sie zumindest auf die «Fährte» zu setzen. An sich gehört das alles zu ihr und dort soll es auch alles hin; für eine wichtige Klausur, die nun in zwei WOchen kommt, brauche ich aber alles an Stabilität, um die heile zu überstehen. Deshalb hab ich Angst, in die Richtung vorzutasten. Ansonsten bin ich leider erst wieder Freitag bei ihr und weiß nicht, wie ich die Nächte davor noch auf Reihe kriegen soll.

      Liebe Grüße,
      alwalo
      Urlaub ist die Zeit
      in der die Seele Luft holt
      und den Problemen
      einen frischen Wind verpasst
      Hey alwalo,

      ich kenne dein Problem und kann es verstehen. Bei uns in der WG wurde eingebrochen, danach habe ich mich auch nicht mehr sicher gefühlt, obwohl bei mir nix geklaut wurde...
      könntest du für die nächsten paar Tage woanders unterkommen? Nicht dass ich dir raten würde, vor dem Problem wegzulaufen, aber einfach damit du dich entspannen kannst und auf deine Klausur konzentrieren kannst. Danach hast du ja erstmal wieder Ruhe, und könntest es in der Therapie angehen.

      Und wenn es gar nicht mehr geht, hilft leider nur ein Tapetenwechsel.
      Ich fühle mich in der Wg gar nicht mehr wohl, nachdem das passiert ist - auch wenn ich es nur von meinen Mitbewohnern gehört habe. Zum 1.5. werde ich daher in eine eigene Wohnung ziehen - wo ich die Sicherheit habe, dass eben niemand anders meine Wohnung betreten kann. Dennoch finde ich es gut dass du den Schüssel bei jemandem hinterlegen konntest - das würde bei mir gar nicht gehen.

      Ich hoffe, ich konnte dir ein wenig weiterhelfen.

      Gruß
      Hope.
      Der wichtigste Mensch in Deinem Leben....


      ... bist immer Du selbst.