Dissoziation oder andere komische Zustände im Unterricht

      Dissoziation oder andere komische Zustände im Unterricht

      Hallo liebes Forum,

      um mich nicht falsch zu verstehen, es geht mir nicht um eine DIagnoisefindung, darum kümmert sich mein Neurologe. Es geht mir um einen angemessenen Umgang damit, weil ich es im Moment nur schwer ertragen kann, wenn es wieder passiert ist [...]

      Gestern ar ich nach längerer Zeit wieder in der Schule und ich habe mich auch sehr darauf gefreut, immerhin bin ich gerne dort und möchte auch unbedingt dieses Abitur haben. Allerdings schlafe ich derzeit nachts wirklich schlecht, und bekomme diese Zustände, dass ich wach werde und mich nicht bewegen und nicht sprechen kann, also einfach nur daliege....
      und jetzt passiert das Gegenstück dazu wieder, wovor ich jahrelang Ruhe hatte (das hatte ich mit 14-16 ganz extrem, wurde dann durch Medikation besser und derzeit wieder schlimmer; die Ärzte sagen aber dass sie keinesfalls mit der Dosis hochgehen können)... wenn ich beispielsweise im Unterricht sitze und lange nichts zu tun habe, schlafe ich mit einem Mal plötzlich ein. Manchmal für längere Zeit, manchmal ist es nur ein Sekundenschlaf. Man muss mich erschrecken, damit ich wieder aufwache; und wenn es dann wieder "zu ruhig" wird, geht es von vorne los. Und es ist nicht gerade ungefährlich, da ich mitunter auch einfach nach vorne falle weil sich mein Körper entspannt, und die Mitschüler, Lehrer etc haben Angst dass ich mich dabei irgendwann v*rl*tz*n könnte.

      Ich komme damit eigentlich gut klar, wären da nicht die Rückmeldungen von außen. Es gibt eben ein paar Menshcne in der Klasse, die darüber lachen, was mich sehr triggert. Und nicht zuletzt wäre da mein Lehrer, der zwar beteuert, es sei nicht böse gemeint, durch den ich mich aber angegriffen fühle, wenn er mit seinen spöttischen Sprüchen um die Ecke kommt
      ("Wenn es dir so dreckig geht, wir haben da drüben so eine schöne Liege, da kannst du weiterschlafen"... "Gute NAcht" und so ein Blödsinn).
      Ich habe mich kurz gerechtfertigt, was eigentlich gar nicht meine Art ist. Ich habe erklärt, dass ich definitiv NICHT müde bin, denn ich hatte die NAcht zuvor sehr gut geschlafen und auch lange genug für meine Verhältnisse. Und erst eine Stunde vorher war ich noch hellwach und total aktiv. Ich habe erklärt, dass es eine Form der Schlafstörung ist, die derzeit noch untersucht wird...
      mein Neurologe vermutet (das ging aus einer Überweisung hervor), dass es eventuell eine Form der NArkolepsie sein könnte... ich war jetzt bei diversen Untersuchungen, sollten diese unauffällig sein, werde ich ins Schlaflabor geschickt. Mit anderen Worten, er untersucht so lange, bis etwas gefunden wird. Was ich auch sehr gut finde :)
      Nur, wie soll ich mit dem Trigger im Unterricht umgehen? Bei solchen Sprüchen denke ich sofort wieder an SVV, weil ich anders nicht damit klar komme. ABER, wenn ich mich verletze, kann ich nicht arbeiten (wegen Infektionsschutz usw... arbeite in einem Altenpflegeheim)... und wenn ich eine nicht sichtbare Stelle nehme, geht das alte Versteckspiel von vorne los, und darauf habe ich nun wirklich keine Lust.

      Meine Klassenkameraden haben weitgehend Verständnis dafür und finden es stark, dass ich trotzdem ständig versuche, zur Schule zu gehen. Ich habe viele unterschiedliche Tipps bekommen, nur ich weiß eben nicht, was ich machen soll.

      Hat jemand von euch einen Rat?

      Gruß
      Hope.
      Der wichtigste Mensch in Deinem Leben....


      ... bist immer Du selbst.
      Hallo Hope.

      also dazu muss ich unbedingt mal meinen Senf geben. Mir ging es lange Zeit ähnlich wie dir, hat auch in der Schule angefangen, wurde dann im Studium immer schlimmer. Schön, dass du Ärzte hast, die dich ernst nehmen und von selbst auf die Idee kommen, dich ggf. ins Schlaflabor zu schicken (falls du diesbezüglich einen Erfahrungsbericht haben magst, kannst du mich gerne per PN anschreiben).

      So, jetzt zu deiner eigentlichen Frage: Ich finde es krass, dass deine Klassenkameraden überwiegend damit verständnissvoll umgehen aber dein Lehrer, also gerade die Person, die einen pädagogischen Beruf ausübt, dir so zusetzt. Bei Klassenkameraden kann zurückgiften helfen (à la "Findest du es witzig, dich über gesundheitliche Probleem lustig zu machen? Lachst du auch einen Rollstuhlfahrer aus?"), das kann aber auch nach hinten losgehen. Vielleicht hilft auch einfach nur die sachliche Bemerkung, dass du das nicht witzig findest. Ich selber habe das für mich damals so "gelöst", dass ich mitgelacht habe und Witze drüber gemacht habe (z.B. wenn ich mitten in einem Gespräch weggepennt bin "Ja du hast halt so langweilige Sachen erzählt...") das muss man aber können und um ehrlich zu sein hat mir das trotzdem weh getan, ich hab mich aber nicht mehr so verl*tzlich gefühlt.
      Mit deinem Lehrer würde ich an deiner Stelle ein ernstes Wort reden, wenn das nicht geht mit dem Vertrauenslehrer. Helfen kann dir dabei auch ein Attest deines Neurologen (bei mir stand da drauf "Schlafstörung unklarer Genese, Diagnostik läuft, Patientin kann nichts dafür blabla"), dann kann er sich nicht damir rausreden, dass er das für einen Witz deinerseits hielt. Ich weiß, das kostet eine Menge Mut und seine Lieblingsschülerin wirst du dann sicher nicht. Mir selber hat es aber immer gut getan, für mich einzutreten und mich zu wehren. Und die dämliche Ausrede, dass die Sprüche ja nicht böse gemeint seien, ist einfach nur lachhaft. Das ist eine faule Ausrede dafür, wenn man zu feige ist sich einzugestehen, wenn man jemanden verl*tzt hat oder nicht mutig genug ist, sich zu entschuldigen.

      Naja, einen anderen Tipp als "wehr dich" hab ich wohl leider nicht. Ich kann wirklich mit dir fühlen, ich weiß, wie belastend das ist und wie verl*tzt man ist, wenn man wegen soetwas verspottet wird. Ich will dir einfach nur sagen, dass du damit nicht alleine bist, dass es viele Leute gibt, denen es so oder ähnlich geht und dass ich es ebenfalls ganz klasse finde, dass du trotzdem versuchst, die Schule zu besuchen. Ich drücke dir die Daumen, dass die Tests bald ein Ergebnis liefern und dir geholfen wird, das Problem in den Griff zu bekommen.

      Ganz liebe Grüße

      Fylgja
      Hallo Fylgja,

      danke für deine Rückmeldung. Ja, ich habe sehr lange nach diesne Ärzten gesucht und endlich so jemanden gefunden, der meinen Leidensdruck diesbezüglich auch versteht und handelt. Das finde ich auhc sehr gut.

      Ich habe jetzt mit unserem Kursleiter noch einmal über das Thema gesprochen und andere Lehrer auch vorgewarnt, dass das mitunter einfach so passieren kann, aber eben noch nicht klar ist, was für eine Störung das ist. Nur, dass ich eben nichts dafür kann und es vor allem plötzlich passiert. Einige Lehrer lösen das ganz geschickt und schicken mich mit irgendeinem Auftrag fünf Minuten an die frische Luft. Das hält zwar leider nicht lange, aber dadurch kann ich den nächsten Anfall zumindest herauszögern.
      Es ist derzeit die beste Zwischenlösung, anders kann ich es nicht regeln. Und das gute ist, dass wir ja demnächst erstmal Ferien haben.

      Der Vorschlag mit dem Schlaflabor kam zwar nicht von meinem Facharzt, sondern von der Radiologie, aber das wird im Abschlussbericht ja auch drin stehen. Am Freitag ist mein nächster Termin und ich muss sagen, ich bin auch sehr gespannt, aufgeregt und habe ein bisschen Angst. Nicht Angst vor einer bestimmten Diagnose, sondern dass eben nichts festgestellt wird.
      Mein Vater hat mir auch weitere Tipps gegeben, welche Untersuchungen neben dem Schlaflabor noch in Frage kämen ... (er hatte jahrelang das selbe Problem wie ich). Derzeit bin ich froh, dass es nicht auf der Arbeit passiert, da ich dort meine Arbeitszeiten und auch meine Arbeit frei einteilen kann - ein großer Vorteil!

      Da ich sowieso ein sehr offensiver Mensch bin, habe ich kein Problem damit, mit dem besagten Lehrer noch einmal in Ruhe zu sprechen. Ich mache den Kurs ja nur mit, um die Zulassung fürs Abitur zu bekommen - denn ich lerne sowieso mehr von zu Hause aus, weildas mein sicherer Rahmen ist und da die Konzentration besser ist. Es ist zwar ein enormer Arbeitsaufwand, der jedoch kein Problem für mich darstellt. Notfalls komme ich dem Lehrer auch genau damit um die Ecke, dass meine Anwesenheit reine Höflichkeit ist und ich den Kurs sowieso nur mitmache wegen der Zulassung. Das klingt vielleicht etwas überheblich und arrogant, ist aber die Wahrheit. (Außerdem lernt der Lehrer vielleicht dadurch, dass man sich mit einer KLasse, die aus lauter starken Persönlichkeiten besteht, lieber nicht anlegen sollte....)

      Ich werde euch hier auf dem Laufenden halten.

      Lieben Gruß
      Hope.
      Der wichtigste Mensch in Deinem Leben....


      ... bist immer Du selbst.
      Hallo Hope.,

      ich kann mich Fylgja nur anschließen! Es ist schon eigenartig, dass deine Klassenkameraden weitestgehend verständnisvoll reagieren, während dein Lehrer zu Scherzen aufgelegt ist. Ebenfalls anschließen kann ich mich nur bei der Aussage, dass du, bestenfalls natürlich in einem 4-Augen-Gespräch, mit deinem Lehrer reden solltest. Es kann nicht sein, dass er, als Pädagoge und das auch noch in einem Beruf mit medizinischen Hintergrund!, zu solchen Scherzen aufgelegt ist. Das ist ja schon fast peinlich.
      Ich kenne deine Vorgeschichte nicht und weiß nicht, inwiefern deine Klasse, aber auch dein Lehrer deine Vorgeschichte kennt - irgendwann fällt es ja meist doch auf. Vielleicht kannst du deinen Lehrer deutlich darauf hinweisen, dass das für dich a) nicht komisch ist und b) die ganze Angelegenheit bedenklich ist, weshalb seine Scherze nicht angemessen sind.

      Ich würde dir gern besser helfen...

      Viele liebe Grüße,
      zweieck
      Ich so "Ach bitte...!" - und das Leben so: "Nö!"
      Hallo ihr lieben,
      also ich hatte das Problem erst nach meiner Schulzeit in meiner Ausbildung. Auch ich habe die Erfahrung gemacht das man mich eher verurteil und auslacht anstatt mein Problem als solches an zu sehen. Ich habe in einer Apotheke gearbeitet und immer wenn ich stupide Rechnungen bearbeitet oder vorm PC gesessen habe bin ich weggedriftet. Zu dem Zeitpunkt habe ich ein Haus gekauft mit meinem Ehemann. Also hies es immer du wolltest das so mit dem Haus und deinem Mann dann musst du sehen wie du das mit der Arbeit auch noch hinbekommst oder früher ins Bett gehen. Oft haben sich Leute lustig gemacht, als ich im Keller Sachen holte konnte ich dies hören. Ich war v*rl*tzt und zog mich immer mehr zurück. Meine Cheffin kam nachher auch mit meinen Gedächnislücken nicht klar und das Mobbing war zu viel. Ich habe aufgehört dort zu haben. Es tut mir heute noch w*h, weil ich immer irgendwie das Gefühl habe einfach weggelaufen zu sein.

      Also sag was, lass nicht alles mit dir oder lasst nicht alles mit euch machen, denn das geht jeden von uns EInzelnen was an.
    • Benutzer online 1

      1 Besucher