Diagnose>Erleichterung?

      Diagnose>Erleichterung?

      Hi,
      ich wusste schon immer, dass etwas mit mir nicht stimmt und dass ich nicht so wie die anderen bin, "normal" halt. Ich litt früher auch an ES und habe mich schon als Kind hin und wieder v*rl*tzt. Dann ging es mir aber eigentlich recht gut und ich konnte einem geregelten Leben nachgehen und hatte diese Probleme nicht mehr. Letztes jahr bin ich dann an schweren Depressionen erkrankt und leide nun auch wieder an Bulimie und verletze mich selbst.
      Ich bin in therapeutischer und psychiatrischer Behandlung und habe nun die Diagnose Borderline und Depression. Ich weiss nicht so recht, ob mich die Diagnose erleichtert oder nicht. Einerseits weiss ich jetzt, was mit mir los ist und ich finde viele Antworten auf meine Frgane und Probleme, wenn ich über Borderline lese, aber andererseits kommt mir mein Schicksal auch jetzt so besiegelt vor, wie erging es euch?
      Hallo und herzlich willkommen im Forum!

      babbelsabbel schrieb:


      (...) Einerseits weiss ich jetzt, was mit mir los ist und ich finde viele Antworten auf meine Frgane und Probleme, wenn ich über Borderline lese (...)


      und das ist der große Vorteil, wie ich finde. Man weiß endlich, woran man ist- das war für mich damals eine enorme Erleichterung, als ich meine Diagnose bekam.

      (...)aber andererseits kommt mir mein Schicksal auch jetzt so besiegelt vor(...)


      Aber so muss es nicht sein :) Diagnosen sind nicht in Stein gemeißelt (oder sollten es zumindest nicht sein)... gerade wenn man an sich arbeitet, kann sich vieles ändern. Und es gibt auch Fälle, wo Leute ihre Diagnose irgendwann nicht mehr hatten. Das heißt nicht, dass dann alles nur noch super ist. Aber es ist möglich, zu lernen, mit der eigenen Diagnose im Alltag so gut umzugehen, dass sie einen irgendwann nicht mehr so beeinträchtigt.

      Liebe Grüße
      Kasmodiah
      ~ Memories that touch our hearts will never fade away ~
      Besiegelt ist dein Schicksal ganz sicher nicht - selbst wenn 10 Menschen die gleiche Diagnose haben, heisst das nicht, dass alle 10 gleich damit umgehen oder ihr Lebensweg sich ähneln muss. Ich würde an deiner Stelle auch aufhören "nachzulesen" (leichter gesagt, als getan), aber selbst wenn man Ähnlichkeiten entdeckt in anderen Geschichten, lebt man doch nur sein eigenes Leben und weiß trotz 100 Erfahrungsberichte, nicht wie man sich selber entwickeln wird.

      Im Grunde genommen sind Diagnosen nur eine Art "Werkzeug", um einmal vor der Krankenkasse eine Therapie zu rechtfertigen. Keine Diagnose, keine Therapie. Zudem fand ich es auch "einfacher" meiner Umwelt zu erklären, was mit mir los ist, wenn das Kind einen Namen hat.

      Ich finde es ganz wichtig, dass man sich nicht über seine Diagnose definitiert oder dadurch was ändert. Du bist immer noch der gleiche Mensch wie vor der Diagnose. Und wie Kosmodiah schon sagte: Diagnosen, bzw. Krankheiten können ausheilen. Ich stell mich mal als positives Beispiel dar: Ich hatte Diagnosen - und jetzt eben nicht mehr.
      Und immer wenn wir traurig waren - und traurig waren wir ziemlich oft -
      nahm ich dich in meine Arme, und dann hörten wir die Smiths

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