Trennung von der Familie

      Trennung von der Familie

      Könnte triggern, geht unter anderem um s*x**ll*n M*ssbr**ch.
      *
      *
      *
      *
      *
      *
      *
      *
      *
      *
      *
      *
      *
      *
      *
      *
      *
      *
      *
      *

      Hallo ihr,
      ich habe lange nichts mehr geschrieben, ich lese nur noch ab und zu, ich war lange Zeit wortlos, aber langsam kommen die Worte zurück. ich habe es geschafft, in eine neue Stadt zu ziehen, weiter weg von tatorten und schlechten Beziehungen, vermutlich hat mir dieser Schritt gefehlt, um an meine Gefühle und meine Worte wieder heranzukommen.
      ich versuche wieder zu lernen zu schreiben und dabei merke ich, wie viel da ist, was nicht so weiter gehen kann weil ich sonst nicht zur Ruhe komme.
      es geht um meine Eltern und damit dann auch gleich um meine ganze Familie, weil es sie nur als Clan gibt.
      es hat se** m*ssbr**ch stattgefunden und ich habe sogar meinen Bruder angezeigt vor ein paar jahren, diese Anzeige wurde eingestellt auf Grund von Mangel an beweisen. meine Eltern und vor allem mein vater haben in diesen jahren, wo das Verfahren lief, kein Wort mit mir gesprochen. ein deutlicheres Signal für eine Tochter kann es ja eigentlich nicht geben. Sie haben Stellung bezogen allerdings nicht für mich sondern für den Täter.
      Nun kam es dazu, dass ich wieder auf grund anderer Umstände und schlechter und m*ssbr**chender Erfahrungen sehr anfällig wurde für Kontakt. scheinbar haben Eltern da auch ein Gespür für, wann sie ihr Kind wieder "krallen" können. kurz: es gibt und gab wieder Kontakt und das nicht zu knapp. es ist viel zu viel und ich spiele das Spiel der Verleumdung nun seit knapp 2 Jahren hervorragend mit. es wird über nichts geredet, es wird halt einfach so weiter gemacht.
      ich merke wie ich ausbl*t*. und ich merke, dass ich nicht mehr nur immer jammern und beklagen will, wie schlecht dieser Kontakt doch ist. sondern ich will handeln. sonst kann ich nicht im Ansatz gesünder werden wenn da so intensiver Kontakt ist.

      eine Idee war, den Kontakt zu drosseln. ich fange ab 1. Mai an zu arbeiten und bin auch finanziell unabhängig. werde viel arbeiten müssen und auch schlechter erreichbar sein. aber ist es das? oder sollte ich mich ganz trennen?
      darf ich euch um eure Erfahrungen bitten nach s*x**ll*m m*ssbr**ch in der Familie? wie schafft man so eine Trennung? macht es Sinn? ich habe im gefühl, dass wenn ich diesen Schritt jetzt gehe, dass es dann für immer sein wird. noch mal werden die mir nicht "vergeben" (ja total absurd ich weiß...). deswegen fühlt es sich sehr schwer an. auch mache ich mir große Sorgen um meine Mutter, die eh schon stockdepressiv ist und die darunter sehr leiden wird, ich habe auc Angst dass ihr Leben das nicht verkraftet. wie viel Rücksicht muss man nehmen als Tochter?

      ich habe Angst aber ich merke, es ist an der Zeit, ich muss mir selber wieder gerecht werden, um heilen zu können.

      ich wäre sehr dankbar um Erfahrungen, Meinungen, Einschätzungen, Tipps. wie löst man sich aus solchen Familienstrukturen?

      Thema Therapie: ich habe seit 2 Jahren keine Therapie mehr. es steht aber an und ich bin im Moment auf Suche und habe etwas in Aussicht. schon komisch, dass das genau zusammen fällt, die Therapiefreie Zeit mit dem intensiven Kontakt zu meiner Familie.

      Liebe Grüße
      Graf Zahl


      [edit: zwei Worte nachgesternt /Volpe
      edit2: Spoiler eingebaut /Volpe]
      Wenn du nicht willst, dass die Angst dich einholt,
      darfst du nicht von ihr davon laufen.

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von „La Volpe“ ()

      Hi,

      ich kenne die Problematik - allerdings aus dem Zusammenhang, dass mir meine Mutter nicht "gut tut". Auch stock depressiv, immer wieder holt sie in Gerspächspausen alte Problematiken auf den Tisch, die man schon lange hinter sich lassen will, verlangt nach Aufmerksamkeit und Zuspruch, dass man selbst kaum übrig bleibt.

      Graf Zahl schrieb:

      eine Idee war, den Kontakt zu drosseln. ich fange ab 1. Mai an zu arbeiten und bin auch finanziell unabhängig. werde viel arbeiten müssen und auch schlechter erreichbar sein. aber ist es das? oder sollte ich mich ganz trennen?



      auch mache ich mir große Sorgen um meine Mutter, die eh schon stockdepressiv ist und die darunter sehr leiden wird, ich habe auc Angst dass ihr Leben das nicht verkraftet. wie viel Rücksicht muss man nehmen als Tochter?
      Die Idee den Kontakt zu drosseln und zu dosieren in Portionen, die man selber verträgt, finde ich sehr gut. Mache ich genauso. Und grad die "Ausrede" an habe viel zu tun und sei zeitlich stark eingespannt, ist schon wieder so nachvollziehbar, dass sich niemand gekränkt fühlt. Ob du dich ganz von deiner Familie trennen sollst ... mmh, ich glaube, das wäre eine übereilte Entscheidung. Ich würde keine Brücken abbrennen. Wenn dir die Pause gut tut und du dich bereit dafür fühlst wieder mehr Kontakt haben zu wollen, kann man das ja durchaus wieder probieren.

      Ich hab mir auch ewig lange und viel Sorgen, um meine Mutter gemacht. Und ich als Kind fühlte mich super lange verpflichtet meiner Mutter zu helfen - und es war sehr schm*rzh*ft, einzusehen, dass meine Mutter hätte mir helfen sollen, anstatt genau anders herum. Und obwohl ich erst ein sehr schlechtes Gewissen hatte ("Ich lass meine Mama alleinem, sie kommt nicht ohne mich klar."), hat mir ein Kontaktabbruch von fast über einem halben Jahr total gut getan. Und was soll ich sagen: obwohl ich meiner Mutter nicht geholfen hatte, ging es ihr genauso wie vorher - weder besser noch schlechter.
      Und was man nicht vergessen darf: Unsere Eltern sind erwachsene Leute, egal ob depressiv oder nicht. Wenn es ihnen schlecht geht, müssen sie wie jeder andere auch den Hintern hochkriegen, etwas dagegen unternehmen oder sich Hilfe suchen.

      Graf Zahl schrieb:

      ich habe Angst aber ich merke, es ist an der Zeit, ich muss mir selber wieder gerecht werden, um heilen zu können.
      Das ist doch ein ziemlich guter Ansatz, konzentriere dich auf dich selbst und dein Leben. Und ganz wichtig: Vergiss das mit dem "Heilen können". Man kann sich selbst heilen, sonst niemanden.

      Liebe Grüße,
      Ryan
      Und immer wenn wir traurig waren - und traurig waren wir ziemlich oft -
      nahm ich dich in meine Arme, und dann hörten wir die Smiths

      Hallo Ryan,
      vielen Dank für deine Amtwort. Das mit dem heilen können war auch nur auf mich selber bezogen, war vielleicht blöd formuliert.
      das Problem wird sein, dass meine Eltern da Null Akzeptanz haben, was den Mi**brauch angeht, und sie auch schlecht meine Grenzen verstehen können, da es für sie ja nicht existiert, das etwas schlimmes in der Familie passiert ist. das heißt, sie werden nicht verstehen, wenn ich den Kontakt drossel. und da liegt mein problem, dass ich das Gefühl habe, mich dann immer erklären zu müssen. vielleicht ist aber auch mein tiefer innerer Wunsch nach einer Auseinandersetzung aber im grunde weiß ich, dass diese nichts ändern wird.
      das heißt, wenn ich den Kontakt drossel, kann es passieren, dass ich trotzdem in jedem Gespräch mit dem T*ter konfrintiert werde weil sie von ihm erzählen, weil es ihnen ja gleichgültig ist, bzw wie oben geschrieben in ihrem Hirn nicht passiert ist.
      ich habe überlegt ob es Sinn macht Regeln aufzustellen für einen Kontakt, zB dass eben keine Informationen mehr mitgeteilt werden vom T*ter, dass ich nichts aus seinem leben wissen will. dass nicht 100derte Fotos an der Wand hängen von ihm und seiner Tochter wenn ich nach Hause komme etc pp., aber weißt du, wenn ich das schreibem kriege ich einen riesen Knoten im Magen, weil es sich nicht durchsetzen lassen wird. ich ärger mich da so über mich selber dass ich da so rangehe, aber das ist wohl die prägung der letzten 15 Jahre.
      Ja, keine Ahnung, wie ich da jetzt weiter vorgehen soll. ich merke, es geht mir schlecht damit, schlecht darüber naczudenken, es abzubrechen, weil es eben viel viel aifwirft. aber ich merke auch, dass ich was ändern muss an meinem Leben.
      Hm das war kein konstruktiver Beitrag.... weiß nciht ob dir oder jemandem anders überhaupt etwas dazu einfällt.
      vielleicht will ich hören: Ja, brich ihn ab. die legitimation dazu haben. was ja irrsinnig ist, denn ich muss damit leben und kein anderer.

      Viele grüße
      Graf Zahl
      Wenn du nicht willst, dass die Angst dich einholt,
      darfst du nicht von ihr davon laufen.
      hallöchen graf zahl,

      ich kann dazu mangels erfahrung nicht so viel beisteuern, aber ich finde es sehr gut, dass du deine eigenen grenzen wahren willst. vor allem, wenn deine eltern so verständnislos reagieren und wie es aussieht, so einseitig zum t*ter halten... da hast du definitiv das recht, dich davon zu distanzieren. und legitim ist das allemal. kontakt zu menschen, die einem nicht gut tun und die einen an der gesundung hindern, darf man abbrechen- auch wenn es die eigenen eltern sind.
      dass du dich erklären willst, ist verständlich, weil man ja möchte, dass man verstanden wird. aber wie der berühmte spruch besagt, "es hat keinen sinn, die richtigen sachen den falschen leuten zu erklären." und du bist für deine eltern in keiner form verantwortlich. nur für dich selbst, und das ist auch okay so.

      alles liebe,
      an.

      ps: ich hab hier nen anderen thread von tatami gefunden, der sich auch mit dem thema befasst. vielleicht hilft es dir etwas weiter?
      Kontakt zu Eltern abbrechen
      Hallo anhelion,
      danke dir für den Link und deine Worte, ich werde wohl noch ein bißchen Zeit brauchen um zu gucken, wie es gehen kann und wie auch nicht.
      Manchmal wünschte ich mir jemanden, der in der gleichen Situation ist, damit man sich stützen kann und weiß, wie der andere fühlt. Ev. gehe ich hier mal zu einer Beratungsstelle für se*ellen miss*rauch um da vielleicht Hilfestellung zu kriegen.
      Viele Grüße
      Graf Zahl
      Wenn du nicht willst, dass die Angst dich einholt,
      darfst du nicht von ihr davon laufen.
      Hallo ihr,
      ich schreibe mein Anliegen mal unter dieses alte Thema, weil es damit denke ich im Zusammenhang steht.
      Vor über einem Jahr habe ich darüber geschrieben und eigentlich beschäftigt mich das Thema Kontakt Familie ja/nein schon ewig. Nun habe ich vor ca. zwei Wochen von meiner Familie getrennt, ich denke, ich habe es wirklich deutlich geschrieben an sie (alle Familienmitglieder), habe mich damit schwer getan aber auf grund eines inneren prozesses, nämlich das mir klar geworden ist, dass ich mich und meine inneren Kinder schützen muss jezt, wo ich Erwachsen bin, vor neuen Verletzungen, ist dies entstanden. Ich habe realisiert, das ich mich nicht mehr verleumden lassen kann und will, dass ich dieses "Spiel" nicht länger mitspielen kann weil es unendlich viel Spannung auslöst.
      Meine Familie tut sich schwer darin, dies nun zu akzeptieren - verständlich auch deshalb weil ich eben perfekt auch alles "wegspalten" kann und im Kontakt zu ihnen in den letzten Jahren einfach völlig normal und gesund gewirkt haben muss - mit großer Anstrengung meinerseits was mir immer hinter den Treffen auffiel. Es war ein Balanceakt, ich wollte um jeden Preis dazu gehören, ich wollte eine Familie. Das diese jetzt aus allen Wolken fallen kann ich nachvollziehen.

      Es kommen nun Botschaften, dass sie mich alle sehr lieb haben und dass sie hoffen dass die Vergangenheit irgendwann Vergangenheit sein kann, ebenso wie immer die Nachricht, es gäbe keinen Schuldigen und man könne sich für keine Seite entscheiden. Es bleibt dabei dass sie nicht verstehen, was da wirklich passiert ist. sie haben ihre Version und ich meine. und sie werden nie mir die Anerkennung geben können, die ich verlange, deswegen muss ich lernen, sie mir selber zu geben. ein harter aber wichtiger Weg so denke ich. das kann ich nur mit Trennung.

      Fakt eins ist: ich habe unendlich natürlich sehnsucht nach einer heilen Familie, die es aber in der Realität nicht gibt und ich schaffe es nicht, wenn ich mit ihnen n Kontakt bin, mich klar abzugrenzen und zu schützen bei Aussagen á la " es gehören zwei dazu". Deswegen auch die Entscheidung zur Trennung
      Fakt zwei ist: es wird sehr schwer das durchzuhalten. und: ich habe einen immensen Schn*ideddruck wie schon seit Jahren nicht mehr. ich bin lange eigentlich ohne große V*rletzungen ausgekommen, SVV ist Nebensache zumindest in der klassischen Form und ich merke gerade, wie ich irgendwie zehn Jahre zurück katapultiert werde, die Sehnsucht danach, das Verlangen schon ewig nicht mehr so groß war, der Wille abnimmt, es zu lassen. Nie gedacht, dass das noch so in mir schlummert.
      ich weiß, dass ich es kann, aber irgendwie kommt der Gedanke: wozu? und: ich brauche es. und: ich weiß nicht wie sonst damit angemessen umgehen.
      Ja, es ist nicht angemessen die Person wieder zu v*rletzen die eh v*rletzt wurde. Aber der Druck ist so groß.
      Wie kann man das erklären? Hat jemand ähnliches erlebt, nach dem er sich von Tätern trennte, schützte, so ein immenses Verlangen danach? ich möchte das irgendwie zerdenken....
      ich bin dankbar falls jemandem etwas dazu einfällt...
      danke und gruß!
      PS ja, ich bin endlich wieder in Therapie und werde das auch da ansprechen... ;)

      edit: nachgesternt
      Ich finde das eine tolle Entscheidung und muss sagen das ich dich sehr gut verstehen kann. Ich bin im Moment an einem ähnlichen Punkt. Es gab so viele Auseinandersetzungen mit meiner Mutter und vor knapp zwei Wochen hat sie dermaßen den Bogen überspannt das ich zwei Tage gebraucht habe um wieder auf die Füße zu kommen. In den letzten zwei Wochen musste ich sehr kämpfen, aber ich bin stolz auf mich das ich ohne sie ausgekommen bin. WIr haben in diesen zwei Wochen viel geschrieben und ab und zu telefoniert, diser Kontakt war anders als vorher. Diese zwei Wochen taten mir gut und ich werde weiter machen. Den kompletten Abbruch jedoch schaffe ich noch nicht einfach genau aus dem Grund das es die Familie ist und das man daran hängt.
      von deinen Eltern längst verstoßen
      von deinen Freunden stehts Betrogen
      jetzt stehst du da und fühlst dich so allein

      (New Law - Tränen)
      Hey Graf Zahl,

      ich hab' ganz viel Respekt vor diesem Schritt und auch vor deiner Klarheit.
      Mir fällt dazu ein, dass du vielleicht mal versuchen könntest rauszufinden, welche Bedürfnisse da genau da hinter standen, auch so lange den Kontakt gehalten zu haben unter diesen Voraussetzungen.
      Du schriebst schon, du wolltest "dazu gehören".
      Austausch? Interesse anderer Menschen an deinem Leben?
      Und wie kannst du das angemessen betrauern, was du nicht mehr haben kannst? Und kannst du vielleicht versuchen, diese Bedürfniss anders zu erfüllen? Was ist mit Freund_innenschaften?

      Bezüglich des Schneidedrucks geht mir durch den Kopf, dass das so sehr ein dich selbst respektierender Schritt ist, dich von der Familie zu trennen - und dass es klasse wäre, wenn du dich selbst dafür belohnen und dich gut um dich selbst kümmern könntest, GERADE weil es so schwer ist und weh tut.

      Ich hab' zwar Erfahrung mit Kontaktabbrüchen, wohl aber nicht so ganz vergleichbar.
      Mir hat nur mal geholfen zu sehen und zu akzeptieren, dass sich Dinge nicht verändern werden, ich keinen Einfluss darauf habe, dass Dinge reflektiert werden und ich Energie verliere, obwohl ich weiter will, gesünder werden will, mehr zu mir finden will, keinen Stillstand möchte. Also ist das einzige, worauf ICH Einfluss hatte, der Abstand.

      Ich wünsche dir viel Kraft.
      N.
      Hallo ihr zwei
      vielen Dank für eure Antworten! Ja, ich glaube es ist teilweise auch ein wenig "Entzug" von einer nicht gut tuenden beziehung vielleicht kann man es so ausdrücken.
      Ich glaube warum ich so lange da geblieben bin: die kindliche Sehnsucht nach einer heilen Familie, die kindliche Sehnsucht nach Anerkennung, das Gefühl zu haben, dazuzugehören und ja auch nicht nur negatives in der Beziehung zu haben.
      Interesse anderer Menschen an meinem Leben habe ich, ich habe langjährige Freunde, die ich kurioser Weise hinten angestellt habe in den letzten jahren und meine Familie ihnen vorgezogen habe, warum auch immer. das verzeihen mir meine Freunde. Aber es ist halt nicht das gleiche, also Freundschaft oder Familie. Partnerschaft hatte ich noch nie und ist auch eher nicht dran zu denken geschweige denn zu fühlen...

      Danke für den Gedanken mir etwas Gutes zutun, das muss ich glaube ich lernen, ich bestrafe mich wohl eher dafür, dass ich für mich sorge vielleicht kommt daher der Schn*idedruck, weil ich mich nicht schützen "darf" im Sinne von Täterintrojekten?

      meine Therapeutin sagte, es gehe darum, das System meiner Familie stehen zu lassen, so wie sie zu allem stehen und handeln, und sie trotzdem lieben zu dürfen, und mein System mit meinen Erinnerungen und Wahrheiten, und sie lieben mich trotzdem. und beides darf existieren. nur das erscheint mir unmöglich habe ich ihr auch gesagt. ich bin glaube ich aber auch einfach weit entfernt davon, auszuhalten, wie meine Familie damit umgeht, aber das gehört wohl in eine andere Zeit, in eine Zeit wo ich Kind war und mir nichts sehnlicher als Schutz und Anerkennung gewünscht habe und heute muss ich wohl oder übel oder zum Glück (?) es mir selber geben können... schwierige Aufgabe...

      das stimmt, ich habe keinen Einfluss auf ihren Umgang, deswegen lähmt er mich so. ich will aber weiter gehen. guter Gedanke. generell Bewegung.... danke für den Gedanken.

      ich versuche es weiter auszuhalten.... ich entferne mich gerade eher von den Menschen weil ich das Gefühl habe, es nicht vermittet zu bekommen was das heißt, sich von meiner Familie zu trennen, ich unterstelle dann immer, dass es kaum jemand nachvollziehen kann, es sei denn er hat es selber durch. das wiederum ist unfair ich weiß.... und ein Teufelskreis...

      erstmal euch einen schönen Abend
      beste Grüße!
      Hallo Liebes,

      das

      Graf Zahl schrieb:

      ich bestrafe mich wohl eher dafür, dass ich für mich sorge vielleicht kommt daher der Schn*idedruck, weil ich mich nicht schützen "darf" im Sinne von Täterintrojekten?


      war auch mein erster Gedanke: Täterintrojekte. Zumindest geht es bei mir in die ähnliche Richtung bzgl. Kontaktabbruch zu einem Familienmitglied.

      Mir hilft allein schon das zu wissen: Das sind Introjekte, die jetzt aktiv werden, weil ich Muster durchbreche, etwas tue (Kontaktabbruch, Selbstfürsorge, eigene Grenzen wahrnehmen und auf die Achtung dieser beharren usw.), das ich nicht "darf" und das gefühlt mit vielen Gefahren einhergeht. Mit vielen innerlichen Vorwürfen, Fragen, Befürchtungen.

      Wenn ich das weiß, dann fällt es mir einfacher das abzugrenzen. Klarmachen, dass das nicht wirklich meins ist und mich selbst bzw. ja auch die Introjekte beruhigen, indem ich klarmache, dass jetzt Jetzt ist und die Anpassung an das Umfeld (so wie es früher zum Überleben notwendig war) nicht mehr notwendig ist.

      Ganz viel Kraft!

      Deine H.
      For this is rock n roll, I’ve got a rock n roll soul
      And we are freedom fighters. For now...
      (The Tunics)


      ToWriteLoveOnHerArms
      Liebe Graf Zahl,

      da ich an einem ähnlichen Punkt stehe, möchte ich auch was dazu schreiben.

      Graf Zahl schrieb:

      Ich glaube warum ich so lange da geblieben bin: die kindliche Sehnsucht nach einer heilen Familie, die kindliche Sehnsucht nach Anerkennung, das Gefühl zu haben, dazuzugehören und ja auch nicht nur negatives in der Beziehung zu haben.


      das kann ich sehr gut nachvollziehen und kenne ich auch. das problem ist nur, dass diese Sehnsucht wohl leider von diesen Personen nicht gestillt werden kann. Wenn sie sie nicht stillen konnten, als du jünger warst und es ein offensichtliches Bedürfnis danach gab - warum sollte es dann jetzt, wo du älter bist und man im allgemeinen davon ausgeht, dass sie nichtmehr so da ist (These: Bei Personen, die dieses Bedürfnis früher gestillt bekommen haben ist es heute nichtmehr im selben Ausmaß vorhanden). Ich weiß, das ist hart.

      Graf Zahl schrieb:

      Aber es ist halt nicht das gleiche, also Freundschaft oder Familie.


      Stimmt, Freundschaft und Familie ist nicht das gleiche. Aber ich hatte es diese Woche mit einer Freundin davon, dass Freunde zwar nie die Herkunftsfamilie ersetzen können, aber sie zu deiner "Wahlfamilie" werden können. Zu den Menschen, die du dir ausgesucht hast, und die dich im Gegenzug ausgesucht haben um für einander da zu sein. Zwar ist Bl*t dicker als Wasser und es bleibt unfair, dass man von den Menschen, die einen doch eigentlich von Natur aus Lieben sollten nicht diese Liebe erfährt, aber das kann man nicht ändern, leider. Was man aber machen kann, ist die bewusste Entscheidung treffen, was einem jetzt mehr hilft und dadurch auch wichtiger ist (das ist bei weitem nicht so egozentrisch gemeint, wie es vielleicht klingen mag).

      Ich für meinen Teil könnte den Weg, den ich gerade gehe, die Entfernung von meiner Familie (der eine Entfremdung eigentlich schon lange voraussging, die ich nur nicht sehen wollte) nicht ohne die Unterstützung meiner Freunde gehen. Denn sie sind es, die ich sofort anrufen will, egal ob etwas großartiges, oder etwas furchtbares passiert ist. Sie sind die Menschen, die für mich da sind, und mich nehmen, wie ich bin. Und da ist mir die tolle Seelenverwandschaft dann doch lieber als eine, mich kaputt machende Bl*tsverwandschaft.

      Ich hoffe, das ganze war jetzt nicht zu hart geschrieben und drücke dir für deinen Weg die Daumen :)

      Viele Grüße
      die frontière


      Edit: Nachgesternt
      Is this real? Or has this been happening inside my head?
      Of course it is happening inside your head, Harry, but why on earth should that mean that it is not real?

      What if its allegiance was always to someone else? Come on, Tom, let's finish this the way we started: TOGETHER!

      Harry Potter and the Deathly Hallows

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „frontière“ ()

      Hallo ihr !
      Ja, das stimmt, mit den Introjekten. Vielleicht muss ich das so lernen anzuerkennen und erstmal auch so stehen lassen zu können, trotzdem ohne Kontakt. Ach, ich merke, wie viel es da zu würdigen gibt, das ist nicht einfach, vor allem wenn immer wieder dieser Selbsthass überschwappt... das ist viel einfacher.... weggucken und selbst - hassen...
      Ja, sie werden es nicht stillen können und mittlerweile glaube ich sogar, dass selbst wenn sie wollten, könnten sie es nicht. weil es eben eine sehnsucht ist, die ins damals gehört. Ja, es ist hart, aber vielleicht eräwchst man daran auch irgendwie ... ich hoffe es...

      Zum Thema Freunde: ich kann das nachvollziehen was du schreibst, frontière, und ich bin auch ein Mensch, der wirklich gute soziale Kontakte hat und ich darum auch wirklich froh bin und weiß, dass das meine basis ist, auf der ich aufbauen kann. Und doch bin ich vor allem in den letzten Jahren immer wieder an Grenzen gestoßen, ich habe gemerkt, wie sich auch Freunde verändern, sie heiraten, sie kriegen Kinder, der Lebensmittelpunkt derer verschiebt sich (völllig natürlich), seit dem der Großteil meiner Freunde arbeitet hat sich da gewaltig was verändert, natürlich auch bei mir, weil ich merke, wie wenig Zeit überhaupt bleibt, seit ich im Arbeitsleben stehe. Ich weiß, das tut einer guten Freundschaft keinen Abbruch, tut es bei mir auch nicht, und doch ist es für mich gefühlt etwas anderes als Familie. Aber vielleicht kommt auch dazu, dass ich extrem misstrauisch geworden bin die letzten Jahre und sehr unter Verlustängsten leide, die ich mir erklären kann, die es aber schwerer machen, darauf zu vertrauen, dass Freunde da bleiben. dann entferne ich mich lieber und gehe "auf Nummer sicher": Bei einer Familie denke ich dann, die müssen trotzdem bleiben. aber das ist natürlich auch Quatsch wenn ich drüber nachdenke.
      Nein, das war gar nicht zu hart geschrieben ich merke gerade nur, welch komplexes Thema Freunde und Beziehungen für mich sind ;)

      Danke für euren Input.
      Schönes WE!