Essen? Oder lieber warten?

      Essen? Oder lieber warten?

      Hallo Leute,

      gestern hatte ich mein Vorgespräch in der Klinik und es war sehr gut.

      Wie ihr vielleicht wisst, ging es mir in der letzten Zeit nicht sehr gut... ich hatte oft Gedanken an SVV, fühle mich momentan in meinem Körper nicht wohl. Und wäre ich nicht so verdammt konsequent und willensstark, hätte ich auch schon wieder eine Krisenintervention hinter mir. Aber ich habe es alleine geschafft, durch meine starke Willenskraft und Durchhaltevermögen nichts zu tun...

      Leider hat meine Essstörung in dieser Zeit einen wunderbaren Nährboden gefunden... ich esse momentan so gut wie gar nichts mehr... wenn ich esse, dann sind das eher "Alibi-Mahlzeiten", weil gerade jemand dabei ist. Bin ich alleine, esse ich gar nichts... wenn jemand da ist und gerade nicht schaut, entsorge ich mein Essen wieder. Genaue Mengen möchte ich hier nicht angeben, aber im Moment esse ich echt sehr wenig.
      Um nicht aufzufallen mit meiner ES habe ich widerwillig das Essen nach der Grillparty behalten... habe danach allerdings angefangen, wieder extrem viel Sport zu machen. Ich nehme im Moment rapide ab, ich habe meinen Plan, den ich konsequent verfolge, der auch einige Dinge beinhaltet, um den Mangelerscheinungen entgegen zu wirken.

      In meiner Freizeit, wenn ich alleine bin, erwische ich mich dabei, wie ich mir Bilder von magersüchtigen Frauen ansehe und denke, wie hübsch das doch ist und dass ich auch so aussehen möchte. Oft sind es Pro-Ana Bilder. Ich bin keine Ana, die Methoden von denen sind mir zu radikal, ich habe meinen eigenen PLan. Aber dennoch tut es mir im Moment irgendwie gut, mich ständig damit zu beschäftigen...
      Mein Freund hat jetzt endlich begriffen, was meine Krankheit ist. Er hat die anderen Mädels aus der Klinik dort gesehen; wie dünn sie sind - ic hfand es hübsch und er hat nun Angst, dass ich irgendwann genau so aussehe. Er könnte es nicht verkraften, noch einmal zu sehen, wie stark seine Partnerin abbaut. Einmal hat er das in einem anderen Zusammenhang schon einmal gesehen....

      ... aber das scheint mir im Moment egal zu sein. Ich möchte weiter abnehmen, dünner werden - und das obwohl ich innerhalb des letzten Jahres durch gesunde Ernährung und Sport endlich mein Idealgewicht bekommen habe. Es müsste jetzt eigentlich schluss sein, alle sagen mir, so wie ich jetzt aussehe - ist es perfekt - aber ich kann nicth aufhören.

      Momentan scheine ich sehr vom Nichtessen zu profitieren.

      Jetzt frage ich mich, ob ich bis zur Klinik versuchen soll wieder mit dem Essen anzufangen oder ob ich lieber warten soll.. ich weiß nicht ob ich es alleine schaffe, oder ob ich mich dann nach jeder Mahlzeit *berg*b*n muss.

      Was würdet ihr tun?

      Liebe Grüße
      Hope.
      Der wichtigste Mensch in Deinem Leben....


      ... bist immer Du selbst.
      hey hope :)

      falls du's schonmal geschrieben hattest, huch!, aber das du dir hilfe in einer Klinik suchst ist klasse!
      ich hab zwar die ES in die andere Richtung aber ich denke ich kanns gut verstehn.
      ''konsequent und willensstark'' ein ehrliches wow! das hab ich nämlich gar nich drauf :/ ich schneid mir bei Gelegenheit mal ne scheibe ab wenn's oke is ;)

      und um es möglichst kurz zu halten.
      ich persöhnlich würde versuchen in der Klinik was zu essen, aber zwing dich nicht dazu.
      fang langsam an und ess vilt nur n Diät yoguhrt oder ähnliches, so das du das gefühl hast nich zu ''fressen''

      ich drück dir jetzt schonmal ganz fest die Daumen für die Klinik! :)


      - Kutte
      “6 Monate lang konnt ich nicht schlafen… konnt ich nicht schlafen… konnt ich nicht schlafen… Schlaflosigkeit vernebelt die Realität! Alles ist weit weg… Alles ist eine Kopie einer Kopie einer Kopie…”

      - Fight Club
      Hallo Hope.,

      Ich finde es toll, dass du dich entschieden hast in die Klinik zu gehen und diesen Weg einzuschlagen!
      Ich würde versuchen einen Mittelweg zu gehen, dass du schon versuchst regelmäßig zu essen auch wenn es kleine Mahlzeiten sind z.B. 0,1% Joghurt erstmal, Orangensaft, evtl. erstmal Sachen die man nicht kauen muss; das fällt mir aus Erfahrung immer etwas leichter und wenn das gehen sollte dann vll. das Ganze etwas steigern, weil sonst ist der Sprung zu dem, was in der Klinik "erwartet" wird oft sehr viel.
      Es gibt da zwar unterschiedliche Konzepte und ich weiß nicht nach welchem die ausgesuchte Klinik arbeitet, aber bei vielen muss man ja x00 g pro Woche zunehmen und bei Normalgewicht halten sonst kommen teils empfindliche Konsequenzen. Andere verlangen zu Beginn keine Abnahme und legen den Rest individuell fest, aber je weniger du davor isst, desto härter ist der Sprung den du meistern "musst" und so wie ich das lese, ist das Essen ja nicht deine einzige Baustelle.

      Was das *b*rg*ben angeht; da hilft es mir, wenn ich mir eine Liste schreibe, was ich dadurch kaputt mache zum Einen die sozialen Folgen, aber die merkt man oft ja nicht direkt. Ich rede eher von körperlichen Folgen und Gefahren und die treten nicht! erst nach Monaten/Jahren auf! Vielleicht ist das ja etwas für dich.
      Wenn dir nicht genug einfallen sollte, ich weiß einiges (teils aus Erfahrung) und kannst dich dann gerne per PN melden. Mir hilft das oft mich davon abzuhalten, wenn ich noch nicht voll wieder drin bin.

      Ich wünsche dir viel Kraft und alles Gute.
      Lg Yincana
      -L'essentiel, nous ne savons pas le prévoir- Das, worauf es im Leben ankommt, können wir nicht voraus berechnen. -Antoine de Saint Exupéry-

      Hey,

      erstmal um eure Fragen zu beantworten: Es geht in eine Klinik, die eine Station haben speziell für Essstörungen, die im Rahmen des Borderline auftreten. Es wird ein Therapiekonzept angeboten, wo eben auf die Essstörung eingegangen wird, gleichermaßen aber auch das DBT-Programm angewendet wird. Bei mir wird das zentrale Thema der DBT nicht etwa Stresstoleranz sein, sondern Achtsamkeit, damit ich durch achtsames Skillen lerne, auch mal wieder eines der unteren Anspannungslevel zu erreichen.
      Die Regeln dort sind sehr streng. Das beginnt zum Beispiel mit dem Thema "Umgang mit KOnflikten"... es wird erwartet, dass man erst mit der betreffenden Person versucht, das selbst zu regeln und erst wenn es gar nicht geht, dass man dann Hilfe holt, und zwar möglichst ohne dass es eskaliert...
      Diese Station wird also ein ideales Übungsfeld für mich sein. Ich war gestern leicht sauer, weil der Arzt mich sofort durchschaut hat. Aber das ist vielleicht auch gut so. Ich soll mir keinen Stress machen; in der Therapie wird dann schon herausgefunden, warum ich momentan so von der Anorexie profitiere.

      Wie die einzelnen Ziele sind, werde ich dann wohl erst mit der Aufnahme erfahren, da erfahrungsgemäß die Ziele individuell je nach Gewicht festgelegt werden. Ich hoffe jedenfalls, dass ich dort dann erstmal gut ankomme... für die ersten Tage erwarte ich nicht zuviel von mir; wegen Heimweh etc. pp. wird mir das Essen die erste Zeit sowieso schwer fallen.

      @Yincana: Danke für deinen Tipp! "Leichte Sachen" zu essen, ist eine sehr gute Idee, damit bin ich nicht so schnell überfordert und es geht erstmal.
      Momentan achte ich darauf, wenigstens genug zu trinken; und auch mal etwas anderes als nur Leitungswasser (damit es wenigstens ein paar mehr kcal sind, die ich zu mir nehme... sonst ist die nächste Heißhungerattacke nicht weit).... aber ich kann mir ja auch kleine Ziele setzen; da ich nicht so sehr Kalorien zähle, sondern alles eher nach Gefühl mache, dürfte das nicht soo schwierig sein.
      Ich greife etwa lieber zu den reinen Produkten, als zu Diätprodukten - weil ich mal in der Lebensmittelbranche gelernt habe; und dort lernt man dass z.b. "reine" Margarine gesünder ist als Diätmargarine mit Joghurt)....
      Ich könnte mir ja auch einen kleinen Essplan erstellen, wirklich nur einen kleinen - wo ich dann eben die Dinge esse, die mir momentan leichtfallen; z.B. Rohkost, zum Mittag ein vegetarisches Gericht oder "leichtes", mageres Fleisch, und zum Abendessen dann etwas eiweißhaltiges, und weniger Kohlenhydrate. Ich habe da einen kleinen Spielraum; da ich mir noch nicht allzu viel verbiete, sondern mich eher in der Menge einschränke.

      @Kutte: Konsequent und willensstark zu sein, hat Vorteile. Wenn man sein Ziel schnell erreichen möchte, schafft man es oft auch. Aber leider sind diese Eigenschaften auch eine perfekte Grundlage für eine Essstörung. :-/ ich kann dir gerne etwas abgeben, so dass für mich genug übrig bleibt, um die Therapie zu machen.

      Liebe Grüße
      Hope.
      Der wichtigste Mensch in Deinem Leben....


      ... bist immer Du selbst.
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