Hallo erstmal..
Letztes Jahr ist bei meiner Familie herausgekommen, dass ich seit inzwischen 7 Jahren Borderliner bin. Seitdem bin ich auch in ärztlicher Behandlung und gut auf Medikamente eingestellt.
Nun hat sich bei der Ausbildungssuche aber ein großes Problem gestellt: Wie gehe ich mit der Krankheit bei der Berufswahl um?
Ich habe letztes Jahr mein Fachabitur im Bereich Gesundheit und Soziales gemacht und bin medizinisches auch sehr interessiert. Nachdem einige Bewerbungen im Sand verlaufen sind habe ich mich um ein freiwilliges soziales Jahr als OP-Schwester bemüht. Die Pflegedienstleitung war nach dem Vorstellungsgespräch auch sehr angetan von mir und meinte, dass das alles eigentlich kein Problem darstellt und ich nun mal einen Probetag im OP verbringen sollte. So weit so gut. An besagtem Tag dort angekommen stellte sich aber das erste Problem vor: die Arbeitskleidung, kurze Ärmel. Man sah also die n*rb*n. Der Tag verlief eigentlich ganz gut, ich habe mich auch gut mit allen verstanden, aber natürlich haben alle auf meinen Arm gestarrt. Nach dem der Schicht hatte ich dann noch ein Gespräch mit der Pflegedienstleitung und der meinte, dass ich aufgrund meines psychischen Zustandes für das Krankenhaus nicht tragbar bin. Danach hat mich erstmal der Mut verlassen und ich hab mich wieder komplett zurückgezogen.
Im Januar habe ich mich dann zu einem Praktikum in einer Pflegeeinrichtung für demenzkranke Menschen beworben und habe meinen Zustand auch direkt im Vorstellungsgespräch erwähnt, weil mein Hausarzt der Leiter der Einrichtung ist. Die Pflegedienstleitung hat dann lange überlegt und hin und her und wir haben diskutiert und sie meinte dann, dass sie mich normal nicht "einstellen" würden, aber da es nur ein Praktikum ist und ich jederzeit aufhören kann, ginge das wohl in Ordnung. Die 2 Monate dort haben mir zwar sehr viel Spaß gemacht und mich nicht getriggert, aber es ist eben nicht mein Traumberuf.
Nun habe ich mich lang und breit informiert und mich an einigen Stellen als Hörgeräteakustikerin beworben. Gestern dann das erste Vorstellungsgespräch. Ich dachte mir "Sie wird es sowieso irgendwann merken oder sehen, dann kann ich auch von vornherein mit offenen Karten spielen und brauche mich nicht zu verstecken". War wohl doch nicht so gut der Plan.. Nach nicht mal 10 Minuten war das Gespräch zu ende. Sie sagte, dass ich wirklich sehr nett bin und sie sich auf eine Zusammenarbeit sehr gefreut hätte, aber unter diesem Aspekt könne sie mich nicht ausbilden. Dazu kam noch der Teil "Gerade mit diesem Krankheitsbild brauchen sie ein großes Unternehmen, mit verständnisvollen Kollegen und der Möglichkeit, sich bei einem Rückfall auch mal 2 Wochen frei zu nehmen und das kann ich ihnen nicht bieten. Ehrlich gesagt, kann ihnen das kein Beruf im Gesundheitswesen bieten und ich glaube sie sollten lieber versuchen sich in der Verwaltung eines großen Betriebes zu bewerben. Im Gesundheitssystem sind Menschen mit ihrer Krankheit kaum tragbar".
Das hat mir einen ganz schönen Schlag versetzt und ich bin gerade ehrlich gesagt echt ratlos und hab keine Ahnung was ich jetzt tun soll.. Auch wenn niemand von euch einen Rat hat bin ich dennoch froh meine Erfahrungen geteilt und mir das von der Seele geschrieben zu haben.
Letztes Jahr ist bei meiner Familie herausgekommen, dass ich seit inzwischen 7 Jahren Borderliner bin. Seitdem bin ich auch in ärztlicher Behandlung und gut auf Medikamente eingestellt.
Nun hat sich bei der Ausbildungssuche aber ein großes Problem gestellt: Wie gehe ich mit der Krankheit bei der Berufswahl um?
Ich habe letztes Jahr mein Fachabitur im Bereich Gesundheit und Soziales gemacht und bin medizinisches auch sehr interessiert. Nachdem einige Bewerbungen im Sand verlaufen sind habe ich mich um ein freiwilliges soziales Jahr als OP-Schwester bemüht. Die Pflegedienstleitung war nach dem Vorstellungsgespräch auch sehr angetan von mir und meinte, dass das alles eigentlich kein Problem darstellt und ich nun mal einen Probetag im OP verbringen sollte. So weit so gut. An besagtem Tag dort angekommen stellte sich aber das erste Problem vor: die Arbeitskleidung, kurze Ärmel. Man sah also die n*rb*n. Der Tag verlief eigentlich ganz gut, ich habe mich auch gut mit allen verstanden, aber natürlich haben alle auf meinen Arm gestarrt. Nach dem der Schicht hatte ich dann noch ein Gespräch mit der Pflegedienstleitung und der meinte, dass ich aufgrund meines psychischen Zustandes für das Krankenhaus nicht tragbar bin. Danach hat mich erstmal der Mut verlassen und ich hab mich wieder komplett zurückgezogen.
Im Januar habe ich mich dann zu einem Praktikum in einer Pflegeeinrichtung für demenzkranke Menschen beworben und habe meinen Zustand auch direkt im Vorstellungsgespräch erwähnt, weil mein Hausarzt der Leiter der Einrichtung ist. Die Pflegedienstleitung hat dann lange überlegt und hin und her und wir haben diskutiert und sie meinte dann, dass sie mich normal nicht "einstellen" würden, aber da es nur ein Praktikum ist und ich jederzeit aufhören kann, ginge das wohl in Ordnung. Die 2 Monate dort haben mir zwar sehr viel Spaß gemacht und mich nicht getriggert, aber es ist eben nicht mein Traumberuf.
Nun habe ich mich lang und breit informiert und mich an einigen Stellen als Hörgeräteakustikerin beworben. Gestern dann das erste Vorstellungsgespräch. Ich dachte mir "Sie wird es sowieso irgendwann merken oder sehen, dann kann ich auch von vornherein mit offenen Karten spielen und brauche mich nicht zu verstecken". War wohl doch nicht so gut der Plan.. Nach nicht mal 10 Minuten war das Gespräch zu ende. Sie sagte, dass ich wirklich sehr nett bin und sie sich auf eine Zusammenarbeit sehr gefreut hätte, aber unter diesem Aspekt könne sie mich nicht ausbilden. Dazu kam noch der Teil "Gerade mit diesem Krankheitsbild brauchen sie ein großes Unternehmen, mit verständnisvollen Kollegen und der Möglichkeit, sich bei einem Rückfall auch mal 2 Wochen frei zu nehmen und das kann ich ihnen nicht bieten. Ehrlich gesagt, kann ihnen das kein Beruf im Gesundheitswesen bieten und ich glaube sie sollten lieber versuchen sich in der Verwaltung eines großen Betriebes zu bewerben. Im Gesundheitssystem sind Menschen mit ihrer Krankheit kaum tragbar".
Das hat mir einen ganz schönen Schlag versetzt und ich bin gerade ehrlich gesagt echt ratlos und hab keine Ahnung was ich jetzt tun soll.. Auch wenn niemand von euch einen Rat hat bin ich dennoch froh meine Erfahrungen geteilt und mir das von der Seele geschrieben zu haben.