Immer etwas Neues!-Was tun?

      Immer etwas Neues!-Was tun?

      Hallo zusammen,

      ich habe lange überlegt, ob ich etwas eröffne und schreibe gerade wegen der Formulierung einer konkreten Fragestellung. Ich werde versuchen mein Anliegen so klar es geht darzulegen und freue mich über alle Denkanstöße gerne auch "fordernde" Beiträge/"H*nt*rntritte".

      Mir geht es schon seit längerer Zeit nicht gut und fast jeden Tag schlechter und ich merke selber, dass ich unbedingt etwas ändern muss und suche auch nach Wegen.
      Ich freunde mich, obwohl ich lange dagegen war, mit dem Gedanken einer stationären Wohnform mit beruflicher Reha, langsam an und auch meine Ausbildung erneut zu schieben, auch wenn das für mich wahnsinnig starke Versagensgefühle und Verzweiflung weckt.

      Ich merke nur gerade, dass ich immer mehr die Kontrolle verliere. Ich bin mehrfach rückfällig geworden bzgl. S*V, obwohl ich längere Zeit wirklich ohne klar gekommen bin, auch beim Essen ist es sehr schwankend wieder und ich habe Angst noch mehr da wieder rein zu rutschen, die Ängste, Albträume, Dissoziationen steigen und ich skille, wende Strategien an, die zumindest ein bisschen Erleichterung brachten und manchmal hilft es mir auch.

      Ich nehme mir täglich mindestens eine (bis zwei) Sache(n) fest vor, weil mehr mich schon überfordert auch wenn das echt verdammt wenig eigentlich ist und ich das auch steigern muss.
      Ich habe extrem starke Schuldgefühle, Kraftlosigkeit, Verzweiflung und fühle mich wie der letzte Versager; es läuft aus dem Ruder...rückfällig in so vielem ?( .

      Ich habe das Gefühle ich kämpfe an einer Front und dann verbessert sich das mindestens ein bisschen, weil ich darauf achte und ich das "streng beobachte" und gleichzeitig entwickelt sich "im Stillen" etwas Neues und ich merke es zu spät oder nehme es zu spät wahr, wie ein neues Ventil, aber das kann es doch nicht sein...z.B. gerade habe ich zusätzlich Angst (seit einem T*d*sfall) ich könnte schwer krank sein, was rational gesehen Quatsch ist...ich müsste schon alles haben...

      Ich kann mich rational in Bezug darauf beruhigen, aber es kann doch nicht sein, dass es immer mehr an Symptome werden bzw. eins weniger und dann ein anderes mehr. Ich mache doch etwas falsch in der Therapie? Kennt das jemand?

      Habt ihr eine Idee was ich machen könnte? Ich kann doch nicht auf alles aufpassen, was passieren KÖNNTE, wenn ich gegen eine Sache zumindest etwas erfolgreich arbeite?
      Wie kann ich meine Gefühle "manipulieren" gerade in Bezug auf Versagen, Zweifel, Schuld etc. , weil sie ja wenig hilfreich sind, wenn auch vll. berechtigt?

      Vielleicht weiß ja jemand einen Tipp...alles ist erwünscht! Danke für das Lesen.
      Liebe Grüße
      Yincana
      -L'essentiel, nous ne savons pas le prévoir- Das, worauf es im Leben ankommt, können wir nicht voraus berechnen. -Antoine de Saint Exupéry-

      Hallo Yinanka,

      1. Gedankengang: Wenn du etwas gegen Symptom A machst, erscheint Symptom B, erscheint Symptom C. Liegt da nicht die Vermutung nahe, dass eben nur das Symptom, nicht aber die Ursache erkannt wurde? (ist nur eine Hypothese, die du natürlich überprüfen müsstest)
      "Ich mache doch etwas falsch in der Therapie? Kennt das jemand?"
      - Die Frage "kennt das jmd" ist zwar so zu sagen "nicht zulässig" weil sie zu nichts führt als dass ich sagen könnte: ja das hatte ich auch einmal.
      Aber ich würde nicht sagen, dass du dir deswegen wieder Vorwürfe machen müsstest. Es zeigt dir einfach nur, dass man noch mehr in die Tiefe gehen sollte. Nicht in erster Linie was ich mache sondern, WARUM ich es mache. Welche Gefühle Auslöser sind. und wie man diese Gefühle in angenehmere Richtungen schickt.
      - das hat genz viel mit In-sich-hinein-horchen zu tun.

      2. Gedankengang: Es kann auch schnell passieren, dass man sich denkt "ich muss mit ... aufhören." ...Wenn man aber keine Ersatzhandlung hat, bleiben die Gedanken/ Gefühle ja immernoch an Ort und Stelle. stauen sich nur an und kommen dann eben in anderer Form (meißt noch unangenehmer) heraus. von allein geht das nicht weg..dieser/n Illusion oder -ich sage mal- Wunschgedanken sollte man am Besten gleich ins Auge sehen.
      "Ich freunde mich, obwohl ich lange dagegen war, mit dem Gedanken einer stationären Wohnform mit beruflicher Reha, langsam an"
      Gibt es denn schon einen Termin? oder ist das eher eine Sache, mit der du dich noch etwas anfreunden musst als dass es dir Hilfe verspricht?

      3. Gedankengang:
      "Wie kann ich meine Gefühle "manipulieren" gerade in Bezug auf Versagen, Zweifel, Schuld etc."
      Das klingt jetzt ziemlich banal, aber man kann es ausprobieren. Sich eine Erfolgliste schreiben, mit allen Erfolgen in deinem Leben. Diese Liste habe ich dann in mein Portmonait z.B. getan und sie hilft mir heute manchmal immernoch. weil dort eben Tatsachen draufstehen, die man auch nicht wegreden kann.

      So schm*rzh*ft solche Punkte auch immer wieder sind, es sind Knackpunkte...
      vlt. war ja ein Denkanstoß dabei ;) Chenille
      Hallo,

      Ich musste etwas drüber nachdenken.

      - Ja, stimmt, die Frage ist wohl nicht zulässig. Da habe ich zu wenig gedacht. Ich bin nur total verunsichert und verzweifelt darüber und kann es nicht mehr editieren. Da habe ich zu wenig gedacht. Tut mir Leid!

      - Die richtige Ursache kenne ich nicht, weil ich nur Flash-backs habe bzw. ich weiß nur Fetzen, kann sie aber nicht einordnen. Es traut sich aber auch niemand so richtig dran, also therapeutisch. Ich habe selbst auch Angst, aber ohne richtige Unterstützung geht das noch weniger.
      Ich kenne zwar manches, aber über manches kann ich nicht reden, weil ich das dissoziieren nicht im Griff habe und über das, was ich reden kann und tue reicht anscheinend leider nicht.

      - Ja, für diese Reha steht kein Termin bis dato, denn ich bin mir auch noch nicht sicher. Ich muss erst noch was anderes abklären und es ist mittlerweile das einzige von dem ich mir Hilfe erhoffe bzw. die Wahl, die ich habe.

      - Mit der Erfolgsliste, die werde ich mir schreiben und hoffe, dass es mir hilft, weil diese Gefühle fressen mich innerlich auf und ich komme dagegen kaum an. Ich schaffe das nicht bzw. kaum zu relativieren; ich komme mir immer vor wie so eine "Heuchlerin vor mir selber". Das kommt mir vor wie schön reden, aber diese Erfolge sind ja "echt", also werde das testen. Danke!

      Lg Yincana
      -L'essentiel, nous ne savons pas le prévoir- Das, worauf es im Leben ankommt, können wir nicht voraus berechnen. -Antoine de Saint Exupéry-

      Hallo,

      ich habe mir diese Erfolgsliste geschrieben und zwischendurch hilft es mir nur meistens ist es leider so, dass ich es mir in den Momenten oft klein rede und mir immer sage " Jeder andere kriegt das auch hin". Ich schaffe es nicht das für mich anzunehmen. Ich finde immer Ausreden um den Erfolg zu relativieren und in dem Moment bekomme ich das gar nicht so mit, obwohl ich das gerade sehr klar für mich habe und schon weiß, dass es nicht selbstverständlich ist auch wenn es mir selbst jetzt mit Abstand schwer fällt, dass als Erfolg zu sehen, weil früher für mich das so normal war.

      Ich weiß aber gerade insgesamt auch nicht weiter, weil ich kaum Kraft habe gegen diese Verhaltensweisen zu kämpfen, aber ich WILL die Kraft haben! Ich zweifele an allem, aber das darf einfach nicht sein!
      Wenn es so weiter geht, stehe ich bald wieder da, wo ich vor Monaten war und da war will ich auf keinen Fall hin zurück, aber wie kann ich das aufhalten?

      Hat jemand Tipps, wie man fehlende Kraft/Motivation wieder finden kann?

      Liebe Grüße und danke fürs Lesen und evtl. Tipps im Voraus
      Yincana
      -L'essentiel, nous ne savons pas le prévoir- Das, worauf es im Leben ankommt, können wir nicht voraus berechnen. -Antoine de Saint Exupéry-