Wie viel ist zu viel?

      Wie viel ist zu viel?

      Ihr lieben,

      ich war lange nicht mehr hier und nur die wenigstens von euch werden mich noch kennen.

      Und doch ist heute so ein Tag, an dem ich nicht mehr weiß wohin und ich hoffe, mich - wie früher auch - mal wieder bei euch **sk*tz*n zu dürfen.

      Ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll. Ich habe viel überstanden im Leben, aber jedesmal, wenn ich mich wieder auf die Beine gestellt habe und wieder glücklich bin, falle ich noch tiefer als vorher. Ich bin verheiratet mit dem tollsten Mann auf der Welt. Wir sind seit 3,5 Jahren zusamen. Das waren die schönsten, aber auch die schlimmsten Jahren meines Lebens. Denn wir haben so viel Leid durchgemacht: Er war schwer krank, ich war schwer krank, er hat berufliche Probleme, ich habe berufliche Probleme, Probleme mit der Familie sowieso, eine Baby verloren...

      Er ist mir zu liebe vor 3 Jahren 120 km weg gezogen in meinen Heimatort, weil ich das Gefühl hatte, an unserem gemeinsamen Wohnort nicht mehr glücklich sein zu können, da dort so viele schlechte Dinge passiert waren. Wir waren hier sehr glücklich. Ich habe hier endlich Fuß gefasst und liebe meine Arbeit. Und langsam entstehen sogar sehr gute Freundschaften. Wir haben uns hier richtig wohl gefühlt. Und heute kam dann die Kündigung von seinem Chef. Er hat zum dritten Mal innerhalb von 3 Jahren die Arbeit verloren. Nun reicht es ihm, er will zurück in unseren früheren Wohnort. Ich würde ihm diese Bitte niemals abschlagen, denn ich liebe ihn überalles und da eine Fernbeziehung keine Lösung ist, komme ich mit, das ist klar. Nur tut es so weh meine Familie und meine tolle Arbeit zu verlassen. Unsere Kinder - sollten sie uns noch vergönnt sein - hätte ich gerne hier aufwachsen sehen, nicht in der Großstadt. Der Abschied von hier bedeutet einen Abschied von allem, was mich glücklich gemacht hat. Es tut so weh. Eine neue Arbeit, das wird schwer für mich, denn beruflich bin ich ein Problemfall. Und egal was passiert, zuhause sein werde ich immer hier. Und jetzt br*cht alles wieder über mir zusammen, schon wieder stehen wir vor einem Scherbenhaufen. Wir haben so viel mitgemacht, warum jetzt schon wieder? Warum muss es jetzt so kommen. Wie viel soll ich noch ertragen und warum muss ich all das mitmachen? Es soll nicht selbstmitleidig klingen, denn mir ist durchaus bewusst, dass es anderen viel schlechter geht. Aber ich Frage mich trotzdem, wie viel wir noch ertragen sollen und wann es mal genug ist. Oder anders ausgedrückt: Wie viel kann ich noch ertragen, bis es zu viel wird?

      Ihr musst nicht antworten, wenn ihr nicht wollt. Danke fürs Lesen.

      Liebe Grüße

      Novo
      Es nimmt der Augenblick was Jahre geben...
      Hallo novo,

      ich war hier ja nie wirklich aktiv, meist nur Mitleserin, aber ich erinnere mich noch an dich. ;) (Irgendwie blöd, aber ich freue mich doch immer, wenn man von den alten Hasen nochmal was hört..)

      Zu deinem, bzw. eurem Problem:
      Dreimal innerhalb von drei Jahren die Arbeit zu verlieren ist absoluter Mist. Und es ist nachvollziehbar, dass dein Mann da auch erstmal die Schotten dicht macht und nur diesen einen Weg sieht. Wie sind denn seine Chancen, in eurem früheren Wohnort Arbeit zu finden? Ihr könnt ja die Situationen für eure beiden Berufe mal vergleichen (v.a., wenn du ein Problemfall bist), damit er eine realistische Einschätzung bekommt.

      Und, falls das für euch in frage käme, vielleicht ein Neuanfang woanders? Sodass du nicht ständig schlechte Erinnerungen ertragen musst.

      Ich hoffe, dass das gestern nur eine Kurzschlussreaktion von ihm war und ihr nochmal ganz in Ruhe darüber reden könnt.
      Liebe Grüße und alles Gute,

      Socke
      Lost in [life]
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