Krisenintervention ?

      Krisenintervention ?

      Hey liebes Forum,

      ich mal wieder.

      Ich bin mit meinen Nerven am Ende. Eigentlich schon seit Wochenn, seit Monaten vielleicht sogar schon. Bisher konnte ich das Schlimmste verhindern..
      ... aber am Samstag habe ich total die Kontrolle verloren. Ich hatte einen totalen Nervenzusammenbruch.
      Die Sache mit meinem Vater, dann ging es meinem Freund nicht so gut und dann noch ständige Anrufe mit Vorwürfen... ich würde ja eh nur spielen und alle verarschen... das war einfach zu viel.
      Ich weiß nicht, was ich lles gemacht habe und gesagt habe, das weiß ich nur bruchstückweise aus Erzählungen....

      ... es war so schlimm, dass jemand die Polizei gerufen hat. Aber selbst die haben sich nicht um mich gekümmert. Nur rausgeholt und zu Freunden geschickt,,, dass ich total zusammen g*br*ch*n bin, hat sie nicht interessiert.

      Das Schlimmste ist jetzt vorbei, ich bin nicht mehr akut gefährdet, bin momentan eher einfach nur traurig und fühle mich schuldig. Schuldig an alledem, was passiert ist.

      Trotzdem überlege ich, eventuell eine Krisenintervention zu machen. Weil ich einfach trotzdem mit den Nerven am Ende biin, selbst wenn ich nach außen hin ruhig bin. Aber ich habe das Gefühl, dass diese Ruhe eher die "Ruhe vor dem Sturm" ist....... dass es irgendwann noch so richtig knallt... und dann vielleicht doh etwas passiert.

      Nur ist das überhaupt möglich, wenn es mir doch scheinbar besser geht?

      Das letzte Mal wurde ich nach drei Tagen entlassen, weil ich scheinbar "stabil" war. War ich aber nicht :-/
      Nehmen sie mich so überhaupt auf?

      Denn mit dem geplanten Klinikaufenthalt das wird noch eine Weile dauern. Die Krankenkasse hat noch keine Unterlagen vorliegen, nichts.


      Liebe Grüße
      Hope.
      Der wichtigste Mensch in Deinem Leben....


      ... bist immer Du selbst.
      Hi,
      also ich denke es kommt auf die Klinik an.
      Ich hab da auch ähnliche Erfahrungen gemacht wie du, bei mir wurde stabil auch danach definiert ob ich vorhabe in den nächsten stunden mir etwas anzutun. Sie haben mir erklärt, ich könne mich gerne auf die Warteliste für einen stationären aufenthalt setzen und für meine jetzige Situation wäre meine Thera zuhause zuständig (die in der Zeit im Urlaub war....). Falls ich akut gefährdet werde, dürfte ich wiederkommen.
      Aber ich habe auch schon andere Geschichten gehört, von leuten die z. B. in bestimmten Verhaltensweisen (svv, b*l*mie) so festgefahren waren, dass sie ein paar tage zur Krisenintervention aufgenommen wurden. Macht meiner Meinung nach auch mehr Sinn, mann muss es ja nicht immer herauszögern bis es, wie du sagst, richtig kracht.
      Vielleicht kannst du ja mal anrufen und fragen, oder du fährst hin und probierst dein glück.
      Lg Kudos

      Hey Kudos,

      danke für deine Antwort. Also die zuständige Klinik könnte dort leider Probleme machen. Sie haben mich in den letzten Jahren bereits einmal weggeschickt, und einmal nach nur 3 Tagn entlassen weil ich scheinbar "stabil" war.
      Könnte ich eventuell akut in einer anderen Klinik aufgenommen werden?

      Also nur mal angenommen, die Klinik in R. schickt mich wieder nach Hause, ich merke aber dass es nicht geht - könnte ih dann z.B. nach W. fahren und mich dort vorstellen? Ich meine, würde die KK eventuell die Kosten trozdem übernehmen?
      Ich habe ja schon die Krankenkasse angerufen. Und obwohl der Klinikaufenthalt ansteht, worauf ich warte; hat man mich dort beruhigt; man würde im Fall einer Krisenintervention auf jeden Fall zahlen und ob ich zur Krise gehe oder nicht hat keinen Einfluss darauf, ob sie die Kosten für den anderen Klinikaufenthalt übernehmen.

      Weißt du, ich habe im Moment einfach Angst. Beim letzten Wutausbruch war ich ja offensichtlich ziemluich gefährdet... immerhin hat jemand die Polizei gerufen und ich habe anderen nicht nur kleinere Verletzungen zugefügt. Ich möchte jetzt gar nicht genau schildern, was alles passiert ist, das ist hier auch sicher nicht der richtige Ort.

      Liebe Grüße
      Hope.
      Der wichtigste Mensch in Deinem Leben....


      ... bist immer Du selbst.
      Hallo Hope.,
      Ich kann gut verstehen, dass du dir unsicher bist - das war ich auch meistens.
      Ist es denn möglich, dass du mit Psychiater/Therapeut/Betreuer zusammen überlegst, ob es im Moment sinnvoll währe, eine Krisenintervention zu machen? Wenn man selbst vorstellig wird, sind Ärzte oft unwillig. Eine Überweisung vom Psychiater ist da besser. Mir haben Beurteilungen und "Mitdenker" von außen oft geholfen, meine Situation genau zu beleuchten und einzuschätzen, ob es wirklich die Klinik sein muss. Gibt es Menschen in deinem Umfeld, die dich zu Hause unterstützen könnten? Was würdest du dir von einem Klinikaufenthalt versprechen? Was soll dort passieren? Wie kann dir das Pflegepersonal jetzt konkret helfen?
      Am I that unimportant -
      am I so insignificant?
      Isn't something missing -
      isn't someone missing me?
      (Evanescence - Missing)
      Hallo SoRaya,

      ich erhoffe mir eine temporäre Stabilisierung wenigstns bis zum Klinikaufenthalt. Denn hier ist es so:

      Mein Freund ist zwar hier und kann auf mich aufpassen. Er setzt mich aber unter Druck. Passiert das noch einmal, ist unsere Beziehung vorbei.
      Ist unsere Beziehung vorbei, ist mit mir alles vorbei. Dann ist bei mir sofort der "point of no return" erreicht. Nachdem er am Samstag schon sagte "so das wars jetzt", bin ich ja erst richtig ausgerastet. Ich bin auf alles und jeden los gegangen und wollte überall Schaden anrichten.

      Was würdest du dir von einem Klinikaufenthalt versprechen? Was soll dort passieren? Wie kann dir das Pflegepersonal jetzt konkret helfen?

      Nun ja, ich darf meine Medis wie ich sie habe, momentan nicht nehmen, da ich diese einfach nicht vertrage. Man könnte schonmal eine Umstellung vornehmen, damit sich meine Stimmungslage stabilisiert. Abstand vom räumlichen Rahmen, wo alles vorgefallen ist, würden meine Schuldgefühle mindern.
      Es muss ja nicht unbedingt viel an Therapie passieren, es wäre für mich nur momentan besser, wenn ich wo anders bin. Hier ist alles passsiert. Hier könnten gewiss Persoen jederzeit wieder Telefonterror machen, und nur ein Vorwürf könnte schon ausreichen um einen neuen Ausbruch auszulösen. Oftmals tut ein wenig Abstand gut. Mein Freudn und ich waren heute unterwegs, ihm hat es gut getan, ihm geht es besser - mir nicht wirklich.
      Man könnte mir dort Dinge an die Hand geben, oder Tipps geben, was ich tun kann, bevor meine Anspannugn so hoch ist. Dass ich also handeln kann bevor eteas passiert.

      In dieser Umgebung drehe ich einfach durch. Da sind so viele Menschen die Stress machen... auch Nachbarn... hier kann ich mich nicht erholen.

      Die Idee mit dem Gespräch finde ich super. Morgen kommt meine Betreuerin vorbei udn wollte sowieso mti mir und meinem Freund reden. Ich denke, ich spreche das mit der Klinik einfach dort an.

      Liebe Grüße
      Hope.
      Der wichtigste Mensch in Deinem Leben....


      ... bist immer Du selbst.
      Hi,
      Bei mir hieß es, ich müsse auf jeden fall in die klinik die für mich zuständig ist.
      Sie hätten mich auch beinahe weggeschickt, erst als ich vor ihren augen ausgerastet bin haben sie mich dabehalten.
      Und das obwohl meine Therapeutin druck gemacht hat, die hatte vorher da angerufen. Eine überweisung von meinem Hausarzt hatte ich auch.
      Tut mir leid, dass ich dir damit nicht so wirklich Mut machen kann.. Kann halt nur von meinen Erfahrungen berichten.
      Ich kann deine Sehnsucht gut verstehen.
      Aber du kannst auch hingehen und deine Situation einfach als eine gefährliche darstellen. Du kannst sagen, dass du dich unberechenbar fühlst und dass es in diesem Zustand leichter mal passiert, dass du dich oder andere gefährdest.

      Allerdings muss ich dazu auch sagen, dass die Krisenintervention für mich sehr hart war. Ich habe keine Medikamente bekommen, musste alles abgeben, und meine ganzen Emotionen alleine an einem fremden Ort und unter beobachtung durchmachen. Ich war noch nie mehr selbstgefährdet als da. Erst nach so 2 Tagen habe ich angefangen, mich zu entspannen und die restlichen 2 Tage taten mir gut. Aber die Frage ist halt, ob es nicht etwas gibt was dir noch besser tun würde als Krisenintervention. Wo du dir nicht unsicher sein musst ob du überhaupt aufgenommen wirst und dich nicht quälen musst. Mein Vorschlag wäre z. B. einfach fürs Wochenende wegfahren, auf ne Nordseeinsel und keinem erzählen wo du bist oder zu einer geliebten Person fahren oder so. Jemand der dir gut tut und deswegen zur Stabilisation beiträgt. Das ist bei mir im Moment zum Beispiel die Überlegung.

      Lg Kudos

      Hallo Hope,

      Ich glaube bzgl. der Krisenintervention, hast du mal eine Pro und Contraliste gemacht?Da kann dir vll. sonst auch deine Betreuerin bei helfen?

      Zu deiner Frage mit der zuständigen Klinik kenne ich es so, dass die zuständige Klinik bei akuter Gefährdung aufnehmen muss bzw. wenn sie überfüllt ist dann gibt es bei uns eine zweite Klinik, da unsere Zuständige relativ klein ist. Darum kümmert sich aber auch diese Klinik bzw. die einweisende Ärztin.

      Wenn du dich selbst einweist und die hiesige Klinik einen ablehnt, kann man in der anderen Klinik, die bei uns als Zweites zuständig ist, anfragen, ob sie einen aufnehmen, aber das ist auf freiwilliger Basis und wird oft abgelehnt wegen (angeblicher) Überbelegung. Ich weiß nicht, ob das überall so ist, da wir diesen Sonderfall haben, aber anfragen geht.
      Frag' dazu doch mal deinen Arzt! Es macht sicher mehr "Eindruck, wenn ein Arzt anruft, meinte damals meine Hausärztin.

      Wann die Klinik aufnimmt, ist sicher überall unterschiedlich gehandhabt...ab wann sie einen dabehalten. Ich weiß nur, dass es doch meist nicht nur Akutstationen gibt, die geschl*ssen sind; dann müssten sie doch auch Leute nehmen, die "nur" in einer Krise sind.

      Liebe Grüße
      V.
      -L'essentiel, nous ne savons pas le prévoir- Das, worauf es im Leben ankommt, können wir nicht voraus berechnen. -Antoine de Saint Exupéry-

      Danke euch beiden. Ich werde es einfach mal über meinen Hausarzt probieren, dort habe ich am Mittwoch Vormittag einen Termin. Gleich kommt erstmal meine Betreuerin vorbei. Ich hoffe, es bringt etwas, denn ich bin wieder so extrem angespannt. Schuldgefühle, dies und das, der Druck ist schon wieder riesig. Und ich weiß nicht, wie lange das gut geht.

      Bei uns gibt es nur eine zuständige Klinik, ich weiß nicht ob es da irgendwie Zwischenlösungen oder so gibt... jeder Arzt dort hat mir etwas anderes gesagt. Beim letzten Mal meinte die Ärztin, dass ich bei der nächsten Krise willkommen bin, die nächste meinte, sie würden mich nur noch aufnehmen, wenn es wirklich ein Notfall ist, weil ich ja angeblich sowieso nicht mitarbeite in der Therapie.
      Ich möchte aber denjenigen sehen, der schwer depressiv ist und dann sofort komplett mitarbeitet... ist es nicht sogar normal, dass man seine Zeit braucht, bis man sich wieder öffnen kann für das Leben?

      Liebe Grüße
      Hope.
      Der wichtigste Mensch in Deinem Leben....


      ... bist immer Du selbst.