Bin verzweifelt - Was kann ich tun...

      Bin verzweifelt - Was kann ich tun...

      Mein letztes Thema war viel zu lang gewesen, deswegen noch mal neu und stark gekürzt.
      Nochmal kurze Vorstellung von mir: Weiblich, 23 Jahre, vor 1 Jahr Diagnose: BPS, ES und Depressionen....

      Damals konnte ich mich nicht darum kümmern, weil ich nicht mehr wusste, welchem meiner Probleme/Sorgen ich mich zuerst annehmen kann. Und jetzt geht es einfach nicht mehr weiter....
      Ich merke, wie ich mich immer weiter kaputt mache, mit meinen selbstzerst*rer*schen Gedanken, dann mein Dauer-schlechtes Gewissen wegen alles und jedem, die extremen Stimmungsschwankungen und letztendlich auch der unsägliche Dr*ck meiner Eltern.

      Mein Problem ist momentan, dass ich von einem Facharzt zum nächsten gereicht werde.... Keiner will sich für irgendetwas verantwortlich fühlen, keiner will mir angeblich helfen dürfen.... : unhappy:

      Eigentlich ist es schlecht für mich, eine Thera innerhalb vom Wohnort zu machen, weil ich Abstand vom gewohnten (und mich erniedrigenden) Umfeld brauche.... Wenn ich aber an einem Punkt angelangt bin, an dem gar nichts mehr geht, würde ich mich auch innerhalb vom Wohnort in Therapie begeben - dann wäre es mir egal, wie nah oder fern ich davon wohne!! ?(
      ----------------------------
      Jetzt ist meine Frage: Kann/Darf/Muss ich einfach so dort vorbei laufen und sagen, dass es einfach nicht mehr geht, damit die mich aufnehmen?? Nehmen die einen auch einfach so auf, ohne vorheriger Anmeldung inklusive Wartezeit?? Muss ich da bestimmte Kriterien erfüllen??

      Ich bin momentan einfach nur ratlos, verzweifelt, weil mal wieder viele schlimme Dinge in meinem Kopf herumschwirren ~ aber ich glaube, ich kann meine zumindest Gedanken soweit ordnen, dass ich weiß, dass dieses Anliegen zur Zeit die oberste Priorität ist und alle anderen Sorgen/Probleme hinten anstehen müssen!!

      Habt ihr irgendwelche Tipps, Ratschläge, Anmerkungen für mich?? Wie ich vorgehen muss?? Was ich beachten muss?? Wäre Euch dafür sehr dankbar!! :)

      Es grüßt die
      Werkatze
      >> Nicht behindert sein ist kein Verdienst, sondern ein Geschenk, dass jedem von uns jederzeit genommen werden kann. <<
      (Richard von Weizsäcker)


      ~~ C'est la vie !! ~~
      (Autor unbekannt)

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      Ach ja, PS: Es handelt sich hierbei um eine stationäre Therapie!!

      Ich weiß, das kann man nicht raus lesen, von was für einer Thera ich jetzt spreche....
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      Hey,

      die Klinik bei dir vor Ort muss dich bei akuter Eigen-/ bzw. Fremdgefährdung aufnehmen. Meist reicht es, wenn man einfach anruft und sagt, dass es grade ziemlich mies ist, zumindest hat es bei mir immer gereicht. Man kann im Notfall auch den Weg über Krankenwagen/Polizei o.ä. nehmen.

      Kliniken, bei denen du nicht im direkten Einzugsgebiet wohnst, nehmen meistens allerdings nur mit Wartezeit auf. Meist läuft es so, dass man einen Termin für ein Vorgespräch bekommt und dann auf die Warteliste gesetzt wird.

      In akuten Krisen fand ich die "Notfallaufnahme" bei der Klinik in der Nähe hilfreich, weil es einfach einen gewissen Schutz bietet, meist läuft da allerdings nicht viel an Therapie etc. um das eigentliche Problem anzugehen.

      Bist du denn in ambulanter Behandlung? Dort könntest du besprechen, welche Klinik für eine längere stationäre Therapie sinnvoll wäre und gemeinsam mit Therapeut/Psychiater/... einen Antrag stellen. Das könntest du aber eben auch in der Klinik bei dir vor Ort abklären, falls du dort stationär gehen willst.

      Liebe Grüße,
      Dragonfly
      Von verrückten Leuten kann man eine Menge lernen.
      (Die Mitte der Welt - Andreas Steinhöfel)
      einzig wahres Zitrönchen
      & Chefin des Chi-Kreiselwurm-Verschwörungskommandos


      Hallo DragonflyWings,

      Danke erst mal für Deine Antwort...

      Nein, in ambulanter Behandlung bin ich nicht.... Wie schon geschrieben, ich werde nur von einem zum anderen geschoben, keiner will angeblich was machen können/dürfen.

      Ich stehe bei mehreren Psychologen und auch Psychiatern auf der Warteliste, aber gleichzeitig rückt die Hoffnung auf stationär auch immer weiter weg.... Ich darf jetzt z. B. allein schon mindestens 4 Monate warten, bis ich überhaupt zum ambulanten Erstgespräch komme, nur um dann die stationäre Thera anzusprechen und mit Anmeldung und allem dauert das dann mindst. ein Jahr, wenn nicht noch viel länger!! : unhappy:

      Keine Ahnung, ob ich bis dahin dann überhaupt noch lebe oder nur noch vor mich hinvegetiere ?(
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      Hey Werkatze,

      wenn sich kein Facharzt für dich zuständig fühlt, nehme ich an, dass du es noch nicht bis zu einem Psychiater geschafft hast? Der ist ja nun mal eindeutig für deine Erkrankungen zuständig... Ich kenne das auch, dass man da meistens monatelang auf einen Termin warten muss, aber oft haben die auch Akutsprechstunden, da könntest du zu mindest klären, in wie fern eine stationäre Behandlung eingeleitet werden kann.
      Ansonsten kannst du auch mit deinem Hausarzt sprechen, falls du einen hast. Entweder kann er dir helfen, schneller an einen ambulanten Termin zu kommen, oder direkt mit dir entscheiden, ob und wie du akut in eine Klinik gehen solltest.
      Wer hat dir denn vor einem Jahr die Diagnosen gestellt? Kannst du dir da vielleicht Hilfe holen?
      Aber wie DragonflyWings schon geschrieben hat, bei einer akuten Krise ist es am einfachsten, wenn du dich direkt an die Klinik wendest, die müssen zu mindest mit dir reden und dir irgendwie weiterhelfen.
      It is possible to commit no error and still lose. That is not a weakness... that is life. (Jean-Luc Picard)
      Hallo Granul,

      Danke für Deine Antwort und sorry dass ich erst heute antworte....

      Um mal Deine Frage zu beantworten:

      1. Nein, ich habe es bis jetzt noch nicht zu nem Psychiater geschafft
      2. Ich habe einen Hausarzt, aber er kann mir da nicht viel weiter helfen... Momentan hat er auch Urlaub, aber als er noch da war, sagte er mir, er könne da bezüglich Thera nicht helfen, weil er nicht aus dem medizinischen Gebiet stammt (er ist Internist)
      3. Mir hatte ein Psychoanalytiker diese Diagnose gestellt... Hatte ihn auch schon um Hilfe gefragt, aber er "ist dafür nicht zuständig (...) macht nur Diagnosen (...)" -> Also Versuch dort auch gescheitert... :huh:

      Meine größte Angst ist momentan halt einfach, dass ich da im Prinzip vorbei gehe und die mich entweder schon direkt "in der Tür" abwimmeln oder mich zwar anhören aber dann nach dem Motto "ja das ist schon doof, aber gehn se mal wieder heim und schlafen sich aus... Morgen sieht die Welt schon wieder ganz anders aus"...
      Weil ich hab schon mehrmals gelesen, dass man Menschen z. B. ansieht/-hört, wenn es ihnen schlecht geht (egal ob innerlich oder äußerlich), aber mir sieht man es einfach nicht an... Ich hab keine weinerliche Stimme, ich jammer' nicht, ich gucke ganz normal und wenn ich z. B. direkt sage, dass es mir nicht gut geht, kommt nur was von wegen "echt?? Also für mich siehst du topfit aus!!" :S
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      ...Hm, das ist blöd, dass sich keiner zuständig fühlt. Aber so weit ich weiß, kann dir auch ein Internist eine Einweisung für eine Klinik ausstellen, ich glaube, das kann jeder approbierte Arzt. Nur wenn der im Urlaub ist, hilft dir das natürlich gerade nicht. Gibt es da eine Vertretung, zu der du gehen könntest?

      In der Klinik dürften die so viel Erfahrung haben, dass die nicht nur auf die offensichtliche Dingen wie weinerliche Stimmen reagieren. Ich kann deine Angst da zwar verstehen, aber wenn es dir wirklich schlecht geht, solltest du versuchen, dich zu überwinden. Vielleicht kannst du dir sagen, dass du nichts zu verlieren hast, selbst wenn sie dich nach Hause schicken, dann bist du zwar nicht weitergekommen, aber eben da wo du jetzt auch bist. Und wenn du sagst, du brauchst aber jetzt ganz akut irgendeine Hilfe, werden sie dir zu mindest sagen, an wen du dich ambulant wenden kannst.
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      T'schuldigung, dass ich erst jetzt antworte, das Wochenende war ziemlich stressig gewesen....

      Auf jeden Fall erst mal herzlichen Dank für die ganzen Tipps/Anregungen/Antworten... :)

      Momentan bin ich wieder auf Höhenflug, was meine Stimmung angeht, aber ich habe jetzt für mich selbst beschlossen, dass ich (wenns gar nicht mehr anders geht) in die Uni-Klinik bei mir gehen werde... Dann bin ich zwar relativ nah am Wohnort dran, aber bevor ich noch monatelang mit Krankenkasse, Psychiater/Psychologen und meinen Eltern rumeiere, ohne dass es zu einem sinnvolen Ergebnis führt, gehe ich lieber direkt dort hin!! :)
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      Ich glaube, dass das eine gute Entscheidung ist, und drücke dir die Daumen, dass du es am besten nicht brauchst:)
      Noch eine Sache, ich bin mir nicht ganz sicher, aber in der Regel haben Uni-Kliniken keinen Pflichtversorgungsauftrag. Wahrscheinlich werden die dich nicht unbedingt abweisen, aber ich glaube, die sind eben auch nicht verpflichtet dich aufzunehmen. Wenn du dir im Zweifelsfall den Weg (und die Frustration) ersparen willst, könntest du mal gucken, welche Klinik die Pflichtversorgung für dein Einzugsgebiet übernimmt, die müssen dich dann nämlich auch akut zur Krisenintervention aufnehmen.
      Liebe Grüße,
      Granul
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      Danke danke, habe es mir zu Herzen genommen und mal recherchiert... :)

      Ich wohne eindeutig in der falschen Gegend... Die Uni-Klinik bei mir ist nur für das Einzugsgebiet Ffm-Süd zuständig (also, wo sie nicht abweisen dürfen). Und in die andere Richtung (meine Richtung) gibt es nur 20km weiter die nächste Klinik, die mich schon am Telefon (auf Nachfrage hin) mit der Begründung "außerhalb vom Einzugsgebiet" abgewiesen hatte..

      Irgendwo wohne ich eindeutig falsch.. Vielleicht sollte ich nach Südhessen umziehen, dann hätte ich vielleicht mehr Glück!! ;)
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      Hallo Werkatze

      (...)
      Weil ich hab schon mehrmals gelesen, dass man Menschen z. B. ansieht/-hört, wenn es ihnen schlecht geht (egal ob innerlich oder äußerlich), aber mir sieht man es einfach nicht an... Ich hab keine weinerliche Stimme, ich jammer' nicht, ich gucke ganz normal und wenn ich z. B. direkt sage, dass es mir nicht gut geht, kommt nur was von wegen "echt?? Also für mich siehst du topfit aus!!"



      mir merkt man auch überhaupt nichts an, wenn es mir schlecht geht (in der Regel betrachte ich das als Vorteil, weil ich nicht will, dass es jemand merkt- kann mich auch ziemlich gut verstellen)
      Aber wenn du erklärst, weswegen du da bist, werden die das nicht abtun, so á la "sie sehen nicht krank genug aus". Bzw. wenn sowas käme, kann man schon davon ausgehen, dass die Kompetenz nicht gerade die ausgeprägteste ist.

      Ich habe das damals so gemacht, dass ich mir vorher alles auf einen kleinen Zettel aufgeschrieben und diesen mitgenommen habe, damit ich nichts wichtiges vergesse. Mache ich bis heute noch so ^^ hat eigentlich immer geklappt.

      Liebe Grüße,
      Kasmodiah
      ~ Memories that touch our hearts will never fade away ~
      Hallo nochmal an alle,

      ich kann die "freudige" Mitteilung machen, dass ich gestern nach langem hin und her den Mut aufbringen konnte, in einer Klinik "vorstellig" zu werden (kann man das so sagen??)... :)

      Scheint wohl irgendwie geklappt zu haben, jedenfalls hatten sie mich nicht abgewiesen, die Assistenz-Ärztin hatte auf mich einen (zwar vielbeschäftigten aber) sympathischen Eindruck gemacht, sie hatten mich dort ernst genommen und ich hatte gestern schon einen Patient von dort kennengelernt, der genau so übel zugerichtet (darf man das sagen?) aussieht wie meine Wengikeit.... :)

      Wenn alles gut klappt, kann ich in 2-3 Wochen aufgenommen werden!!

      Damit bedanke ich mich bei euch allen, die mir durch ihre Tipps/Ratschläge geholfen haben, mich aufzuraffen und den Kampf gegen meine Feigheit in Angriff zu nehmen!! :)



      Es grüßt Euch ganz lieb
      die Werkatze
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      Hallo, das sind ja super Neuigkeiten :) freut mich wirklich sehr, das zu lesen!

      "Nur wer wagt, gewinnt" scheint ja auch in diesem Fall zuzutreffen :) das finde ich wirklich klasse, dass du dich überwun den hast und da hingegangen bist. Hut ab! :thumbup: Hoffentlich kommt von der Klinik eine Zusage.

      Liebe Grüße,
      Kasmodiah
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      Ich kann mich Kasmodiah und plums nur anschließen: Respekt, dass du das geschafft hast! :thumbup:
      Dann drücke ich dir ganz doll die Daumen und wünsche dir, dass das für dich jetzt sowas wie ein erster Schritt in eine neue Richtung werden kann. =)
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      Danke an Euch alle, für eure aufmunternden Worte!! :)

      Habe jetzt einen Anruf erhalten, dass ich ab Mittwoch nächster Woche dort sein kann....

      Damit ziehe ich mich erst mal eine Weile aus diesem Forum zurück, werde aber nicht für immer verschwinden!! ;)



      Ich grüße Euch ganz lieb
      >> Nicht behindert sein ist kein Verdienst, sondern ein Geschenk, dass jedem von uns jederzeit genommen werden kann. <<
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