freiwilliges soziales Jahr im Ausland

      freiwilliges soziales Jahr im Ausland

      Hi,
      also ich habe mir im Prinzip alle Threads zu diesem Thema durchgelesen, aber irgendwie, da jeder eine andere Situation hat und ich gerne Antwort auf meine hätte, mach ich einen neuen auf.
      Es geht um ein Auslandsjahr.
      Ich habe schon lange den Wunsch, nach der Schule ein fsj im Ausland (Afrika) zu machen. Ich habe mir den Wunsch zwischendrin ausgeredet, da meine Problematik einfach kompliziert ist und ich mich nicht dazu in der Lage gefühlt habe. Aber inzwischen habe ich es mir wieder eingeredet, jedoch zweifel ich.
      Also, ich würde gerne mit Kindern in Afrika arbeiten. Viele sagen mir, so etwas würde zu mir passen, ich solle das unbedingt machen etc. Es ist echt ein wahnsinns Wunsch, ich wäre mit Herz und Seele dabei, ich überlege beruflich etwas mit Entwicklungshilfe zu machen. Es ist mir lange nicht mehr passiert dass ich für etwas lebe, dass ich mir wenn ich Druck habe motiviert bin wieder gesund zu werden, damit ich das machen kann. Es klappt auch ganz gut. Selbst in so Situationen wo [ich früher sehr schnell extrem instabil wurde, bleibt dies] jetzt aus, denn ich habe ein Ziel, eine Motivation, ein Wunsch! Afrika ist heftig, aber ich habe durch meine vielen Umzüge des öfteren "kulturschock" erlebt. Ich bin geübt darin, auf leute zuzugehen und einfach zu überleben wenn es am Anfang an einem neuen Ort schwierig wird, es würde auch nicht an Sprache haken oder so.
      Es gibt aber auch die andere Seite. Meine Therapeutin sagt, ich werde bis dahin nicht fertig sein mit der Therapie, davon gehe ich auch aus. Ich bin vielleicht stabil und kann bis zur Ausreise (ca in einem Jahr) noch einiges schaffen. Aber 12 Monate im Ausland ohne Therapie sind lang. Ich kann nicht voraussagen, ob ich die ganze Zeit stabil bleibe, gerade ich könnte vllt schneller in ein Loch fallen als andere Freiwillige. Ich habe riesige Verlustängste. Ich kämpfe zwar im moment nicht mit svv, aber mit b*l*mie. Und zwar heftig. Es wäre total schwer für mich, für ein Jahr Abschied zu nehmen von meiner Therapeutin und einer weiteren Bezugsperson, die im Moment ein wenig wie Eltern für mich sind, vielmehr als meine richtigen. Ich weiß nicht ob das gut für die Therapie wäre, meine Therapeutin würde mich nach dem Jahr zwar wieder aufnehmen, aber wie ich mich einschätze ist die Beziehung dann weg. Ich glaube, mein Problem wird auch sein, Abschied von den leuten da zu nehmen, ich denke fast wenn ich wiederkomme kann ich direkt nach 1-2 Monaten in die Klinik oder so.
      Ich weiß nicht ob ich das korrekt betrachte. Einerseits kann es mir gut tun aus meiner jetzigen Situation rauszukommen und mit Kindern zu arbeiten (was ich liebe), wenn ich Glück habe habe ich auch super Mentoren dort. Andererseits können auch Dinge passieren, die ich vielleicht grad nicht beachte oder voraussagen kann.
      Ich habe beschlossen, ich werde mich so oder so bei der Organisation bewerben. Ich werde ehrlich zu denen sein, dass ich schlechte Erfahrungen gemacht habe und zwar stabil, aber nicht ganz unvorbelastet bin, und gucken was die sagen. Ich müsste ja sowieso erst danach den Vertrag unterschreiben, und ich hätte noch lange Zeit mich mit meiner Therapeutin vorzubereiten.
      Aber mich würde auch interessieren, wie ihr das seht. Habe ich etwas nicht bedacht/vergessen? Hat vielleicht jemand schonmal so etwas gemacht und gute/schlechte Erfahrungen gemacht? Sollte ich das ganze lassen weil ich psychisch krank bin?
      Lg Kudos

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „Freeclimber“ () aus folgendem Grund: Satz editiert wegen Löschkriterien.

      Hallo Kudos,

      ich habe nach dem Abi aus ähnlichen Gründen wie du auf ein Auslandsjahr verzichtet. Ich habe das lange bereut, tue das mittlerweile aber nicht mehr, weil ich das ganze Konzept mittlerweile kritischer sehe, aber das ist ein anderes Thema.
      An deinen Grundvoraussetzungen (Sprache, auf andere zugehen können) wird es nicht scheitern, aber das weißt du ja selbst. Das Problem ist wirklich die Stabilität. Du willst, wenn ich dich recht verstehe, da mit Kindern arbeiten. Du musst also die Verantwortung übernehmen können, das kann sicherlich zusätzlich Druck erzeugen. Ich weiß nicht, was bei dir ist, wenn du instabil bist, wie sich das im Alltag auswirkt. Das ist jetzt nicht böse gemeint und natürlich soll man sich auch bei solchen Projekten Hilfe holen, wenn es einem schlecht geht. Aber du bist da um zu helfen, wenn du ausfällst fällt ein Helfer aus und evtl. gleich noch ein zweiter, der sich um dich kümmern muss.
      Meist ist es ja so, dass man eine Idee hat und sich ganz auf diese konzentriert. Aber hast du schonmal nach anderen Projekten geschaut? Es gibt auch hier viele tolle Projekte. Du wärst weniger weit von zu Hause weg, der Abschied würde vielleicht nicht so schlimm ausfallen, weil die Strecken viel kürzer sind und man dann auch die Leute wieder sehen kann. Und du könntest evtl. deine Therapie weitermachen, vielleicht in größeren Abständen, je nach Entfernung.

      Also, entscheiden musst natürlich du selbst. Aber statt ganz oder gar nicht würde ich mich mal nach Alternativen umsehen und schauen, ob es noch andere Dinge gibt, die du dir vorstellen kannst.

      Liebe Grüße
      Fylgja
      Hi,
      vielen Dank für deine Antwort!

      Fylgja schrieb:

      ich habe nach dem Abi aus ähnlichen Gründen wie du auf ein Auslandsjahr verzichtet. Ich habe das lange bereut, tue das mittlerweile aber nicht mehr, weil ich das ganze Konzept mittlerweile kritischer sehe, aber das ist ein anderes Thema.

      Ich wollte auch erst in der Schulzeit ein Austauschjahr machen. Meine Mutter hat es mir nicht erlaubt, weil sie meinte ich soll erstmal hier richtig ankommen (wir wohnten erst 1,5 jahre hier) und auch aus anderen Gründen. Ich war ziemlich böse auf sie, ich hätte mir das zugetraut, im Nachhinein bin ich froh drum, ich glaube das wäre nicht gut gewesen.

      Fylgja schrieb:

      Du musst also die Verantwortung übernehmen können, das kann sicherlich zusätzlich Druck erzeugen. Ich weiß nicht, was bei dir ist, wenn du instabil bist, wie sich das im Alltag auswirkt.

      Meine Arbeit würde schätze ich nicht darunter leiden. Ich reiße mich, selbst wenn ich nicht stabil bin, unglaublich zusammen. Ist auch ein Grund warum man mich, wenn es doch vorkommt dass ich sage stopp, ich kann das nicht, in der Schule nicht ernst nimmt, selbst die Lehrer die von meinem Klinikaufenthalt wissen. Ich glaube, vor allem bei Kindern, könnte man mir vertrauen wenn ich nicht stabil bin. Notfalls würde ich mich krank melden oder so, eigentlich geht das. Aber mir persönlich könnte es sehr schlecht gehen, ich denke nach der Arbeit könnte ich den Schalter dann nicht mehr umlegen, und dann könnte ich ggfs unangenehm für meine Gastfamilie werden. Ich kann nicht gut nach Hife fragen. Sollte ich aus instabilität mich gefährden, wäre das zwar für meine Aufgabe als Helfer vllt nicht beeinträchtigend, aber für die persönlichen Kontakte und für meine Organisation umso mehr. Ich müsste halt garantieren können, dass ich bis dahin in der Therapie genug Strategien habe um entweder nach Hilfe zu fragen oder mir selbst zu helfen. Nach aktuellem Stand ginge das nicht ohne weiteres.

      Fylgja schrieb:

      Meist ist es ja so, dass man eine Idee hat und sich ganz auf diese konzentriert. Aber hast du schonmal nach anderen Projekten geschaut? Es gibt auch hier viele tolle Projekte. Du wärst weniger weit von zu Hause weg, der Abschied würde vielleicht nicht so schlimm ausfallen, weil die Strecken viel kürzer sind und man dann auch die Leute wieder sehen kann. Und du könntest evtl. deine Therapie weitermachen, vielleicht in größeren Abständen, je nach Entfernung.

      Eigentlich wäre das für mich keine Option, da hätte ich platt gesagt einfach kein Bock zu. Es reizt mich halt mehr, neue Menschen kennenzulernen. Und ehrlichgesagt reizt es mich gerade, weeeeit weg von meiner Familie zu sein. Das habe ich in der Klinik sehr genossen, ich hatte kein bisschen Heimweh oder sonstwas (ich habe halt "nur" meine Therapeutin arg vermisst). Ich glaube auch, hier und da mal ne Therastunde würde mir auch nicht gut tun, das würde mich halt immer wieder aufwühlen.
      Ich glaube das ist aber ein ganz wichtiger Punkt. Ich sehe ein Ideal, nämlich dass ich in diesem Jahr super Erfahrungen mache, eine freundliche Gastfamilie habe, gut mit den Kindern zurecht komme und so weiter. Ich strenge mich echt an, mir auch Situationen vorzustellen, in denen ich frustriert bin, in denen ich mich fremd und unwohl fühle, die wird es sicherlich geben. Ich weiß halt nicht ob ich das WIRKLICH gut genug vorstelle.
      Ich denke mal ich werde mich mal damit beschäftigen, denn eigentlich ist das ein guter Testvorschlag.

      Liebe Grüße! Kudos

      Hi Kudos,

      ich habe nach dem Abi einen Freiwilligendienst in Israel gemacht. Angedacht waren 9 Montate, nach 6 habe ich abgebrochen. Die Arbeit war ausgesprochen belastend, die Rahmenbedingungen nicht optimal; ich habe dort meine Medis abgesetzt und es lief so Manches wirklich nicht gut. ABER: rückblickend würde ich die Zeit dort dennoch nicht missen wollen. Eineseits auf der Ebene der Erfahrungen, die ich mit Land & Leuten gemacht habe, aber eben auch die "Selbsterfahrung" war sicherlich ein entscheidender Baustein für den Verlauf der letzten Jahre.
      Was das Für und Wider, das es abzuwägen gilt, hast du und Fylgja das Meiste schon bedacht und beschrieben. Zwei, drei Punkte, die meiner Meinung nach noch wichtig sind:
      1) Versuchen kann man so ziemlich alles. Abbrechen auch. Soll heißen: wenn du vor Ort merkst, es geht nicht mehr, solltest du einfach dich selbst gut genug kennen und einschätzen können um den richtigen Zeitpunkt zu finden, wieder nach Hause zu fliegen, zurück in das dir vertraute Sicherheitsnetz. Die Entscheidung fiel mir seinerzeit nicht leicht, v.a. da ich eine Kollegin dort alleine zurücklassen musste, aber manchmal ist es eben das einzige Richtige und gar kein so großes Problem oder gar Schwäche-Eingeständnis, wie man zunächst glaubt.
      2) Das Ansprechen der eigenen Probleme bei der Organisation: das würde ich mir nochmal überlegen. Wenn sie nicht danach fragen würde ich es meinerseits nicht erwähnen. Ich hatte es damals angesprochen (ich weiß nicht mehr, ob von mir aus oder auf Nachfrage) und es war dadurch eine Zeit lang unklar, ob ich überhaupt genommen würde. Frag' dich einfach vorher gründlich, was es dir bringt wenn die Organisation von deiner ES weiß. Welche Vorteile hätte es? Welche Nachteile?
      3)" ...ich denke fast wenn ich wiederkomme kann ich direkt nach 1-2 Monaten in die Klinik oder so." Immer Vorsicht mit den selbsterfüllenden Prophezeiungen :whistling: Es ist immer ein schmaler Grat dazwischen, um eine Gefahr zu wissen, sich darauf vorzubereiten und ihr tatsächliches Eintreten durch Vorbereitungen zu begünstigen.
      Sich ein worst case Szenario auszumalen kann dennoch manchmal nicht schaden. Was könnte denn schlimmstenfalls in Afrika passieren? Kannst du die Frage für dich selbst beantworten?

      Du willst raus, möglichst weit weg, etwas machen, woran dir etwas liegt, etwas Neues sehen, sicherlich steckt da in irgendeiner Ecke auch die Hoffnung, dass mit der räumlichen Veränderung auch manche der Probleme zurückbleiben oder nicht mehr so stark sind - das sind meiner Meinung nach alles wunderbare Gründe für das was du vor hast. Ich würde es mir nicht durch eine Erkrankung (sofern diese keiner akute lebensnotwendige Behandlung bedarf) verbauen lassen.

      Viele Grüße,
      kibalta
      Hi,
      vielen Dank für deine Antwort!

      Also zu 2), das mit der ES hatte ich jetzt nicht unbedingt vor anzusprechen. Mit der lebe ich notfalls einfach weiter dort, auch wenn das mein Ziel sein sollte. An der häng ich noch ganz schön fest, aber sie zieht mich jetzt nicht runter oder so. Auch das svV, das nehm ich notfalls auch mit. Ich mach das inzwischen ja nicht so oft und nie lebensbedrohlich. Mir ging es eher um die Angst und Traumata. Sie könnten hier nämlich ne Rolle spielen und da weiß ich einfach noch nicht wie sehr. Ich muss ja nicht beschreiben in was für gestörte Zustände mit Dissos und etc ich dann komme, einfach nur dass ich ängstlicher bin als normal und mit manchen Situationen vllt eher Schwierigkeiten haben werde. Ich mache mir schon ein wenig Sorgen nicht genommen zu werden, aber ich würde mich viel schlechter fühlen wenn ich das "verheimliche" nur um genommen zu werden. Vielleicht finde ich ja einen guten Mittelweg.

      Zu 3), das ist wirklich kompliziert. Ich glaube fast, ich möchte sogar dass es mir danach schlecht geht. Also nicht dass ich das ganze deswegen mache, aber ich begrüße es irgendwie als Nebeneffekt. Das ist aber eher was für meine Therapie.
      Ja, worst case... wenns wirklich dicke schlimm kommt dann werde ich selbstgefährdet. Wenn die Organisation wind davon bekommt schicken die mich locker nach hause. Wenn meine Therapeutin das erfährt (ich habe schon vor Kontakt mit ihr zu halten... also nicht Therapie zu machen, aber halt so wie ich mit Familie/Engsten auch Kontakt halten werde) würde sie das bestimmt der Organisation sagen wenn ich es nicht tue.
      Aber selbst wenn es nicht am schlimmsten kommt, z. B. wenn ich einfach nur sehr traurig bin oder oft Angst habe, Schlafprobleme, was weiß ich, müsste ich wahrscheinlich einfach abbrechen. Das wäre mir aber äußerst unangenehm, ich glaube da würd ich schon ganz schön lange aushalten bevor ich das tue. Ich kann einfach nicht einschätzen wie ich reagiere bei so einer "Therapiepause" und auch irgendwo Pause von meinem gewohnten Leben. Kann man das überhaupt einschätzen?

      Ich finde es aber ermutigend, dass du das so siehst. Eigentlich will ich ja auch einfach normal sein und meinen Problemen nicht zu viel Raum geben. Allerdings möchte ich auch ernst genommen werden, ich bin nicht so gut im Zeigen wenns mir nicht gut geht und mir wird oft nicht geglaubt wenn die Grenze überschritten ist. Es hat ja auch etwas mit auf sich selbst achten zu tun.

      Würd mich natürlich auch über weitere Meinungen, Anregungen, Erfahrungsberichte freuen :)
      Liebe Grüße
      Kudos

      Hallo!

      Ich finds schwierig... Natürlich kenne ich dich nicht wirklich und weiß viel zu wenig aber eines sollte dir bewusst sein, je nach Organisationsstrukturen, kann es dir durchaus passieren, dass du gerade in Afrika, und Afrika als Begriff mag ich nicht gern, weil Afrika ist ein Kontinent und kein Land (würde ich mir auch gleich angewöhnen (ansonsten kann man sich bei manchen ziemlich unbeliebt machen), genauso wie es heute Entwicklungszusammenarbeit heißt und nicht mehr Entwicklungshilfe, Länder des Südens und Nordens und nicht mehr dritte Welt - soviel zu den Termini, die ich nicht ganz unwichtig finde wenn man in der EZA arbeiten will :)). Was ganz sicher sein wird, dass du momentan einen Schock haben wirst, einen Kulturschock, das ist normal, je nachdem wo du hingehst, kommst du in eine Welt die einfach anders ist als deine gewohnte Umgebung, in der unter Umständen andere Werte und Normen zählen. Manche tun sich sehr schwer damit andere nicht. Je nach Organisation und Arbeitsfeld kann es dir aber passieren, dass du auch wenn es dir schlecht geht, dich nicht einfach krank melden kannst! Sei dir dessen wirklich bewusst. Oft sind die Strukturen sehr dezentral und alles läuft viel chaotischer ab als bei NGOs in Deutschland. Oftmals gibt es auch einfach zu wenig Leute und da ist es schwer wenn man dann auf einmal mehrere Tage ausfällt. Was sicher in Ländern des Südens nicht leicht ist, ist die Armut zu ertragen und vor allem die Tatsache das man nicht allen helfen kann ( der Umgang damit wird immer wieder und gerne unterschätzt). Auch im Bezug auf die ES, wenn die bei dir nach wie vor nicht stabil ist, finde ich es alleine schon aus gesundheitlicher Perspektive nicht ungefährlich, weil noch einmal je nachdem wo du bist, können auch medizinische Einrichtungen weit weg sein und welche Standards sie dann aufweisen ist wieder die andere Frage.

      Wie gesagt, das hängt wirklich davon ab wo du hingehst. Afrikanische Länder sind nicht nur Wüste und Elend, es gibt auch große Städte, Universitäten, Schulpflicht und je nachdem welche Organisation du wählst, kannst du wo hinkommen wo man dich mit offenen Armen empfängt oder du landest wo, wo das erste was dir entgegenschlägt pure Ablehnung ist und du einfach mehr als Geldquelle gesehen wirst, wie irgendetwas anders.

      Ich denke es ist eine tolle Erfahrung und ich würde eigentlich keinem abraten. Aber überlege es dir gut, weil im Ausland arbeiten, kann man später während des Studiums oder danach immer noch. Das muss ja nicht sofort sein oder ?

      Alles gute,

      Red Silent

      ps: und vergiss den Gedanken, dann bin ich eben selbstgefährdet dann komm ich schon nach Hause. Sei dir dessen nicht sicher, nicht dass du dann dort in einer Klinik landest (die gibt es in großen Städten natürlich) und das wäre das letzte auf das ich ehrlich gesagt scharf wäre. Vor allem wäre es für das erste Mal weit weg, vielleicht besser du gehst in ein anderes Land. In einem afrikanischen Land zu arbeiten, habe ich schon immer als nochmal sehr eigene Arbeit empfunden im Vergleich zu anderen Ländern. Und ehrlich gesagt denke ich, wenn du so offen umgehst mit deiner momentan für mich doch akut wirkenden Problematik, glaube ich nicht, dass es realistisch ist einen Platz wo zu bekommen.
      be strong - believe - move on...



      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von „Red Silent“ ()

      Hi Red Silent,
      auch dir danke ich für deine Meinung.
      Also es ist so, ich habe auch nachgedacht ob ich Afrika schreibe oder weiter spezialisiere, aber ich weiß ja überhaupt nicht wo ich eingesetzt werden würde. Klar, ich habe Wünsche, aber das war mir zu umfangreich und nebensächlich als dass ich das auch noch erwähnen wollte.
      Ich meine herauszulesen, dass du meinst, die Wahl der Organisation eine große Rolle spielt. Das denke ich auch. Das ist mir auch besonders wichtig, denn die sind schließlich diejenigen, die mich beraten und betreuen. Ich habe mich ziemlich ausführlich damit beschäftigt und eine gefunden (und 2 als Plan b und c) bei denen ich mich bewerben werde, weil sie einen guten Eindruck auf mich machen und zu mir passen könnten. Festlegen tu ich mich ja erst nachdem ich wirklich mal mit denen gesprochen habe.
      Es gibt schon bestimmte Rahmenbedingungen bei diesem Programm. Ich bekomme auch Urlaub, es ist im Prinzip wie ein Arbeitsvertrag. Und wenn ich krank bin und nicht arbeiten kann, dann denke ich ist das ok. Ich kann ja auch wirklich krank werden, Malaria etc, das kommt nicht sehr selten vor, da können die mich nicht zum Arbeiten zwingen, dafür würde die Organisation auch sorgen, da bin ich mir ziemlich sicher.
      Das gesundheitliche an der ES ist etwas was mir tatsächlich auch ab und zu durch den Kopf geht. Ich hatte bis jetzt noch nie Probleme mit meinen Werten, habe sie aber zugegebenermaßen lange nicht mehr überprüfen lassen, obwohl mir viele dazu raten. Werde ich demnächst mal machen, und denke ich würde ich auch nochmal direkt vor der Ausreise machen.
      Ich würde es gerne jetzt machen, als Pause zwischen Schule und Studium. Im Ausland studieren ist nochmal was anderes als im Ausland zu arbeiten finde ich. Tatsache ist, ich möchte hier einfach mal raus. Ich habe es schon vor ein paar Jahren gewollt und durfte nicht, jetzt ist wirklich mal Zeit.

      Das war nicht so gemeint nach dem Motto dann komm ich schon nach Hause. Ich glaube in dem Moment wäre es mir egal wo ich bin, ich würde auch nicht unbedingt "nach Hause" wollen. Das war eher so gemeint: die Organisation wird mich wahrscheinlich nach Hause schicken, bzw ich habe dann keine Wahl mehr was passiert. Vllt würde ich auch erstmal in eine Klinik/ein Krankenhaus kommen, ja. Ist eigentlich egal, ich würde es glaube ich alles ätzend finden in dem Zustand. Aber es muss ja nicht soweit kommen.

      Nein, es wäre nicht das erste mal weit Weg. Ich bin schon mein ganzes Leben weit weg von wo ich davor war. Ich habe kein Gefühl von Zuhause, also keine Sehnsucht nach einem bestimmten Ort oder so. Ich würde kein Heimweh bekommen, ich würde nur bestimmte Leute oder vllt noch eigene Sachen vermissen.

      Ich finde es aber doch interessant, dass keiner sagt ich soll offen damit umgehen. Ich würde mich wirklich unwohl fühlen denen was vorzuspielen. Ich kann gar nicht gut lügen. Aber ich schau mal, vllt sollte ich doch zurückhaltender sein.

      Naja, gute Nacht und liebe Grüße,
      Kudos

      Hey :)

      weißt du irgendwie kenn ich einige die empfinden es als Lügen wenn man nicht "offen" zu seiner Krankheit steht. Das hat nix mit Lügen zu tun sondern mit Schutz. Ich erwähne meine Krankheit nicht, da es einfach nicht mehr meinem derzeitigen Zustandsbild entspricht. In der Stadt wo ich früher gewohnt habe, hat jeder gewusst, ich bin die mit der chronischen PTBS und mit der Drogenabhängigkeit und obwohl ich seit Jahren clean und stabil bin, klebt mir dieses Ettiket am Hirn als hätte ich es tätowieren lassen! Ständig werde ich in meinen Fähigkeiten beschränkt, weil mir niemand etwas zutraut. Sowohl mein Arzt als auch meine Therapeutin haben gemeint, ich soll so etwas nicht sagen. Klar bei arbeiten wo ich kurzärmelig arbeiten muss (Rettungsdienst) dort würde ich es schon vorher erwähnen aber dann auch nicht die ganze Story sondern, dass ich eben mal eine Zeit hatte in der es mir nicht gut ging. In meiner hauptamtlichen Arbeit, bin ich sowieso immer langärmelig, weniger wegen den Kollegen als viel mehr wegen den Klienten die damit oft schwerer umgehen können. Klar mittlerweile nach 2 Jahren in meiner Arbeitstelle, einem Chef und Kollegen die mit meiner Leistung mehr als nur zufrieden sind, habe ich auch kein Problem zu sagen, ja ich hatte schwere Depressionen und habe mich selbstverletzt. Der Unterschied ist, dass man mich hier aber nun lang genug kennt und arbeiten gesehen hat und somit davor mein aktuelles Ich und meine Leistung beurteilt worden sind und nicht meine Vergangenheit. Und das ist um gerade im Sozialbereich arbeiten zu können ein ausschlaggebendes Kriterium.

      Lg, Red Silent
      be strong - believe - move on...



      Hallo liebe Kudos,
      ich habe deinen Thread schon eine Weile verfolgt und habe gerade das Bedüfnis, dir auch noch etwas zu manchen Punkten zu schreiben, da ich selber schon einige Zeit im Ausland verbracht habe.

      Zur der Sache mit dem "Lügen":
      Ich denke, dass dir keine andere Wahl bleiben wird, wenn du einen Platz in einem Hilfsprojekt bekommen möchtest. Dort sind Menschen, die Hilfe benötigen, vielleicht sogar selbst krank sind und einen ganz anderen kulturellen Hintergrund haben (zum "Kulturschock" steht ja weiter oben schon etwas). Das ist selbst für einen gesunden Menschen sehr überwältigend und die Organisationen sind hier natürlich unterstützend tätig. Dennoch ist ein hohes Maß an Eigeninitiative gefordert, da die jeweiligen Ansprechpartner (so wie ich es erlebt habe) wenn man Pech hat nur telefonisch erreichbar sind und nicht unbedingt vor Ort.
      Bei einem Patienten, der an einer Essstörung oder anderen Psychischen Störung leidet kann man a) als Laie kaum helfen und b) aus großer Entfernung sowieso nicht. Die Organisation würde ein immenses Risiko eingehen, einen kranken Menschen ins Ausland zu begleiten.

      Kudos schrieb:

      die Organisation wird mich wahrscheinlich nach Hause schicken, bzw ich habe dann keine Wahl mehr was passiert. Vllt würde ich auch erstmal in eine Klinik/ein Krankenhaus kommen, ja. Ist eigentlich egal, ich würde es glaube ich alles ätzend finden in dem Zustand. Aber es muss ja nicht soweit kommen.
      Ich will dir nicht zu Nahe treten, aber für mich lesen sich deine Texte so als willst du jetzt unbedingt zu Hause raus, am besten ins Ausland und nimmst ziemlich fahrlässig die Gefährdung deiner Gesundheit in Kauf.
      Du schreibst selbst, dass die Möglichkeit besteht, dass es dir dort so schlecht geht, dass du dann in ein Krankenhaus müsstest.
      Ich frage mich, warum machst du diese stationäre Therapie denn nicht VOR einem Auslandsaufenthalt, so dass du ihn dann genießen kannst und die keine Sorgen mehr um so etwas machen musst?

      Du schreibst, du hast deine Werte lange nicht kontrollieren lassen, obwohl andere dir schon länger dazu raten.
      In einem Hilfseinsatz MUSST du diese Eigenverantwortung für dich tragen. Du musst selbst auf dich aufpassen!
      Frage dich bitte, ob du das kannst, wenn dir nichtmal deine Blutwerte trotz Essstörung so wichtig sind. (Kann gefährlich werden! Aber das weißt du ja sicher auch)

      Alles in Allem kann ich total gut verstehen, wenn man mal hier weg will und reisen ist auch einfach toll, doch für solch einen Einsatz sollte man stabil sein.
      Natürlich kann man dort auch Malaria bekommen und dann nicht arbeiten, weil man krank ist, dennoch trägst du den Erreger nicht schon bei Einweise in dir und gehst mit einem hohen Risiko dort rüber, dass er ausbricht. (Wenn du verstehst, was ich meine ;) )

      Es grüßt,
      Horizon
      Gib mir die Gelassenheit,Dinge hinzunehmen,die ich nicht ändern kann,
      gib mir die Kraft,Dinge zu ändern,die ich ändern kann
      und gib mir die Weisheit,zwischen Beiden zu unterscheiden!
      nur kurz dazu (und ja, ich denke meine Meinung ist da recht extrem)

      Wenn du auf dich gestellt bist und in eine unbekannte Situation geworfen wirst, werden sich Symptome zunächst verschlimmern. Zumindest bin ich meiner eigenen Erfahrung nach dieser Ansicht.
      Aber du hast dir vorher Fähigkeiten angeeignet und es kommt darauf an wie du in der Lage bist, die Situation zu meistern. Dann wenn du eine schwierige Situation durchgestanden hast, wird dir das auch unheimlich viel zurückgeben...aber du bist für dich verantwortlich.
      Das kann man im Voraus sehr gut trainieren und du könntest dir das in deinem Fall ja auch als Ziel für die Therapie setzen.

      Nach dem Motto: Wer nicht wagt, der nicht gewinnt.

      Aber ein Gedanke ist mir recht wichtig: Ich hoffe sehr, dass du nicht schon genau weißt, dass das zu viel für dich sein wird. Dass du dich absichtlich in diese Situation begibst - nur um dann wieder weiter in Einsamkeit und Traurigkeit zu versinken.
      das ist ja irgendwie auch indirekt Svv wenn man sich in Situationen begibt, die einen emotional v*rl*tz*n...
      Wenn du dieses FSJ im Ausland machen willst, dann nicht mit Inkaufnahme einer "notwendigen Nachbehandlung". dafür ist das schlicht weg nicht da - meiner Meinung nach.

      und als Letztes denke ich noch: ein bisschen Zeit hast du ja noch. Bewirb dich auf jeden Fall, überlegen kann man immernoch.
      vielleicht lässt sich in einem halben Jahr auch schon besser abschätzen wie stabil du bist.

      PS. diese Ganz-oder-gar-nicht-Ansicht (im Bezug darauf, dass du kein Fsj in Deutschl. machen wolltest) würde ich vlt. auch noch mal überdenken. Es verändert sich genug wenn man 500 km von Familie und Freunden entfernt wohnt...
      Es reicht vielleicht als Herausforderung aus. Und man sollte sich die Herausforderungen nicht so groß wählen, dass man daran zerbricht.

      lg Chenille, ich hoffe sehr, dass dich diese vielen Ansichten nicht noch mehr verwirren.
      Ich habe ehrlich gesagt den Eindruck, dass deine Idee noch nicht so ausgereift ist und du recht wenig konkrete Vorstellungen hast, was du eigentlich willst. Schon über die Formulierung "was mit Kindern in Afrika" bin ich gestolpert. Warum Afrika? Warum Kinder? Und vor allem: Welche Kinder, welcher Teil Afrikas, welche Arbeit?

      Ich habe auch ein bisschen den Eindruck, dass du Verantwortung scheust. Du möchtest der Organisation unbedingt von deinen Problemen erzählen, damit du "von oben" ein ok für dein Vorhaben bekommst. Wie wäre es, wenn du für dich selbst die Verantwortung übernimmst und einfach gnadenlos ehrlich zu dir bist: Bist du einer solchen Aufgabe gewachsen? Und kannst du mit deinem "Versagen" leben, wenn es dir nicht gelingt? Wenn du schon nach kurzer Zeit abbrechen musst?
      Ich habe kein FSJ gemacht, sondern war mit einem anderen Programm für eine Zeit im Ausland. Bei dem Auswahlverfahren hat sich niemand für meinen psychischen Zustand interessiert, da ging es allein um Qualifikationen und Motivation. Mein Zustand war ganz allein meine Sache (bis auf ein ärztliches Gutachten natürlich), und dass man für sich selbst sorgen kann, ist die mindeste Voraussetzung dafür, in einem fremden Land klarzukommen, erst recht, wenn man anderen Menschen helfen will. Zähne zusammenbeißen mag da im Notfall ok sein, das aber als einen festen Bestandteil im eigenen Arbeitsstil zu verorten... finde ich schwierig. Kinder sind nicht doof, sie merken, wenn man etwas hat, da kann man schauspielern wie man will, und sie beziehen vieles auf sich. Aber da kommt es eben drauf an, was für eine Arbeit du dort eigentlich machen willst.
      Hast du schon mal Erfahrungsberichte von anderen gelesen?

      Ich kann übrigens aus eigener Erfahrung sagen (und das habe ich von anderen auch gehört), dass der Kulturschock nach der Rückkehr größer ist. Ich habe über einen Monat gebraucht, um wieder einigermaßen klarzukommen, das sollte man nicht unterschätzen. Das hängt aber sicher auch davon ab, wie gut du dort unten integriert bist/warst.

      LG Puppenspielerin.
      Hi ihr,
      puh, da muss ich ja schon schlucken. Aber trotzdem danke, das meine ich ernst.
      Ich versuch mal chronologisch durchzugehen.

      Red Silent, das man abgestempelt wird kann ich mir vorstellen. Ich ueberleg mir das nochmal mit wie viel ich sage. Ist ja noch ein bisschen hin.

      Horizon, ja, irgendwo nehme ich fahrlaessig die Gefaehrdung meiner Gesundheit in Kauf. Aber einfach aus dem Grund, weil ich nicht weiss was passiert. Ich versuche alles zu ueberdenken und zu beruecksichtigen, ich weiss einfach nicht ob es mir gelingt. Das war eine Beschreibung was schlimmstenfalls passieren kann, ich werde natuerlich dafuer arbeiten dass es nicht so kommt. So wie es mir jetzt gerade geht ist es auch ok. Ich muss im Moment nicht in die Klinik. Ich habe im Moment Lust am Leben. Ja, ich brauche im Moment meine Therapie, aber ich bin stabil. Das soll halt so bleiben, und vor allem wenn ich noch ueber ein Jahr vorher Zeit habe, kann ich noch einiges in der Therapie erreichen.
      Vorraussetzung fuer die Entsendung ist dass ich koerperlich gesund bin. Das heist, die brauchen eh ein ok vom Arzt bevor ich gehe. Ich habe so oder so vor demnaechst mal zu gucken, und davor dann nochmal. Ich bin blos entspannt weil ich nie Probleme hatte, aber ich weiss auch dass sich das aendern kann.

      Chenille, ja, ich versuche mich hiermit mehr darauf vorzubereiten dass es mir dreckig gehen koennte. Dafuer setze ich mich damit auseinander. Aber man kann mir nicht vorwerfen absichtlich in ein Loch fallen zu wollen. Ich moechte dort gluecklich sein, ich freue mich doch total darauf. Moechte halt blos nicht unvorbereitet sein.

      Puppenspielerin, puh, also ich glaube mehr ausreifen koennte ich nicht. Ich beschaeftige mich seit Monaten damit, lese Erfahrungsberichte, Webseiten von Entsendeorganisationen durch, gucke Dokus ueber manche Laender, auch weil es mich einfach so interessiert etc. Ich weiss genau was meine Praeferenzen sind, also in welches Land ich am liebsten moechte und in welche anderen ich aber auch gehen wuerde. Ich habe mir genau ueberlegt welche Art von Projekt ich auf gar keinen Fall machen moechte und welche Vorstellung mich zum Laecheln bringt. Ich habe es hier blos veralgemeinert, weil ich es nicht fuer unbedingt relevant hielt.
      Arbeit mit Kindern bringt Verantwortung mit sich. Ich moechte zwar nicht dort mitarbeiten um die alle zu bereichern, das waere falsch, ich moechte etwas lernen. Dennoch arbeite ich ausgesprochen gerne mit Kindern und kann deswegen auch gut Verantwortung tragen. Ich weiss auch wie es ist als Kind kranke Erwachsene leiden zu sehen. Ich kann auch aeusserlich gut fuer mich sorgen, das tue ich schon lange. Innerlich bin ich dabei es zu lernen.
      Ich denke die Organisation wird sich fuer meinen psychischen Zustand interessieren, weil es in den Richtlinien steht dass ich psychisch belastbar sein muss.
      Wenn es mir nicht gelingt, wuerde ich bestimmt ziemlich geknickt sein.
      Dass der Kulturschock nach der Rueckkehr schlimmer ist kann ich auch aus eigenen Erfahrungen bestaetigen. Auch ein Grund weswegen ich das explizit erwaehnt hatte am Anfang.

      Meine Therapeutin ist eher zuversichtlich, waehrend hier viele es nicht sind. Wenn ich das so lese, bin ich oft zunaechst enttaeuscht, dass es so rueberkommt, als waere das eine Katastrophe wenn ich das mache. Aber gleichzeitig merke ich, dass ich gegenargumentieren kann. Nicht um zu trotzen und sachen abzustreiten, ich nehme mir das wirklich zu Herzen. Ich moechte ja auch nicht anstrengend sein als Freiwillige, sondern tatkraeftig. Eher weil ich mich stark fuehle. Ich fuehle mich selten stark, ich war laenger nicht mehr so motiviert. Das finde ich, ist eher ein gutes Zeichen.

      Gute Nacht,
      Kudos

      PS. tut mir leid, bin wegen der Tastatur eingeschraenkt...

      Hallo Kudos,

      Ich weiß nicht, wie das genau bei welcher Organisation gehandhabt wird. Ich selbst war während meiner Schulzeit und da war meine psychische Verfassung absolut relevant, obwohl ich noch unter 18 war, aber ich musste auch nicht arbeite, sondern hatte Schule.

      Ich kenne aber zwei mit denen ich befreundet bin, die nach der Schule im Ausland waren und da stand auch in den Richtlinien, dass Belastbarkeit gegeben sein muss körperlich als auch psychisch, aber da hat niemand nach gefragt. Es musste ein Attest zur Eignung vom Arzt vorgelegt werden und das wars....damit war das Thema vorbei und abgehakt.

      Ich persönlich würde auch davon abraten sowas offen zu legen, weil das sind keine Leute, die sich damit näher auskennen, genau wissen, was eine Dissoziation bedeutet (Wann,wie, wieso, welches Auftreten (was ja auch unterschiedlich ist)?) und da kann so eine Aussage schnell mal abschreckend wirken; schon allein unter dem Aspekt, weil sie das nicht kennen und psychische Probleme nicht kalkulierbar sind und so hart es klingt sie haben wahrscheinlich ausreichend Bewerber, wo "sicherer" sind.
      Ich würde darüber genau nachdenken...klar hat ein offen legen auch Vorteile, aber ob die überwiegend sind, würde ich dir raten sehr kritisch zu prüfen!

      Vielleicht hat es dir ja etwas gebracht und liebe Grüße
      Yincana
      -L'essentiel, nous ne savons pas le prévoir- Das, worauf es im Leben ankommt, können wir nicht voraus berechnen. -Antoine de Saint Exupéry-

      Wenn ich mich mal in diese "den psychischen Zusgtand verschweigen oder nicht"-Diskussion einklinken dürfte: Ich hab ja keine Ahnung, aber gibt es da nicht auch versicherungstechnische Gründe? Ich weiß ja nicht, wie man da versichert ist, ob über den träger oder nicht, stells mir aber kritisch vor, wenn irgendetwas sein sollte und dann hinterher rauskommt, dass man was verschwiegen hat. Da würde ich mich zumindest sehr genau erkundigen.

      Ich möchte auch das von Chenille nochmal unterstreichen:
      diese Ganz-oder-gar-nicht-Ansicht (im Bezug darauf, dass du kein Fsj in Deutschl. machen wolltest) würde ich vlt. auch noch mal überdenken. Es verändert sich genug wenn man 500 km von Familie und Freunden entfernt wohnt...
      Auf die Gefahr hin, dass das OT ist: Vielleicht hilft es dir auch bei der Entscheidungshilfe, wenn du mal schaust, was abgesehen von dem Gesundheitszustand noch für oder gegen einen Auslandseinsatz spricht. Meiner Erfahrung nach kennen alle nur die Vorteile, die so ein Auslandsaufenthalt im Idealfall mit sich bringt (vor allem die Vorteile für den, der dort hingeht), es wäre aber definitiv empfehlenswert, sich auch mit der Kritik an diesen Konzepten und Programmen auseinanderzusetzen.Vielleicht siehst du dann ein FSJ (oder BuFDi oder wie man das jetzt nennt) in Deutschland weniger kritisch (und vom Aspekt der psych. Gesundheit halte ich das nach wie vor für sinnvoller - ohne dir zu nahe treten zu wollen. Aber wie du selbst sagst, in einem Jahr Therapie kann noch viel passieren).

      Liebe Grüße
      Fylgja
      Danke euch :)
      Ich werde einfach abwarten müssen, ob die Organisation mich danach fragt oder nicht. Bei einer anderen Organisation war z. B. eine Frage auf dem Bewerbungsbogen, ob man schon mal in psychotherapeutischer Behandlung war und was es einem gebracht habe. Bei anderen steht es auf der Webseite, dass man psychisch belastbar sein muss, bei der mit der ich gerne fahren möchte steht nichts davon, sogar dass sie sich insbesondere über "BewerberInnen mit körperlichen und/oder gesundheitlichen Einschränkungen" freuen.
      Also nach der Diskussion hier denke ich, ich werde erstmal nichts sagen. Wenn man mich fragt, werde ich aber ehrlich sein, ohne dass ich es in vollem Ausmaß ausbreite. Selbst wenn, das mit der ES und dem SVV hatte ich sowieso vor so gut es geht wegzulassen, aber ohne zu lügen. Wenn es sich so entwickelt, dass ich meinem Mentor oder so gut vertraue, überlege ich mir dann ob ich es sage, auch wenn ich nicht gefragt werde. Wenn man mich allerdings nach meinen Sorgen fragt, werde ich sagen, dass ich sorge vor Vermissen/Ängsten habe. Das, finde ich, ist jetzt nicht besonders merkwürdig für einen Freiwilligen und dann kann ich mir anhören was die dazu sagen.

      Versicherungstechnisch... also ich weiß da nicht alles zu, außer dass der Träger für mich unter Anderem eine Auslandskrankenversicherung abschließt. Meine Versicherung hier müsste ich (bzw. meine Eltern) weiterhin bezahlen. Allerdings sehe ich das nicht ganz in meiner Verantwortung da nachzuhaken, wie gesagt, ich möchte nicht lügen, aber wenn ich nicht gefragt werde sollte es auch nicht meine Schuld sein...

      Ich finde meine Sicht im Übrigen nicht unbedingt ganz oder gar nicht. Ich überlege zum Beispiel, ob ich ein anderes Programm mache, bei dem ich kürzer fahren würde (man kann ja auch so 3-monats projekte machen). Das müsste ich dann allerdings bezahlen, aber gut, ob ich jetzt einen Förderkreis für Weltwärts aufmache oder Mittel suche um 3 Monate zu reisen......

      Das mit der Kritik finde ich ne gute Idee, das werde ich mir demnächst mal angucken wenn ich Zeit habe.
      Liebe Grüße,
      Kudos

      Hi,
      ich hatte Lust diesen Thread wieder hochzuholen, falls vielleicht in Zukunft noch jemand anderes überlegt sowas zu machen.

      Also ich habe mich bei einer Organisation beworben, die ursprünglich mein Plan B war und wurde auch angenommen. Die haben neben Weltwärtsprojekten auch ein paar Projekte, die nicht über Weltwärts laufen. Ich habe mich am Ende gegen Weltwärts entschieden, da ich mich nicht für 12 Monate von August bis August verpflichten wollte und ich mit den Abbruchbedingungen nicht ganz zufrieden war. Dafür muss ich das selber finanzieren, aber das kann ich möglich machen. Bei Weltwärts muss man auch einen Förderkreis zusammensuchen, das werde ich u. A. auch machen.

      Was mir besonders wichtig war, war das Vertrauen in die Organisation. Klar habe ich erstmal die Projekte angeguckt, aber bei der engeren Auswahl ging es eher darum, welche Organisation mich meiner Meinung nach am Besten unterstützen würde. Die, mit denen ich bis jetzt Kontakt hatte wirken sympathisch und auch recht professionell, sodass ich den Eindruck habe dass die mich gut auf den Aufenthalt vorbereiten werden.

      Was das ganze Verheimlichen angeht, die wissen bis jetzt nur dass ich in Therapie war, das haben die explizit im Bewerbungsbogen gefragt. Sie haben aber nicht weiter nachgefragt, weder ob ich immernoch in Behandlung bin noch nach meinen Diagnosen etc. Von mir aus habe ich auch nichts weiter erzählt, aber wenn sie mich konkrete Fragen fragen würden würde ich auch konkrete Antworten geben. In dem Vertrag versichere ich auch "nur", dass ich mich ärztlich auf gesundheitliche Tauglichkeit untersuchen lassen werde, das werde ich also selbstverständlich tun, vor allem in Anbetracht meiner Essstörung.

      Ich werde auch nicht vorher nochmal in die Klinik gehen wie ursprünglich geplant, aber ich fang demnächst mit einem Essensplan an und mit engerer Betreuung was das betrifft um das wenigstens ein bisschen besser in Griff zu bekommen.

      Ich habe den Segen meiner Therapeutin und meiner Hausärztin das zu versuchen und ich freue mich wirklich sehr drauf!
      Und wenn jemand noch Fragen hat oder Argumente oder Meinungen, immer gerne :)
      Liebe Grüße
      Kudos

      Ja, eine Meinung :)
      nicht besonders "produktiv" oder so, aber wie kann man das schon bewerten..

      Bei deinem Auslandsaufenthalt wünsche ich dir ganz, ganz viel Spaß. Genieße das. Nimm alles mit, was es da so an Exotischem, Interessantem, schönen wie auch vermutlich unschönen Erfahrungen zu machen gibt. So was ist sehr aufschlussreich und das wird einem niemals jemand wegnehmen können (=
      Genieße es und vielleicht, denn das ist ja dann mit sehr viel Selbständigkeit verbunden, könnte ich mir vorstellen, dass das ein bisschen ein Gefühl von Freiheit mit sich bringen könnte. Was wunderbar wäre.

      Das wars schon (=