Heute sagte meine Therapeutin...!

      Heute sagte meine Therapeutin...!

      Hallo ihr Lieben,

      Ich bin ein wenig verwirrt, meine Therapeutin (also ich bin in einer Beratungsstelle, ähnlich wie eine Therapie), ist eigentlich immer es sehr professionell...doch heute sagte sie zu mir "fühlen Sie sich virtuell gedrückt von mir". Irgendwie ein komisches Gefühl.
      Ich finde es total gut, dass wir so ein professionell aber intensives Verhältniss haben, aber irgendwie verwirrt mich dieser Satz. Wie würdet ihr das deuten? War das einfach nur nett gemeint? Ich kenne so Sätze von ihr gar nicht.

      Ich habe leider mit Therapeuten nicht so gute Erfahrungen gemacht, der eine wollte mich immer umarmen, deswegen habe ich die Therapie abgebrochen.
      Sie würde das auch nicht tun, sie hat klare Grenzen, trotz allem geht mir dieser Satz nicht aus dem Kopf.

      Kennt ihr so eine Situation??

      Lieber Gruß
      verdammtewelt
      wer kämpft kann verlieren, wer nicht kämpft hat schon verloren
      Hallo

      ja ich kenne so Aussagen von TherapeutInnen, sehr komisch kam mir immer der Satz " ich verstehe sie gerade nicht, oder ich verstehe sie nicht?"

      ja virtuell erdrückt meint sie vermutlich in der Kommunikation mit Dir, dass Sie als Therapeutin mit ihrer Vorgehensweise oder Haltung oder Fragen stellen! , dass es Dich erdrücken kann oder triggern kann.

      Das das Tempo zu schnell ist, villt hat sie da irgendetwas bei Dir in der Körperhaltung/ sprache abgelesen.

      Ich denke Du solltst einfach diesen Satz offen nachfragen, Wie meinten sie das genau, ich kann das nicht einordnen.

      es hilft nur Kommunikation über Kommunikation also sprechen über das geredete..."wie meinten sie das???"

      Letztes Jahr habe ich ständig meinen Therapeuten gefragt, wie er das meinte....er benutzte ständig Worte die ich nicht aktiv im Wortschatz benutze....
      Manches kann auch zwei oder mehrdeutig sein, besonders für mich, der ich doch gerne"" interpretiere.


      liebe Ver. Welt, die Therapie ist jaa auch dafür da um Konversation und Kommunikation zu üben, gerade um Mißverständnisse aufzulösen, und das möglichst sofort.

      Das ist sehr nützlich bei Freunden, und Bekannten und Partnerschaften....und das therapeutische Setting ist eine Übung...da darf es passieren und es hat keine schlimmen Auswirkungen wie im realen Leben.

      LG Timo :)

      war es verständlich von mir ;)

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von „Timotheus“ ()

      So komische finde ich den Satz nun nicht.
      Es ist nur die Frage, wie du damit umgehst und klar kommst.

      Umarmen an sich ist etwas positives, um aber eben die Distanz zu wahren und eine Therapie oder zumindest Beratung mit therapeutischen Anklängen weiter zu führen, ist der Direktkontakt eigentlich indiskutabel (aus meinen Augen her zumindest, wie gesagt, jedem seine Meinung). Deshalb wird sie es als virtuell umarmt ausgedrückt haben.
      An sich ist, wie gesagt, die Frage, wie du damit umgehst. Der Satz scheint für dich komisch zu sein, ihr habt bisher ein professionelles, aber intensives Verhältnis gehabt- siehst du das nun etwas gestört, deswegen?
      Denn wenn ja, solltest du ihr das sagen, dass sie auch solche Aussagen, selbst wenn das Wort "virtuell" drin ist, weil kein Direktkontakt etc., bitte lassen soll. Ruhig und nett ohne Angriff, wenn du es ihr erklärst, dass du das komisch findest, kannst du ihr das zum einen mitteilen und zum anderen hat sie die Chance, vielleicht noch was dazu zu sagen. So würde ich fahren, denke ich. Denn an sich ist es eine Beratung, also Hilfe _für dich und nichts, wo du Freundschaft aufbauen musst, selbst wenn einige Therapien irgendwann die Richtung kriegen.

      Meine kurze Erfahrung dazu- ich war selber eine Weile in Beratung und hab mich mit der Frau sehr gut verstanden und das ist leider irgendwann auf diese freundschaftliche Basis abgerutscht, zwar ist so ein Satz nie gefallen, aber ich hab Themen, die mich akut belastet haben, weswegen ich zur Überbrückung auch dort in Beratung war usw nicht mehr mitgebracht, um sie eben nicht zu belasten. Der Wechsel in meine richtige Therapie und weil sie die Stadt gewechselt hat, haben dazu geführt, dass diese Beratung halt abgeschlossen wurde und ganz zum Abschluss hat sie gefragt, ob sie mich umarmen darf. Da hatte ich kein Problem, sondern weil ich mich so gut mit ihr verstanden hatte, fand ich das gut. Aber an sich ist sowas, für mich zumindest, hinderlich. Solche Sätze oder plötzlich Freundschaft aufbauen, wo ein professionelles Verhältnis gestört wird.

      Viele Grüße,
      alwalo
      Urlaub ist die Zeit
      in der die Seele Luft holt
      und den Problemen
      einen frischen Wind verpasst
      Hi

      ja dann fühlst Du Dich schon von so einer Aussage erdrückt....aber auch gerade das musst Du ansprechen, wie das gemeint war.

      Villt wollte die Thera. nur ihr Engagement bekunden und Dir Menschlichkeit zeigen.

      Ein Therapeutenbeziehung ist auch ein assoziative Freundschaft....aber mit sehr tiefen Anteilen. Schließlich erzählst Du derjenigen ja Dein "fast" ganzes Innenleben.

      Ich habe mal vor Jahren eine Therapie gemacht, da war die TherapeutIn sehr distanziert und eher kühl, wie eine Vulkanierin wirkte fast emotionslos, es war eine Psychoanalytikerin der alten Schule""....sie war in allem abstinent, das ist auch bei Tiefenpsychologischen Therapeuten eher der Fall, als bei VT, oder Systemische und Lösungsorientierte Therapien. Die arbeiten eher mit menschlicher Wärme und brauchen nicht Projektionsfläche zu sein.

      Es kommt darauf an, was Du mit der Therapie erreichen willst, mit Deinen Gefühlen umgehen....dann ist Tiefenpsychologie geeignet, neue Verhaltensweisen umgehen mit der eigenen Persönlichkeit ist VT und System. Th. , bei Trauma sieht es wieder anders aus, das ist ein Feld für sich. Und wird eher mit "zudeckenden Verfahren" behandelt. was nicht heißt, dass die Menschlichkeit ausgeschlossen ist.

      Aber am Besten ist immer reden, reden, reden, heißt auch über das Verfahren sprechen und die Haltung und "auslösenden Momente", damit Deine Therapeutin drauf eingehen kann. Und Dir helfen kann, denn das wird Dir auch oft begegnen, das Menschen Freunde Bekannte, Dir einfach um den Hals fallen und Dich mögen und lieb haben. Wenn Du dann mit Rückzug reagierst gehen Dir auch schöne Momente des Lebens verloren, "nur" wegen alte Malessen....solltest Du gewappnet sein... ;)


      LG Andy
      Ein bisschen spät vielleicht, aber ich kanns nicht lassen, meinen Senf dazuzugeben, weil mir das so bekannt vorkommt, also, jaaaa, ich kenne das auch. Außerdem weiß man manchmal nicht, ob eine Situation endgültig geklärt werden konnte, deswegen schiebe ich meine Antwort einfach mal nach. ;)

      Ich hatte bislang drei...vier...joah, sagen wir mal dreieinhalb Therapeuten und früher oder später kamen sie alle an einen Punkt, an dem ich erstmal dumm geschaut habe. Meine Therapeutin meinte, sie möchte mich als Knuddelbär auf ihr Bett setzen (öhm, okay...), mein letzter Therapeut hielt mir immer ganz am Schluss, bei der Verabschiedung, die Hand und tätschelte dranrum (ich muss dazu sagen, dass ich sowas irgendwie mag, nur mochte ich ihn leider nicht *hüstel*) und mein Psychiater ist eigentlich ähnlich drauf, von ihm mag ich das aber wieder - komplexe Welt.
      Sowas kann sehr schön sein, ungekannte Nähe wird manchmal zum ersten Mal erlebt, allerdings hängt das auch immer von der eigenen Einstellung gegenüber der ausführenden Person (und natürlich von der Persönlichkeit, den Erfahrungen, etc.) ab und diese kann leider nicht wissen, wie man sich damit fühlt.
      Als ich zum allerersten Mal bei einer Ärztin vorsprach und mir die ganze Angelegenheit ohnehin ZU persönlich war (das war die erste Person, die überhaupt von meinem SVV erfuhr), war ich mehr als irritiert, weil sie ganz offensichtlich Mitgefühl zeigte. Das war rein objektiv nicht verkehrt, aber mir war es zu nahe und ich wollte das so von ihr einfach nicht; vor allem nicht sofort und so plötzlich.
      Ich kann Deine Verwirrung also absolut nachvollziehen, es genügt manchmal schon eine Formulierung und man ist ob der neuen Situation etwas verunsichert und weiß nicht genau, was man davon halten soll.

      Ich hatte immer das Glück, dass die Personen, von denen ich das nicht wollte, auch sehr schnell verstanden haben, dass gerade nicht unbedingt Nähe angesagt war (ahm...naja...fast alle, mein Tätschel-Therapeut hat das nicht so ganz verstanden), häufig genügte eine etwas unterkühltere Stimmung oder ein Zurückweichen, um wieder etwas mehr Abstand zu gewinnen.
      Als ich in der Klinik war, streichelten mich manche Schwestern, wenn es mir nicht allzu gut ging, ein Schritt zurück genügte und die Sache war geklärt.
      Auch wenn einem das manchmal leid tut, denn eigentlich sind das ja alles liebe Gesten, aber jeder hat das Recht, seine Grenzen selbst zu stecken, es muss niemand "Knuddelbär" werden, jetzt mal sehr drastisch ausgedrückt.

      Naja...aber vielleicht hast Du das inzwischen schon geklärt.

      Viele Grüße!
      Menschen, die v*rl*tzt wurden, sind gefährlich, denn sie wissen, dass sie überleben