Hey,

das kommt mir bekannt vor. Vor drei Jahrne hatte ich auhc eine Phase, wo eine Woche ohne SVV fast ein neuer Rekord war. Als die n*rb*n dann verblasst sind, hatte ich auch Angst.
Mir hat es damals geholfen, mir vorzustellen, wie es wäre, mal wieder n*rb*nfrei zu sein - und eben den anderen Fall. Ich habs also eine Pro-Contra Liste gemacht und lange überlegt.

DIe Liste fiel natürlich Contra SVV aus...

...stell dir mal vor, du hast eines Tages wieder n*rb*nfreie Arme, kannst dich frei bewegen udn tragen was du möchtest - und niemand glotzt dich dämlich an. Du bekommst vielleicht sogar Komplimente, wie hübsch du aussiehst! ...

... ein weiterer Punkt war, eine Freundin von mir, die auch Borderline hat. Sie war damals schon weiter als ich mit ihrer Therapie, und meinte dann nur zu mir "Auch wenn du es vielleicht nicht hören willst - es hat doch unglaublich viel mit Aufmerksamkeit zu tun!"

Ich habe lange überlegt, und sie hatte Recht. Ich habe mich nicht g*schn*tt*n, um Aufmerksamkeit zu bekommen, dennoch tat es mir gut, wenn sih jemand nach nem Rückfall liebevoll um mich gekümmert hat.
Ich habe dann mal überlegt, wie man auf positivem Wege Aufmerksamkeit erlangen kann, und habe mir eine Liste gemacht. Darauf stand zum Beispiel:

- meine Talente (ich singe zum Beispiel gerne, und wenn ich singe, sagt ma mir, dass ich eine schöne Stimme habe)
- mein Aussehen (zum Beispiel eine neue Frisur, bringt auch Komplimente)
- meine Bilder, die ich selbst gemalt habe

...

Vielleicht machst du dir auch so eine Liste. Ich würde mich freuen wenn du mir schreibst ob es geholfen hat

Liebe Grüße
Hope.

Liebe Katja,

ich weiß nicht, wie viel dir das hilft, aber ich habe die Erfahrung gemacht, dass sich solche Gefühle irgendwann von selbst "normalisieren". Es ist ja eigentlich verständlich, dass du dich, so wie du lange an den Anblick und das Gefühl von Verletzungen gewöhnt warst, dich langsam daran gewöhnen musst, dass es jetzt anders ist.
Wenn ich mich zwischendurch mal ein paar Wochen nicht v*rl*tzt habe, hatte ich auch manchmal den Eindruck von "ich muss nicht, aber ich sollte eigentlich". Was mir da geholfen hat, war vor allem, sich bewusst zu machen, dass es gerade "nur um Verletzungen" geht (und da stimme ich Hope. zu, dass das auch irgendwie immer was mit Aufmerksamkeit zu tun hat, selbst wenn niemand es zu Gesicht bekommt). Und eigentlich beschreibst du das hier ja auch ganz schön so, deshalb kann es dir vielleicht in so einer Situation helfen, deinen Beitrag nochmal durchzulesen.
Mittlerweile habe ich das svv seit ein paar Monaten ganz gut im Griff und am Anfang hat es mich auch total verunsichert, plötzlich keine frischen Verletzungen mehr zu haben. Du schreibst ja, dass du den Eindruck hast, dass sie zu dir gehören, aber ich glaube, irgendwann gewöhnt man sich so an den Anblick von verblassten und verblassenden n*rb*n, dass man sich damit wieder genauso wie man selbst fühlen kann, wie vorher mit neueren. Und letztlich kann dich das dann noch stärker machen. Jedenfalls ging mir das bei einzelnen Rückfällen dann oft eben genau andersherum, dass es sich komisch angefühlt hat, neue Verletzungen auf den verheilten zu haben.

Deshalb glaube ich, dass es das wichtigste ist, sich bewusst und langsam (und so wie du es beschreibst, werden deine n*rb*n vermutlich sehr lange brauchen, wenn überhaupt, um wirklich nicht mehr sichtbar zu sein) daran zu gewöhnen. Um die Zeit zu überstehen, würde ich dir auch die Pro- und Contra-Liste empfehlen und vielleicht auch diese Körperempfindungsskills, also die entsprechenden Stellen mit einer schönen Körpercreme eincremen oder auch einfach mal mit den Handflächen darüber streichen und zu spüren, wie gut sich unversehrte Haut anfühlt.

Liebe Grüße

Die n*rb*n bleiben auch so. Sie werden halt nur weiß. Sie werden immer ein Teil von dir sein. Wenn ich mir meinen Körper anschaue und die vielen weißen n*rb*n sehe, weiß ich wie weit ich gekommen bin und bin Stolz darauf am Ende nicht aufgegeben zu haben. Vielleicht hast du irgendwann auch das Glück und siehst auf deine Arme und weißt, wo du nie wieder hin möchtest.

mir ging es anfangs auch so, aber das Gefühl normalisiert sich meiner Erfarung nach schnell. Jetzt ist es sogar andersrum, dass ich alles mögliche tun würde, um diese n*rb*n, die man nach Jahren leider immernoch stark sieht und mein leben lang sehen wird, endlich los zu werden.. Kann meine Gefühle von damals gar nicht mehr verstehen.. würde mich so feuen, wenn ich ohne blöde Blicke im T-shirt rumlaufen könnte.. also versuche es irgendwie auszuhalten, dass die n*rb*n verblassen, je nach dem wie tief sie waren werden sie vielleicht eh nie wieder ganz verschwinden, bleiben also auch weiter ein Teil von dir, ob du willst oder nicht. Sei stolz auf dich dass du dich schon so lange nicht mehr v*rl*tzt und halte durch!

Liebe grüße!

Hallo Katja,

wenn dir die n*rb*n, die verblassen Angst machen, dann könntest du sie doch mit einem roten Filzstift nachzeichnen. So v*rl*tzt du dich nicht und sie sehen (wenn du es ordentlich machst), wieder frisch auf. Vielleicht hilft dir das ja erstmal ne Zeit weiter.