Tochter r*tzt sich!

      Tochter r*tzt sich!

      Hallo,

      ich habe eine 15-jährige Tochter, die sich r*tzt. Ich habe auch immer wieder das Gefühl, dass sie eine Essstörung hat, weil sie mMn immer weniger ist und eben manchmal während oder nach dem Essen auf dem Klo verschwindet. Manchmal will sie auch morgens nicht aus dem Bett, weil iwas los ist (Bauchschmerzen, ihr geht es schlecht, sie ist noch total müde, sie ist krank, etc.), um dann nicht in die Schule zu gehen oder nicht zur Psychologin zu müssen oder einfach nicht aus dem Bett zu müssen, um ihre Pflichten nicht erfüllen zu müssen. Sie ist auch oft sehr zickig und beleidigt mich auch manchmal. Manchmal erwische ich sie auch beim Weinen.
      Dummerweise habe ich falsch gehandelt als ich gemerkt habe, dass sie sich r*tzt. Das heißt, dass ich sie dazu gezwungen habe mir morgens ihre Arme zu zeigen, mit ihr dann auch manchmal geschimpft habe oder böse, enttäuscht und/oder traurig geschaut habe. Auch wollte ich oft mit ihr darüber reden selbst wenn sie es nicht wollte. Ich habe sie auch indirekt dazu gezwungen zur Psychologin zu gehen - wenn sie es nicht tut, nehme ich ihr ihren Laptop und ihre Konsole weg und sie hat Hausarrest. Inzwischen bereue ich es.
      Gründe weiß ich keine. Ich habe gestern oder vorgestern mit ihrer ehemaligen Freundin telefoniert und die meinte, dass sie nichts mehr mit ihnen machen will, Abstand hält und Kontakt vermeidet und dass sie mal eine Weile lang in der Schule von anderen oft geärgert wurde, manchmal haben sie es anscheinend übertrieben und auch bloß gestellt wurde, das aber nicht so oft. Was ich vermute ist, dass sie mit ijmd Kontakt hat, den sie anscheinend sehr mag.

      So das ist meine Situation und ich weiß einfach nicht was ich tun soll. Ich habe ihr einen Brief geschrieben, in dem steht, dass ich sie sehr liebe, mir sehr viele Sorgen mache, sie das beste Kind der Welt ist, ich nicht böse auf sie bin, sie nichts falsch macht und ich ihr auch keine Vorwürfe mache und es kommt keine Reaktion von ihr bis auf weiteres Herumgezicke. Den Brief habe ich ihr gestern unter ihre Zimmertür durchgeschoben.

      MfG

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „Somebody“ ()

      Hallo

      ich bin selber Betroffene auch mit einer Essstörung (allerdings "nur" Anorexie) und SVV. so einen richtigen Tipp kann ich dir nicht geben aber ich wollte den Beitrag auch nicht unbeantwortet stehen lassen. Das mit dem kontrollieren war sicher falsch, aber das hast du ja inzwischen selber gemerkt. Bei mir ist es durch kontrollieren schlimmer geworden aber das muss ja nicht auf jeden zutreffen.

      Weisst du welchen "Draht" deine Tochter zur Psychologin hat? Erfahrungsgemäß bringt es nichts Betroffene zur Therapie zu zwingen. Man muss bereit sein sich helfen zu lassen.

      Das rumgezicke was du beschreibst kann auch ein "normales" Verhalten sein. Schließlich steckt die mitten in der Pupertät. Dass sich von Freunden zurückgezogen hat ist natürlich bedenklich denn in diesem Alter sind Freunde (subjektiv gefühlt) wichtiger als Familie. Vieleicht kommt sie ja noch mal auf deinen Brief zurück. Probier ihr ein wenig Zeit zu geben.

      junimond
      Bei ihr ist es da auch immer schlimmer geworden - wie es jetzt ist, weiß ich nicht -, ob es an der Kontrolle lag, weiß ich nicht. Das geht mich ja alles nichts an laut ihr.

      Also ich weiß es nicht, aber ich habe nicht das Gefühl, dass sie dort gerne hingeht. Sie hat an den Tagen, an denen sie zur Psychologin muss komischerweise jeden Morgen bzw. bis sie zur Psychologin gebracht wird iwas wie ich schon im Startpost beschrieben habe. Ich kann mich ehrlich gesagt an keinen Tag, an dem sie zur Psychologin musste, erinnern, an dem ich dieses Gejammere nicht hatte. Den Tag gibt es glaub auch gar nicht.

      Ja, aber früher hat sie nicht so sehr herumgezickt. Das ist oft richtig extrem. Da kann man kein Wort mehr zu ihr sagen ohne dass es iwas zum Meckern oder Zicken gibt und meistens verschwindet sie dann auch gleich wieder - manchmal auch heulend - in ihrem Zimmer. Ich habe ja die Vermutung, dass es neue Freunde bzw. jemand ganz besonderes gibt, weil sie ja auch manchmal raus geht, was aber im Vergleich zu früher seltener der Fall ist.
      Wie ich schon geschrieben habe muss man bereit sein sich helfen zu lassen- aber auch die Chemie zwischen Therapeut und Patient muss stimmen sonst geht es nicht. Bestände denn die Möglichkeit eines Wechsels? Kann man darüber mit ihr reden? Wie gesagt 15 ist ein schwieriges Alter auch ohne seelsiche Probleme.

      Das sie anscheined noch Freunde hat finde ich eher beruhingend und auch die Tatsache dass sie noch weggeht auch wenn es seltener ist. Also es scheint in ihrem Leben noch was anders außer Krankheit zu geben.
      MMn ist sie aber nicht dazu bereit sich helfen zu lassen. Sie ist ja ein Teenager und würde es da vllt was bringen wenn ich ihr einen Therapeuten suche, den sie möglicherweise süß finden würde? Dann würde sie zwar nicht wegen der Therapie zu ihm gehen, aber immerhin würde sie da evtl freiwillig hingehen. Die Frage ist nur, ob man sie mit sowas rumkriegen würde.
      Man kann nicht so wirklich mit ihr darüber reden. Wir waren ja bis Sonntag 9 Tage zu Besuch bei verschiedenen Verwandten und Bekannten. Ich musste ihr versprechen und vergewissern, dass ich die ganzen 9 Tage lang nicht einmal das Thema SVV usw. andeute, damit sie mitkommt. Sie ist da glaub richtig empfindlich. Über das Thema Therapie spricht sie auch nur wenn es sein muss bzw. spricht es nur an wenn es darum geht, ob sie dann z.B. morgen hin muss und dann lautet die Frage meistens so: "Muss ich da morgen wieder hin?" Das wieder spricht sie natürlich immer voller Begeisterung aus *ironie*
      Rein theoretisch könnte sie schon wechseln, aber man kann mit ihr darüber schlecht reden. Am liebsten würde sie da glaub gar nicht hingehen. Sie empfindet SVV nicht als schlimm, sagt sie zumindest immer zu mir.
      Wie gesagt: Ich vermute es NUR, weil sie manchmal telefoniert und ich sie da in Ruhe lasse, weil ich mir ansonsten wieder das Herumgezicke an tun muss und in den 9 Tagen hat sie ijmd eine Postkarte geschickt, aber ich durfte weder erfahren wie die Postkarte aussieht noch was da drauf steht oder an wen sie diese schreibt. Davon abgesehen vermute ich, dass sie nicht jedes Mal alleine wo hin geht. Hoffe ich zumindest. Zum Weggehen: Sie geht dann halt mittags bzw. nachmittags in die Stadt und manchmal ist sie dann bis 10 Uhr draußen, aber dann verlässt sie erst abends das Haus also so gegen 18 oder 19 Uhr. Alkohol darf sie ja noch nicht trinken und tut sie glaub auch nicht. Rauchen tut sie soweit ich weiß auch nicht. Sie hat schon seit einer Ewigkeit nicht mehr bei jemand übernachtet. Früher hat sie das richtig gerne gemacht.
      Hallo Somebody,

      ich glaube der Ansatz, einen Therapeuten zu finden, den sie süß findet, ist nicht sehr gut. Ich kenne das selbst, dann verliebt man sich, findet den toll, und ist (besonders in dem Alter) völlig fertig mit der Welt, weil der Therapeut das eben nicht erwiedern darf. Auch bringt das meiner Meinung nach in Bezug auf Besserung gar nichts, weil man ja eben nur hingeht, weil man den toll findet, und nicht damit es einem besser geht.

      Wenn ich zurückdenke an die Zeit, in der ich 15 war, dann finde ich mich da viel wieder. Ich wollte auch nie zur Therapie, denn meistens hat mir einfach die Einsicht gefehlt, dass Selbstverletzung nun schlimm ist und ich Hilfe brauche. Das kam aber irgendwann.
      Ich denke du solltest deiner Tochter da einfach Zeit geben, und vor allem auch akzeptieren, dass sie nicht darüber reden will, so schwer das ist. Je mehr du vermutlich versuchst da an sie ran zu kommen, desto mehr wird sie zu machen.

      Vielleicht kannst du ihr ja mal den Link zu dieser Seite oder einem anderen Selbsthilfeforum geben? Durch die Anonymität des Internets fällt es vielen oftmals leichter über ihre Probleme zu reden.

      Liebe Grüße.
      Dragonfly
      Von verrückten Leuten kann man eine Menge lernen.
      (Die Mitte der Welt - Andreas Steinhöfel)
      einzig wahres Zitrönchen
      & Chefin des Chi-Kreiselwurm-Verschwörungskommandos


      Ich glaube nicht das es was bringen würden einen Therapeuten zu suchen den deine Tochter dann anhimmelt. Es spricht natürlich nichts dagegen sich nach einen neuen Therapeuten umzusehen wo die Chemie besser ist.

      Manchmal muss der Leidensdruck erst so groß sein, dass man ihn nicht mehr aushält bevor man bereit ist sich helfen zu lassen. So traurig das ist und so hart es kl*ng*n mag. Manchmal muss man erst am Boden liegen bevor man Hilfe in Anspruch nehmen kann. Jeder der mit SVV findet es am Anfang nicht schlimm und viele glauben dass sie "es" unter Kontrolle haben. Ganz schleichend übernimmt die Krankheit die Kontrolle. Ist mit der Essstörung ganz genau so. Das heisst jetzt natürlich nicht, dass du solange warten sollst bis deinen Kind was schlimmes passiert. Sollte es in lebensgefahrt schweben musst du natürlich eingreifen (am besten vorher)

      Und wahrscheinlich schämt sie sich auch wegen ihrer Erkrankung. Wäre zumindest eine logische Erkärung warum du es vor den Verwandten nicht ansprechen solltest.

      Es ist doch schon gut dass du ihr in der Hinsicht Alkohl und Zigaretten vertrauen kannst. Und auch das du sie in ruhe telefonieren lässt genauso wie mit dem Brief. Auch ich fände es doof wenn meine Eltern meine Telefongespräche mit anhören würden.
      Na gut... Dann gibt es eben keinen süßen Therapeuten für sie.

      Ok. Ich gebe ihr mal den Link zu dem Forum hier.

      Ich lasse sie dann mal auf mich zukommen so schwer mir das auch fällt und sehr ich auch dabei leide sie leiden zu sehen.

      Ich durfte das auch nicht z.b. im Auto ansprechen. Also egal ob da jmd dabei ist oder nicht, darüber wird nicht gesprochen. So wollte sie es.

      Ich würde ihr da so gerne zuhören, weil ich einfach mal wissen will über was sie da Stunden lang redet.
      Seit Donnerstag weiß ich, dass sie einen Freund hat und sie hat von Freitag auf Heute bei ihm übernachtet.

      Und ich weiß nicht wie ich sie zur Therapie überreden soll. Angeblich hat sie jedes Mal vor der Therapie iwas (z.B. Bauchweh, Kopfweh, etc.). Ist das nicht voll unglaubwürdig? Sie meint sie simuliert wirklich nicht und es hat so geklungen als würde sie nicht lügen. Ich wollte mit ihr deshalb mal zum Arzt (also zu einer Ärztin, weil zu einem Arzt geht sie gleich 2mal nicht, weil das ist ja peinlich wenn er sie berührt oder sie sich ausziehen muss oder oder oder) und sie versuche sie dazu zu überreden.
      Kann es sein, dass sie wirklich solche Beschwerden hat oder lügt sie nur, um sich davor zu drücken?
      Ob sie diese Beschwerden nun wirklich hat oder nicht weis wahrscheinlich nur deine Tochter. Es könnte aber sein dass sie diese Beschwerden "so dringend braucht" um sich vor der Therapie zu drücken das sie die wirklich empfindet.

      als es mit meiner Essstörung anfing habe ich meinen Eltern auch erzählt ich hätte Bauchschm*rz*n und könne deshalb nicht essen. Und ich glaube ich habe mir die Bauchschm*rz*n so doll eingebildet das ich wirklich schm*rz*n hatte. Aber es ist gut, dass ihr das beim Arzt abklären lasst nicht das wirklich was organisches dahinter steckt. Und vieleicht hat die Ärtzin ja einen besseren Draht zu deiner Tochter und kann sie von einer Therapie überzeugen
      ein Hallo erstmal ,
      Ich wollt dir mal sagen wie meine mutter es handhabt mit mir ich tu mir seit 9 jahren selbst w*h ihr tut es natuerlich auch sehr w*h aber ie bleibt meistens ruhig guckt mich an und fragt nur ob es mir besser geht oder ich reden mag klar sie findet es nicht gut aber sie gibt mir die möglichkeit selbst zu entscheiden wann wie wo weshalb . was ich gut von ihr finde sie vermittelt mir auch dann das gefuehl sie is da und hat mich lieb wenn ich richtig extremst ausflippe Das mit dem nicht ansprechen kenne ich ich möchte auch nicht das meine familie bis auf meine mama , papa und meine 2 großen geschwister wissen weil ich angst hab da sie dann mich für gestört halten es kann extremst unangenehm fuer einen sein wen die eltern darueber reden weil sie dem jenigen die chance verweigern es den leute selbst zu erzählen wenn sie es möchten . Zu der Therapie hast du ihren freund kennen gelernt? vllt klappt es ueber ihn das sie sich ihm zu liebe helfen lässt in dem alter is das ja so das der freund fuer einen gott is für den man alles tut.. versuch mal mit ihm darueber zu reden


      liebe grüße und viel glück
      Ich glaube, dass ihre Bauchschmerzen psychosomatischen Ursprungs (dieses Einbilden oder eben auch, dass sie vor lauter Angst wirklich Bauchschmerzen kriegt) und eben wegen der ESS. Sie isst ja so wenig und da ist es kein Wunder, dass man iwann Bauchschmerzen kriegt.
      Ich durfte mit ihm mal am Telefon reden und er wirkte ziemlich reif für seine 16. Achso und ich habe eine Bild von ihm gesehen. Er sieht auch ziemlich reif aus und nicht wie jemand, der meine Süße in ihrer Lage ausnutzen würde (das war einfach meine große Befürchtung, also dass sie an jemand geraten ist, der ihre momentane Unsicherheit, Labilität usw. ausnutzt), trotzdem bin ich da noch vorsichtig. Ich überrede sie demnächst mal dazu, dass sie ihn mit nach Hause bringt, damit sie nicht immer nur bei ihm herumflackern, um mir mal selber ein Bild von ihm zu machen. Wenn das dann gut geht, rede ich mit ihm darüber.

      Lg
      Hallo Somebody,

      ich will jetzt wirklich nicht böse kl*ng*n, wenn du gerade keine Kritik brauchst, dann überlies den Beitrag wegen mir.

      Ich fang kurz an, ich bin 16, verletze mich seit ich 14 bin. Du hast geschrieben es tut dir Leid wie du am Anfang reagiert hast.
      Ich habe meinen Eltern erst nach über 2 Jahren davon erzählt. Weil ich genau NICHT wollte das sie mich zu irgendwas zwingen.

      Ich habe halt ziemlich das Gefühl du versuchst sie zu manipulieren. Und das ist meiner meinung nach keine Grundlage für eine Therapie. Ich habe das Glück das ich von mir aus zu meinen Eltern gegangen bin und dabei einige "Regeln" festgelegt habe. Das ich nicht kontrolliert werde, nicht immer drüber geredet wird und ich nicht wie eine verrückte behandelt werde.
      Ich habe das so verstanden das sie nicht mit dir redet? ich mit meinen Eltern auch nicht wirklich, aber das hat andere Gründe. Man kann niemanden zum reden zwingen. Meine Eltern sperren mir das Internet wenn ich "zu zickig" bin. Damit nehmen sie mir eine Möglichkeit mir Hilfe zu suchen. So wie über dieses Forum. Aber auch die Möglichkeit zur flucht vor der Realität. Das ist wazr nicht immer die beste Lösung, aber manchmal die einzigste die man sieht.

      Wenn eine Therapie gezwungen ist kann man wahrscheinlich nicht wirklich was damit erreichen. Ich habe 2 jahre geebraucht bis ich eingesehen habe das ich Hilfe brauche. Aber ich glaube das muss man selber rausfinden. So hart das klingt.

      Wegen den Bauchschmerzen, das ist wahrscheinlich nicht gespielt, aber selbst wenn sollte man nicht über eine Ausrede schimpfen sondern überlegen warum sie die wohl für nötig hält. ich kenne das von mir. ich bin wirklich körperlich krank geworden durch sowas. Mit Erkältung samt Fieber und allem.

      ich würde versuchen möglichst wenig über ihren Kopf hinweg zu entscheiden, sie ist ja kein kleinkind mehr. Also erklären warum welche netscheidung, ihr sagen das sie selber auch vorschläge machen kann. Ihr zeigen das sie nicht übergangen wird.

      soweit meine Gedanken dazu,
      wolfsmond
      Aus den Trümmern meines Lebens bastl ich mir eine eigne Welt,
      Sie wird nicht bunt, sie wird nicht leuchtend, sie wird wie sie MIR gefällt!
      Ok...

      Das heißt es wäre nicht schlecht, wenn ich mit ihr übermorgen oder morgen Abend (sie übernachtet heute nochmal bei ihm und kommt dann morgen; so wie ich sie kenne, kommt sie erst morgen Abend, weil ich sie ja so sehr nerve) ausdiskutiere wie es weitergeht und sie die Entscheidungen trifft, oder?

      Danke für deinen Beitrag. Deine Erfahrungen haben mir dabei geholfen sie besser zu verstehen bzw. jetzt denke ich etwas anders darüber.
      Hallo Somebody,
      während ich mich hier durchgelesen habe, habe ich dabei mehr oder weniger meine eigene Situation gespiegelt gefunden.
      Ich bin jetzt 15 und meine Eltern wissen (mittlerweile) dass ich mich selbst verletze. Sie haben mehr oder minder ähnlich wie du reagiert was zur Folge hatte, dass ich mich mehr von ihnen zurückgezogen habe. Meine Erfahrung ist einfach, dass mich das Verhalten meiner Eltern enttäuscht hat und dabei einfach ein gewisses Grundvertrauen zerstört wurde. Das hat alles sehr viel schwerer gemacht weil ich mich dadurch im Stich gelassen fühlte. Ich merke selber dass ich einfach gereizter reagiere und immer dieses gewisse Misstrauen im Hinterkopf habe.
      Ich weiß nicht ob deiner Tochter klar ist dass du dein Verhalten bereust? Wenn es ihr ähnlich geht wie mir und sie das gefühl hat dass da ein bruch im vertrauen ist gilt es wirklich dieses vertrauen wieder herzustellen und das geht nicht von heute auf morgen.
      Weiter ist mir aufgefallen, dass sie sich angeblich von ihren Freunden zurückzieht und in der Schule wohl keine allzu gute Stellung hat? Wenn ich ehrlich bin, da ist mein innerer Alarm echt durchgedreht, weil die Situation in der Schule einen in diesem alter doch sehr beeinflusst.
      Auch das Thema SVV als Gesprächsthema zu vermeiden kann ich nachvollziehen. Wenn meine Eltern mich auf meine n*rb*n ansprechen sinkt meine laune in rasender geschwindigkeit und das nicht mal weil ich mich in etwa schäme. Ich stehe zu meinen n*rb*n. Aber mir ist es als Thema unangenehm weil ich das Gefühl dass sie es einfach nicht verstehen. Möglich dass es für deine Tochter auch so ist.
      Das sind jetzt mal ein paar Punkte, die ich aus meiner persönlichen Erfahrung her beleuchtet habe. Wenn du möchtest kannst du mich ja einmal anschreiben, denn das eine odere andere könnte ich noch dazu sagen, möchte es aber nicht so "öffentlich" sagen.
      LG und hoffe ich konnte dir iwi ein bisschen helfen,
      Clacey
      Was, wenn dein ganzes Leben plötzlich ganz anders läuft?
      Hallo Somebody,

      ich bin selbst Mutter zwei wunderbarer Kinder und r*tz* mich seit meinem 13. Lebensjahr. Ich habe meine Therapie damals mit 15 Jahren begonnen, war in einer Klinik und habe sie mit 18 Jahren beendet. War viele, viele Jahre "beschwerdefrei" und bin nun wieder rückfällig geworden. Dies zu meinem Background.

      Ich schreibe dir als Mutter UND Betroffene:
      Erstmal möchte ich dir sagen, dass ich dein Engagement super finde. Du liebst deine Tochter, dein kleines Mädchen, über alles und tust alles, damit es ihr gut geht. Du kannst es nicht ertragen, dass es ihr seelisch so schlecht geht, dass sie ihren Körper misshandelt und kannst es gleichzeitig nicht ertragen, dass du ihr nicht helfen kannst.
      Aber damit du ihr helfen kannst, musst du nun viel Fingerspitzengefühl und Geduld beweisen. Sie ist in einem Alter, in dem es kein Jugendlicher leicht hat. Sie ist kein kleines Mädchen mehr, aber sie ist auch keine Frau. Ihr Körper verändert sich, ihre Interessen verändern sich und ihr Freundeskreis anscheinend auch. Stell dir mal kurz vor, wie es dir gehen würde, wenn dein Leben auf einmal nicht mehr das ist, was es mal war. Es würde dich durcheinander bringen oder? Wärst du gereizt? Überfordert? Hin- und Her gerissen?
      Diese Veränderung muss sie überstehen. Und das wird sie auch schaffen.
      Aber erschwerend kommt hinzu, dass es ihr psychisch schlecht geht. Es ist also keine normale Pubertät, sondern sie ist schon um einiges schwerer. Deine Tochter muss also jeden Tag Höchstleistungen erzielen, um ihren Tag zu schaffen.
      Was du jetzt auf keinen Fall tun darfst, ist sie zusätzlich unter Druck zu setzen. Der Brief war ein guter Anfang. Wie hat sie darauf reagiert? Wichtig ist, dass sie weiß, dass sie JEDERZEIT zu dir kommen kann, wenn sie Sorgen hat. Kann, aber nicht nicht Muss!!! Vielleicht muss sie sich selbst erstmal sortieren, vielleicht versteht sie gerade die Welt nicht mehr.
      Reiche ihr die Hand, nehmen muss sie sie selbst!
      Dass das Thema SVV für sie ein Tabuthema ist, liegt daran, dass sie sich nicht v*rl*tzt, um Aufmerksamkeit zu bekommen. Zwar ist es ein stummer Schrei den man sieht, aber sie möchte nicht, dass alle davon wissen. Und das musst du akzeptieren.

      Hast du sie mal direkt gefragt, ob sie Probleme in der Therapie/mit der Therapeutin hat? Hast du mal mit der Therapeutin gesprochen? Gibt es Elterngespräche? Ist sie sonst zuverlässig, was Termine angeht? Vielleicht harmoniert sie nicht mit der Therapeutin und geht nur dir zuliebe hin.

      Ich habe damals auch so gut wie gar nicht mit meinen Eltern über meine Sorgen gesprochen. Entweder haben sie es als "kinderkacke" abgetan oder sie wurden panisch. Meine Mutter glaubt bis heute, dass ich mich einmal *mbr*ng*n wollte, als ich mich stark v*rl*tzt habe. Sie hat die Situation komplett falsch interpretiert und mir meine Erklärungen einfach nicht geglaubt. Das war sehr kontraproduktiv. Ich habe da einfach komplett dicht gemacht. Heute weiß ich, dass sie besorgt war, aber ich weiß auch, dass mir besser hätte zuhören sollen. Sie hätte öfter zwischen den Zeilen lesen müssen.

      Gibt es eine Vertrauensperson, die du auch kennst und magst? Ich habe mich damals meiner Schwester anvertraut und meine Eltern konnten ihr ebenfalls vertrauen. Mit ihr bin ich zu den ersten Therapiesitzungen gegangen. Ihr habe ich mich anvertraut. Und sie hat letztendlich auch mit meinen Eltern gesprochen.
      Ich glaube an die Sonne, auch wenn sie nicht scheint.
      Ich glaube an die Liebe, auch wenn ich sie nicht spüre.
      Ich glaube an Gott, auch wenn ich ihn nicht sehe.
      Hallo,

      vieles haben diejenigen vor mir dir schon geschrieben, aber vielleicht hilft es dir ja dennoch wenn ich auch antworte.
      Woher weißt du, dass sie sich r*tzt? Als ich vor gut 10 Jahren angefangen habe zu r*tz*n, haben meine Eltern ca. 2 Jahre nichts davon gewusst. Ich wollte dies nicht, es war mein Weg und ich wollte nicht, dass sie sich Sorgen machen. Als sie es dann herausbekommen haben, hatte ich ein schlechtes Gewissen und habe mich bemüht es für sie nicht mehr zu machen. Aber das ist der falsche Weg.. man muss es für sich tun. Und damit muss auch die betroffene Person, also deine Tochter, entscheiden, dass sie es nicht mehr will und sich Hilfe suchen! Ich finde es gut, dass du ihr den Brief geschrieben hast und sie unterstützen möchtest, aber eigentlich muss sie es wollen. Das sie Bauchschmerzen hat, bevor sie zur Therapie soll, kann sogar wirklich sein. Ich persönlich habe immer Magenprobleme, wenn mich etwas nervös macht. Sowohl in freudiger, als auch in negativer Erwartung. Da kann ich einfach gar nichts dran machen. Das war mir lange Zeit auch nicht bewusst, nun kann ich es als Intuition deuten und verlasse mich da auch manchmal drauf, dass etwas dann wohl nicht ugt für mich ist. Vielleicht geht es deiner Tochter da ähnlich!? Vielleicht bekommt sie wirklich Bauchschmerzen, weil sie nicht so weit ist, weil sie mit der Therapeutin nicht klarkommt.... Aber die Bauchschmerzen sind auf jeden Fall ein Zeichen dafür, dass irgendetwas nicht stimmt und so nicht richtig ist.

      Das ihr Freund ihr eine Hilfe sein kann ist gut möglich! Als ich meinen jetzigen Freund kennengelernt habe, hat es "klick" gemacht und ich habe langsam aber siche rmit dem SVV aufgehört. Er hat mich nie unter Druck gesetzt und mich einfach nur unterstützt. Wenn du wirklich vorhast mit ihm zu reden, dann solltest du aber deine Tochter dabei nicht übergehen! Denn das wäre ein Vertrauensbruch, den sie wahrscheinlich nicht verstehen wird. Zumal du ja auch nicht genau weißt, was sie ihm alles erzählt hat...
      Sei da bitte vorsichtig, denn vielleicht weiß er ja auch nicht alles!?!

      Das sind einfach ein paar Gedanken, die mir beim Durchlesen des Themas gekommen sind... Überlies einfach, was nicht passt!

      Gruß
      shimmer
      Leben ist zeichnen ohne Radiergummi!
      Hallo Somebody,

      hast du noch mit ihr geredet? So wie du vorhattest?
      Ich freue mich wenn dir das weitergeholfen hat.

      Magst du erzählen wie es inzwischen geht?

      Liebe Grüsse,
      wolfsmond
      Aus den Trümmern meines Lebens bastl ich mir eine eigne Welt,
      Sie wird nicht bunt, sie wird nicht leuchtend, sie wird wie sie MIR gefällt!
      Hallo Somebody,

      ich bin wirklich entsetzt über deine penetranten Versuche, sie zu etwas zu nötigen, was sie nicht will. Dass sie abblockt, wundert mich nicht. Du versuchst ihr immer wieder deinen eigenen Willen aufzudrängen. Als ich 14 war und meine Mutter erfuhr, dass ich mich selbst v*rl*tz* (indem sie mich solange angeschrien hat, bis ich ihr meine Arme gezeigt habe), fing sie an, mich permanent zu kontrollieren, durchsuchte meine privaten Sachen, redete mit all ihren Freunden über mich und zwang mich zur Therapie, zu Klinikaufenthalten, ect.. Sie spannte meine ganze Familie mit ein. Ich hatte nichts mehr zu sagen, denn sie hatte das Sagen.

      Und weißt du, was nun das Problem ist? Ich werde ihr wohl nie wieder vertrauen können, denn es ist etwas kaputt gegangen zwischen uns, und die ganzen "Zwangsbehandlungen" hatten traumatische Folgen für mich. Deine Tochter wird gerade erwachsen und versucht, ihr eigenes Leben aufzubauen und sie hat Bedürfnisse, Bedürfnisse nach Selbstbestimmung, nach Privatsphäre, nach Freiheit, nach einer freien eigenen Meinung, was auch ihr gutes Recht ist. Wenn diese Bedürfnisse permanent v*rl*tzt werden und du ihre Grenzen ignorierst und sie permanent bedrängst, wird sie sich hilflos und dir schutzlos ausgeliefert fühlen. Ich kenne dieses Gefühl der Ohnmacht, und das war ein ganz großer Auslöser für weitere (und schlimmere) S*lbstv*rl*tz*ng*n.

      Bitte versuche dich mal in ihre Lage hinein zu versetzen, denn oftmals entscheiden und urteilen Angehörige, ohne sich beide Seiten angehört zu haben.
      Zwischen mir und meiner Mutter wird es nie wieder so sein wie vorher, und ich wünsche dir wirklich, dass es zwischen euch wieder wird. Aber dafür musst du lernen, auf die Signale deiner Tochter zu hören und dich abzugrenzen. Denn, dass sie sich v*rl*tzt, ist - auch wenn du es nur schwer aushalten kannst - ganz allein ihr Problem. Und wer weiß? Vielleicht wird sie früher oder später von selbst auf dich zukommen, um sich ihre Hilfe selbst zu holen. Denn das ist ein weiterer wichtiger Punkt. Der Kranke sollte sich seine Hilfe selbst einfordern, denn sonst ist die Hilfe eher eine Behinderung und Zeit-, sowie Geldverschwendung.

      Wenn du es wirklich gar nicht aushalten kannst, wäre es vielleicht auch für dich gut, wenn du dir Hilfe suchst, Abgrenzung will nämlich gelernt sein und für eine Mutter ist sowas besonders schwer.

      Ich wünsche dir ganz viel Kraft.
      LG

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „Selbstzerstoerung“ ()

      Hallo Selbstzerstoerung,

      ich bin eigentlich gerade inaktiv hier im Forum, aber zu deinem Post muss ich doch mal was schreiben. Ich finde es nicht in Ordnung, wie du die Threaderstellerin/den Threadersteller anfährst. Ich glaube, dass du da zu viel von deiner eigenen Situation hineinprojizierst. Du forderst von der/dem ThreaderstellerIn, dass sie/er sich in die Lage der Tochter versetzen solle. Das ist richtig, aber hast du dich mal in die Lage der/des Threaderstellerin/-s versetzt? In die Lage einer Mutter/eines Vaters, die/der sieht, was sein Kind sich da antut, zunächst mal vollkommen überfordert ist und dann eben "blöderweise" nicht reagiert, wie es ein geschulter Psychologe oder Pädagoge es tun würde?
      Ich finde, dass die/der ThreaderstellerIn sicherlich nicht alles richtig gemacht hat, dass diese Person aber ihr Handeln reflektiert und versucht, das Beste für das Kind zu tun. Natürlich bringt erzwungene Therapie meist nicht viel, aber was soll man sonst tun? Danebensitzen und zusehen, wie das Kind sich selbst zerstört? Und ich habe nicht das Gefühl, dass die Tochter mit Gewalt zur Therapie genötigt wird.
      Und von einer Mutter Abgrenzung zum eigenen Kind zu fordern ist meines Erachtens nicht sehr realitätsbezogen, vor allem, wenn das Kind noch so jung ist und gar nicht auf eigenen Beinen stehen kann.

      Viele Grüße,
      Fylgja
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