Therapie?

      Hallo,

      ich hoffe ich verstoße gegen keine Regel und bin auch nicht im falschen Bereich.

      Ich habe mich vor einer Weile fast täglich g*r*tzt - das ist so um die 2-3 Monate her. Das letzte Mal habe ich mich so richtig vor 2-3 Wochen g*r*tzt, vllt sind es inzwischen auch schon 4. Aber das ist ja auch nicht so wichtig.
      Wieso ich es nicht mehr mache? Meine Eltern, eigentlich mein Vater, haben mit mir letztes Mal so sehr geschimpft, eher beleidigt und gedroht, dass ich Angst davor habe, dass sie es wieder herausfinden. Er verbietet mir sogar zur Therapie zu gehen, weil es seiner Meinung nach "unmännlich und nur was für Weicheier" ist.
      Was ich sehr amüsant finde:
      Er fragt mich wieso ich mich r*tz* und wenn ich ihm dann irgendetwas sage, meistens hab ich mir natürlich iwas ausgedacht, aber ein paar Mal war da sogar was wahres dran, glaubt er mir nicht, sondern versucht mir zu erklären, dass er es natürlich besser weiß - wie immer :rolleyes: - und redet irgendeinen Scheiß daher, bei dem sogar meine Mutter ihren Kopf schütteln muss.
      So dass ich nicht mehr r*tz*, ist an sich eigentlich gut, bloß es ist keine sonderlich gute Lösung, wenn ich trotzdem unsicher bin, mein Selbstwertgefühl recht niedrig ist, ich immer wieder ans r*tz*n denke, oft davon träume und stattdessen weniger esse, weil ich oft einfach niedergeschlagen bin.
      Sollte ich trotzdem irgendwie eine Therapie machen und was bringt mir eine Therapie überhaupt? Ich war schon einmal bei einem Psychologen, bloß hat es mir nichts gebracht und ich kam mir da blöd vor, weil er mMn 0 Interesse hatte und mich nicht ernst genommen hat! Geht das auch iwie ohne dass meine Eltern es mitbekommen? Ich will nicht schon wieder Ärger bekommen :S

      MfG
      Hallo!

      Ich mach mal den Anfang und antworte dir ;) erstmal... ist es schon ziemlich heftig, wie oft du dich r*tzt bzw. ger*tzt hast. Da scheint dir ja allerhand auf dem Herzen zu liegen und ich finde es echt traurig, dass dein Vater dir droht und dich beleidigt, anstatt sich mal ernsthaft mit dir zusammen zu setzen und dir zuzuhören. Zwar ist es gut, wenn du dich nicht mehr r*tzt, aber weniger gut ist es, dass du es nur nicht mehr tust, um nachher keinen Ärger zu bekommen.
      Sich zu r*tz*n ist ja mehr oder weniger meist ein Hilfe-Schrei und die Reaktion darauf, sollte eher Mitgefühl sein :( aber vielleicht wissen deine Eltern auch einfach nicht, wie sie anders darauf reagieren sollen. Meine Mutter z.B. hat auch sehr merkwürdig reagiert... fast schon uninteressiert. Sie fragte mich nur, ob ich es wegen ihr mache und damit war das Thema dann beendet. Aufgehört habe ich dadurch allerdings nicht.

      Naja, was die Therapie angeht ist die Aussage deines Vaters auch irgendwie sinnlos, da sie dir doch helfen würde und ich denke, genau das sollte er doch auch wollen oder nicht? :rolleyes: es hat doch überhaupt nichts mit deiner Männlichkeit zu tun... vielleicht solltest du mal versuchen unter 4 Augen darüber mit deinem Arzt zu reden. Der hat ja auf jeden Fall Schweigepflicht und darf deinen Eltern nichts sagen, vor allem, wenn du das nicht willst und ihm vielleicht auch erklärst, dass du gerne eine Therapie machen würdest (falls das so ist). ;)

      Du solltest auf keinen Fall damit anfangen, das r*tz*n durch Essstörungen zu ersetzen! Das ist keine Lösung, auch wenn es nicht sehr leicht ist. Versuche es am besten mit etwas anderem. Mir haben z.B. viele vorgeschlagen, mal ein paar Skills auszuprobieren... weiß nicht, ob du davon schon mal etwas gehört hast?

      Ich hab leider keine Erfahrung mit Therapien, aber wollte dir antworten, weil ich echt mit dir mitfühlen kann und dich verstehe, was die Angst angeht es wieder zu tun. Mir geht es ja im Moment nicht anders.

      Hoffe, ich konnte dir ein wenig helfen!! =)

      Bis dann!
      Hallo,

      danke für deine Antwort. Ich will gar nicht mehr mit meinen Eltern darüber reden. Mir ist das richtig unangenehm.
      Das Problem ist, dass sie sich nicht darüber informieren wollen, vor allem mein Vater - er ist der Meinung sein Handeln wäre richtig gewesen -. Meine Mutter hat sich immerhin mal darüber informiert, ob ich vllt irgendeine psychische Krankheit habe und SVV ein Symptom davon ist, mehr aber auch nicht. Für sie war es danach wie so oft abgehackt.
      Was sie auch gerne getan haben, besonders mein Vater, meine Mutter eher weniger, ist sich als die Opfer darzustellen und ich bin das "böse Kind", dass sie so sehr v*rl*tzt.
      Mein Vater hat glaub Angst davor, dass dann vllt herauskommt, dass er auch Schuld daran hat.
      Ich muss mit meinem Arzt darüber reden :shock: Das mach ich sicherlich nicht!
      Eigentlich will ich schon eine Therapie machen, aber irgendwie habe ich vor den ganzen Schritten richtig Angst und weiß auch nicht, ob es bei mir so schlimm ist. Ich r*tz* ja nicht mehr : unhappy:
      Ich habe mal davon gehört, aber das, was ich da gehört habe (z.b. ein Gummiband um das Handgelenk machen und anstatt sich zu r*tz*n eben mit dem Gummiband schnipsen), fand ich nicht so prickelnd.
      Leider bin ich auf dem besten Weg eine ES zu bekommen. Ich esse eigentlich immer weniger, empfinde Essen oft als widerlich, unterdrücke oft meinen Hunger und ja...

      MfG und danke!
      Huhu,

      ich kenne auch diese Häufigkeit, so auch momentan.
      Phasenweise hatte ich auch mal viele Wochen dazwischen gebracht.

      Ja, es kann auch mit Therapie so funktionieren, dass die Eltern nichts davon wissen.
      Gut wäre ein netter Hausarzt, denn ohne Überweisungen wirds schwer. Oder zum Psychiater, da habe ich auch Eine die echt klasse ist.
      Hausarzt und Psychiater sind oft die ersten Schritte.

      Hast du vllt eine gute Beratungsstelle in der Nähe?

      Auf ganz lange Sicht würde es euch als Familie vllt gut tun, sich irgendwann an einen Tisch zu setzen, vllt bei einem Gespräch das geleitet wird (Therapeuten machen das auch immer wieder).

      Die Gründe warum du dich momentan nicht v*rl*tzt sind nicht die, die auf lange Sicht helfen.
      Die kompensierst es jetzt eben durchs nicht-Essen....

      LG
      Man kann den Wind nicht ändern, aber die Segel neu setzen.
      Hey

      das du Probleme mit dem Essen bekommen hast - ist ganz verständlich. Die Ursache warum dich v*rletzt (oder v*rletzt hast) ist ja nicht behoben. Auf dieses Symptomauslebung verzichtetst du - wegen deiner Eltern- die Ursache aber bleibt bestehen. Bitte pass gut auf dich auf. Ich habe selber eine ES. sowas kann (wie SVV) chronisch werden. Bei mir es bereits chronisch. Ich werde wahrscheinlich nie mehr ganz gesund werden. Du man kann nicht sagen das die eine Störung besser ist als die andere. Beide (jede Störung) ist schlimm

      Beim Pychologen muss die Chemie stimmen. Deshalb hat man in der Regel auch 5 Probesitzungen. Wie alt bist du denn? Ab einen gewissen Alter kannst du auch ohne das Wissen von deinen Eltern Therapie machen - es sei denn ihr seid privatversichert dann geht es nicht (also geht schon aber dann sehen deine Eltern bei welchen Ärtzen zu warst)

      gib es in deiner Stadt Beratungstellen (gibt es eigentlich in jeder größern Stadt) vieleicht wäre das erstmal ein Weg. Und ansonsten wie meine Vorredrin schon sagte- versuchen die Skills zu finden die einem helfen.
      So... Ich bin es wieder,

      der Psychologe, bei dem ich relativ lange war, war von einer Beratungsstelle, jedoch empfinde ich die Frau, die das Telefon abnimmt als unsympathisch. Sie ist irgendwie so unfreundlich, finde ich.

      Was macht man wenn man keinen netten Hausarzt und keinen netten Psychiater kennt?

      Erstens würde ich mich bei so einem Gespräch sehr schämen, zweitens würde mein Vater bei so etwas nie mitmachen und drittens dauert es nur noch 2 Jahre bis ich studieren gehe, weshalb ich mir wegen so etwas keine allzu besonderen Sorgen mache. Wovor ich mehr Angst habe, ist dass ich wegen meinen Problemen kein gutes Abitur mache.

      Damit das jetzt niemand falsch versteht: Ich esse manchmal eben weniger, manchmal gar nichts und manchmal - meistens bin ich da betrunken - ekle ich mich davor etwas zu essen.

      Ich bin 16. Privatversichert sind wir nicht. Ich will keine Skills finden. Könnt Ihr mir vllt die Namen von ein paar Beratungsstellen nennen? Ich kenne nur die Diakonie.

      MfG
      Hallo!
      Bist du bei keinem Kinderarzt? Wer behandelt dich denn normalerweise? Ein Arzt untersteht IMMER der ärztlichen Schweigepflicht. Ansonsten könntest du zu einem Vertrauenslehrer gehen, zu einer Jugendberatungsstelle in deiner Nähe, zur psychologischen Ambulanz, zum Jugendamt, etc.! Gibt es eine Vertrauensperson, der du mal deine Situation schildern könntest? Ein Verwandter, Nachbar, Freund, etc.? Derjenige könnte mit dir zusammen überlegen, was du machen kannst.
      Es ist schade, dass dein Vater so von einer Therapie denkt. Deshalb kann ich sehr gut verstehen, dass du mit ihm darüber nicht mehr reden willst. Aber was ist mit deiner Mutter? Kannst du mit ihr nicht im Vertrauen reden?
      Ich finde, du solltest auf jeden Fall eine Therapie machen. Du bist nicht geheilt, weil du dich gerade nicht v*rl*tzt. Du wirst andere Ventile finden, deine innere Not zu lindern. Ich glaube aber nicht, dass sie eine gute Alternative sein werden.

      Du musst deinen Eltern natürlich nicht sagen, wenn du eine Therapie machst. Solltest du in eine Klinik müssen, werden sie es aber schon erfahren. Aber wenn du dann eine Therapie machst, wirst du ihnen sagen müssen, warum du jede Woche/alle 14 Tage weg musst. Die einfachste Lösung wäre also, wenn du doch noch einen Zugang zu deinen Eltern findest. Vielleicht kann dir jemand dabei helfen und zur Seite stehen.
      Ich glaube an die Sonne, auch wenn sie nicht scheint.
      Ich glaube an die Liebe, auch wenn ich sie nicht spüre.
      Ich glaube an Gott, auch wenn ich ihn nicht sehe.
      Hey!
      Auf jeden Fall solltest du es versuchen mit jemandem zu reden und wenn dein Hausarzt nicht grade der netteste ist, dann suchst du dir einen anderen oder vllt würde dir es ja auch ein wenig helfen, mal bei einer telefonischen Seelsorge anzurufen...
      Ich kann dich gut verstehen, was du mit deiner Angst vor den Gesprächen meinst bzw. dass du dich davor schämst... habe das auch durchgemacht & bis jetzt auch noch keine guten Erfolge gehabt, was die Nettigkeit von Ärzten angeht, aber du bist erst 16!
      Mach dein Leben nicht durchs r*tz*n oder ES kaputt, sondern wende dich an jemanden. Es macht mich wirklich traurig, dass selbst deine Mutter nicht wirklich Interesse zeigt, aber vllt versuchst du noch einmal auf sie zuzugehen und mit ihr zu reden? In aller Ruhe?
      Die Eltern wollen sich meist nicht eingestehen, dass sie möglicherweise auch mitschuldig sein könnten, aber wenn du ihnen sagst, dass du Hilfe brauchst und auch wirklich willst, dann hören sie dir vllt mal zu! Ansonsten solltest du es vllt dann doch ohne sie versuchen und wirklich jeder Arzt hat eine Schweigepflicht einzuhalten. Da brauchst du dir keine Sorgen zu machen.
      Aber wenn dir die Skills nicht helfen, solltest du nicht versuchen, die eine schlimme Sucht mit einer anderen zu ersetzen... pass auf dich auf!