Was ist das? Schock oder Dissoziation?

      Was ist das? Schock oder Dissoziation?

      Hallo ihr Lieben,

      ich habe eine Frage, die mich schon länger beschäftigt: Innerhalb der letzten 2 Jahre ist meine Mutter an einer Krankheit g*st*rb*n, mein Bruder bei einem Motorradunfall, mein Freund bei einem Autounfall und vor ein paar Wochen eine gute Freundin von mir ebenfalls bei einem Motorradunfall.

      Ich bin in Therapie (ursprünglich wegen Magersucht und Bulimie, was beides nach bzw. kurz vor dem t*d meiner Mutter auftrat) und beobachte in letzter Zeit folgendes: Sobald ich ein Motorradgeräusch höre, etwas von einem Unfall in der Zeitung lese oder sogar dran vorbeikomme oder wenn meine Therapeutin in der Stunde auch nur im Entferntesten auf einen dieser Unfälle zu sprechen kommt, tauche ich ab wie in eine Art Tunnel. Ich selbst merke nur, dass meine Therapeutin zwar mit mir redet, aber es wirkt auf mich so, als wäre sie immer weiter weg von mir. Freunde sagen, dass mein Blick total starr wird und ich merke, dass ich irgendwie nicht mehr sprechen kann. Ich WILL meiner Therapeutin auf ihre Fragen antworten, aber es kommt einfach nichts..
      Dazu sehe ich die Unfallstelle (ich kam als eine der ersten an die Unfallstelle) und die Zeichnungen der Polizei auf dem Boden wie als eine Art "Film" immer und immer wieder vor mir. Wie ein Film, der permanent abgespult wird. Aus dieser Situation komme ich alleine kaum noch raus und meistens steht meine Therapeutin auf, kniet sich vor mich, nimmt meine Hände und schüttelt mich ganz leicht..

      Ich habe mir ihr darüber schonmal gesprochen, aber sie meinte, dass das der Schock über den neuesten Unfall wäre. Ich frage mich eben: Ist das wirklich nur der Schock, oder hat das schon etwas mit Dissoziationen zu tun? Es tut mir Leid, wenn meine Frage etwas naiv oder falsch kl*ng*n mag, aber ich habe auf diesem Gebiet bisher wirklich keinerlei Erfahrung!

      Ich wäre sehr dankbar, wenn man mir hier weiterhelfen könnte..

      Liebe Grüße :)
      Hey Dolphine,

      trotzdem danke für deine Antwort! Tja, begründen kann meine Thera es irgendwie nicht- und genau das macht mich etwas unsicher. Sie kennt sich mit Traumata und dergleichen nicht wirklich gut aus und meinte, dass sie bisher auch noch niemanden hatte, der solche Reaktionen gezeigt hat wie ich.
      Im Prinzip würde das ja für einen Wechsel sprechen, aber ich kenne sie mittlerweile seit 2,5 Jahren, habe ein unglaublich großes Vertrauen zu ihr und habe bis heute das Gefühl, dass sie mehr sehr gut weiterhilft und auch weiterhelfen kann- nur eben in dieser einen Sache nicht..
      Tut mir Leid, vielleicht weiß jemand Anderes etwas mehr.
      Allerdings ist es schwer aus der Ferne klar zu sagen: Das oder das ist es.
      Du könntest recht haben....
      Gibt es eventuell eine Ambulanz bei euch, die sich mit Traumatas auskennt und mehr erkennen kann?

      Möglicherweise kann klarer erkannt werden was es ist und deine Thera stellt sich dann darauf ein.
      Wenn eine tolle Zusammenarbeit möglich ist sollte man das (du hast recht) sowieso nicht so schnell aufgeben.
      Man kann den Wind nicht ändern, aber die Segel neu setzen.
      Hi,
      auch ich kann dir nicht sagen, was für ein Zustand das ist. Genauso wenig wie jeder andere hier. Was ich dennoch sagen kann, ist dass ich in ähnliche Zustände gerate, und als ich meine Therapeutin gefragt habe, hat sie gesagt: "es wird wohl eine art dissoziativer Zustand sein, warum ist das wichtig?" Ich kann verstehen, wenn du wissen möchtest wie man das nennt, das wollte ich auch, dann würde ich an deiner Stelle vielleicht einen anderen Arzt aufsuchen, der sich mit sowas auskennt, wenn deine Therapeutin das nicht weiß. Die Antwort meiner Therapeutin hat mir nicht wirklich gefallen, weil sie nicht eindeutig war, aber bei mir nennt es sowieso jeder Arzt etwas anderes. Außerdem gibt es da keine klaren Grenzen - ein Schokzustand kann eine Dissoziation beinhalten, macht sogar sehr viel Sinn. Es ist nicht so, dass jetzt Dissoziation eine Stufe weiter ist oder so. Dissoziation bedeutet lediglich, dass zwei oder mehrere Abläufe oder Inhalte im Gehirn nicht mehr funktionieren bzw. verknüpft sind, also deine Wahrnehmung von außen wird nicht mehr integriert. Das passiert jedem, z. B. beim Tagträumen oder diese Autobahntrance.

      Wichtiger ist, dass du weißt wie du da rauskommst oder wie andere dir helfen können. Mir hilft zum Beispiel wenn man mich anfässt oder mich zwingt mein Gegenüber anzugucken und Blickkontakt zu halten, ich darf nicht die Augen zumachen, sowas irgendwie.
      Vielleicht konnte ich dir ja etwas helfen..
      Lg

      Hallo,

      Was macht es denn für einen Unterschied? Schock und Dissoziaton gehen zumeist auf eine zurückliegendenoft traumatische Erinnerung zurück. Natürlich gibts da Grenzen und Defintionen.

      Was es ist kann eben keiner sagen - außer deiner Thera und deiner Ärztin. Besprich das dort in Ruhe , macht vielleicht eine Tabelle was für Schock oder für Disso sprechen würde, und so.
      Wenn es nun Dissoziatoenen sind: Auch Dissoziationen kann man wiederum in ein mehrspaltiges Feld unterteilen. Ich hatte selbst welche aufgrund traumatischer Erlebnisse, aber seitdem ich diese mehr und mehr bewältigt kriege treten diese auch nicht mehr auf.

      Im Ist - Zustand ist es aber eben noch unklar und eben weil du ja shcriebst das du keine Ahnung hast, würde ich nicht da weiter rum"doktern". Sowas ist ein schrecklicher Verlust und das man darauf reagiert ist normal. Man sollte aber dennoch es nicht übersteigern und dem ganzen mehr Bedeutung geben als es ist. Es ist eine Reaktion auf etwas was man in einer Thera klären kann. Nur weil man jetzt wild nach Lösungsansätzen sucht muss man nicht gleich die Thera wechseln.
      Nimm dich selbst liebevoll in den Arm und gib deinem Körper das Okay das err eagiert wie er reagiert. Ob Schock oder Dissoziation , nimm dich so an.

      Alles Gute.
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