Borderline-wie soll ich mich ihr gegenüber verhalten ?

      Borderline-wie soll ich mich ihr gegenüber verhalten ?

      Hallo !


      Ich bin nun seit ungefähr einem halben Jahr mit einem tollen Mädel zusammen, dass mir jedoch zunehmend Sorgen bereitet. Ich hatte von Anfang an mehr oder weniger ein komisches Bauchgefühl, doch nun bin ich mir eigentlich ziemlich sicher, weiß aber nicht, wie ich mich verhalten soll !

      Ich hatte früher schonmal eine Beziehung zu einer Frau mit Borderline-Störung und nur so bin ich überhaupt erst dahinter gekommen,
      diese Persönlichkeitsstörung kann ja vielschichtig und individuell sehr unterschiedlich sein.

      Was mir bisher aufgefallen ist :


      -starke Gefühlsschwankungen

      -extreme Reizbarkeit

      -Lügen und Heimlichkeiten

      -Streit wegen Kleinigkeiten, vor allem in sehr harmonischen Situationen br*cht sie plötzlich und aufgrund von Nichtigkeiten
      Streit vom Zaun.

      -total falsche Selbstwahrnehmung,selbst wenn man ihr ihr verletzendes Verhalten erklärt, versteht sie es überhaupt nicht.

      -eine sehr verzerrte Auffassung dessen, was Freunde sind und was nicht.

      -Übertriebene Sucht nach Aufmerksamkeit und Anerkennung, braucht ständig die Rückmeldung von Männern und neigt dabei zu sehr anbiederndem Verhalten, was sie aufgrund ihres Aussehens nicht nötig hätte.

      -Anfangs war sie sehr übertrieben, sehr leidenschaftlich, hat mich sehr idealisiert. Ich war der Traummann etc.

      -je stärker ihre Gefühle für mich dann aber tatsächlich wurden, desto mehr hat sie die Zeit mit mir dosiert und sich auch sonst in ihr Schneckenhaus verkrochen.

      -zwischendurch gab es Gefühlsausbrüche "sie weiß nicht, was mit ihr los ist", fühlt sich leer, weiß, dass mit ihr was nicht stimmt. Versöhnungsex

      -Trotzdem immer wieder Beteuerungen, wie viel ich ihr bedeuten würde, doch zeigen konnte sie es mir schwer. Ihre Taten passten nicht zu dem, was sie sagt.

      -Selbstzerstörerisches Verhalten insofern, als dass sie die Beziehung mit mir immer wieder durch respektloses Verhalten und vor allem untolerierbare Kontakte zu anderen Männern belastet. Auch hatte sie vor mir (ich hoffe nur vor mir!) häufig wechselnde s*xuelle Kontakte, die ihr laut ihrer Aussage nicht gut getan haben. Offensichtlicher Hang zu Männern, die grob zu ihr waren, ja sie missbraucht haben. On Night Stands usw.

      -Der s*x mit ihr ist für meine Begriffe häufig auffallend extrem, hart, mechanisch und unpersönlich. Ich habe mich teilweise "austauschbar" gefühlt. Auch danach kann sie sehr schnell in eine unsensible und nüchterne Art wechseln. Das kenne ich von Frauen eigentlich nicht. Ihre s*xualität würde ich vom Verhalten her eher wie die eines typischen Mannes beschreiben. Das finde ich ungewöhnlich.

      - auch finde ich, dass sie vor mir die Sehnsucht nach einer festen, schönen Beziehung durch wechselde Kontakte kompensiert hat. Immer wenn es "ernst" wurde, es zu starken Emotionen für sie kam, ist sie geflüchtet.


      All das KANN natürlich zufällig auf diese Persönlichkeitsstörung hindeuten und ich will mir nicht anmaßen, eine Art "Diagnose" zu stellen !



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      So, sie hat vor ein paar Tagen eine Trennungsszene hingelegt, weil ich angeblich gelogen hätte. OK, das habe ich auch, allerdings war es eine Notlüge, denn ich habe sie dabei ertappt, wie sie jemanden kennengelernt, den Kontakt geknüpft hat und demjenigen dann viel zu eindeutig geschrieben hat, dass sie ihn wieder sehen will. Sie hat die Situation dann so verdreht, dass ICH der Schuldige bin...was sie getan hat, war völlig bedeutungslos, es handele sich lediglich um einen alten Schulfreund, mit dem sie gern feiern gehen würde...bla,bla,bla

      SO, sie hat also Schluß gemacht, ein paar Dinge mitgenommen und ist abgehauen. Am selben Abend schrieb sie dann aber, dieses Schluß machen sei für sie nur eine Art Abstand...ich bedeute ihr sehr viel und eine kleine Auszeit würde uns vielleicht gut tun. Auch würde sie unseren Beziehungstatus auf facebook erstmal so lassen.
      Da ich davon ausgehe, dass sie Borderline gestört ist, kann ich mir schon ausrechnen, was mich erwartet, bzw wie es weiter gehen wird. Entweder sucht sie grad denjenigen, der der nächste ist, auf den sie von mir heute auf morgen wechseln kann, oder sie wird weiter machen wollen, weiter alte Schulfreunde kennenlernen und ich werde mich weiterhin schlecht fühlen und in diesem Stress leben.

      Das sich etwas ändert, habe ich mir eigentlich abgeschminkt, nachdem ich borderlinezone.org gründlich studiert habe.

      Sie hat noch Sachen bei mir - sollte ich ihr diese auch noch Bringen und den Beziehungstatus von mir aus ändern, oder sollte ich einfach abwarten ? Ich bin mir zwar fast schon sicher, dass sie diese Persönlichkeitstörung hat, aber ich weiß es ja eben auch nicht eindeutig. Es fehlen bei ihr auch einige typische Verhaltensweisen. Ich würde vom Gefühl her sagen, dass sie vielleicht ein relativ leichter Fall ist.

      Sie hat glaube ich keine Ahnung, dass sie krank ist. Sie weiß, dass etwas mit ihr nicht stimmt - das wars. Ich würde es ihr gern irgendwie erklären oder sie dazu bringen, da mal genauer hin zu sehen. Ich habe ihr bereits gesagt, dass ich mir denken könne, was mit ihr ist, aber sie lehnt jedes Gespräch in diese Richtung ab.

      Dieser Beitrag wurde bereits 4 mal editiert, zuletzt von „Toughguy“ ()

      Du hast das schon richtig erkannt. Entweder sie sucht sich jetzt jemanden oder kommt morgen wieder zu dir.
      Ich selbst kenne solches Verhalten (bin selbst Borderlinerin) und weiß auch wie sie sich gefühlt hat mit dem anlügen, man dreht es immer so - dass der andere schuld ist, man gesteht sich selbst nicht ein, dass man vielleicht doch selbst mal etwas falsch gemacht hat.
      Ich persönlich brauche die Bestätigung von anderen mehr als von meinem Freund - warum das so ist kann ich nicht sagen.. aber vermutlich hat sie deswegen auch so viele Kontakte und sucht sich auch immer wieder neue Kontakte. Meist wissen die Borderliner selbst nicht was sie ausmacht, wer sie sind usw. und deswegen orientiert man sich mehr an andere (geht mir ja auch so .. )

      Da sie aber noch zeug bei dir hat, wird sie sich sowieso noch einmal bei dir melden. Aufjedenfall bring ihr die Sachen nicht. Sonst würde man es als ein eindeutiges Ende sehen und dass sie dir doch nichts bedeutet. Vielleicht schreib ihr einfach, dass es keine Absicht war sie anzlügen du sie aber mit der Lüge schützen wolltest weil es ihr sonst zu sehr w*h tun würde oder so... Sie wird es zwar weiterhin als schlecht empfinden und so - aber vielleicht sag ihr noch, dass du nun weißt dass es ein Fehler war und du das nicht nochmal tun wirst oder so ... Ich fühle mich dann auch besser wenn mein Freund sich entschuldigt wenn er mich angelogen hat.

      Ich kann auch verstehen, dass du ihr helfen möchtest aber konfrontiere sie nicht so - immerhin hat sie schon geäußert dass etwas mit ihr nicht stimmt. Das ist doch schonmal ein guter Schritt, ich habe mich auch geweigert die Diagnose anzunehmen ... Das macht alles nicht schöner und genauso wird es ihr wohl auch gehen. Du kannst ihr anbieten ihr zu helfen und für sie dazusein, da fühlt man sich nicht mehr ganz so alleine ... Wie man weiter verfahren soll kann ich dir leider auch nicht sagen ... (ich hab mich damals selbst entschlossen mir hilfe zu suchen)
      Wünsche dir noch viel Erfolg

      -LastMonday-
      Is it wrong to try ?
      When hope is gone
      Am I ?
      Is this where the end will be?

      the butterfly effect - the end
      Hallo und VIELEN DANK für deine Antwort !!!

      Das gibt mir zumindest etwas das Gefühl, nicht ganz auf dem Holzweg zu sein.

      Was mich quält ist, dass ich jezt nichts machen kann ! Ich habe mich bereits bei ihr entschuldigt und habe versucht ihr zu erklären, warum es überhaupt erst soweit kommen konnte. Das hat sie sogar eingesehen...sei weiß, dass ich unter normalen Umständen nicht so weit gegangen wäre.

      Ich würde sie gern JETZT da herausretten, ihr zeigen, dass es auch mit jemand neuem genau nach dem Schema weiter gehen würde bzw. sie jetzt in einer Phase ist, in der sie sich selbst Schaden zufügt.

      Momentan ist Funkstille und ich habe mir überlegt, dass es vielleicht das beste ist, wenn ich sie jetzt in Ruhe lasse.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „Toughguy“ ()

      Ich versuch nur mal auf das meiner Meinung nach Ausschlaggebende einzugehen (ansonsten wird das nur wieder ein riesen Post in dem ich deinen halben Eingangspost zerflücke ^^

      Also in meinen Augen charakteristisch ist diese Stelle:

      Toughguy schrieb:

      Ich würde sie gern JETZT da herausretten, ihr zeigen, dass es auch mit jemand neuem genau nach dem Schema weiter gehen würde bzw. sie jetzt in einer Phase ist, in der sie sich selbst Schaden zufügt.


      Das ist in meinen Augen einfach ein Problem.. Denn du willst sie JETZT da herausretten. Aber das ist garnicht deine Aufgabe!
      So gesehen hast du keine wirklichen Therapieauftrag in der Beziehung und (so leid es mir tut) eigentlich auch kein Recht eben dieses Rettungsbestreben auszuführen. Denn wenn eine Person nicht gerettet werden will, ist das ihre Entscheidung. Und grade dann kann so ein "Diagnose suchen und vor Augen führen das da ja was ist" vorallem eines sein.. Bedrängend. (etwas was nicht nur Menschen mit Borderline nicht wirklich abkönnen, sondern eigentlich alle Menschen)
      Man profiled und diagnostiziert seine Partner einfach nicht ohne deren Einwilligung. Sowas empfinden einige bereits als Vertrauensmissbrauch.. (Was es gewissermaßen auch ist.)

      Mein Rat wäre, bevor du nun viel drüber nach denkst was bei ihr vllt Falsch ist oder auch nicht, oder ob sie wiederkommt oder sonst was. Mach dir einmal dazu Gedanken, ob du auch in der Lage bist eben ihr deine "Hilfe" nicht aufzuzwingen und bei ihr zu sein, wenn sie sich nicht ändern will. Das ist in meinen Augen erstmal eine interessantere Frage. Denn wenn du es nicht bist, sei so fair, erklär ihr das und frag sie ob sie will das du ihr da hilfst oder nicht. Und je nach dem, führ die Beziehung dann weiter oder nicht.


      Liebe Grüße
      Neph



      PS, da es wieder mal passt und ein Zitat aus Girl,Interrupted ist:

      Girl schrieb:

      Susanna Kaysen: "Borderline Persönlichkeitstörung: Labil was Selbstwahrnehmung, Beziehungen und Stimmungen angeht. Ungewissheit hinsichtlich der eigenen Ziele. Selbstzerstörerische Aktivitäten, die zu schweren Schädigungen führen können (etwa leichtfertige Sexualkontakte)." (...) "Mehrmals wurden soziale Unangepasstheit und allgemeine pessimistische Gefühlsgrundlage festgestellt. Passt wie gespuckt."
      Lisa Rowe: "Passt auf jeden wie gespuckt!"


      An dieser Stelle einmal kurz angemerkt: Die Merkmale der BPS, passen auf die Mehrheit der Menschheit, da sie eben die selbstschädigende und bipolare Grundeigenart der Menschen darstellt. Erst wenn die Grenzlinie (Borderline) zum "Störenden" überschritten wird, liegt eigentlich die BPS vor. Weshalb die Diagnose da weit komplizierter ist (auch die Differentialdiagnose), als die Punkte des ICD-10/DSM-4 zu vergleichen. Daher wäre ich mit entsprechenden voreiligen Schlüssen, die auf Laienhaftigkeit und persönlicher Involviertheit beruhen stets vorsichtig.



      Und noch ein Nachtrag, da er mir irgendwie einfach aufstößt, hierzu:

      Toughguy schrieb:

      Ihre s*xualität würde ich vom Verhalten her eher wie die eines typischen Mannes beschreiben. Das finde ich ungewöhnlich.


      Ich empfinde das nicht so. Denn eigentlich gibt es keine "typisch männliche" und "typisch weibliche" s*x**l*t*t. Allein schon die Annahme die s*x**l*t*t hinge von dem Geschlecht der Person ab, empfinde ich als s*x*st*sch. Es mag sein, das Gesellschaftlich dort eine Diskriminierung existiert (Toller Hecht vs. Schlampe) Dennoch hängt die sexuelle Vorliebe eher von anderen Dingen ab, als der Situation gesellschaftlich betriebener Diskriminierung.



      Hm.. Nun ist das Alles ja doch wieder nen langer Post geworden. Sry. Das waren nur die drei Punkte die mich eher skeptisch gemacht haben.
      Ich möchte hier auch nochmal anmerken (da es irgendwie leider oft so wahrgenommen wird), dass ich zu keinem Zeitpunkt dir etwas vorwerfen oder unterstellen will, noch dich in irgendeiner Weise persönlich angreifen will. Sollte eine Textpassage einmal verstärkt Aggressiv oder Überspitzt wirken, so ist dies lediglich, um dich zum Nachdenken über eine weitere Sichtweise anzuregen. (Und das Wort "Aggression" entspringt hierbei der lat. Bedeutung des "herangehen", "sich nähern", "sich begegnen". Nicht dem Sinne des "angreifen")

      Nochmals Liebe Grüße nun nach diesem Langen Postscriptum :D
      Gesundheit ist nicht die Abwesenheit von Krankheit, sondern mit dem Körper, so wie er ist, Lebensfreude zu haben.

      Dr. med. Eckart von Hirschhausen

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von „Neph“ ()

      Hallo und Danke für die Antwort !

      Du hast natürlich Recht, was meine "Diagnose" angeht und wie vorsichtig man mit solchen Vermutungen sein muss !! Ich habe darum ja auch extra geschrieben, dass es lediglich eine Vermutung von mir ist.

      ICH KANN damit auch umgehen, wenn eben diese Ungewissheit, was andere Männer angeht nicht wäre. Würde es ihr lediglich um Bestätigung gehen und könnte ich mich mit ihr verständigen, dass es ihr einfach nur darum geht, eine Rückmeldung zu bekommen, könnte ich auch damit leben. Es darf nur nicht soweit gehen, dass sie sich mit anderen trifft und womöglich auch mit denen s*x hat. Da wäre meine absolute Grenze.
      Aber wie könnte ich mir da jemals sicher sein ? Wie könnte ich jemals dieses Vertrauen erlangen ?
      Ich bin in einer langjährigen Beziehung und mit großer Wahrscheinlichkeit auch Borderliner. Wie auch immer, vieles was du von deiner Freundin beschreibst, trifft auch auf mich zu. Wir wind jetzt seit sieben Jahren zusammen und ich habe die Fehler immer bei meinem Partner gesucht. Er war meiner Meinung das Problem, wenn es gekriselt hat. Aber ich merke jetzt erst, dass es eigentlich fast unmöglich ist, mit mir zusammen zu sein. Ich bin in meinem Verhalten unberechenbar. In der jeweiligen Situation merke ich das nicht. Beispiel: Wir streiten uns. Egal, woran es liegt, ich werde persönlich, raste unverhältnismäßig aus, kann sogar handgreiflich werden und im nächsten Moment breche ich zusammen, heule los. Dann drohe ich mit Trennung, renne aus dem Raum/Haus raus. Aber eigentlich will ich nur in den Arm genommen werden. Mein Partner kennt mich natürlich und macht dies auch manchmal. Aber obwohl ich mir gerade nichts sehnlicher wünsche, stoße ich ihn von mir weg.
      Mein Verhalten ist total ambivalent.
      Eigentlich müssten wir schon lange getrennt sein. Wer toleriert dauerhaft ein solches Verhalten? Aber ich habe einen Mann an meiner Seite, der mich so nimmt, wie ich bin. Er weiß, dass solche Episoden vorbei gehen. Er weiß, dass ich mich irgendwann wieder beruhige. Ich habe ein riesen Glück, diesen Mann mit dieser Geduld an meiner Seite zu haben.
      Und wie gesagt, ich merke erst seit wenigen Wochen (!!!), dass es an mir und nicht an ihm liegt.

      Was die Männer angeht: Wenn sie mal ruhig ist, dann sprich mit ihr über deine Ängste. Sage ihr, dass du ihr vertraust, dass du aber aufgrund ihrer Vergangenheit manchmal einen Klos im Hals spürst. Eine 100%ige Gewissheit hat man nie in einer Beziehung, dass der Partner treu bleibt. Da hilft dann wirklich nur Vertrauen!
      Ich glaube an die Sonne, auch wenn sie nicht scheint.
      Ich glaube an die Liebe, auch wenn ich sie nicht spüre.
      Ich glaube an Gott, auch wenn ich ihn nicht sehe.
      Mal anders gefragt - du hast ja vieles aufgezählt was dich stört an ihr oder was du zumindest skeptisch siehst. Ich konnte jetzt noch nicht so richtig heraus lesen was dich davon abhält, sie zu verlassen? Was genau schätzt du an ihr oder worin konkret besteht deine Frage? Willst du wissen wie du mit ihr zusammen am besten leben kannst oder möchtest du wissen, ob du sie verlassen solltest?
      Ich kann sehr gut verstehen, dass die Lage für dich schwer ist. Aber ich würde mir die Frage stellen, ob du es so, wie es im Moment mit ihr ist, aushalten könntest. Denn eine Beziehung auf der Basis aufzubauen, dass sich jemand noch ändern wird, geht häufig schief. Gerade einen Borderliner kann so etwas sehr unter Druck setzen, wenn er das Gefühl bekommt sich ändern zu müssen oder nicht so geliebt zu werden, wie er ist. Versteh mich nicht falsch, kein Mensch auf der Welt kann von dir erwarten, dass du das durchziehst. Nur solltest du dich ehrlich fragen, ob du die Verantwortung für einen Menschen übernehmen möchtest (denn jede Beziehung hat in meinen Augen etwas mit Verantwortung füreinander zu tun, auch wenn beide Partner kerngesund sind) oder ob du so etwas nicht kannst. Was aus den Männergeschichten wird oder nicht wird dir niemand beantworten können, du musst für dich selbst heraus finden, ob du das Risiko eingehen möchtest und kannst. Ob sie es dir wert ist.
      Denn falls deine Vermutung mit der Persönlichkeitsstörung stimmt, dann sollte dir bewusst sein, dass diese sich durch eine große Stabilität auszeichnen und du vermutlich nicht in nächster Zeit mit einer großen Wesenveränderung rechnen solltest. Und mal ganz ehrlich - wenn du genau darauf hoffst, dann wäre es vll wirklich besser, wenn du deine Gefühle in einen Menschen investierst, den du so lieben kannst, wie er ist. Natürlich kann man an alles Symptomen arbeiten, aber du solltest dich eben fragen, ob du sie auch im Zweifelsfall so lieben kannst, wie sie nun mal jetzt ist.
      LG
      Hallo Toughguy,

      da es schon spät ist, fasse ich mich kurz.
      Eigentlich schreibe ich auch nur, da mir beim Lesen deines Eröffnungsposts ein Paar Sätze ins Auge gesprungen sind, die ich trotz der Uhrzeit nicht unkommentiert stehen lassen kann.

      Toughguy schrieb:

      Da ich davon ausgehe, dass sie Borderline gestört ist, kann ich mir schon ausrechnen, was mich erwartet, bzw wie es weiter gehen wird.
      Borderline ist eine unglaublich komplexe Störung, deren Krankheitsbilder unheimlich vielfältig sind.
      Nicht jeder an Borderline Erkrankte handelt gleich!!!

      Nur so als Beispiel (ich habe in einem anderen Post von dir gelesen, dass Borderline und Fremdgehen für dich verknüpft zu sein scheinen):
      Ich lebe seit 8 Jahren mit der Diagnose und hatte in dieser Zeit 3 Beziehungen. Die dritte Beziehung ist aktuell und läuft vergleichsweise störungsfrei seit über 4 Jahren. Ein Großteil der "gesunden" Paare aus meinem Umfeld streitet mehr als mein Freund und ich.
      Auch meine Ex-Beziehungen verliefen relativ harmonisch; zwar glaube ich bis heute, dass meine Krankheit beide Male der Trennungsgrund war, allerdings war es wohl eher meine emotionale Intabilität als irgendeine Form von Promiskuität, die den Herren zu schaffen gemacht hat.

      Ich bin kein Mensch, der ständig Andere beschuldigt; ich bin's in meinen Augen eher immer selbst gewesen, die's verbockt hat.
      Mein Freund bekommt demnach häufig Dinge zu hören wie "Mit meiner schlechten Verfassung mache ich alles nur kaputt; ich wäre dir nicht mal böse wenn du gehst um dich vor mir zu schützen." Er reagiert darauf immer in sofern ein bisschen verständnislos, als das er mich für einen (zumindest in beziehungstechnischen Dingen) total unkomplizierten Menschen hält. Wir lassen einander unseren Freiraum, um Zeit mit Freunden (ja, auch mit alten Schulfreunden) zu verbringen; jeder hat seine Hobbys etc. Alles in allem eine ganz normale, harmonische Beziehung. Der einzige Unterschied ist vielleicht ein mehr an Verständnis, das mein Freund für mich und meine Krankheit aufbringen muss; doch welche Beziehung kommt ohne Verständnis aus?


      Toughguy schrieb:

      Das sich etwas ändert, habe ich mir eigentlich abgeschminkt, nachdem ich borderlinezone.org gründlich studiert habe.
      Dieser Satz macht mich ehrlich gesagt ziemlich traurig.
      Du schließt jeglichen positive Änderung aus, weil du eine Internetseite über die vermeintliche Krankheit deiner Freundin gelesen hast.
      Diese Homepage befasst sich mit einer Krankheit, doch deine Freundin ist so viel mehr als das.
      Sie ist ein Individuum, welches sich durch tausende Einzigartigkeiten auszeichnet; nebensächlich ist, dass sie sich zudem (vermutlich) mit Borderline herumschlagen muss was, wie ich oben bereits erwähnte, nichts mit fremdgehen zu tun hat/haben muss.

      Ich wünsche euch beiden auf eurem Weg alles Gute - sei der Weg nun gemeinsam oder getrennt.

      LG, Injury

      P.S. Kompromissbereitschaft sowie Vertrauen in die Ehrlichkeit und Treue des Partners sind in jeder Beziehung von Nöten und sind in wahrscheinlich jeder Beziehung die größte Herausforderung - ganz unabhängig davon, ob die Partner nun krank oder gesund sind.

      P.P.S Ist ja doch recht viel geworden; jetzt aber nix wie schlafen :sleeping:
      Ja, manchmal poste ich mir Dinge von der Seele.
      Nein, man muss nicht alles kommentieren.
      Ich bin hier schon oft v*rl*tzt worden.
      Glaubt mir, das kann ich auch allein...
      Danke für eure Kritik !

      Ich liebe diese Frau - keine Frage ! Ich bin ein starker Charakter, ich könnte mit vielem leben, ja, ich würde mir sogar zutrauen, mit so einer Frau mein Leben lang klar zu kommen. Nicht das ihr mich falsch versteht, aber vieles an ihr, so wie sie ist, macht sie igrnewie auch meeeega interessant für mich und das nicht in einem patologischen Sinne. Sie ist in gewisser Weise sehr einzigartig. Ausnehmend hübsch, lustig, positiv und lebendig. Und WENN sie dann mal ihre volle Leidenschaft für mich zeigt, ist es einzigartig mit ihr.

      DOCH - ich kann einfach nicht mit diesen Männergeschichten leben ! Sie konnte mir nie erklären, warum sie das macht. Ich habe einfach nie das Vertrauen gewinnen können, dass es vielleicht nur eine Art Spielerei von ihr ist ! Und dafür hat sie auch nie was getan - eher im Gegenteil. Sie redet ständig von anderen Männern - sei es der Bofrost Mann, der Vorgesetzte, der Kollege, der Nachbar, ein "Kumpel", oder was weiß ich. Die Kontakte zu diesen Kerlen sind IMMER sehr merkwürdig. Sie muss mir gegenüber immer erwähnen, das dieser oder jener ihr gesagt hat, er würde sie gern Küssen, dass dieser oder jener ihr einen Liebesbrief geschrieben hat....so geht das in einer Tour.

      Ich bin ein sehr toleranter Mensch und Partner. Ich bin sehr emphatisch und liebevoll. Meine Freundin trage ich auf Händen. Aber es gibt eben Grenzen - und die sind bei mir erreicht, wenn es respektlos und unehrlich wird. Und das ist sie leider immer wieder gewesen. Leider ! Ich habe ihr sogar verziehen, dass sie jemanden per SMS einen Seitensprung angeboten hat. Sie hat sich tausend mal entschuldig und gesagt, dass würde nie wieder vor kommen, sie könnte mir sowas nie antun. 2 Monate später lernt sie einen kennen, verkauft mir den als alten Schulfeund, wußte den Namen von ihm aber garnicht. Und dann schreibt sie ihm, dass sie ihn gern wieder sehen würde.

      Als ich sie auch damit konfrontiert habe, hat sie mich darauf festgenagelt, dass ich gelogen habe, weil sie mir nicht glaubt, dass mir das ein Kumpel erzählt hat und macht jetzt eine Szene, ist böse auf MICH und weiß nicht, ob sie das weiter so mitmachen kann. Sie räumt mit keiner Silbe ein, dass das dumm und falsch von ihr war.

      Was würdet ihr denn tun ???? Ich will ihr ja gern helfen, wenn es tatsächlich an einer gestörten Persönlichkeit liegt. Ich will es ja gern verstehen !!!!
      Also so wie du das jetzt beschreibst, klingt es sehr nach einer narzistischen Persönlichkeit. Ein Borderliner kann zwar in manchen Situationen nicht anders, aber er ist sich seinen Handlungen durchaus bewusst.

      Ich kenne sie nicht. Aber nach deinen Schilderungen habe ich nur folgenden Rat für dich: Entweder du trennst dich von ihr. Oder du akzeptierst ihre Ausflüge zu anderen Männern.So wie du schilderst, wird sie es nicht lassen.
      Und selbst, wenn man ihr eine Persönlichkeitsstörung diagnostiziert: Willst du so eine Beziehung führen? Ist die Basis nicht Vertrauen? Du wirst sie nicht retten, solange sie ihr Verhalten völlig okay findet.

      Die Entscheidung obliegt dir, aber wenn du dich für sie entscheidest, wirst du dich wohl oder übel auch für ihre Lebenseinstellung entscheiden müssen!
      Ich glaube an die Sonne, auch wenn sie nicht scheint.
      Ich glaube an die Liebe, auch wenn ich sie nicht spüre.
      Ich glaube an Gott, auch wenn ich ihn nicht sehe.
      Hallo und Danke für die Antwort !

      Also, dass sie eine narzistische Persönlichkeit ist, steht definitiv fest. Aber je länger ich mich mit dem Thema beschäftige, desto sicherer bin ich mir, dass sie eindeutig auch starke Züge von Borderline hat. Es passen einfach ZU viele Symthome.

      zB hab ich hier noch garnicht erwähnt, dass sie eine große Brandwunde am linken Arm hat, die sie sich ziemlich eindeutig selbst zugefügt hat. Sie sagt, da sei sie vor ein paar Jahren mal mit dem Bügeleisen "dran gekommen".
      Auch neigt sie dazu mich zu erpressen, wenn es nicht so läuft, wie sie will. Dabe geht es oft um unwichtigen Blödsinn.
      Man kann sich auf sie nicht verlassen - wenn man sich mit ihr verabredet, klappt das unter Garantie nicht. Was sie heute gut findet, ist morgen blöd.

      Und diese Männergeschichten gehören für mich eindeutig dazu ! Wissen, dass sie etwas falsch macht, tut sie übrigens ! Sie gibt es nicht oft zu, aber manchmal, in schwachen,emotionalen Momenten, sagt sie Dinge wie "Ich tue dir nicht gut", oder "ich weiß, dass ich dir viel zumute".


      Meine größte Sorge ist : Welcher Mann macht sowas denn mit ?? Sie wird doch NIE einen finden, der damit leben kann, dass sie ständig mit anderen Kerlen anbändelt !! Das muss ihr doch vor allem auch klar sein !
      huhu ,
      ich versteh jetzt nicht warum du nur negativ von ihr redest und es kommt auch ziemlich so rüber als wuerdest du alle borderliner unter einem amm scheren nur weil i.wo was steht was auf sie zu trifft heist es nich das sie es hat besonders das die symptome eig auch noch auf andere sachen passen du fixierst dich direkt darauf und ganz ehrlich wie hier schon gesagt wurde entweder nimmst du sie so wie sie ist mit den problemen oder trennst dich von ihr , da es sich so liest als wuerdest du unebdingt gruende suchen um schluss zu machen . Du hast ja die wahl was mehr ueberwiegt pro oder kontra für die beziehung da musst du aber alleine raus finde da kann dir hier niemand helfen


      lg suzi
      Hallo,

      Es tut mir Leid, aber ganz ehrlich, was bringt es dir, wenn jemand sagt " Ganz klar BPS" oder auch "Ganz klar keine BPS und auch nicht narzistisch".
      Endgültig beurteilen können wir das eh nichts, aber es ändert doch auch nichts und gerade Borderline ist soo vielfältig...Man kann doch nicht generell das mal so feststellen.

      Toughguy schrieb:

      dass sie eine große Brandwunde am linken Arm hat, die sie sich ziemlich eindeutig selbst zugefügt hat. Sie sagt, da sei sie vor ein paar Jahren mal mit dem Bügeleisen "dran gekommen".


      Selbst wenn es selbst gemacht ist. Nicht alle die SV* haben, haben Borderline und nicht alle die Borderline haben, machen S*V. Da ist keine Verallgemeinerung möglich!

      Toughguy schrieb:

      Man kann sich auf sie nicht verlassen - wenn man sich mit ihr verabredet, klappt das unter Garantie nicht


      Ich kenne viele Leute, die unzuverlässig sind und nicht die BPS- Diagnose haben und gleichzeitig ich auch Leute mit Borderline und sie sind absolut zuverlässig, immer pünktlich.

      Und ich finde man kann ganz vieles nehmen und suchen und das ist jetzt eine Behauptung meinerseits. Wenn ich mich hinsetze und nach Symptomen für BPS suche, finde ich häufig ausreichend Anzeichen; egal welche Störung, genauso auch bei einer ängstlich-vermeidenden Persönlichkeitsstörung. Das trifft auf jeden Zweiten zu; und die meisten würde ich deshalb nicht als "krank" bezeichnen.

      Ich kann verstehen, dass du nicht damit leben kannst, wenn sie mit anderen was anfängt während eurer Beziehung, aber dann solltest du auch deine Konsequenzen ziehen. Ich finde es zwar gut, dass du auch an sie denkst, aber du kannst nicht jeden retten und wenn es wirklich eine Erkrankung ist, dann wird sie sich in Behandlung begeben, wenn der Leidensdruck hoch genug ist.

      Es ist etwas durcheinander und das tut mir Leid. Ich meine das nicht böse, was ich geschrieben habe und hoffe, dass du das auch nicht so auffasst.
      Liebe Grüße
      Yincana

      P.S. Du hast weiter oben geschrieben, dass du glaubst, dass sich nichts ändern kann und das glaube ich nicht. Ich bin mir sicher, dass es besser werden kann egal was und auch mit Borderline kann man umgehen lernen.
      -L'essentiel, nous ne savons pas le prévoir- Das, worauf es im Leben ankommt, können wir nicht voraus berechnen. -Antoine de Saint Exupéry-

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „Yincana“ ()

      Toughguy schrieb:


      Toughguy schrieb:

      Meine größte Sorge ist : Welcher Mann macht sowas denn mit ?? Sie wird doch NIE einen finden, der damit leben kann, dass sie ständig mit anderen Kerlen anbändelt !! Das muss ihr doch vor allem auch klar sein !
      Also bist du mit ihr zusammen, damit sie nicht als alte Jungfer endet? Aus Mitleid?


      Ganz ehrlich, umso mehr du erzählst, umso mehr kann ich sie verstehen. Ich habe nämlich mittlerweile das Gefühl, dass du sie nicht als gleichwertigen Partner ansiehst, der mit dir auf einer Ebene ist. Du glaubst, sie sei krank und muss von dir geholfen werden. Vielleicht ist sie wirklich krank. Aber selbst wenn, kannst du ihr NICHT helfen. Du kannst ihr allerhöchstens zur Seite stehen.

      Vielleicht hat sie auch einfach keinen Bock mehr darauf, von dir ständig kategorisiert zu werden. Ich habe den Eindruck, dass du jede Handlung, jede Aussage von ihr bewertest. Lass die Dinge doch einfach mal so stehen, wie sie sind. Nimm sie so, wie sie ist. Selbst wenn sie Persönlichkeitsstörungen aufweist, ist und bleibt sie die, die sie ist.
      Und wenn du sie liebst, dann musst du sie mit allen "Fehlern" nehmen. Du bist auch nicht ohne Fehler. Und vielleicht ist dein Verhalten auch oft nicht nachvollziehbar. Aber so läuft es nunmal in Beziehungen.

      Nimm sie so wie sie ist, und stell dich nicht höher, nur weil du denkst, dass du den Durchblick hättest. Und wenn du das nicht kannst, dann tu euch beiden den gefallen und trenne dich!
      Ich glaube an die Sonne, auch wenn sie nicht scheint.
      Ich glaube an die Liebe, auch wenn ich sie nicht spüre.
      Ich glaube an Gott, auch wenn ich ihn nicht sehe.
      hej...

      ich frage mich inzwischen, um wen oder was es dir hier geht...
      geht es dir tatsächlich um deine freundin, machst du dir tatsächlich sorgen um sie, ist dein interesse an ihrer person und ihrem verhalten begründet in deiner liebe zu ihr?
      oder geht es dir bei deiner "diagnostik" eigentlich um dich? suchst du dabei nicht vielleicht (ob bewusst oder nicht) nach gründen, die einen beziehungsabbruch "rechtfertigen" um dein schlechtes gewissen zu beruhigen?

      ich meine das nicht böse, aber mir kommt es so vor, als hättest du ein bisschen den blick dafür verloren, worum es eigentlich gehen sollte.
      vielleicht versuchst du mal, dieses ganze pathologisieren ein bisschen zurückzuschrauben...und siehst dann wieder ein bisschen klarer, auch was die positiven und "gesunden" anteile deiner freundin angeht.
      und soweit ich das verstanden habe, weißt du doch gar nicht, ob bei diesen "männergeschichten" wirklich auch was gelaufen ist...
      das vertrauen kann dir keiner geben oder zureden, das musst du schon für dich selbst "produzieren"...
      wenn du dich ständig damit beschäftigst, was alles wie "krank" an ihr ist und du dich überzeugst, dass sich das nicht ändern wird...sehe ich da keine gute basis für.

      das war vielleicht ein bisschen wirr, ich hoffe du verstehst es...und fühlst dich nicht v*rl*tzt, das ist nicht meine absicht.
      alles gute für euch beide!
      feder_vogel
      "Ich glaube [...] nicht allein nicht an die Existenz eines Gottes in, über oder jenseits dieser Welt,
      ich glaube oft nicht einmal an diese Welt."
      Wolfgang Herrndorf