Rat benötigt

      Rat benötigt

      Hallo ihr lieben,

      Ich bräuchte ganz dringend Ratschläge tips oä weil ich gerade nicht mehr so wirklich weiter weiß und meine Thera noch 3 Wochen Urlaub hat.
      Ich habe diese Woche erfahren, dass ich erst ordiniert werden kann, wenn meine Therapie mindestens fünf Jahre zurückliegt.
      Ich will Pfarrerin werden, und mein Studium ist jetzt zur Hälfte rum, hab also nur noch drei Jahre, wenns nich so gut läuft mach ich halt in vier mein Examen, aber da wäre dann erst mal Schluss für mich.
      Zurzeit stecke ich noch mitten in der Therapie hab noch knapp 80 Std vor mir und ich will sie auch nicht abbrechen, nur hängt Grade meine Zukunft davon ab wie mein Berufsleben aussehen wird. Das macht mich grad echt fertig.
      Klar kann ich verstehen, dass dieser Beruf sehr belastend ist und man seelisch gefestigt sein muss, nicht umsonst muss ich da auch Psychologie und therapiekurse mitmachen.
      Aber ich hab jetzt einfach schon drei Jahre Studium hinter mir, so viel bl*t und Wasser geschwitzt, Hürden bewältigt von denen ich nie glaubte sie zu schaffen ( An dem Punkt nochmal ein Riesen Dankeschön an alle die mich fürs Latinum aufgebaut haben) und dann halt jetzt sowas.
      Letztlich kann ich das Thema zwar nur mit meiner Thera besprechen aber ich würde mich dennoch über Ratschläge sehr freuen. Vielleicht war ja jemand schon in einer ähnlichen Situation...

      Lg Dark.Angel
      frange lunam, fac fortunam


      meine kleine Welt...
      Lehramt sind ähnliche Bedingungen und ist ein anderes Studium, da wäre fast alles für die Katz und ich bräuchte noch ein zweit und/oder drittfach. Zudem würde ich jegliche Bafög Ansprüche verlieren und die ich gar nicht studieren könnte.
      Nebenher arbeiten schaff ich zur Zeit kräftemäßig nicht außer in den Semesterferien aber da verdien ich nicht so viel wie ich bräuchte...
      frange lunam, fac fortunam


      meine kleine Welt...
      Vorübergehend einen anderen Weg einschlagen und dann sobald du es kannst deinen Traum verwirklichen. Du kannst doch sicherlich noch anderes als Job mit dem Studium dann machen?
      Gibt es fürs Lehramt nicht auch Ausnahmen? Also wenn eindeutig klar ist, dass du DURCH die Therapie gesunded bist, darf dir doch Niemand etwas verwehren.
      Und müssen es definitv 5 Jahre sein? Wie wird das begründet?
      Man kann den Wind nicht ändern, aber die Segel neu setzen.
      Hallo du,

      von wem hast du das erfahren, wie sicher ist die Quelle und gibt es Ausnahmen? Ich kenne viele Lehrämtler, die exakt deswegen keine Therapie machen und natürlich ist eine Verbeamtung (oder Ordinierung) schwieriger, aber nicht zwingend unmöglich. Vor einigen Monaten z.B. waren in der Zeit mehrere Artikel zu dem Thema, in denen es u. A. hieß, dass z.B. die Art der Erkrankung eine Rolle spielt. Jemand, der wegen Prüfungsängsten eine Therapie macht, hat wesentlich bessere Chancen, als jemand mit schweren Persönlichkeitsstörungen.
      Ich würde mich da mal genauer beraten lassen, Anlaufstellen kann ich dir aber nicht nennen (bei Verbeamtung wäre es z.B. der Beamtenbund). Evtl. können auch Gutachten hilfreich sein.
      Davon abgesehen: Wenn es dein fester Wunsch ist, diesen Beruf auszuüben, dann wird es auch Möglichkeiten geben. Wenn ich dich recht verstehe, wirst du 2-3 Jahre überbrücken müssen, falls es mit der Ordinierung nicht sofort klappt. Es gibt in einer Gemeinde so viele unterschiedliche Aufgaben, dass es nicht schaden kann, wenn du in dem einen oder anderen Bereich schonmal Erfahrungen sammelst (Jugendarbeit, Seniorenarbeit, Organisaation und Verwaltung...).
      Ich finde, du solltest die Therapie zu Ende führen (jetzt hast du sie ja sowieso schon angefangen und dich halt leider nicht vorher informiert), nicht nur, weil du für den Job gefestigt sein musst, sondern weil deine Gesundheit und dein Wohlergehen einen höheren Stellenwert einnehmen sollte, als dein Berufswunsch (was mir zugegebener Maßen selbst oft schwer fällt). Es mag sich nach hohlem Gerede anhören, aber ich denke, dass es immer einen Weg gibt, auch wenn dieser nicht immer die kürzeste oder konventionellste ist.

      Liebe Grüße
      Fylgja

      P.S.: Glückwunsch zum Latinum!
      Hallo

      erst mals herzlichen Glückwunsch zum Latinum und zu deiner Entscheidung !

      Ich würd auch noch mal nachschauen ob das stimmt am besten auf der Seite deiner Landeskirche oder auf ekd.de (evangelische kirche deutschland)

      Therapie würd ich weiter machen, das ist jetzt wichtig alles weitere per PN ;)
      hallo,

      erst mal vielen Dank für eure Antworten! Tut mir leid, dass ich erst jetzt antworte. Bei mir war ziemlich viel los und mir gings relativ bescheiden...

      Therapie werde ich denke ich nicht abbrechen. Werde das Gespräch mit meiner Therapeutin suchen und anschließend mit meiner Landeskirche.
      Wie ich die Zeit überbrücken kann, falls ich das sollte, werde ich noch herausfinden. Wenn ich Glück habe macht mir meine Landeskirche mit meinem Examen eh einen Strich durch die Rechnung, da man eigentlich 9 Sprachenfreie Semester haben sollte um das Examen zu machen. Dann wäre es nicht mehr so viel Zeit zum Überbrücken.

      Aber sowas ist doch echt ätzend. Da will man was für sich machen, damit man gefestigt in die Zukunft starten kann und dann werden einem so Steine in den Weg gelegt.
      Ich wusste, dass es eine Sperre gibt, aber nicht wie lange. Die Quelle ist ziemlich sicher, der Ausbildungsreferent der Kirche hat in der Uni von den 5 Jahren gesprochen.

      Eine Frage habe ich noch. Muss man dann zum Schluss die genauen Diagnosen angeben, oder auch jetzt, wenn ich das Gespräch mit der Landeskirche ausmache?
      Bin halt wegen PTBS und Depressionen in Therapie, hab halt Angst dass genau das Probleme geben könnte...

      Liebe Grüße
      Dark.Angel
      frange lunam, fac fortunam


      meine kleine Welt...
      Hallihallo,

      schade das es dir nicht so gut ging, wo du nicht mehr da warst.

      Klingt echt kompliziert bei dir.
      Da will man und dann darf man eventuell nicht. So etwas ist echt kacke!

      Also nein, Diagnosen muss man nie nennen, egal wem.

      Liebe Grüße,
      Dolphine
      Man kann den Wind nicht ändern, aber die Segel neu setzen.
      Naja, mich ärgert sowas auch, aber ich kanns auch irgendwie verstehen. Das Risiko ist eben da, dass man wieder erkankt bzw. dass die Symptome wieder stärker werden. Und mal abgesehen von dem finanziellen Risiko, dass man bei jemandem der länger ausfällt, hat: Für die Pfarrer, die im Falle eines Falles eine zusätzliche Gemeinde betreuen müssen, weil der eigentliche Pfarrer ständig krank ist, ist das eine wahnsinnige Belastung die dann auch deren Gesundheit beeinträchtigen kann. Damit will ich natürlich nicht sagen, dass man sich dann nicht krankschreiben soll. Ich denke nur, es schadet nicht, auf das ganze einen nüchterneren Blick zu bekommen, das spart einem sicherlich Kraft.

      Liebe Grüße
      Fylgja

      Dark.Angel schrieb:

      (...) macht mir meine Landeskirche mit meinem Examen eh einen Strich durch die Rechnung, da man eigentlich 9 Sprachenfreie Semester haben sollte um das Examen zu machen.


      Krass... ich wusste auch noch nicht, dass es da solche Regeln gibt. 8|

      Ich finde aber deinen Beschluss, die Therapie weiterzumachen, und dann die darauffolgenden fünf Jahre zu überbrücken, sehr gut! Und ich drücke dir die Daumen, dass es wie geplant klappt- hab Mut :)

      Liebe Grüße, Kasmodiah
      ~ Memories that touch our hearts will never fade away ~
      Ich finde das eine beschissene Regel...... ich kenn eine Pastorin die sehr lange in Therapie war während des Studiums und auch ordiniert wurde, ist das mit den 5 Jahren eine neue Regel? Sie ist auch eine super Pastorin und macht ihren Job nicht weniger gut, es macht sie eher menschlich, dass sie bestimmte "Wunden" hat die wenn man es weiß bemerkbar sind, auch wenn sie jetzt damit umgehen kann.
      Kannst du vielleicht bis die 5 Jahre um sind Gemeindearbeit machen, z. B. als Diakonin, oder nicht sogar Vertretungsgottesdienste ohne Abendmahl? So ist das bei einer Frau, die Mitglied in der SELK ist und deswegen nicht alles machen darf. (Da kenn ich mich allerdings nicht so gut aus, was da alles an Regeln sind).
      Auf jeden Fall ist es eine gute Entscheidung, die Therapie nicht abzubrechen. Umso besser wird es dir bestimmt gehen :)
      Liebe Grüße