Abhängige Persönlichkeitstörung

      Abhängige Persönlichkeitstörung

      Hallo liebe Foris,

      ich habe unteranderem auch die Diagnose dependente Persönlichkeitstörung. Ich mache mein Leben von den Meinungen, Äußerungen und Entscheidungen anderer abhängig. Es fällt mir auch schwer Entscheidungen zu treffen. Ich klammere mich auch sehr an Persönen, tue alles um ihnen zu gefallen, ohne das es mir selbst eigentlich gefällt. Kennt das noch jemand von euch? Wurdet ihr deshalb schon behandelt? Wie geht ihr damit um?
      Ähnlich wie bei Dolphine ist das bei mir auch großes Thema in der Therapie, ohne dass ich diese Diagnose habe.
      Ich gehe im Moment nicht wirklich damit um. Also ich lasse es einfach sein. Für immer geht das nicht, aber im Moment bin ich eher dabei zu akzeptieren warum ich mich so verhalte und mich zu verstehen. Und für den Moment ist es auch ok.
      Ziel insgesamt ist es aber, eine Identität aufzubauen. Ich muss mich selbst kennenlernen, mir selbst vertrauen, wissen wer ich bin, und dann kann ich auch ein unabhängiges Leben führen und eigene Entscheidungen treffen. Vielleicht ist das ja eine Idee für dich.
      Liebe Grüße, Kudos


      Ziel insgesamt ist es aber, eine Identität aufzubauen. Ich muss mich selbst kennenlernen, mir selbst vertrauen, wissen wer ich bin, und dann kann ich auch ein unabhängiges Leben führen und eigene Entscheidungen treffen. Vielleicht ist das ja eine Idee für dich

      Ja das ist wirklich ein guter Ansatz. Ganz wichtig ist auch die Selbstliebe. Ich werde mal schauen, was ich in der Tagesklinik alles mit nehmen kann. Mich überrascht es, dass ihr auch die Symptome habt, aber nicht die Diagnose. Es scheint bei mir extrem ausgeprägt zu sein, so dass ich die Diagnose bekam. Es ist ja wirklich so, dass ich mich unter Wert verkaufe um anderen zu gefallen, auch wenn es mir dabei nicht gut geht.
      Hallo,

      diese Diagnose habe ich auch bekommen. Neben mehreren anderen Persönlichkeitsstörungen.
      Es schränkt mich auch oft in meinem Leben ein, aber ich versuche auch, immer öfter Entscheidungen selbst zu treffen und selbst zu gucken, was für mich am besten ist, auch wenn anderen Leuten das nicht so passt.
      Sonst tue ich glaube ich im Moment nichts dagegen.
      Aber ich wollte dir damit auch sagen, dass du nicht allein bist. Und zu meinen Vorschreibern: Ich finde Diagnosen auch oft unsinnig. Man muss ja nicht unbedingt eine Diagnose haben um an einer Krankheit zu leiden. Wenn ihr versteht, was ich meine ;)

      Liebe Grüße
      Mein Leben ist für euch unantastbar, auch wenn ich es zerstören will.


      I'll be your little girl forever.
      Liebes Teufelchen,
      Ich war den Sommer über 10 Wochen lang in einer psychosomatischen Klinik wegen Depression, aber eine genauere Diagnose wollten sie mir nicht stellen, wegen der "sich-selbsterfüllenden Prophezeiung eines Labels". Aber es gibt ja das Internet...
      Und bei einem on-line Test für Persönlichkeitsstörungen score ich besonders hoch bei dependenter, ängstlich-vermeidender, Borderline und zwanghafter PS. Die Normalbevölkerung hat einen durchschnittlichen Score bei 40-50% und ich bei 70-80% bei besagten PS :whistling: .
      Ich kann keine Entscheidungen selbständig treffen, aber das ist nicht so schlimm, denn ich finde immer jemanden der oder die das für mich tut. Aber ich gebe mich, so wie du, völlig selbst auf, um anderen zu gefallen. Ich habe so große Angst vor dem Verlassenwerden oder Zurückgewiesenwerden, dass ich erst gar keine engen Beziehungen eingehe.
      Ich arbeite mit meiner Therapeutin daran, positivere Überzeugungen bzgl. mir selbst zu entwickeln. Und ich lerne, mit meinem inneren Kind liebevoller umzugehen.
      Außerdem besuche ich wöchentlich eine 12-Schritte Gruppe, CoDA, die anonymen Koabhängigen. Dort werden gerade diese Themen angesprochen. Es tut gut zu wissen, dass ich nicht die einzige mit solchen Problemen bin. Und manche sind schon lange in dem Programm und kommen allmählich von ihrem koabhängigen Verhalten weg, das macht mir Mut.
      Denn ich möchte z.B. lernen, mich meiner Mitbewohnerin gegenüber durchzusetzen, die mir ständig ungefragt gutgemeinte Ratschläge gibt und darauf besteht, dass ich diese auch umsetze. Ich stelle mich dann taub, was aber keine Dauerlösung ist.
      Ich wünsche dir, Teufelchen, ganz viel Glück und allen anderen auch! :)
      LG, Traumtänzerin
      Hallo Traumtänzerin,

      Traumtänzerin schrieb:

      Ich war den Sommer über 10 Wochen lang in einer psychosomatischen Klinik wegen Depression, aber eine genauere Diagnose wollten sie mir nicht stellen, wegen der "sich-selbsterfüllenden Prophezeiung eines Labels". Aber es gibt ja das Internet...
      also hast du die Diagnose eigentlich gar nicht bekommen? Denn kein Onlinetest ist dazu in der Lage, eine solche zu stellen. Sich auf eine Diagnose zu fixieren und sich an sie zu klammern, kann tatsächlich gefährlich sein und zur Selffulfilling Prophecy werden, darum ist adäquate Diagnostik durch Fachpersonen wichtig und meist sollte man schon auch auf das vertrauen, was sie einem bezüglich Diagnosen sagen. Meist hängt von Diagnosen auch die entsprechende Therapie ab, was bei falscher Diagnostik (und auch, wenn man sich selbst auf eine Diagnose fixiert, die möglicherweise gar nicht stimmt) fatal sein kann. Und gerade bei Depressionen und bekannter Co-Abhängigkeit wäre ich vorsichtig mit deinen PS-Spekulationen, denn was du hier bisher an Symptomatik geschildert hast, kann ebenso zu diesen Problematiken gehören und aus ihnen resultieren. Wirklich beurteilen kann das allerdings nur ein Fachmensch. Kein Laie und kein Onlinetest.

      Lieber Gruß
      Paula
      Hallo,

      ich stimme da Paula zu, ein Test alleine reicht nicht aus um die Diagnose zu erstellen. Ich hatte auch erst nur die Diagnose emotional instabile Perösnlichkeitsstörung bekommen und erst Jahre später die andere Diagnoseerhalten. Ich würde da trotzdem noch mal eine Ärztin zu rate ziehen.



      Außerdem besuche ich wöchentlich eine 12-Schritte Gruppe, CoDA, die anonymen Koabhängigen. Dort werden gerade diese Themen angesprochen. Es tut gut zu wissen, dass ich nicht die einzige mit solchen Problemen bin. Und manche sind schon lange in dem Programm und kommen allmählich von ihrem koabhängigen Verhalten weg, das macht mir Mut.

      Was verstehe ich unter einer 12 Schritte Gruppe?

      lg teufelchen
      Komorbidität.... Eine besondere Schwierigkeit bei der Bestimmung von Komorbiditäten besteht in der Frage, welche zusätzlichen Befunde als Symptome gewertet und welcher Krankheit beziehungsweise welchen Krankheiten diese gegebenenfalls zugeordnet werden.

      In diesem Sinne finde ich Gunderson et al "Borderline"(2005) sehr interessant, aber Vorsicht: Fachbuch. Nicht zwecks Selbstdiagnostik geeignet.
      It's like love - some people get it
      For some it's just a glove that just never fitted
      For me it's just a pain in the ass
      But I'm addicted to the taste - of hoping it could last...
      -Fred Durst
      Als ich noch jünger war ( so 10-11 jahre) hatte ich auch derartige verhaltensweisen, wahrscheinlich ist das in dem alter sogar normal. Was mir geholfen hat,unabhängiger zu werden, ist, jemandem mal ganz bewusst in themen wie z.B. Musikgeschmack zu widersprechen. Anfangs kann man so was nicht die ganze zeit machen, nur in einzelnen situationen "unabhängigkeit üben". Klick dich auf zB youtube durch songs durch und frage dich dabei ganz bewusst"wie hat MIR das jetzt gefallen" und dann mal ganz bewusst zu freunden sagen "hey, mir hat song xy ganz gut gefallen, wie findet ihr den?"
      Nur mal so ein paar ansätze... hoffe ich konnte helfen.

      Komorbidität.... Eine besondere Schwierigkeit bei der Bestimmung von
      Komorbiditäten besteht in der Frage, welche zusätzlichen Befunde als
      Symptome gewertet und welcher Krankheit beziehungsweise welchen
      Krankheiten diese gegebenenfalls zugeordnet werden.



      In diesem Sinne finde ich Gunderson et al "Borderline"(2005) sehr
      interessant, aber Vorsicht: Fachbuch. Nicht zwecks Selbstdiagnostik
      geeignet.
      Wie meinst du das mit den Komorbiditäten?
      Ich halte auch nichts von Selbstdiagnostik. Die Ärztin wird schon wissen, was sie mir für eine Diagnose gibt. Sie kennt mich ja schon paar Jahre nun.

      Als ich noch jünger war ( so 10-11 jahre) hatte ich auch derartige
      verhaltensweisen, wahrscheinlich ist das in dem alter sogar normal. Was
      mir geholfen hat,unabhängiger zu werden, ist, jemandem mal ganz bewusst
      in themen wie z.B. Musikgeschmack zu widersprechen. Anfangs kann man so
      was nicht die ganze zeit machen, nur in einzelnen situationen
      "unabhängigkeit üben". Klick dich auf zB youtube durch songs durch und
      frage dich dabei ganz bewusst"wie hat MIR das jetzt gefallen" und dann
      mal ganz bewusst zu freunden sagen "hey, mir hat song xy ganz gut
      gefallen, wie findet ihr den?"

      Nur mal so ein paar ansätze... hoffe ich konnte helfen. #
      Ja das ist ein guter Ansatz. Ich versuche es meist auch beim Weggehen, dass ich mal was anderes bestelle und nicht das was alle nehmen. Es fällt mir trotz allem noch sehr schwer bei mir und meiner Meinung zu bleiben. : unhappy:
      Emot. inst. Pers. weisen (sehr) häufig dependente Strukturen auf.
      Daher wird bei vorliegender Diagnose F60.3x meist auf die gesonderte Ausweisung der Dep. PS verzichtet. Teils wird dies auch schlicht zur Symptomatik von F60.3x gezählt...
      It's like love - some people get it
      For some it's just a glove that just never fitted
      For me it's just a pain in the ass
      But I'm addicted to the taste - of hoping it could last...
      -Fred Durst
      Emot. inst. Pers. weisen (sehr) häufig dependente Strukturen auf.
      Daher wird bei vorliegender Diagnose F60.3x meist auf die gesonderte Ausweisung der Dep. PS verzichtet. Teils wird dies auch schlicht zur Symptomatik von F60.3x gezählt...
      Da hast du recht, als Hauptdiagnose habe ich auch Borderline. Die anderen werden meist nur bei einer Einweisung aufgeführt.