Dissozoation und Arbeiten ?

      Dissozoation und Arbeiten ?

      Hallo Ihr lieben,

      ich hätte eigentlich gerne mal gewusst, wie Ihr mit eurer Erkrankung und dem Arbeiten umgeht. Habt ihr einen Job gefunden wo alles gut zusammen passt ?, musstet Ihr aufhören zu arbeiten ?, was passiert wenn ihr auf der Arbeit dissoziiert oder andere innere Kinder sich melden?, wie reagiert euer chef/Arbeitskollegen?

      Ich konnte nicht mehr arbeiten und bekomme obwohl ich erst 28 bin Rente. Das ist für mich sehr hart, denn 7 Jahre war ich ein richtiger Workaholic. Aber ich bin immer mehr weggetreten oder hatte immer größere Gedächnisslücken, so dass ich manchmal sogar daran gezweifelt hatte diesen Job gelernt zu haben. Das alles macht mich heute noch sehr traurig, obwohl es ja erst 2 Jahre sind. Ich habe versucht ehrenamtlich zu arbeiten aber auch das gelang mir nicht. Ich fühle mich so unendlich nutzlos. Kennt Ihr das????


      Ganz liebe Grüße
      Hi,
      also ich kann nur von mir sagen, dass ich, auch vor meiner Therapie damals, schon immer Probleme beim Arbeiten hatte.
      Was genau es war, wieso ich nie auf einer Stelle dauerhaft bleiben konnte, weiß ich selbst nicht. Und während der Therapie habe ich es auch nicht leicht gehabt, zu arbeiten, aber da ich ausgezogen bin und auf niemanden angewiesen sein musste, hab ich mich irgendwohin getreten und war immer fleißig. Auch wenn man mal keine Lust auf Arbeit hatte, was ja normal ist.
      Bis ich dann irgendwann meinen Traumjob gefunden habe. Klar, haben sich auch oft andere eingemischt, aber ich meine, man hat ja dieses "Problem" nicht erst seit Diagnosestellung, sondern lebt damit schon die ganze Zeit und durch innere Abmachungen ist es auch nie zu größeren oder gravierenderen Vorfällen gekommen. Innere Kinder haben auf Arbeit nichts zu suchen und das wissen sie auch. Von Anfang an. Zumindest ist es bei mir so. Dafür hatten sie ihren Freiraum während der Freizeit.
      Ist vielleicht bei dir anders, bei uns ist es insgesamt so, dass man nicht auffallen möchte (darf). Es gibt klar abgesteckte Grenzen und damit kommen alle klar.
      Ich bin momentan auch erwerbsunfähig, aber nutzlos komme ich mir nicht vor. Denn es hat seine Gründe, wieso das so ist. Ich weiß selbst, dass ich nicht mehr die Alte bin und dass ich keine Stelle entsprechend ausfüllen könnte, mit seinen Anforderungen.

      Damals, als ich die Therapie gemacht habe, habe ich auch dauernd die Stellen gewechselt, aber irgendwann konnte ich auch mal einen Arbeitsplatz länger als ein halbes Jahr halten (also etwa 4 Jahre, war aber auch eine Teilzeitstelle, was ganz gut war).
      Übrigens würde ich mich nicht als "krank" bezeichnen oder von "Erkrankung" reden. Das stößt mir immer auf.
      Vielleicht kannst du dich hin und wieder für wohltätige Dinge einsetzen? Das mache ich seit einiger Zeit. Denn auch ehrenamtliche Tätigkeiten fordern was von dir, aber wenn du dich freiwillig für wohltätige Dinge einsetzt, kannst du selbst planen, was du machst. Wenns dir gut geht, kannst du was machen, wenn es nicht so dein Tag ist, kannst du dich zurückziehen.