Will mich nicht t*t fühlen..

      Will mich nicht t*t fühlen..

      Hallo ihr,

      Hmm.. Momentan geht irgendwie gar nichts mehr. Diese Woche ist, obwohl sie erst zur Hälfte um ist, total beschissen gewesen. Was genau alles war, ist jetzt eigentlich egal. Das tut - wie ich finde - nichts zur Sache. Das wichtige dabei ist einfach nur, wie ich mich fühle.

      Ich fühle mich t*t. Wie ein Geist, der unsichtbar und unbemerkt und unbeachtet durch die Gegend schwebt. Ich fühle mich leer. Und gleichzeitig so verdammt voll. Eine überfüllte Leere herrscht in mir ... und lässt mich t*t fühlen. Das macht mir diese Gedanken. Zu weinen. Rote Tränen. [...] Aber es sind meine Gedanken. Die Gedanken einer Borderlinerin. Die momentan teilstationär ist.

      Ich wollte was dagegen tun. Hab mir meinen Skill-Zettel angeschaut.. Verdammt. Nichts drauf, was wirkt, wenn ich mich dementsprechend fühle. Mist. Aufgeschmissen. Gegenüber dem PED bekomme ich auch komischerweise nichts raus, wo ich doch mal so redselig war. Doppelter Mist. Tja, muss ich halt mal überlegen. Verdammt. Mir fällt nichts ein. Gerade dann zu Hause angekommen nach einem beschissenen Klinik-Tag: Hmm. Vielleicht mal im Forum fragen.

      Also:

      Erstmal - ich kenne die Skill-Liste (hab sie sogar mal ausgedruckt [nebenbei bemerkt: später war mein Therapeut sehr beeindruckt von der Länge der Liste!]). Aber irgendwie finde ich da nichts, wo ich denke "Das ist es! Das könnte mich wieder fühlen lassen wie eine Lebende!".
      Habt ihr irgendwie einen Vorschlag, was ich tun könnte, damit ich aus diesem Loch wieder rauskomme und mich wenigstens nicht mehr ganz so t*t fühle? Ich bin irgendwie echt verzweifelt. Ratlos. Hilflos. Und - welch achtes Weltwunder - mein Verstand (das selbstrettende Weiß in mir) scheint mal über mein Gefühl (das destruktive Schwarz in mir) zu siegen.

      Hmm. Ja.

      Creepy

      PS. Ich hoffe das sind ausreichend Sternchen? Wenn nicht tut es mir Leid :/ Und eem, wenn der Thread unpassend gewählt ist oder die Überschrift Mist ist, dann danke schonmal für's ändern. Ja. Okay. Jetzt ist auch gut mit schreiben.




      [Edit: Details editiert, bitte auf die Forenregeln und Löschkriterien achten! / klirr]
      "Wer kämpft kann verlieren,
      wer nicht kämpft hat schon verloren."
      - Bertolt Brecht -

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      Hallo Creepy,

      ich hoffe, das klingt jetzt nicht zu hart, aber: Vom Skills-Liste-Anschauen ändert sich nichts. Ich hatte zu Beginn der Therapien auch nicht eine Liste in der Hand und wusste sofort "Das ist es". Es kann durchaus eine Weile dauern, bis man merkt, welcher Skill hilft - und wann. Hilfreich ist es dann sich aufzuschreiben, bei welchen Zuständen was hilft, eine Skillskette von "mir gehts nicht so" bis "mir gehts extrem schlecht". Das geht aber nur, wenn du die Sachen ausprobierst. Einfach mal was machen. Und nicht aufgeben, wenn es nicht gleich beim ersten Mal den absoluten Erfolg hat.
      Mir hilft gegen solche Gefühle oft nur Beschäftigung. Nicht dran denken, wie beschissen alles ist, einfach irgendwas tun. Dabei sind Skills die optischen oder Schm*rzersatz darstellen logischerweise nicht so hilfreich, die erinnern einen ja nur wieder daran. Ich weiß, es ist schwer, aber sich lebendiger fühlen kann man meiner Meinung nach nur, wenn man versucht bewusst am Leben teilzunehmen. Und sei es nur dadurch, die Spülmaschine auszuräumen (hat z.B. mich heute vor dem Ausrasten bewahrt).

      Liebe Grüße
      Fylgja
      Hallo Fylgja,

      Glaub mir. Meine Liste ist sehr gut strukturiert. Für jede Problematik (Derealisation/Depersonalisation, Aggression, [...], Schm*erz, geringer Selbstwert und quälende Gedanken) hab ich so drei/vier Skills, wo ich während der Therapie (also während mittlerweile 8 einhalb Wochen) schon herausgefunden habe, dass sie mir helfen. Und ich setze die auch ein! Die Probleme hab ich also nicht so.

      Nur, wenn ich mich so t*t fühle, weil ich einfach so eine überfüllte Leere in mir spüre und mir wie ein Geist vorkomme, dann bin ich ratlos. Ich komm mir so unsichtbar vor. Als ob ich nicht da bin. Ich spüre mich noch, aber es ist als wäre ich Luft. Verstehst du, was ich meine? Ich hab nämlich das Gefühl, dass wir minimal aneinander vorbeireden.

      Hmm... Das bewusst am Leben teilnehmen... ja... es gestaltet sich in der Tat schwierig. Aber es ist doch komisch. Jetzt wo ich zu Hause bin, da fühle ich mich nicht mehr so unsichtbar. Vielleicht, weil hier nicht so viele Menschen sind, die einen auf eine gewissen Art und Weise irgendwie links liegen lassen, wie das ein paar von meinen Mitpatientinnen heute getan haben. Mich so unbeachtet gelassen. Als ob ich Raumdeko bin, die zufällig sprechen kann.

      Ach Mensch,... jetzt kommt mir das alles hier so unnötig vor. Wie ganz viel rumgejammer um gar nicht. Tut mir Leid.. Kommt nicht wieder vor..

      Creepy

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      Hallo,

      tut mir Leid, da hab ich dich wohl falsch verstanden. Ich wusste nicht, wie weit du in der Therapie schon bist und hatte dich so verstanden, als hättest du dir die Skillsliste bisher nur angeschaut.
      Ich finde nicht, dass das rumjammern ist, was du tust. Ich glaube, es ist wichtig, dass du das ernst nimmst, wie du dich gerade fühlst. Ich gehe mal davon aus, dass du das in der Therapie schon angesprochen hast? Welche Ideen kamen denn von Seiten der Therapeuten? Ich weiß nicht, wie es bei dir medikamentös aussieht, aber ich habe es nicht immer geschafft, ohne Medikamente aus solchen Gefühlen rauszukommen und da nicht ständig wieder reinzurutschen. Wurde das schon besprochen?
      Du sagst, zu Hause seien nicht so viele Menschen, die dich links liegen lassen. Je nach dem wie die Situation ist, kannst du vielleicht mit diesen Personen reden, dass dir das gut tut? Ich weiß nicht, wie es bei dir ist, aber die meisten meiner Angehörigen waren immer froh, wenn ich signalisiert habe, wie sie mich unterstützen und mir helfen können.
      Ach ja, bescheuerte Mitpatienten hatte ich auch schon zu genüge. Weil Leute krank sind werden sie leider nicht automatisch zu besseren Menschen. Es ist in einer Klinik fast immer so, dass es Leute gibt, die mit dir nichts anfangen können (und umgekehrt natürlich auch) und die das vielleicht auch etwas unnett zeigen. Das bestimmt aber nicht, wer und was du bist und weil dich manche nicht beachten, bist du nicht weniger da (wenn du verstehst, was ich meine).
      Ich glaub, ich lass es jetzt lieber mal, sonst wird es noch wirrer. Ich wollte nur nicht den Eindruck hinterlassen, ich würde dir was unterstellen, hab dich schlicht und ergreifend falsch verstanden.

      Liebe Grüße,
      Fylgja
      Ich hatte heute soziales Kompetenztraining und weil es mir so scheiße ging durfte ich gehen, musste allerdings eine Situationsanalyse schreiben. Da habe ich das kurz drin erwähnt. Später hatte ich dann noch ein Gespräch mit der leitenden Oberärztin und der Stationspsychologin. [...]

      Nachher hab ich das auch noch mal meiner BezugsPED erklärt, was so los war, aber das war dann auch relativ schnell durch das Thema. Naja. Ich muss mal schauen, wie ich das nochmal angesprochen bekomme. Mein Therapeut ist nämlich noch zwei Wochen im Urlaub und in Kunst mag ich morgen erstmal noch ein anderes Thema abschließen. Wahrscheinlich werde ich das dann erst Montag mit ihr besprechen.

      Nein, ich bekomme keine Medikamente. Es stand zwar mal auf einem Dokument für's Krankenhaus, dass eine medikamentöse Einstellung geplant ist und ich wurde später auch gefragt, ob ich die Pille nähme, aber bis jetzt hat niemand mit mir über Medikamente geredet. Ich will allerdings auch gar keine! Dann habe ich das Gefühl, dass nicht ich selbst es war, die es geschafft hat, sondern nur das Medikament, aber ich will es ja eben von alleine schaffen.

      Hmmm... ne zu Hause, da verkrieche ich mich immer in mein Zimmer. Ich bin nicht gerne mit meinen Großeltern (bei welchen ich seit bald 10 Jahren wohne) zusammen. Ich vertraue denen nicht unbedingt, weil die in der Vergangenheit auch echt unverständnisvoll waren und ich kann mit denen auch nicht über sowas reden. Meine Familienverhältnisse lassen generell zu wünschen übrig.

      Die Situation zwischen uns Patienten ist ein wenig ruhiger geworden heute. Erstmal hatten wir eine Konferenz, weil wir die Stationsregeln so vollkommen ignoriert haben (stetiger Körperkontakt, nicht respektvoller Umgang mit dem PED, anderen und dem Inventar,..). Halt enorm therapieschädigendes Verhalten auch undso. Dann ging es. Außerdem wurde heute eine Patientin in die Zwangs-Therapiepause geschickt, weil sie einfach zu viel Unruhe gestiftet hat. Jetzt geht es wieder und alles ist einigermaßen normal.

      Zu entschuldigen brauchst du dich nicht. Wäre ich du, hätte ich das wahrscheinlich genauso verstanden. Missverständnise kommen immer wieder vor.



      [edit: Sätze rausgenommen, bitte beachte die Löschkriterien! /Volpe]
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      - Bertolt Brecht -

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „La Volpe“ ()

      Hallo,

      ich nochmal. Danke, dass du nicht sauer bist.

      Ich kann und will jetzt nur dazu was sagen:
      Ich will allerdings auch gar keine! Dann habe ich das Gefühl, dass nicht ich selbst es war, die es geschafft hat, sondern nur das Medikament, aber ich will es ja eben von alleine schaffen.

      Mir ging das anfangs auch so, und vielen anderen hier auch. Aber auch mit Medikamenten musst du an dir arbeiten. Die meisten Psychopharmaka (korrgiert mich, wenn ich falsch liege) heilen die betreffende psychische Krankheit nicht. Sie sollen Symptome lindern oder verhindern. Und zwar unter anderem dafür, damit man an sich arbeiten kann.
      Ich mach mal ein nicht-psychopharmakologisches Beispiel: Meine Mutter hat vor einigen Jahren ein neues Knie bekommen. In der Reha musste sie lernen, damit zu laufen, ihr Bein wieder zu benutzen. Wenn sie das Bein benutzt hat, hatte sie aber solche Schm*rzen, dass sie die Übungen nicht machen konnte. Also hat sie Schm*rzmittel bekommen, konnte die Übungen machen und hat sich an ihr neues Knie gewöhnt (mittlerweile so gut, dass sie damit wieder in den Bergen rumturnt :] ). Hätte sie nur die Schm*rzmittel genommen, hätte sich gar nichts geändert und sie könnte heute noch nicht laufen.
      Verstehst du, was ich dir damit sagen will? Du wirst auch mit Medikamenten an dir arbeiten müssen, denn so gute Medis, dass sie alle Probleme lösen, gibt es nicht. Und man will die Medis ja auch mal irgendwann wieder absetzen können.

      Ich hab das jetzt etwas ausführlicher beschrieben, weil ich glaube, dass viele Leute diese Denkweise haben.

      Liebe Grüße
      Fylgja