Mich aushalten

      Mich aushalten

      Hallo liebes Form,

      Ich wende mich nach einiger Zeit auch
      nochmal an euch...


      Also, ich wurde vor kurzem, nach acht
      Wochen, aus der Klinik entlassen weil meine Rentenversicherung nicht
      weiter gezahlt hat. Seit dem lebe ich in einem betreuten Wohnen für
      Menschen mit Essstörungen. Nur um die Voraussetzungen für die
      Aufnahme zu erfüllen, musste ich in der letzten Woche sehr viel
      zunehmen, weswegen ich dreimal erhöht habe. Ich habe das Gewicht
      zwar geschafft, aber mein Kopf ist da nicht mitgekommen und ich fühle
      mich einfach sch... . Das schlimme ist, dass ich schon einen Mega
      hohen Plan habe zum zunehmen, hab noch ein bissel bis UNG, aber
      einfach alles was damit zu tun hat verdränge und vor jedem wiegen
      extreme Panik habe. Einerseits davor wieder zugenommen zu haben,
      andererseits nicht ausreichend zu haben und wieder erhöhen muss. Der
      Rest, also Essen und so, landet bei mir in der Verdrängung, was ja
      auch nicht gut ist...


      Daher meine Frage, was kann ich tun um
      das besser auszuhalten und nicht so viel in die Verdrängung schiebe
      weil ich Angst habe, dass das wieder in SVV ausartet...



      Liebe Grüße


      Neva
      Bis an den Rand des Wahnsinns und noch viel weiter...
      Hallo liebe Neva

      Einen schlauen Tip hab ich dir leider nicht, wollte deinen Beitrag aber auch nicht ohne eine Antwort einfach wegklicken.
      Ich bin leider selber im Moment so Tief in ES-Gedanken, dass ich mitfühlen kann, wie es dir gerade in deiner Situation gehen muss..

      Ich hoffe du findest für dich den richtigen Weg, um damit umgehen zu können.. Vielleicht hat hier jemand ja einen guten Tip..

      Tut mir leid, ich bin keine grosse Hilfe... Drück dich einach mal virtuell..

      Liebe Grüsse
      Alice
      Hallo Neva,

      was ich habe, ist nur eine kleine Idee -und ich weiß auch nicht, ob du momentan schon so etwas annehmen kannst.

      Es geht dahin, dass man das Essen bewusst wahrnimmt. Den Geschmack genießt, auch wie es gut aussieht und vlt. halt auch kocht. Kochen hilft mir da sehr, weil ich eben weiß "worauf ich mich einlasse". Ich weiß nicht, ist das für dich eine Idee oder eher kaum vorstellbar?
      "Das schlimme ist, dass ich schon einen Mega hohen Plan habe zum zunehmen"
      ..das klingt nach ziemlich viel Angst und eher Arbeit und einer Aufgabe. Ok, ich kann es verstehen, so ist das vielleicht am Anfang, aber es könnte leichter sein, wenn du es schon allein umformulierst? in -Ich habe einen Plan, um mein Ziel zu erreichen, damit es mir besser geht.-
      Vielleicht hilft es da auch, sich immer wieder zu belonen wenn du ein bestimmtes Ziel erreicht hast. z.B. ein Buch oder eine CD kaufen oder etwas tun, das du magst?

      Bist du denn in Therapie? da kann man bestimmt auch Ideen zusammenstellen?

      Ich weiß nicht, vielleicht ist da ja auch Achtsamkeit ein Thema? sich zu fühlen und darauf zu achten, was man braucht...
      Achtsamkeitsübungen vlt. ein paar Anregungen

      Nun muss ich wirklich sagen, dass ich es klasse finde, dass du hier schreibst, denn das ist ein ziemlich schwieriges Thema, selbst kann ich es auch nicht überblicken, es sind nur einige Ideen

      alles Liebe
      Chenille
      Hei,

      Danke für die Antworten.

      Das mit dem bewusst essen ist zur Zeit noch zu schwer... Ich bin froh wenn ich mein Essen schaffe.

      Das mit den Aufmerksamkeitsübungen klingt ganz gut, das werde ich auf jeden Fall mal probieren.

      Therapie habe ich erst ab kommenden Freitag. Ich bin aber in einer WG speziell für Essstörungen und habe halt auch dort meine Therapie. Die arbeiten auch sehr eng mit der Klinik zusammen, in der ich war.
      Bis an den Rand des Wahnsinns und noch viel weiter...
      Hi,
      Ich hatte da letzten Freitag auch erst meine erste Stunde. Bin halt noch in der Kennenlernphase. Aber angesprochen ist es und sie wissen da auch alle bescheid. Ich habe auch gesagt, dass ich druck habe und wurde dann erst mal unter engere betreuung gestellt.
      Hatte die Tage dann auch mein unterstes erreicht und durfte meinen Plan etwas reduzieren was auch schon einiges an druckgenommen hat.
      Meine Thera meinte auch zu dem Punkt mit der Verdrängung das wir da versuchen müssen, das ganze auf ein gesundes Level herunder zu schrauben.
      Bis an den Rand des Wahnsinns und noch viel weiter...
      Hey Neva,

      ich kenne das sehr gut. Bei mir war es auch so, dass sozusagen der Körper vorrausgezogen ist und der Kopf nicht hinterherkam. Das war sogar ziemlich lang so.
      Das Problem ist, ich hab erst hinterher verstanden, dass es so sein musste. Denn in der Unterernährung hat der Kopf keine Chance sich wohl zu fühlen. D.h man braucht ein Mindestmaß an Gewicht und Energie. Dann hat man nämlich auch wieder Kraft und Lust für andere Sachen, die einem ziemlich lang verwehrt blieben, wie Sport oder andere Hobbys und das trägt dann wiederum zu einem guten Körpergefühl und Lebensgefühl bei. Man kann sich dann wieder auf andere Inhalte in seinem Leben konzentrieren als nur das Essen und findet vielleicht auch so etwas, was einem richtig Spaß macht (das war bei mir so, jetzt mache ich dort meine Ausbildung)

      Ich hoffe du verstehst was ich sagen will, ist vielleicht bissle chaotisch. Wie gesagt, ich hatte deswegen auch lange Druck und es war auch teilweise ganz furchtbar, weil man sich überhaupt nicht aushalten kann. Da würde ich dir empfehlen intensiv mit Skills und deinem Betreuungsnetz zu arbeiten, das du ja jetzt hast. Denn langsam, wenn durch die oben beschriebenen Sachen das Körpergefühl wieder kommt, lässt auch der Druck nach.
      Setz dich nicht unter Druck, es ist ein harter Weg und dauert lange.. aber es lohnt sich!

      LG
      FlyingAngel


      You're sick of feeling numb
      You're not the only one
      I'll take you by the hand
      And I'll show you a world that you can understand


      (Three Days Grace - Pain)
      Hei,
      Sorry das ich erst heute schreibe. Danke für die netten Worte und die Unterstützung. Ich denke das vieles einfach auch an den krassen Sprüngen nach oben lag. Ich habe danach nocheinmal kurzzeitig etwas abgenommen (waren Wassereinlagerungen) bin aber jetzt wieder auf dem Stand, auf dem ich war. So langsam fange ich auch an damit besser klar zu kommen, brauche aber noch etwas Zeit um das ganze zu stabilisieren.
      Aber nochmal Danke, ihr habt mir echt sehr weiter geholfen

      Liebe Grüße
      Neva
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