Unbewusste Gewichtsreduzierung und Reaktionen - wie umgehen?

      Unbewusste Gewichtsreduzierung und Reaktionen - wie umgehen?

      Hallo ihr Lieben,

      es geht gerade gar nicht um ein wirkliches Problem, vielmehr um einen Zustand, den ich schwierig finde bzw. schwer mit umgehen kann. Vielleicht fällt euch ja etwas ein, es geht vor allem um "wie reagiere ich".

      Ich leide seit Jahren an einer ES, die ich derzeit sehr gut im Griff habe. Durch meine Freundin habe ich auch das Gefühl, dass ich sogar mehr zu mir nehme als üblich, da ich oft bei ihr bin und es dort immer sehr viel (kohlenhydratlastiges) Essen gibt. Trotzdem nehme ich ab. Oder zumindest werde ich darauf oft angesprochen und merke das auch an meiner Kleidung (Waage wird versucht zu umgehen, deswegen kann ich es nur daran festmachen).

      Natürlich ist mir das nicht unrecht, dass das Gewicht einfach weniger wird, aber ich kann mir sicher sein, dass ich nichts bewusstes einsetze, um dieses Ergebnis zu lenken. Ich versuche statt dessen sogar den Kopf und alles in diesem Bezug auszuschalten und mich an "normale Esser" zu halten oder eben Nahrung zu mir zu nehmen (ganz gleich was für einen Scheiß), wenn mir danach ist.

      Von außen kommen eben immer öfter besorgte Reaktionen, was ich ja auch nachvollziehen kann. Aber mir glaubt keiner, dass der Gewichtsverlust nichts mit der ES zu tun hat. Mich setzt das immer extrem unter Druck, so dass ich dann extrem öffentlich esse, dass ich mich anders verhalte und bewege (Bauch ausstrecken und so) und fühle mich extrem beobachtet. Und dann habe ich eben Angst, wieder mehr in die ES zu rutschen.

      Kennt eben genau das jemand? Ich will einfach nicht, dass mich das aus der Bahn wirft, zumal ich gerade gut klar komme. Wie kann ich die Menschen um mich herum glücklich machen oder zumindest so weit bringen, dass sie mir glauben?

      Vielen Dank für's Lesen.
      LG, mondenmaedchen
      Die Glasperlen des Lachens können wieder kl*ng*n
      und wenn ich will, dann kann ich fliegen;
      fliegen über das Meer, das in mir tost..
      Hallo mondenmaedchen.

      was mir auffaellt. Dieser Teil.

      mondenmaedchen schrieb:

      die ich derzeit sehr gut im Griff habe.
      und dieser,

      mondenmaedchen schrieb:

      Trotzdem nehme ich ab. Oder zumindest werde ich darauf oft angesprochen und merke das auch an meiner Kleidung
      passen irgendwie nicht zusammen. Du bist dir sicher, dass du nichts Bewusstes einsetzt, um auf dieses Ergebnis zu kommen, das ist okay. Aber man kann ja auch ganz unbewusst auf etwas hinarbeiten, damit sich der Weg 'einfacher' und besser legitimiert anfuehlt.
      In einer ES bekommt man sehr schnell ein verschobenes Selbstbild. Was als 'in Ordnung' angesehen wird, ist fuer andere besorgniserregend, grenzwertig oder schlimmer. Das weisst du natuerlich und ich kann von hier aus nicht beurteilen, ob das bei dir zur Zeit der Fall ist.

      Die andere Moeglichkeit ist, dass 'die anderen' nur schwer mit dem Thema umgehen koennen, vielleicht nicht genug darueber wissen und sich einfach Sorgen machen.

      In beiden Faellen ist es aber wesentlich besser, wenn du das nicht mit dir alleine ausmachst. Wie du die Menschen um dich herum und dich selbst gluecklich machen kannst? Rede mit denen, die besorgt reagieren (und denen du vertraust), frag sie, warum sie denken, dass du wieder in ES-Muster abrutschst. Du kannst versuchen, sie davon zu ueberzeugen, dass alles in Ordnung ist und sie sich keine Sorgen machen sollen.
      Aber wenn es gleich mehrere Personen sind und du selbst schon weisst, dass du abnimmst, ist da moeglicherweise ja etwas dran. Dann waere es am Besten, selbst erst ganz sicher zu werden, was hier vorgeht.
      Und am Besten nicht alleine, sondern im Gespraech mit anderen.

      Gleichzeitig moechte ich aber sagen: Mach dich nicht komplett verrueckt, versuch die Sache ruhig anzugehen - dein Zustand muss nicht bedeuten, dass du 'wieder drinsteckst'.
      Soweit mein Vorschlag,
      lieben Gruss,
      Kinadai

      Ps: Vielleicht hilft es dir schon, deinen Text noch einmal genau durchzulesen, mit etwas Abstand. :)
      Waiting To Be Born
      Danke für deine Antwort. Ich verstehe auch, was du meinst. Aber objektiv gesehen, esse ich gerade tatsächlich mehr als sonst. Seit kurzem bin ich in einer festen Beziehung und verbringe viel zeit bei meiner Freundin. Sie wohnt noch zu Hause und dort gibt es immer viel zu essen, da der Vater den ganzen Tag nur Inder Küche steht. Wenn ich dann dort bin, werde ich immer vollgestopft, womit ich gerade aber klar komme. Meine Freundin sagt ja selbst, dass sie es so komisch findet, dass ich durch das essen bei ihr an Gewicht verliere. Sie selbst hat auch eine ES, aber diese absolut im griff.

      Da ich gerade also kaum zu Hause bin, erleben meine Eltern mich kaum essend. Sehen aber, dass ich weniger werde, was ich ja selbst nicht verstehe. Ich will mich dafür nicht rechtfertigen müssen.. So wächst bei mir der Druck, dass ich zu Hause mehr essen muss, als gut ist, damit sich keiner Sorgen macht. Das bringt mich näher an die ES und macht mir jeden Bissen schwerer. Das merke ich heute wieder.
      Die Glasperlen des Lachens können wieder kl*ng*n
      und wenn ich will, dann kann ich fliegen;
      fliegen über das Meer, das in mir tost..
      Hallo,

      Ich kann es ein bisschen nachvollziehen auch wenn meine Situation ein wenig anders ist. Ich habe auch unbewusst abgenommen zumindest zu Beginn, aber ich weiß dennoch wieso. Deshalb kenne ich diese Kommentare bzgl. der Abnahme...
      Gerade wenn deine Eltern aber doch wissen,dass du eine Essstörung hattest/hast, dann wissen sie doch sicher auch, dass es nicht immer sinnvoll ist darüber zu reden und dem Thema Aufmerksamkeit zu schenken. So kannst du dich vor ihnen rechtfertigen und sagen du hast das und das und das gegessen, aber das glauben sie dir eventuell nicht, aber wenn du so viel vor ihnen isst, glauben sie dir dann, dass du dich danach nicht ü*e*g*bst?

      Was anderes, ich würde dir auch raten sonst mal zum Arzt zu gehen und eventuell die Schilddrüse zu überprüfen, da es bei gleicher oder sogar mehr Nahrungsaufnahme als sonst zu einer Gewichtsabnahme kommt.

      Liebe Grüße
      Yincana
      -L'essentiel, nous ne savons pas le prévoir- Das, worauf es im Leben ankommt, können wir nicht voraus berechnen. -Antoine de Saint Exupéry-

      Nochmal hallo mondenmaedchen,
      tut mir Leid, wenn meine Antwort dir nicht wirklich helfen konnte und vielleicht auch arrogant aussah - das war nicht meine Absicht.

      Solange die Ursache (das offensichtliche Abnehmen) besteht und ungeklaert bleibt, ist das Symptom (der Druck deiner Eltern) nur schwer zu bekaempfen.
      Aber waere es denn moeglich, deinen Eltern zu erklaeren, dass dich ihre Sorge nur unter Druck setzt und alles nur schlimmer macht?
      Und wenn dir deine Eltern nicht glauben wuerden, wenn du ihnen die Situation erklaerst - koenntest du deine Freundin mit einbeziehen? Moeglicherweise sogar, wenn das nicht zu weit geht, ihren Vater? Das koennte helfen, damit die Situation erstmal ertraeglicher wird.

      Lieben Gruss,
      Kinadai
      Waiting To Be Born