Der innere Kritiker

      Der innere Kritiker

      Hallo ihr Lieben,

      Ich weiß nicht so genau was ich mir erhoffe. Einfach mal was loswerden? Ratschläge? Verständnis? Vielleicht ergibt sich das ja beim Schreiben. Würde mich jedenfalls über antworten freuen.

      Befinde mich gerade in einer depressiven Episode, eigentlich habe ich seit Jahren immer wieder Probleme damit und mich jetzt durchgerungen das anzuerkennen und wieder Hilfe anzunehmen.
      Nehme nun seit fast zwei Wochen Antidepressiva (noch ohne Wirkung) und hatte letzten Freitag meine erste Therapiesitzung. Natürlich konnten wir noch nicht so viel besprechen, doch ein Thema war recht präsent und beschäftigt mich seitdem. Der Therapeut meinte, ich hätte wohl sowas wie einen inneren Kritiker in mir, der mir immer sagt "ich sollte doch" und dass ich deswegen nicht tue was ich möchte oder was ich gerade brauche, sondern das was ich denke, dass ich sollte. Das finde ich ziemlich passend, insofern, dass ich sehr oft das Gefühl habe es allen recht machen zu müssen, aber für mich selbst nichts tun zu dürfen bzw. ein schlechtes Gewissen habe, wenn ich in erster Linie an mich denke. Das ganze mündet oft in Selbsthass bzw. in das Gefühl, wenn ich nicht tue was erwartet wird, dann wenden sich alle von mir ab. Natürlich habe ich vor das in der Therapie zu bearbeiten, aber gerade wäre ich um ein Paar Tipps sehr dankbar oder zumindest um ein "Ich kenne das auch". Ich habe nämlich das Gefühl, dass seitdem ich das angesprochen habe alles schlimmer ist. Wenn es mir schlecht geht, denke ich: "Das bin doch ich selbst, die mich schlecht macht. Warum kann ich nicht damit aufhören?" Dann fühle ich mcih schlecht, weil ich mich wieder nur mit mir beschäftige, statt Dinge geregelt zu bekommen und damit stehe ich wieder am Anfang, weil ja genau diese Gedanken das Problem sind. Ich hoffe das ist verständlich und nicht zu wirr. Jedenfalls habe ich das Gefühl, dass im Moment alles schlimmer wird, da ich ja vorher zumindest gemacht habe was ich "sollte". Klar das ist keine Lösung, denn das führt ja u.a. zu meinen Problemen, aber mit einmal die Woche Therapie fühle ich mich dazwischen ziemlich allein mit meinen Erkenntnissen und irgendwie überwältigt.

      So, ganz schön viel. Auch viele Wiederholungen. ich hoffe es wird einigermaßen klar was ich meine. Was meint ihr? Kennt ihr das?
      Hallo Süßkartoffel :) ( echt niedlicher Name, mal so am Rande! :thumbsup: )

      Ich kenne das auf jedenfall auch!!!
      Ich denke auch, das so ein gewisses Maß an Selbstkritik normal, gesund und auch wichtig ist aber wiegesagt in Maßen!
      Ich denke auch das man lernen kann, sich so zunehmend wie man eben ist und das mit all seinen Stärken und Schwächen.
      Ich stehe in dem Punkt selber noch am Anfang und weis daher wie schwer das sein kann aber es ist möglich und das giebt mir Hoffnung!
      Ich möchte Dir Kraft und auch Hoffnung schenken, das du dich so annehmen lernst wie du bis!
      Jerder Mensch ist wertvoll und kleine " Fehler" machen einen doch erst komplett und interessant! ;)
      Alles Gute& lg, Kessy
      Hallo,

      ich hab deine Thread schon vor ein paar Tagen gelsen und brauchte ein bischen um zu antworten, denn dieses Thema kenne ich nur allzu gut und obwohl ich jetzt schon ein Weilchen Therpaie mache nagt das immer noch an mir.
      Das soll nicht entmutigent sein, vielmehr naja ich möchte dir halt auf den Weg geben, das cih das kenne und das man mit viel an sich arbeiten damit immer besser umgehen kann. Ich hatte das früher eigentlich so ziemlich durchgehend, was ziemlich anstrengend war. Heute hab ich das nur noch in emotional belastenen Situationen, und dann hab ich meine Thera, das Forum (wo ich dann zumeist Beiträge eröffne oder mich im DAT ausheule) und meine Familie und Freunde (das aber auch erst seit wenigen Jahren).

      Wie das geht damit umzugehen. Ein Patentrezept gibts darauf nicht. Was mir immer so geholfen zu hinterfragen woher diese Kritikerstimme kommt. Das hab cih dann zumeist aufgeschrieben oder aufgemalt und das dann mit in die nächste Therastunde genommen. Dann immer wieder einüben sich selbst liebevoll in den Arm zu nehmen, mantrahaft sich selbst gutzureden das man wertvoll ist, das man wichtig ist, das man da sein darf. Was mir auch geholfen hat und immer noch hilft sind spezielle Briefe- die mcih zugegeben einige Überwindung gekostet haben (die Idee stammt von meinem alten Psychater).
      Ich habe dabei Freunde gebeten mir einen Brief zu schreiben, mit dem Inhalt warum ich für sie wchtig bin, was sie finden was ich gut kann etc.. Diese Briefe sind mein allergrößter Schatz wenn die Kritikerstimme laut wird. Dann mach ich es mir gemütlich und krümel mich auf die Couch mit Tee un den Briefen und lese die alle durch.

      Soweit aus meiner Rumpelkiste,
      alles Gute!
    • Benutzer online 1

      1 Besucher