FAs vermeiden

      FAs vermeiden

      Hallo zusammen,

      ich kann im Moment ein paar Tipps ganz gut gebrauchen.
      Nachdem es über längere Zeit ganz gut bis super lief, kämpfe ich seit einigen Monaten wieder mit Fr*ssattacken. Obwohl ich viele Skills etc. kenne, fehlt mir speziell dafür irgendwie das Handwerkszeug.
      Dass es momentan unheimlich viel Kraft kostet, verstehe ich. Zum einen ist es mir nicht mehr so egal wie noch vor ein paar Wochen und zum anderen hat die Uni angefangen (ist bei mir ein etwas problembesetztes Thema) und die ersten Wochen kosten mich immer viel Kraft, bis ich wieder im Rhythmus drin bin.
      Ich versuche, den Grundanspannunglevel durch Sport niedrig zu halten. Entspannungsübungen mache ich grad ehrlich gesagt seltener, ich versuch da aber, wieder eine Routine reinzubekommen.
      Die Frage ist halt, was ich konrekt gegen diese Attacken machen kann. Zur Zeit gehts da hauptsächlich um Süßes, normales Essen ist nicht so das Problem, ich versuche auch, regelmäßig und gesund zu essen.

      Meine bisherigen "Tricks" sind (und ich hoffe, ich verstoße damit jetzt nicht gegen die Regeln, appeliere aber an die Eigenverantwortlichkeit eines jeden, das nicht als Tipps fürs Hungern zu sehen!):
      ~ Kein Geld + keine EC-Karte mit nehmen, sobald ich das Haus verlasse, damit ich nicht auf dem Rückweg von der Uni etc. für einen FA einkaufen kann.
      ~ Keine Süßigkeiten im Zimmer (hab nen Vorrat bei einer Mitbewohnerin, wo ich mir maximal einmal pro Tag was holen kann)
      ~ mir Mantra-artig vorbeten "hinterher bereust du es"

      Einkaufen gehen muss ich natürlich trotzdem, wenn ich arg in Versuchung komme, hilft es manchmal, wenn ich mir eine Kleinigkeit (also z.B. ein Duplo oder so) erlaube.
      Nur hilft das alles eben auch nicht immer. Hat jemand noch Tipps, die helfen können?

      Und um der Frage nach Therapie zu begegnen: Nein, ich bin nicht in Therapie. Ich habe jahrelange Therapie hinter mir, glaube nicht, dass ich noch mehr Ursachenforschung betreiben muss und habe (laut letztem Therapeuten und meiner eigenen Einschätzung) eigentlich genug Handwerkszeug, ich muss es eben "nur" einsetzen. Ich war kürzlich zwei mal bei einer Beratungsstelle, werde da aber wohl nicht mehr hingehen. Die Psychologin da ist m.E. super nett und kompetent, aber ich kann dieses "rumtherapieren" (sorry, wenn ich es so nenne) gerade nicht brauchen. Ich glaube einfach, dass ich Alltagsroutine kriegen muss und im Alltag ist eben kein Therapeut da, der mir das Händchen hält.

      Liebe Grüße und Danke fürs Lesen,

      Fylgja

      P.S.:Ja, ich hab die Suchfunktion benutzt, aber nicht viel gefunden.
      Ich sag jetzt mal DOCH. Ein therapeut (und sei es nur beratungsstelle) kann dir helfen. Wenn es dir grad wieder schwerer fällt, könnte es gerade jetzt gut sein, mal zu jemandem zu gehen und sich auszuquatschen, dadurch einfach mal anspannung abbauen.
      Wenn du nicht wieder "rumtherapieren" willst, kannst du ja alls alternative auch mit freunden sprechen.

      Könntest Du Dir vielleicht einen Einkaufszettel schreiben umd jemanden bitten, mit dir einkaufen zu gehen? Du musst ja nicht sagen, warum. Aber mir hilft es immer, wenn noch jemand dabei ist. Zum einen quatscht man da und hat keine Zeit, lang herumzudenken und zum anderen kann man da nicht unauffällig mal einen Haufen Süßigkeiten kaufen. Der Einkaufszettel kann die Funktion eines "Plans" haben. Wenn ich keinen Plan habe, mache ich persönlich immer die dümmsten Dinge.
      Mir hilft es auch immer, viel zu trinken und danach Zähne zu putzen. Klingt vielleicht komisch, aber Zahnpasta hat mich schon oft vor FAs ferngehalten.

      Viel Glück und liebe Grüße,
      17teers
      Finde den Spiegel deiner Seele
      und lerne dich selbst kennen.
      Danke für die Antworten.

      @snips
      Wie gesagt, ich hab jahrelange (über 8 Jahre) Therapie hinter mir. Ich denke, ich kann einschätzen, was ein Therapeut mir persönlich bringt. "Nur" zum ausquatschen möchte ich da nicht hin. Dafür ist das Thema für mich gerade zu schambesetzt und ich hatte nicht das Gefühl, das dieses blank ziehe mir etwas bringt (und zudem ist der Spaß ja auch nicht kostenlos). Vielleicht hätte ich noch erwähnen sollen, dass ich ja in regelmäßigen, wenn auch großen Abständen bei einer Psychiaterin bin und mit ihr immer kurz über den aktuellen Stand rede. Da hätte ich auch einen Ansprechpartner. Vielleicht sollte ich es trotzdem noch mal probieren.
      Mit Freunden reden ist immer so ne Sache. Ich denke, es ist gut, wenn jemand im engeren Umfeld weiß, was los ist. Ich möchte meine Freunde/Partner/Verwandte aber auch nicht mit Details belasten, und bei dem, worum es mir hier in diesem Thread eigentlich geht - nämlich konkrete Tipps gegen FAs - können sie mir nicht helfen, weil sie sich damit nicht auskennen und da dann sehr hilflos reagieren, was es für sie ja noch schwerer macht.

      @17teers
      Einen Einkaufszettel schreibe ich meist (versuche immer die nächsten Mahlzeiten zu planen), aber mit jeandem gemeinsam gehen, ist gar keine so schlechte Idee. Ich wohn ja quasi in einer 19er WG, da wird sich schon jemand finden lassen bzw. ich häng mich einfach dran, wenn jemand losgeht.
      Wir haben leider einen kleinen Supermarkt direkt vor der Haustür und da nicht einfach nachzugeben ist schwer. Ich brauch da wohl einfach Übung. Ich hab es zwar in den letzten Tagen icht komplett geschafft, keine FA-Lebensmittel zu kaufen, aber ich konnte sie größtenteils verschenken oder wegwerfen (ja, ich weiß, macht man mit Essen nicht, aber wenn ich es esse und danach wieder loswerde ist es ja auch weggeworfen, nur dass ich mir dabei noch geschadet habe).
      Das mit dem Trinken ist nochmal eine gute Erinnerung. Eigentlich achte ich grundsätzlich auf ausreichend Flüssigkeit, hab ich aber in letzter Zeit wohl vernachlässigt. Zähneputzen werd ich mal probieren, ich könnte mir vorstellen, dass das so ein Signal an den Körper ist, dass er sich auf Nicht-Essen einstellt.

      Ich bemüh mich einfach weiter, wenn jemand noch Tipps hat, immer her damit.

      Liebe Grüße,
      Fylgja
      Hallo Flygia,

      Was mir gegen FAs oft hilft, sind Bonbons zu lutschen oder auch Kaugummi zu kauen, aber ich weiß gerade bei Zweiterem, dass das bei manchen Leuten den Drang auch verstärken kann. Da reagiert wohl jeder etwas anders.
      Sonst ist es so, dass wenn ich die Sachen doch zuhause habe, dass ich sie "verstecke". Ich möchte nicht das andere sehen, was ich so zuhause habe und ich mache die dann an unterschiedliche Stellen und am Besten auch so, dass ich extra einen Stuhl brauche um es da rauszuholen oder untern Schrank oder so...klingt komisch, aber mir hat es früher sehr oft geholfen und sicher auch wieder, wenn diese Phase wiederkommt.

      Liebe Grüße
      Yincana
      -L'essentiel, nous ne savons pas le prévoir- Das, worauf es im Leben ankommt, können wir nicht voraus berechnen. -Antoine de Saint Exupéry-

      Hallo yincana,

      entschuldige bitte meinen späte Antwort, hatte das Thema ganz aus den Augen verloren.

      Das mit dem Kaugummi ist eine ganz gute Idee und hat in letzter Zeit ab und zu geholfen. Das Verstecken ist so eine Sache...ich hol das dann doch wieder hervor, auch wenn ich da was draufschreibe. Ich versuche einfach, so wenig wie möglich da zu haben und alles in der Küche zu lagern. Ich hab viele Mitbwohner und das hemmt mich manchmal, viel Essen aus der Küche zu holen, weil ich immer Angst habe, dass man dann merkt, dass ich einen FA habe. Also es wissen nur 2 meiner Mitbewohner und so solls auch erstmal bleiben..

      Danke für deine Hilfe,

      Fylgja