Wie die eigenen Bedürfnisse wahrnehmen?

      Wie die eigenen Bedürfnisse wahrnehmen?

      Hallo ihr Lieben,
      ich war eine Weile nur sporadisch hier, weil ich nach wie vor zu einigen Themen grade einfach Abstand brauche. Aber mit der aktuellen Frage bzw. dem aktuellen Problem wende ich mich jetzt doch hierher, vielleicht hat ja der ein oder andere einen Tipp.
      Zur Gesamtsituation folgendes: Ich bin gerade für meine Verhältnisse ziemlich stabil, SVV- und dissoziationsfrei, auch wenn das nicht immer so einfach ist, wie ich es gern hätte, ich komme auf der neuen Schule soweit zurecht, die neue Praxisstelle gefällt mir sehr gut und bestätigt mir, dass es mein Wunschberuf ist und sich der Frust mit Schulwechsel und Schuljahr wiederholen vielleicht doch lohnt, und das Zusammenleben mit meinem Freund läuft gut.
      Soweit so gut, jetzt zum Problem: Ich habe einfach wenig Freizeit (sehr lange Schultage und Fahrzeit, Lernen und Ausarbeitungen schreiben und zusätzlich ein Nebenjob mit suboptimalen Arbeitszeiten) und durch mein stark erhöhtes Schlafbedürfnis (da laufen aktuell noch ärztliche Abklärungen bzgl. Schilddrüse und anderen Hormonwerten) habe ich noch weniger Zeit als "normale" Menschen und es wäre umso wichtiger, diese gezielt für mich zu nutzen und mir was Gutes zu tun, um mit dem Stress weiterhin halbwegs zurecht zu kommen. Aber durch den Stress verliere ich einfach den Bezug zu mir selbst und spüre und weiß absolut nicht mehr, was ich will und was mir gut tut. Und egal, wofür ich mich dann nach langem Hin und Her entscheide, richtig gut und zufriedenstellend fühlt es sich nie an. Gehe ich zum Sport, tut mir das zwar gut, ich ärgere mich aber, dass ich es immer noch nicht geschafft habe, meiner Brieffreundin zurückzuschreiben, tue ich stattdessen das, habe ich ein schlechtes Gewissen, weil ich mich nicht bewege und wenn ich versuche, beides zu machen, kommt gar nichts bei raus weil ichbei einem von beiden einschlafe (das sind jetzt nur Beispiele, so geht es mir einfach mit allem). Und ich merke, dass das in eine schlechte Richtung geht, weil ich es eben nicht schaffe, meine Bedürfnisse wahrzunehmen und auf mich zu achten, d.h. ich kriege mein Stresslevel nicht mehr richtig runter und werde dadurch instabiler.
      Hat irgendjemand Tipps oder Ideen, wie ich besser merke, was ich gerade will und brauche? Und auch, wie ich mir das dann gönnen kann, ohne mich schlecht zu fühlen und das Gefühl zu haben, nicht allem gerecht zu werden und immer was zu verpassen?

      Und ja, ich bin in Therapie und wir arbeiten dort auch daran, bisher ist aber auch immer wieder akutes zu besprechen, sodass wir noch auf keinen grünen Zweig diesbezüglich gekommen sind.

      Ansonsten hoffe ich, mein Beitrag ist nicht zu wirr und es wird einigermaßen verständlich, was meine Probleme sind.
      Ich bin für alle Tipps und Anregungen dankbar!

      Liebe Grüße und gute Nacht,
      Emily
      When everything seems to be against you, remember, that the airplane takes off against the wind and not with it.
      (Henry Ford)
      Hallo Emily.Cloud,

      was mir immer geholfen hat, war Planen. Ich habe mir immer einen festes Zeitfenster gesucht von genau 30min. Den einen Tag habe ich dann Entspannungstechniken gemacht und wenn ich mein Stresslevel minimiert habe, überlegt für was ich dieses Zeitfenster von 30min am nächsten Tag nutzen möchte. Und habe es am nächsten Tag auch genau dafür genutzt.
      Den Tag darauf habe ich mich dann wieder mit Entspannungstechniken (bei mir PMR) runtergeholt und überlegt was ich den darauffolgenden machen möchte.

      Wenn dann ein schlechtes Gewissen aufkam, konnte ich mir innerlich sagen, das ich mich doch genau dafür in einem ruhigen Moment entschieden haben.

      so konnte ich zwar nur jeden 2. Tag genau das tun, was ich wollte, konnte es aber dadurch umso intensiver genießen.

      Vielleicht wäre das auch was für dich?

      Lieben Gruß
      farin