Kind sein, Stofftiere und so....

      Kind sein, Stofftiere und so....

      Ich weiß nicht wie ichs ausdrücken soll aber ich bin in letzter Zeit mehr ein kleines Kind als eine fast erwachsene, 18 Jährige Frau. Ich verstecke mich immer hinter meinen Stofftieren, meine Kleidung wird immer wieder als kindlich wenn nicht sogar kindisch bezeichnet, ich mag spielen und Kinderserien schauen und rede oft in kindischer babbel sprache und verwende ein Kinder Zahnbürste mit Dornröschen...ich fühl mich so irgendwie geborgener.

      Ist das irgendwie abnormal? Schutzmechanismus? Oder ist das das "innere Kind"?

      Draußen muss ich ja immer Fassade hochziehen was mit der Zeit immer weniger funktioniert, ich will einfach nur mehr klein sein und beschützt werden, ohne für alles verantwortlich zu sein, einfach an der Hand genommenen und umarmt werden.ich mag eins meiner Stofftiere mitnehmen wenn ich rausgehe. Die sind nur alle so groß. Wirkt das irgendwie sehr komisch oder "krank"?

      Kennt das noch jemand oder weiß jemand eine Erklärung was mit mir los ist?
      Hallo liebe Regenbogenfee,

      so ausgeprägt, wie du das beschreibst, kenne ich das jetzt nicht, aber in kleinerem Ausmaß geht mir das in letzter Zeit auch oft so. Meistens ist das einfach nur der Wunsch, Dinge zu tun, die ich als Kind oft getan habe (bestimmte Kinderfilme gucken oder Bücher lesen, die ich früher gerne gelesen habe). Vor allem um die Weihnachtszeit und seit ich von zu Hause ausgezogen bin ist das stärker. Wenn ich das dann tue langweilen die Filme mich meistens ;) und trotzdem ist das wie Urlaub in der eigenen Kindheit, in der ich viele Probleme einfach noch nicht hatte oder mich damit zu mindest nicht so alleine gefühlt habe.

      Ich denke, du hast schon eine sehr gute Erklärung für das Verhalten gegeben: Du fühlst dich dadurch geborgener. Dass du für dieses Gefühl ein Stück Kindheit brauchst, würde dann wahrscheinlich bedeuten, dass du sonst nirgendwo die Geborgenheit findest, die vielleicht andere mit 18 haben oder die du einfach stärker brauchst als andere. (Wobei man ja auch nicht immer weiß, was andere zu Hause so tun. Eine Freundin hat mir letztens erzählt, dass sie nicht ohne Bibi Blocksberg Hörspielen einschlafen kann und die ist 21 :thumbup: )

      Als krank würde ich es definitiv nicht bezeichnen, solange es dich nicht stört oder beeinträchtigt. Solange du dich dadurch besser fühlst, eine Dornröschen-Zahnbürste zu verwenden (mein Zahnarzt sagt übrigens immer, man solle grundsätzlich besser Kinderzahnbürsten benutzen, weil die kleiner sind und man damit besser in die Zwischenräume kommt ;) ), denke ich, dass dieses vielleicht ungewöhnliche Verhalten kein Problem ist, wen außer dir geht es etwas an, ob du ein Bildchen auf deiner Zahnbürste hast?

      Das Problem würde ich eher in dem Grund dafür sehen, nicht in der Tatsache, dass du Geborgenheit in kindlichem Verhalten findest. Es wäre vielleicht wichtig, herauszufinden, wo dir im Alltag die Geborgenheit fehlt. Denn bei mir ist das dann meistens so, dass ich nicht die Befriedigung, sprich Geborgenheit, in solchen Dingen finde, die ich suche, weil man eben kein Kind mehr ist. Und das macht mich dann meist eher einsamer.

      Weißt du, was ich meine?
      Also, ich würde sagen, so lange du dich damit wohl fühlst, ist alles gut (wenn deine Stofftiere zu groß sind, versuche es doch mal mit einem Stein oder einem Schlüsselanhänger als Talisman, vielleicht hilft dir das unterwegs, quasi als Symbol für Geborgenheit). Aber parallel könntest du (wenn du in Therapie bist, am besten da) überlegen, wo du Geborgenheit vielleicht durch andere Menschen (?) bekommen kannst, jedenfalls habe ich irgendwie gerade den Eindruck, dass das ein Gefühl ist, dass eigentlich meistens mit der Nähe zu anderen Menschen zusammenhängt. Aber das empfindet vielleicht auch jeder anders, da bin ich mir gerade nicht so ganz sicher. :huh:

      (Mir fällt gerade auch noch ein, dass ich letztens irgendwo mal einen Artikel über genau das Thema gelesen habe. Darin stand, dass viele Menschen in der Embryohaltung schlafen, wenn sie sich alleine oder vom Alltag überfordert fühlen. Weiß gerade nicht mehr, was für einen Hintergrund die Studie hatte, aber ich will dir damit ein bisschen die Angst nehmen, völlig abnormal zu sein :) )

      Vielleicht hilft dir das ein wenig als Gedankenanstoß.

      Liebe Grüße,

      Granul
      It is possible to commit no error and still lose. That is not a weakness... that is life. (Jean-Luc Picard)
      Danke!

      Das Thema geborgen Zeit kommt bei mir in der Therapie eh sehr oft zur Sprache, ich hab leider auch als Kind zu wenig/nicht genug Geborgenheit erfahren und hab daran immer noch sehr zu knabbern. Ich kann jetzt Geborgenheit sehr schwer annehmen bzw. zu mir durchdringen lassen. Ich denke ich hab vielleicht einiges nach zu holen, ich wurde gern von vorne anfangen, wieder klein sein und aufwachsen nur das diesmal alles richtig laufen soll.
      Och, sowas hab ich auch manchmal... Ob das nun normal ist oder nicht - alleine bist du damit auf alle Fälle nicht!
      Außerdem kam meine Englischlehrerin neulich mit einem Schaf auf dem Pulli in die Schule und sämtliche Lehrer haben mindestens einen Schlüsselanhänger, der ein Kuscheltier ist.
      Also ich glaube, jeder Mensch hat immer mal wieder leichte Anwandlungen in diese Richtung, nur nicht ganz so stark wie bei dir.
      Aber ich denke auch, dass du jemanden menschlichen brauchst, bei dem/der du dich einfach in die Arme legen kannst und dich sicher fühlst...
      Wir sind gefährlich, wenn wir uns der Eigenverantwortung für unser Verhalten, Denken und Fühlen nicht bewusst sind. (Marshall B. Rosenberg)
      Hallo Regenbogenfee
      ob normal oder nicht ist doch erstmal egal. Und dass du damit nicht alleine bist, merkst du ja jetzt auch.
      Den Grund scheinst du ja selbst schon zu kennen - fehlende Geborgenheit in der Kindheit. Das Unterbewusstsein holt sich was es braucht, und wenn es Kuscheltiere und Dornröschen-Zahnbürsten sind. Das solltest du dir auch erlauben. Jeder hat wohl seine "Macken" (auch wenn ich das nicht als Macke empfinde) und somit werden andere auch Dinge tun, die möglicherweise nicht als "normal" angesehen werden.
      Nur um dich weiter zu beruhigen: ich bin fast volljährig und war endlos traurig, als ich dieses Jahr das erste Mal keinen Playmobil-Adventskalender bekommen hab. In meinem Bett liegen endlos viele Kuscheltiere und ich kaufe mir ständig welche nach, ich spreche wenn ich alleine bin mit mir selbst in Babysprache und verhalte mich auch sonst oft eher wie vier.
      Meine Großmutter wurde zum Beispiel bald nach der Geburt adoptiert und in der Familie nur als Putzkraft und Haushaltshilfe genutzt. Sie selbst sammelt Puppen und Teddybären (sind insgesamt so um die 500 Stück), strickt ihnen Klamotten, zieht sie dem Wetter entsprechend an, sortiert sie regelmäßig um und jeder hat einen Namen. So verarbeitet sie mit 70 noch, was ich als Kind gefehlt hat. Und das ist doch nicht schlimm.
      Ich benutze übrigens Lillifee-Zahnpasta :thumbsup:
      Seit meinem 18 hat sich nix verändert, mit 17 wars ja auch schon so, mit 16 usw. auch; es ist schlimmer geworden aber dieses Bedürfnis/Gefühl war halt schon immer da seit dem ich kein kleines Kind mehr bin... So seitdem die Volksschule vorbei war, als "der ernst des Lebens" begann.
      Ich muss halt in die Schule und mich einfach reif verhalten, Verantwortung über nehmen und selbststsändig verhalten. Nix spektakuläres, nicht mehr als ander in meinem Alter zu tun haben, eigentlich sogar weniger.
      Hallo,

      hör mal, du bis 18! Da musst du noch nicht komplett erwachsen sein. Du lernst und entwickelst dich jeden Tag mehr. Dein inneres Kind freut sich darüber, wie du das machst. Du nährst es und schenkst ihm das, was es braucht. Im Moment scheint es mir, dass dein Thema das aufholen/nachleben kindlicher Geborgenheit ist. Dann ist das so. Ich habe mir während des Studiums Kinderbücher gekauft, Babynahrung und babybrei gegessen und ich weiß von erwachsenen Frauen, die sich nuckelfläschchen gemacht haben. Alles hilft, was sir gut tut.
      Und ja, die äußeren Pflichten zu bewältigen ist eine Herausforderung. Vor allem, wenn man sich gleichzeitig so klein fühlt. Aber das aufarbeiten hilft dir, irgendwann auch besser deine Rolle als erwachsene einzunehmen. Und die Balance/das Gleichgewicht ist immer wichtig. Du kannst deinem inneren Kind auch bestimmte Zeiträue einräumen, in denen du dich um es kümmerst. Z.B. jeden Tag 1h vor dem schlafengehen. So nimmst du dein Bedürfnis wahr, kannst aber auch in der Realität als 18jährige handeln.
      Du kannst dir ein kleineres Stofftier für deine Tasche besorgen, das kann dann überall hin mitkommen... Eine Therapeutin meinte mal zu mir, dass second-hand Kuscheltiere am besten sind, weil die schon mal von einem Kind sehr geliebt worden sind.

      Ich weiß, dass es schwer ist, beide Anteile, den schutzbedürftigen und den erwachsenen, in sich zu vereinen. Daher wünsche ich dir viel Kraft dafür und freu dich, dass du deine kindliche Seite so ausleben kannst!

      Lg Amika
      Sei du selbst! Alle anderen sind bereits vergeben.
      ~ Oscar Wilde ~
      Hallo du,

      Ich hoffe, ich hab das jetzt nicht überlesen, wenn doch tut es mir leid!
      Mir gehts z.Z. ziemlich ähnlich wenn auch nicht so stark. Was mir hilft, ist eine weite weiche fluscheljacke (kennst du die?), darin fühl ich mich irgendwie geborgen und es ist ja auch irgendwie ähnlich wie ein kuscheltier... vielleicht hast du so eine Jacke ja oder kannst dir eine besorgen. Dicke, weiche schals sind auch gut

      Liebe grüße
      Nightquest
      Sometimes the people around you
      won’t understand your journey.
      They don’t need to, it’s not for them.
      (Joubert Botha)
      Ja ich weiß ja, ich muss mich irgendwie zusammenreißen. Aber ich bin traurig und mein inneres Kind ist krank(?) und ich lieg nur im Bett und drück meine Mathilda ( Mischung aus Esel und Kuh aus Plüsch) an mich. Außer zur Therapie und sonstigen Therminenen komm ich selten raus, Schule schaff ich auch nicht mehr richtig obwohl ich eh schon einen Stundenplan extra für meine Bedürfnisse hab. Ich will mich ja aufraffen aber mehr als hier schreiben und zur Therapie gehn krieg ich nicht hin.
      Hallo Regenbogenfee,

      ich bin anderer Meinung wie bisher hier angesprochen wurde. Natürlich ist ein gewisser kindlicher Anteil vollkommen ok und es ist schade, wenn man sich das nicht bewahren kann. Aber alles in Maßen. Du sagst selbst, dass du als Kind wenig Geborgenheit bekommen hast. Ich könnte mir gut vorstellen, dass dieses Thema, an dem du in der Therapie ja gerade arbeitest, (mit) auslösend dafür ist. Die Angst vor den Pflichten /Anforderungen etc. des Erwachsen werdens und seins spielen da anscheinend auch mit eine Rolle. Was sagt denn deine Therapeutin dazu? Du kennst ja anscheinend das Konzept des inneren Kindes. Arbeitet ihr damit? Hast du quasi "Kontakt" zu deinem inneren Kind? Natürlich kann es wichtig sein, da mal genau hinzuschauen, was diesem Anteil deiner Persönlichkeit fehlt und wie man das kompensieren kann. Und natürlich können dabei auch Kuscheltiere und Hörspiele helfen.
      Aber wenn es dir durch dieses Verhalten schwer fällt, dich altersgemäß zu verhalten, dann sehe ich das sehr kritisch. Vor allem was soziale Kontakte zu Gleichaltrigen angeht - was ich für wichtig für die psychosoziale Gesundheit halte - dürfte es da Probleme geben.
      Ich will dir da jetzt auch gar nichts raten. Ich finde, das gehört in die Hände deiner Therapeutin und der solltest du dich da auch anvertrauen. Ich hoffe, dass ich jetzt nicht falsch verstanden wurde, ich spreche hier nicht von einem Katastrophenszenario. Ich sehs nur nicht so locker wie die anderen.

      Liebe grüße,
      Fylgja
      Hallo,

      ich hab mich jetzt mal durch alles durchgelesen und muss ehrlich sagen, das ich das ganze sehr bedenklich finde, da du jetzt selbst so etwas sagst:

      Regenbogenfee schrieb:

      (...)
      Draußen muss ich ja immer Fassade hochziehen was mit der Zeit immer weniger funktioniert, ich will einfach nur mehr klein sein und beschützt werden, ohne für alles verantwortlich zu sein (...)



      Für mich - subjektiv gelesen- kl*ngt das nach ziemlicher Realitätsflucht. Ich hatte das selber solche Phasen - nicht so extrem aber in Ansätzen - das ich einfach mit meinem leben so sehr nicht klar kam das ich wollte das es sich wieder auf einen Urzustand zurückformt. Geht nur nicht. Man ist so alt wie man ist und nein, man muss mit 18 noch nicht vollkommen erwachsen sein, aber man muss schon ein gewisses Maß an Selbstständigkeit aufweisen und seinen Alltag bewältigt bekommen.

      Der muss nicht perfekt sein, muss aber alle wichtigen Komponenten enthalten und von solchen Aussagen wie mit der Babynahrung und den Zahnbürsten wäre ich extrem vorsichtig.

      Babynahrung wirkt im erwachsenen Körper anders, und ist in Mengen schädlich für den Körper, da der Erwachsene oder meinetwegen auch jugendliche Mensch eine völlig andere Nährstoffzusammensetzung als ein Säugling braucht.

      Und im Rahmen der Individualität ist auch jedes Gebiss anders, eine Verallgemeinerung ist also auch hier schädlich, da im Schlimmsten Fall die Zahnhygiene geschädigt wird !


      Amika schrieb:


      Du kannst deinem inneren Kind auch bestimmte Zeiträume einräumen, in denen du dich um es kümmerst. Z.B. jeden Tag 1h vor dem schlafengehen. So nimmst du dein Bedürfnis wahr, kannst aber auch in der Realität als 18jährige handeln.


      Diesen Vorschl*g von Amika finde ich gut, da dieser einen Kompromiss darstellt.

      In jedem Fall würde ich das aber in der nächsten Therastunde ansprechen!

      Alles Gute, P.
      Hallo,
      Ich kann dir nicht weiterhelfen, kann aber sagen,das es mir ähnlich geht und dwr thread mir dadurch ein wenig hilft^^
      Bei mir ist es zum Beispiel so, dass ich zum Beispiel zwischen meinem frwund und seinem bruder laufe, dann will och aber auch noch die hand von seinem bruder nehmen und engelchen flieg spielen,...
      Berührungen sind mir auch ganz wichtig geworden, nochts was über küssen hinausgeht geht, aber ich wurde am liebsten den ganzrn tag von irgendjemand umarmt u.d rumgetragen werden wie ein kind...
      Horrorfilme oder so kann och gar nich mehr sehn sondern nur ganz harmlose schöne Familienfilme...
      Schlafen mit kuscheltier und ich klammer mich manchmal an dinge so fest wie es nur irgendwie geht, ali an Hände, die jacke von meinem freund,...
      Oft redw ich auch wie ein kleines kind, benehm mich so,...

      Ich wusst aber net so recht was los is, habs einfach auf angste geschoben, ubermudung,..
      Was ja nach 2 Monaten oder so nicht sein kann...
      (Das Gefühl ist schon länger da, aber mich teilweise echt so zu verhalten...)

      Aber mir geht es sehr ähnlich wie dir in der sache... wenn auch vielleicht nicht so extrem...

      Hoffe mein Beitrag stört nicht,
      Und ich danke dir in gewisser weise fur deinen



      Liebe grruse ele


      PS: Rechtschreibung nicht perfekt, da ich mit der handy Tastatur nich so klar komme..
      Ich wünschte, man könnte Glück kaufen...

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „Anela“ ()