Mail-Freundin SVV verschweigen?

      Mail-Freundin SVV verschweigen?

      Hallo

      vieleicht hat ja jemand einen Tipp/Ratschlag für mich. Ich weis dass hier keine tipps zum verstecken erlaubt sind (und ich will auch keine)

      Seit fast einem Jahr schreibe ich mit einer anderen jungen Frau die ich in einem Selbsthilfeforum für Essstörungen (sie hat magersucht, genau wie ich) kennengelernt habe Mails. Jetzt nicht in der Hinsicht, dass wir uns gegenseitig triggern sondern eher probieren zu unterstützen und schreiben auch andere sachen außer der Krankheit. Ich kann ihr (fast) alles schreiben und ich glaube umgekehrt ist es genauso.

      Bis auf das Thema SVV. Wenn ich ihr schreibe (oder geschrieben habe) das ich mich v*rletzt habe, hatte ich das Gefühl es ist schlimmer für sie als für mich. Es ist nicht so dass sie mir Vorwürfe macht (sie kann den Selbsthass teilweise gut nachvollziehen auch wenn sie selber nicht unter SVV leidet) sondern sie macht sich (denke ich mal ) sorgen. Dazu muss ich sagen, dass ich NIE detaliert beschrieben habe wie die W*nden aussehen - sondern nur z.B. ich musste wieder ins KH.
      Das SVV hat bei mir auch schon stark abgenommen. Früher musste ich wöchentlich ins KH zu n*hen. Inzwischen ist es nur noch einmal im Monat wenn nicht sogar noch seltener. die letzen Male habe ich ihr auch nichts mehr davon erzählt.

      Nun meine Frage. Soll ich das einfach so beihalten? teilweise fühle ich mich schlecht dabei weil ich denke, dass sie mir gegenüber ehrlich ist (gut direkt lügen tue ich ja nicht) auf der andern Seite will ich nicht, dass sie sich so Sorgen um mich macht( aber ihr zuliebe aufhören kann ich auch nicht) Hat jemand einen Tipp für mich?

      junimond
      Hallo Junimond,

      ich will erst mal verstehen. Du schreibst dich mit einer jungen Frau und ihr tauscht euch per Email auch über persönlichere Dinge aus. Beim Thema SVV jedoch scheint deine Email-Freundin sich verstärkt Sorgen um dich zu machen. Du schreibst jedoch nicht, woran du festmachst, dass sie sich verstärkt
      um dich sorgt.

      Das wäre damit auch meine erste Frage: wie reagiert sie denn, wenn du ihr andeutungsweise wie „…ich war wieder im KH …“ schreibst? Du schreibst nur, dass sie sich Sorgen macht. Hast du sie denn mal konkret nachgefragt? Denn wenn man sich nicht beim Austausch solcher Sätze ansehen kann, erscheint es mir eher schwierig, die Wirkung des geschriebenen Wortes auf den Anderen einzuschätzen.

      Da ihr wie es scheint, nur per Email miteinander euch austauscht, entsteht für mich eine weitere Frage: warum ist es dir wichtig, dass sie von deinem SVV weiß, oder dass du wieder im KH warst, etc.? Denn du schreibst ja auch: du willst nicht, dass sie sich Sorgen macht. Für mich heißt das dann in letzter Konsequenz: ich teile mich über dieses Thema dem Anderen nicht mit. Dann kann das Sich-Sorgen-machen eigentlich auch nicht entstehen. Jedenfalls gibt es dann kein „angedeutetes Futter“ für das Sorgenmachen. Das heißt natürlich nicht, dass deine Email-Partnerin doof ist, und nicht vielleicht vermutet, dass du es doch machst, aber eben nicht schreibst.

      Du fühlst dich nicht wohl dabei, wenn du es verschweigst, aber du schreibst gleichzeitig, dass du es nicht willst, dass sie sich Sorgen macht. Deine Logik erscheint für mich irgendwie paradox. Es ist so, als wenn Jemand sagt „mach dir keine Sorgen“, aber genau dieser Satz löst meist erst das „Sorgen-machen“ beim Anderen aus. Will man das nun, oder will man das nicht?

      Willst du das nun, dass sie sich Sorgen macht, dich als Mensch als ihre Freundin betrachtet, oder willst du doch eine größere innere Distanz zwischen euch?

      Mir scheint, du schwankst noch selbst in dir. Denn da scheint ja noch was Anderes mitzuschwingen. Es könnte ja sein, dass sie dich auffordert, dich gegen das SVV zu entscheiden. Dann wärst du in der Zwickmühle, je nachdem wie stark sie diese Forderung aufstellt. Sie könnte dich beispielsweise unter Druck setzen, ein Druck, der zwar meist ins Gegenteil losgeht, der dich aber ständig belastet. Du könntest schweigen, das erscheint dir aber als Lüge. Also möchtest du es eigentlich thematisieren, aber möchtest gleichzeitig – so jedenfalls klingt es für mich – dir die Entscheidung über dein Handeln offen lassen.

      Ich möchte dir einfach sagen: mit dem SVV aufzuhören ist einzig und allein deine Entscheidung. Andere können dich vielleicht zu diesem Schritt ermuntern und dich dabei unterstützen, dich begleiten, wenn du unsicher wirst und schwankend. Aber entscheiden für dich musst du allein.

      Du kannst dir nur ihrer Sorge um dich sicher sein. Ist das nicht auch ein schönes Gefühl? Jemand denkt an dich und macht sich Sorgen um dich. Sie möchte, dass es dir gut geht und dass du dich für diesen Weg entscheidest. Ist das so unverständlich? Ist das nicht auch ein kleines bisschen ein Beweis für euren guten Kontakt, für ihre Freundchaft zu dir? Sich um den Anderen Sorgen zu machen, heißt für mich nicht, dass man den Anderen entmündigt, dass man ihm
      Entscheidungen abnimmt. Es heißt für mich einfach nur: du bist für mich wichtig. Ich bin für dich da.

      Denk nochmal über deinen Weg nach.

      Mit liebem Gruß
      Elfenspiegel
      Hallo!

      Hast du denn schon mal versucht, einfach so mit ihr über deine Probleme bzw. Gründe die zum SVV führen zu reden? Ohne es direkt anzusprechen, dass du es wieder gemacht hast?
      In dem Sinne würdest du sie ja nicht anlügen. Und wenn sie dich direkt danach fragt, dann finde ich solltest du auch die Wahrheit sagen. Denn das gehört ja auch zur Freundschaft.
      Aber sprich sie doch auch einfach mal an, ob es ihr zu viel ist, wenn du darüber sprichts. Ich denke sie kann dir auch besser sagen, ob es zu belastend für sie ist :)

      LG
      "Menschen, [...] Menschen die nicht nur dein Äußeres zerstören, sondern da zupacken, wo es noch viel schmerzhafter ist. Die äußeren N*rben können heilen, doch die inneren Wunden ganz tief in der Seele bl*ten weiter."
      * aus "Zersetzt"
      Hallo

      Danke für die Antworten.

      @elfenspiegel: Das sich Sorgen machen mache die daran fest das ich in der Vergangeheit eben (z.b.) geschrieben "gestern ging es mir wieder schlecht, dass ich ins KH musste" mehr habe ich nicht dazu gesagt und es in der nächsten Mail auch nicht wieder erwähnt. Aber von ihr kamen halt Fragen/Sorgen/Verhaltesnvorschläge. d.h. wir haben über eine v*rl*tztung die z.b. am Sonntag "passiert" ist eine ganze Woche geschrieben ohne das ich das thema immer wieder erwähnt hätte. Bei mir hat es das Gefühl ausgelöst als hätte ich mich öfter v*rl*tzt.
      Die Verhaltsvorschläge gingn z. B. in die richtung das sie mich fragte ich jetzt zu meinen Arbeitsplatz komme weil man mit einer v*rl*tztung ja keinen Sport machen sollte und Rad fahren wäre ja sport (ich muss aber radfahren weil ich kein Auto habe und auch kein Bus fährt) Außerdem (das soll jetzt nciht stolz kl*ng*n) mache ich das SVV schon sehr lange und weis inzwischen was ich meinem v*rl*tzten Arm zumuten kann und was nicht.

      Ansosten hast du recht und mein Verhalten ist paradox. Wenn ich nicht will das sie sich darüber Sorgen macht, darf ich es nicht schreiben (steht aber dem sonst vertrauensvollen Kontakt entgegen). Was natürlich wie geschrieben hast trotzdem heissen kann, das sie vermutet, dass ich es mache aber eben nicht schreibe

      Unter Druck mich ziwschen ihr und dem SVV zu entscheiden setzt sie mich nicht.

      @GreenMile: Wenn sie mich direkt fragen würde, würde ich sie nicht anlügen, auch schon allein weil ich die Meinung vertrete wenn mich jemand was fragt aber mit der Antwort nicht umgehen kann dann darf er/sie mich nicht fragen. (dieser meinung gilt auch für mich) Aber bisher hat sie diese frage nicht gestellt.
      Ich denke ich werde deinen Rat befolgen.

      junimond
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