Angst Erwartungen nicht zu erfüllen

      Angst Erwartungen nicht zu erfüllen

      Hallo liebes Forum,

      nun ist es schon wieder einiges an Zeit
      vergangen und vieles ist bei mir passiert. Ehrlich gesagt weiß ich nicht
      genau was ich mit diesem Thread wirklich will, aber vllt muss ich mir
      auch einfach nur mal die Sorgen von der Seele schreiben...

      Kurzfassung,
      was alles in der Zwischenzeit passiert ist: Ich wohne wieder in einer
      betreuten WG, bin wieder mit meinem Freund zusammen, habe meinen
      geliebten Kater zu einer Freundin auf Pflegestelle gebracht, hatte eine
      kleine OP und viele Arztbesuche nachgeholt, die ich schon so lange
      aufgeschoben habe.


      Ich weiß gar nicht wo ich richtig anfangen soll...

      Seitdem
      ich wieder in der betreuten WG wohne und so einen gesunden Abstand zu
      meinem Freund habe, ist die Beziehung besser denje. Alles läuft gut. Wir
      haben uns langsam wieder angenähert und über alles geredet, was zuvor
      schieflief und weshalb das so war.
      Jetzt wo es ihm durch diesen
      Abstand wieder gut geht, hat er wieder richtig tolle Wünsche und Ziele
      für die Zukunft. Das finde ich sehr gut und es macht mich stolz.
      Dennoch...
      er plant mich überall mit rein oder eher gesagt wies mit mir
      weitergeht. Eigentlich hatte ich selbst für dieses Jahr nur neue
      Therapien geplant, um mich wieder richtig finden zu können. Aber als er
      von all seinen tollen Zukunftsplänen geredet hatte, habe ich mich
      gefragt, warum ich mir nicht mehr Mühe gebe. Dann habe ich darüber
      nachgedacht, ob ich nicht vllt die Realschule nachholen möchte und
      erzählte es ihm.
      Er war so davon begeistert, dass er immer wieder
      sagte wie stolz er dann wäre und das er mich dabei auf jeden Fall
      unterstützen wird. Da gab es für mich irgendwie kein zurück mehr...
      Und
      da ich irgendwann mal erwähnt hatte, dass ich evtl gerne studieren
      würde, wenn ich es schaffe, um auch meiner "Familie" zu zeigen, dass
      etwas aus mir werden kann, war es dann um ihn geschehen. Wir redeten
      viel über die Zukunft und immer wieder kam dann auch das Thema Abi und
      Studium auf, weil er eben auch gerade dabei ist sich das alles
      aufzubauen.
      Ich fühl mich nun irgendwie unter Druck gesetzt, denke
      immer wieder ich muss das schaffen und darf nicht wieder einknicken. Er
      soll weiterhin stolz auf mich sein!


      Nun kommt hinzu, dass ich
      mich in der betreuten WG mittlerweile überhaupt nicht mehr wohl fühle.
      Am Anfang war es noch sehr schön, aber gerade die zwei Leute, mit denen
      ich mich so gut verstanden habe und die ich mittlerweile auch zu meinen
      Freunden zähle, sind kurz nach meinem Einzug ausgezogen. Hinzu kommt
      noch, dass eine Mitarbeiterin, die zur Zeit meines Einzugs im Urlaub
      war, unheimlich anstrengend und unangenehm ist. Ich mochte sie von
      Anfang an nicht und sie mich ganz offensichtlich auch nicht. Sie hat
      immer wieder Dinge gesagt, die mich manchmal echt wütend, traurig und
      manchmal sogar geschockt haben. Ausserdem hat sie hinter meinem Rücken
      über meinen Kater geredet, was ich aber mitbekommen habe!
      Ja, mein
      Kater ist halt alt und chronisch krank und ich habe sehr sehr viel Geld
      in seine Behandlungen gesteckt, aber das ist doch meine Sache!
      (Mittlerweile habe ich ihn zu einer Freundin auf Pflegestelle gebracht,
      wo es ihm nun wieder viel besser geht, da er dort auch
      Katzengesellschaft hat. Sogar sein Pinkelproblem ist nun verschwunden!
      Es brach mir zwar fast das Herz ihn herzugeben, aber eine Katze immer
      nur in ein Zimmer zu sperren, wenn ich nicht zu Hause bin ist doch kein
      Leben für so ein Liebesbedürftiges Tier! Aber nach all der positiven
      Wandlung bereue ich es kein bisschen ihn zu meiner Freundin gebracht zu
      haben. Auch wenn ich ihn oft sehr vermisse, aber ich kann ihn ja immer
      besuchen, wenn ich mag :) )
      Aber um zum Thema zurück zu kommen, diese
      Frau ist ein großer Grund, weshalb ich wieder ausziehen möchte. Nicht
      der Einzige Grund, aber ein Großer. Weil ich absolut kein Bock auf sie
      hatte habe ich schon die letzten 3 WG-Runden ausfallen lassen!
      Nun
      sollen hier noch zwei Mädchen einziehen. Ich versteh mich oft nicht mit
      Frauen, habe auch nicht viele Frauen als Freunde. Was warscheinlich
      daran liegt, dass ich im Großteil meines Lebens von Frauen enttäuscht
      worden bin... Es graut mir davor, dass wir bald 4 Frauen und nur 2
      Männer sein werden.

      Nun hab ich mit meinen 2 Freunden, die hier
      ausgezogen sind gesprochen (die Wohnen im selben Haus). Dort werden bald
      einige Einzimmerwohnungen frei und ich sollte mir überlegen, ob ich
      dort nicht eine Wohnung nehmen möchte. Vorteil wäre halt, dass ich
      dadurch mehr Kontakt zu meinem sozialen Umfeld habe und jemanden habe,
      wenn etwas ist (zu dem ich im Notfall auch wirklich hingehen würde!),
      ich mich wieder freier und ungebundener fühlen würde, meine Berufsschule
      (wenn ich genommen werde) in der direkten Nähe ist und ich meine
      jetzige Betreuerin behalten kann.
      Auf der anderen Seite denke ich
      mir, dass ich die ganze Arbeit und Mühe, die sich meine Betreuerin
      gemacht hat, damit ich in die WG ziehen kann, zunichte mache. Und auch
      die Arbeit, die mein Freund so liebevoll in das Zimmer gesteckt hat,
      damit ich mich darin auch wirklich wohl fühle. Zwar hat er gesagt, dass
      er mir auch bei der Wohnungsentscheidung beisteht, aber wirklich
      begeistert wirkte er nicht, auch wenn er das beteuert hat.


      Ich
      weiß einfach nicht was ich tun soll. Diese ganze Situation ist so
      anstrengens. Zwar will ich niemanden enttäuschen und will auch alle
      Erwartungen erfüllen, aber ich habe so angst davor zu versagen. Diese
      ganze Sache macht mich traurig. Seit letzter Woche habe ich wieder viele
      depressive Stimmungen und auch wieder Rückenschmerzen, obwohl die fast
      ganz weg waren. Ich will manchmal einfach nur noch im Bett liegen
      bleiben, genau wie bevor ich in die WG kam.
      Manchmal stell ich mir
      auch vor, wie ich einfach nur weglaufe... egal wohin, weg von allem. Weg
      von dem was ich hasse, aber auch weg von dem was ich liebe.

      Ich will einfach allein sein... aber ich habe angst davor allein zu sein.

      Danke fürs Lesen.

      Vllt kann mir ja jemand einen Rat geben...
      Es ist schwierig, aber ich glaube, es geht nur über das Besinnen auf die eigenen POSITIVEN Eigenschaften. Was gefällt Dir, was kannst Du gut?
      Irgendein Hobby wäre vielleicht nicht verkehrt...das würde dich ablenken...aus diesem inneren (Teufels)kreis, begleitet von Depressionen...
      Und halt: das Forum hier! Um Dingen die Spitze zu nehmen.
      "Keiner weiß soviel wie wir alle zusammen." (Inschrift auf einer dänischen Rathaustür)
      Hmm... ich kann ehrlich gesagt nicht viele positive Eigenschaften von mir nennen. Das Einzige wäre verständnisvoll, wobei alle meine Therapeuten immer sagten ich wäre ZU verständnisvoll und solle mehr an mich denken. Jetzt hatte diese Mitarbeiterin mal erwähnt es würde so rüberkommen, als wäre ich mir selbst am wichtigsten. Diese Aussage hat mich innerlich tief v*rl*tzt. Immerhin habe ich Jahre gebraucht, um mal meine Meinung zu sagen oder mir etwas gutes zu tun. Oft wurde ich dafür von den Therapeuten auch gelobt, die meinten dann immer ich mache kleine Fortschritte, aber nun... diese Aussage lässt mich darüber nachdneken, ob ich nicht doch falsch handel. Ob ich nicht doch wieder stiller sein sollte, wieder nur Reden, wenn ich dazu aufgefordert werde... Ich hasse diese Frau, denn sie macht alles kaputt, wofür ich so lange gekämpft habe! Die kennt mich doch gar nicht richtig! Die ist höchstens 2 mal die Woche 1-2 Stunden da! Aber die glaubt mich zu kennen!
      Ich habe schon etliche male versucht auf sie zuzugehen, ihr immer wieder Chancen zu geben, um zu zeigen, dass sie vllt doch anders ist. Aber ich wurde jedes mal enttäuscht. Ich habe ihr sogar ein paar Dinge über mich erzählt, damit sie mich vllt doch ein wenig versteht, aber das tut sie nicht und nun bereue ich es ihr davon erzählt zu haben...

      Hobbys habe ich nicht wirklich welche. ich lese gerne, was ich in letzter Zeit auchin Angriff genommen habe, aber dafür habe ich einfach zu wenig Konzentration, weil mir so viel durch den Kopf geht.
      Früher habe ich viel gezeichnet, aber das ist nun auch schon einige Jahre her...

      Ich weiß einfach nicht wer ich bin und wohin ich eigentlich möchte. Zwar denke ich das es mir gut tun würde den Realschulabschluss nachzuholen, was ich ja auch wirklich möchte, aber irgendwie steht dahinter ein ganz anderer Plan, weshalb ich denke, dass ich mich dann nicht aufs lernen konzentrieren kann, weil ich eben an die Ziele denke, die mir gesteckt wurden. Ich habe angst zu versagen, ganz einfach.

      Ich weiß ich schreibe das gleiche wie Oben auch, aber diese ganze Sache plagt mich halt.

      Ich will ja realschule machen und ich will viel lernen und gut sein, aber mittlerweile bezweifel ich, dass ich das schaffen kann, einfach weil mein Kopf dabei ganz woanders wäre.
      Zugegeben: schwierig.
      (Wobei es bei uns allen hier nicht einfach ist (sag ich mal so platt)
      Den Spruch höre ich auch immer wieder: "Du bist zu verständnisvoll (oder zu gut) für die Welt" usw. "Man muss mehr an sich selber denken..."
      Bin jetzt 42...habe auch viele Erwartungen nicht erfüllt...hatte auch immer ein Vorbild (Mentor), aber da kam ich nicht ran...
      Habe viele Dinge gemacht, gedacht, versucht... die ich heute nicht mehr tun würde (hörte z. B. früher Musik, die ich eigentlich nicht mochte...aber ich wollte, dass mein Mentor
      mich mochte...also...)
      Doch je mehr man es versucht, desto frustrierender ist es...und man bezahlt einen hohen Preis.
      sorry, das ich etwas ausholen musste (schließlich ist es Dein Threat hier).
      Das beste wäre ein Freund/in ...jemand, der es wirklich gut mit DIR meint...vielleicht findet sich ja jemand hier im Forum.
      (Bin auch noch nicht lange hier, doch mein 1. Eindruck ist, dass es ein gutes Forum ist)
      Obwohl ich Dich nicht kenne: DU KANNST VIELES und BIST AUCH WER! :) :)
      "Keiner weiß soviel wie wir alle zusammen." (Inschrift auf einer dänischen Rathaustür)