Ich kann dich gerade gut verstehen, in der Situation war ich auch total überfordert.
Ich war wahnsinnig sauer, dass meine Eltern mein Zimmer durchsucht haben, hatte Angst dass sie mich nicht mehr gern haben oder sauer sind, und habe mich auch irgendwie geschämt. Ich war sehr angespannt, hab nur geheult, was wütend wie verrückt. Also - sozusagen die selbe Situation.
Am besten du lenkst dich erstmal mit allem ab, was du normalerweise nutzt um dich nicht zu v*rl*tz*n. Denn dir jetzt neue Wunden zuzufügen ist denkbar ungünstig. Ich dachte übrigens auch immer, meine Eltern bieten mir das Gespräch aus Pflichtgefühl und schlechtem Gewissen an, aber im Nachhinein glaube ich, sie meinten es immer ernst.
So blöd sich das auch anhört, es kann dadurch sogar besser werden. Mir ging es besser, nachdem das ewige Versteckspiel zu Ende war.

Meinst du nicht es ist möglich, deine Mutter um ein Gespräch zu bitten? Du solltest ihr deine Lage erklären, du musst ja nicht allzu sehr ins Detail gehen. Aber es ist besser, wenn du dich dazu äußerst, sonst bastelt sie sich im Kopf ihre eigene Geschichte zusammen, und das bringt dir auch nichts.
Dass du die Zimmerdurchsuchung überhaupt nicht gut fandest, solltest du erwähnen. Meine Eltern haben das auch lange gemacht. Dann waren sie bei einer Beratungstelle, und die dort haben ihnen geraten, das nicht zu tun. Also sogar "Experten" empfinden das als schlecht.
Dass sie es deinem Vater nicht erzählt, kannst du bestimmt nicht erwarten. Sie wird es ihm sicher sagen. Aber glaub mir, es ist auch entlastend wenn das direkte Umfeld Bescheid weiß.

Ich wünsch dir viel Kraft.

So war das aber bei mir auch. Meine Eltern waren der Hauptgrund, warum ich angefangen habe. Sie wussten auch vorher, dass es mir nicht gutgeht, ich habe oft nach Hilfe und Gesprächen gefragt, aber es kam nichts zurück, man hatte keine Zeit, oder wenn dann doch mal Zeit war haben sie mich nicht verstanden. (Ich war da 12.)

Du hast wahrscheinlich recht, dass sie dich nicht bei allem verstehen wird. Aber nun hat sie gesehen, zu welch drastischen Mitteln du greiftst. Möglicherweise nimmt sie deine Sorgen nun ernster.
Wenn nicht, tut es mir wirklich leid, aber auch meine Eltern haben es nicht verstanden. (Tut mir leid, dass ich immer wieder auf mein Erlebtes verweise, aber so verstehst du´vielleicht besser, warum ich was behaupte.) Es ging mir nur darum, dass ich ihnen was gesagt habe, damit es nicht heißt, ich würde mich verschließen. Wenn sie das Gefühl haben, dass du mit ihnen redest (egal ob sie's verstehen oder nicht) werden sie dich nicht wie eine Verrückte behandeln.
Am besten ist es natürlich, wenn du direkt davon ausgehst, dass es nicht verstanden wird. Dann sind die Erwartungen am kleinsten und du wirst am wenigsten enttäuscht.
Tut mir leid dass so blöd zu sagen, hört sich echt alles ziemlich unschön an, aber so ist es bei mir und auch anderen, die ich kenne, gelaufen. Die meisten verstehen es nicht. Aber wenn du gleich sagst "ich will da nicht drüber reden" werden sie dich ewig fragen, weiter durchsuchen und so weiter.

Die Frage ist nur: warum willst du nicht, dass dein Vater es erfährt? Meinst du denn wirklich, er würde dich (seine Tochter!) deswegen nicht mehr mögen? Enttäuscht wird er sicher sein, damit hast du recht, aber er wird es früher oder später eh erfahren. Immerhin wirst du ja wohl noch einige Jahre bei deinen Eltern/ einem Elternteil leben müssen.

Hast du dich mittlerweile etwas erholt, beruhigt? Wie geht es dir?
Und, falls du dir darüber Gedanken gemacht hast: was möchest du nun tun?

Liebe Grüße
TheLow