Hallo zusammen,
das wird nun irgendwie die Fortsetzung von meinem letzten Thread, da der Fokus aber woanders liegt, wollte ich da jetzt nicht weiterschreiben. Und es wird wohl ein Experiment, bei dem ich hoffe, dass es nicht all zu schief geht. Vorsichtshalber vorweg: Ich rede mir nichts von dem, was ich schreibe, ein, ich bin und lebe tatsächlich so.
Also:
Mittlerweile habe ich sozusagen einen kosmischen Tritt in den Hintern bekommen, nächsten Monat habe ich einen Termin beim Amtsarzt zur Prüfung meiner Erwerbsfähigkeit und dann geht es wohl für mich zurück in die Welt. Und da hakt es nun. Menschen und ich, in meiner kleinen, isolierten, eigenen Welt funktioniert das so einigermaßen, einfach aus dem Grund, dass es so gut wie keine gibt. Es gibt meine Familie, ein paar wenige Menschen online, zu denen ich sporadischen Kontakt habe und das war es auch schon mit meinem sozialen Umfeld. Je weiter ich mich in meine Welt zurück ziehe, umso leichter fällt es mir, mich selbst zu akzeptieren, weil diese wenigen Menschen mit mir zurecht kommen und ich mit ihnen. Sie lassen sich nicht von meinen Merkwürdigkeiten irritieren, sondern akzeptieren sie, machen sich hin und wieder mit mir darüber lustig und ansonsten bin ich für sie einfach so wie ich bin.
Aber mit jedem Schritt raus aus meiner Welt wächst die Zahl derer, mit denen es anders läuft. Es gibt so viele so schlaue Sprüche, die alle aussagen, dass es angeblich ganz wundervoll und erstrebenswert wäre, anders zu sein, gegen den Strom zu schwimmen,... aber ich glaube, dass es das wenn überhaupt nur ist, wenn man mindestens mit einem Fuß in der Norm steht, denn einfach so völlig außerhalb zu stehen, ist alles, aber nicht schön. Klar gibt es hier und da Berührungspunkte und auch über einen Grenzstreifen hinweg kann man sich unterhalten, aber von einer Person, die ähnlich tickt wie ich, abgesehen bin und bleibe ich ansonsten allein. Egal durch wen und wo, aus meinen Merkwürdigkeiten werden so riesige Sachen gemacht, während ich einfach nur normal sein will und selbst Sätze, die eigentlich als Kompliment gemeint sind, sind irgendwie verletzend, weil sie mir nur klar machen, wie anders ich bin.
Hochbegabung (wenn sie mal zur Sprache kommt): Sie müssen Geige spielen! Und studieren! Und auswandern! Oder auch, mir nicht so viel einbilden, die Klappe halten, mich gefälligst nicht für was Besseres halten,... Ja, mein Gehirn ist irgendwie anders gewachsen, hat eine etwas andere Struktur und verfeuert ein bisschen mehr Glucose. Wow, ich bin begeistert. Riesen Sache. Ganz toll.
Meist tut sie das aber nicht und ich bin einfach nur so seltsam. Bringe Dinge zu schnell auf den Punkt. Lasse aus Versehen Sätze fallen, die außer mir (und ein, zwei anderen Personen) niemand versteht. Wirke dazu auch noch still und reserviert, was mich noch seltsamer wirken lässt.
Introversion (scheint in Deutschland heute kaum bekannt zu sein): Du musst raus! Unter Menschen! Feiern! Oder auch, mir nicht so viele Gedanken machen,
mich nicht so anstellen, mich mal zusammen reißen, nicht so empfindlich sein,... Ja, weil Scherz #1 nicht gereicht hat, präferiert mein Gehirn auch noch eine andere "Hauptautobahn" zur Reizaufnahme und -verarbeitung. Nein, ich bin kein ganz furchtbar unglücklicher Mensch, den man retten und zur Extravertierten erziehen muss, weil das die pure Glückseligkeit ist, die jedem zuteil werden muss und die jeder so empfindet.
Und das ist nur die Kurzzusammenfassung. Menschliches Miteinander besteht für mich bisher aus "normalen" und absichtlichen Ausgrenzungen, Mobbing, schiefen Blicken, falschen Diagnosen, Ärzten, die mich gar nicht oder wahlweise wie Dreck behandeln, hin und wieder auch gern mal beides, vielen, vielen Menschen, die meist sofort, manche erst später, gegangen sind, weil ich nicht die bin, die sie in mir sehen wollten,... und so weiter und so fort — und Unverständnis meinerseits. Ich verstehe Menschen nicht und das alles wäre nicht so schlimm, würde es wenigstens ein, zwei außerhalb meiner Familie geben, mit denen es funktioniert, aber die gibt es nicht und mindestens ebenso viele, wie sich von mir abwenden, weil ich nicht bin, was sie wollen, hake ich ab, weil sie nicht sind, worauf ich gehofft habe.
Und nach all diesem Gelaber nun das eigentliche Problem: Wenn ich wieder raus in die eigentliche Welt gehe, wird mir das Tag für Tag für Tag vor Augen gehalten werden und ich will das nicht. Und noch weniger will ich so sein. Ich will einfach nicht. Allein kann ich mich ganz gut akzeptieren, aber wenn ich demnächst wieder Vollzeitalien bin... ich will das einfach nicht. Ich will nur normal sein und meine Ruhe haben, wie alle anderen sein und in der Masse untergehen. (Nein, es ist nicht jeder anders und ach so individuell. Menschen haben Gemeinsamkeiten, die sie verbinden. Normalerweise.) Eigentlich könnte ich manches wohl sogar nutzen, aber ich will es einfach so sehr nicht haben, dass ich auch das nicht will und nicht tue, auch wenn ich mich damit vielleicht zusätzlich zu anderen zum Teil auch noch selbst sabotiere. 28 Jahre unschöne Konsequenzen reichen einfach und ich bin nicht der Typ dafür, daraus (m)einen Lifestyle zu machen. Ich will nicht nur nicht, ich kanns auch einfach nicht.
Das nun selbst hier zum Thema zu machen, ist ziemlich ätzend und eigentlich gilt für den Umgang mit so was wohl auch die Regel "Schweigen, ignorieren und 'still ertragen'". Und eigentlich wäre mir das auch selbst lieber, aber da das Ende meiner kleinen, isolierten Welt in Sicht ist und ich nicht weiß, wie ich mit geschildertem umgehen könnte... Vielleicht hilft auch hier wieder nur radikale Akzeptanz, aber die gelingt mir einfach nicht und vielleicht fällt ja doch noch jemandem etwas dazu ein.
Gruß
Paula
das wird nun irgendwie die Fortsetzung von meinem letzten Thread, da der Fokus aber woanders liegt, wollte ich da jetzt nicht weiterschreiben. Und es wird wohl ein Experiment, bei dem ich hoffe, dass es nicht all zu schief geht. Vorsichtshalber vorweg: Ich rede mir nichts von dem, was ich schreibe, ein, ich bin und lebe tatsächlich so.
Also:
Mittlerweile habe ich sozusagen einen kosmischen Tritt in den Hintern bekommen, nächsten Monat habe ich einen Termin beim Amtsarzt zur Prüfung meiner Erwerbsfähigkeit und dann geht es wohl für mich zurück in die Welt. Und da hakt es nun. Menschen und ich, in meiner kleinen, isolierten, eigenen Welt funktioniert das so einigermaßen, einfach aus dem Grund, dass es so gut wie keine gibt. Es gibt meine Familie, ein paar wenige Menschen online, zu denen ich sporadischen Kontakt habe und das war es auch schon mit meinem sozialen Umfeld. Je weiter ich mich in meine Welt zurück ziehe, umso leichter fällt es mir, mich selbst zu akzeptieren, weil diese wenigen Menschen mit mir zurecht kommen und ich mit ihnen. Sie lassen sich nicht von meinen Merkwürdigkeiten irritieren, sondern akzeptieren sie, machen sich hin und wieder mit mir darüber lustig und ansonsten bin ich für sie einfach so wie ich bin.
Aber mit jedem Schritt raus aus meiner Welt wächst die Zahl derer, mit denen es anders läuft. Es gibt so viele so schlaue Sprüche, die alle aussagen, dass es angeblich ganz wundervoll und erstrebenswert wäre, anders zu sein, gegen den Strom zu schwimmen,... aber ich glaube, dass es das wenn überhaupt nur ist, wenn man mindestens mit einem Fuß in der Norm steht, denn einfach so völlig außerhalb zu stehen, ist alles, aber nicht schön. Klar gibt es hier und da Berührungspunkte und auch über einen Grenzstreifen hinweg kann man sich unterhalten, aber von einer Person, die ähnlich tickt wie ich, abgesehen bin und bleibe ich ansonsten allein. Egal durch wen und wo, aus meinen Merkwürdigkeiten werden so riesige Sachen gemacht, während ich einfach nur normal sein will und selbst Sätze, die eigentlich als Kompliment gemeint sind, sind irgendwie verletzend, weil sie mir nur klar machen, wie anders ich bin.
Hochbegabung (wenn sie mal zur Sprache kommt): Sie müssen Geige spielen! Und studieren! Und auswandern! Oder auch, mir nicht so viel einbilden, die Klappe halten, mich gefälligst nicht für was Besseres halten,... Ja, mein Gehirn ist irgendwie anders gewachsen, hat eine etwas andere Struktur und verfeuert ein bisschen mehr Glucose. Wow, ich bin begeistert. Riesen Sache. Ganz toll.
Meist tut sie das aber nicht und ich bin einfach nur so seltsam. Bringe Dinge zu schnell auf den Punkt. Lasse aus Versehen Sätze fallen, die außer mir (und ein, zwei anderen Personen) niemand versteht. Wirke dazu auch noch still und reserviert, was mich noch seltsamer wirken lässt.
Introversion (scheint in Deutschland heute kaum bekannt zu sein): Du musst raus! Unter Menschen! Feiern! Oder auch, mir nicht so viele Gedanken machen,
mich nicht so anstellen, mich mal zusammen reißen, nicht so empfindlich sein,... Ja, weil Scherz #1 nicht gereicht hat, präferiert mein Gehirn auch noch eine andere "Hauptautobahn" zur Reizaufnahme und -verarbeitung. Nein, ich bin kein ganz furchtbar unglücklicher Mensch, den man retten und zur Extravertierten erziehen muss, weil das die pure Glückseligkeit ist, die jedem zuteil werden muss und die jeder so empfindet.
Und das ist nur die Kurzzusammenfassung. Menschliches Miteinander besteht für mich bisher aus "normalen" und absichtlichen Ausgrenzungen, Mobbing, schiefen Blicken, falschen Diagnosen, Ärzten, die mich gar nicht oder wahlweise wie Dreck behandeln, hin und wieder auch gern mal beides, vielen, vielen Menschen, die meist sofort, manche erst später, gegangen sind, weil ich nicht die bin, die sie in mir sehen wollten,... und so weiter und so fort — und Unverständnis meinerseits. Ich verstehe Menschen nicht und das alles wäre nicht so schlimm, würde es wenigstens ein, zwei außerhalb meiner Familie geben, mit denen es funktioniert, aber die gibt es nicht und mindestens ebenso viele, wie sich von mir abwenden, weil ich nicht bin, was sie wollen, hake ich ab, weil sie nicht sind, worauf ich gehofft habe.
Und nach all diesem Gelaber nun das eigentliche Problem: Wenn ich wieder raus in die eigentliche Welt gehe, wird mir das Tag für Tag für Tag vor Augen gehalten werden und ich will das nicht. Und noch weniger will ich so sein. Ich will einfach nicht. Allein kann ich mich ganz gut akzeptieren, aber wenn ich demnächst wieder Vollzeitalien bin... ich will das einfach nicht. Ich will nur normal sein und meine Ruhe haben, wie alle anderen sein und in der Masse untergehen. (Nein, es ist nicht jeder anders und ach so individuell. Menschen haben Gemeinsamkeiten, die sie verbinden. Normalerweise.) Eigentlich könnte ich manches wohl sogar nutzen, aber ich will es einfach so sehr nicht haben, dass ich auch das nicht will und nicht tue, auch wenn ich mich damit vielleicht zusätzlich zu anderen zum Teil auch noch selbst sabotiere. 28 Jahre unschöne Konsequenzen reichen einfach und ich bin nicht der Typ dafür, daraus (m)einen Lifestyle zu machen. Ich will nicht nur nicht, ich kanns auch einfach nicht.
Das nun selbst hier zum Thema zu machen, ist ziemlich ätzend und eigentlich gilt für den Umgang mit so was wohl auch die Regel "Schweigen, ignorieren und 'still ertragen'". Und eigentlich wäre mir das auch selbst lieber, aber da das Ende meiner kleinen, isolierten Welt in Sicht ist und ich nicht weiß, wie ich mit geschildertem umgehen könnte... Vielleicht hilft auch hier wieder nur radikale Akzeptanz, aber die gelingt mir einfach nicht und vielleicht fällt ja doch noch jemandem etwas dazu ein.
Gruß
Paula