Wie Lust auf Essen/sich selbst versorgen steigern?

      Wie Lust auf Essen/sich selbst versorgen steigern?

      Hallo Ihr!

      Bei mir ist es in letzter Zeit wieder vermehrt so, dass ich keine Lust habe, mir etwas zu essen zuzubereiten. Kocht jemand anderes, oder würde mir etwas hingestellt, esse ich das gerne. Es geht irgendwie also um den Aspekt Selbstfürsorge.
      Das ist ein Thema, das immer wieder mal Auftritt, vor allem in schwierigen Phasen, wenn viel Stress ist oder Ungewissheit. Vielleicht auch, wenn ich verunsichert bin (habe meinen Job gekündigt ohne eine neue Stelle zu haben und denke über mich selbst, dass ich keine konstant Leistung bringende Arbeitskraft bin. Also bei Vorstellungsgesprächen mich nicht mit voller Überzeugung präsentieren kann).

      Hat jemand eine Idee, einen Tip, wie ich meine Motivation mich zu ernähren steigern kann?
      Auch wenn ich die Situation kenne, habe ich dafür keine wirkliche Strategie. Es ist immer wieder schwierig.

      Ich rutsche wieder gewaltig ins Untergewicht (was auch mit einer ärztlich angeordneten Nahrungsumstellung (kein Zucker, keine Milchprodukte) zusammenhängt - aber eben nicht nur). Eine "typische" ES habe ich nicht...
      Ich wohne fernab von Familie in einer WG. Die möchte ich allerdings nicht bzgl. mitversorgen fragen. Ich sollte das alleine hinbekommen...

      Vielleicht fällt jemandem etwas dazu ein...

      Lg Amika
      Sei du selbst! Alle anderen sind bereits vergeben.
      ~ Oscar Wilde ~
      hey amika,

      das problem habe ich leider auch, so dass ich an manchen tagen gar nichts esse. liegt aber eher daran, dass ich durch meine depression gar keinen appetit habe (außer auf süßes). bisher habe ich auch keine lösung dafür gefunden.

      gut, dass du in einer wg wohnst. wenn ihr die abende zusammen verbringt, dann kocht doch einfach gemeinsam. so hast du nicht das gefühl, andere müssten sich um dich kümmern, sondern ihr habt spaß zusammen und du bist gleichzeitig versorgt.

      auch gut ist, wenn man mal besuch hat und zusammen was zu essen macht extra viel zu machen und das dann einzufrieren. auftauen und warm machen bekommt man oft noch eher hin als extra rezept überlegen, einkaufen, kochen....

      mehr tipps hab ich leider nicht.

      alles gute,

      someone
      Hallo Someone,
      danke für deine Antwort! Leider ist es in der WG nicht so "eng". Irgendwie hat jeder einen anderen Rhythmus und andere Essgewohnheiten... es ist immer wieder anstrengend ein gemeinsames Kochen anzuregen. Ich würde das gerne öfter machen, nur leider hab ich den Eindruck, dass die anderen Mitbewohner da keinen großen Wert drauf legen.

      Ich bin immer froh, wenn ich mal bei jemandem zum Essen eingeladen bin, oder jemanden einladen kann. Das könnte ich mir mal wieder vornehmen. Und das einfrieren ist natürlich eine gute Sache.

      Irgendwie entsteht dieses Gefühl besonders dann, wenn ich überfordert bin und es sinnvoll wäre, einen gang zurückzuschalten.

      Lg Amika
      Sei du selbst! Alle anderen sind bereits vergeben.
      ~ Oscar Wilde ~
      Hallo,

      mh und wenn du das Essen in andere Selbstfürsorgerituale einflechtest? Zb im Bett isst oder vorm Fernseher? Wenns mir nicht gut geht mach ich das und das hilft immer ganz gut.

      Mh wenn dein Arzt dir so eine Ernährungsumstellung verpasst hat, kannst du ihn ja viellciht nochmal fargen ob du mal zu einer Ökotropholgin (= Ernährungsberaterin) gehen kannst um dort Rezepte zu bekommen, damit du nicht ins Untergewicht rutschst, weil das is ja Käse.


      Alles Gute Dir =)
      Hallo Pinsel,

      Danke auch dir für deine Antwort.
      In meinem Zimmer essen mach ich manchmal schon. Das Essen für mich selbst zubereiten und kochen fällt mir am schwersten. Ein Teil von mir will dann bekocht und versorgt werden.
      Falls du eine Idee hast, wie ich das Kochen in ein angenehmes Selbstfürsorgeritual einpacken kann, schreib mir bitte...

      Ich habe auch schon überlegt, ob ich diese Ernährungsumstellung bald nicht mehr einhalten soll, weil wenig essen und noch diese "Diät" tut mir wirklich nicht gut. Leider hab ich dann Sorge, dass es mir gesundheitlich wieder schlechter geht und ich evtl. irgendwann wieder ins Krankenhaus muss...
      Um einen Termin bei einer Ökotrophologin zu bitten ist eine gute Idee. Ich werde beim nächsten Mal meinen Hausarzt drauf ansprechen. Gibt es so einen Termin auch mit Rezept, oder müsste ich den selbst zahlen? Demnächst bin ich auch wieder bei der Heilpraktikerin und werde sie nochmal darauf ansprechen, dass das mit meinem Gewicht kritisch ist.

      Lg Amika
      Sei du selbst! Alle anderen sind bereits vergeben.
      ~ Oscar Wilde ~
      Hey,

      du könntest versuchen, Essen mit "einer besonderen Bedeutung" zu machen. Das kann zB etwas sein, dass dich an eine Person oder eine Reise erinnert, oder das jemand in einem Buch oder Film, den du magst, gegessen hat.
      Oder du nimmst ein Kochbuch (am besten eins mit Bildern) und probierst der Reihe nach alles durch.
      Ich kenne ein paar Leute mit ES, bei denen das funktioniert.

      lg, Lime
      Liebe Amika,

      die Idee mit dem Kochbuch von Lime Yolk finde ich sehr gut. So mache ich das auch. Essen habe ich lange Zeit als Zeitverschwendung angesehen, wollte mir keinen Aufwand machen und habe immer alles schnell zubereitet, viel Fertigzeug gegessen. Inzwischen habe ich da meine Sichtweise geändert oder auch meine Prioritäten anders gesetzt und gemerkt, dass das Kochen an sich mich beruhigt. Es kann ein Hobby sein wie z.B. lesen, Sport oder basteln - mit der Ausnahme, dass es natürlich auch notwendig ist. Ich weiß selten was ich kochen soll und spontan einkaufen gehen überfordert mich immer noch, deshalb gehe ich inzwischen nach und nach meine Kochbücher durch, nehme mir Zeit, um in Ruhe darin zu blättern und suche mir dann etwas aus. Mir helfen die Erfolgserlebnisse. Wenn ich dann sehe, dass ich selber etwas hinbekommen habe, das schmeckt, 100 Mal gesünder und günstiger ist als irgendwelches Fertigzeug, bin ich ab und zu ein bisschen stolz. Wobei es gerade da bei dir zu haken scheint, wie ich das verstehe. Weil du diese Art von Selbstständigkeit lieber meidest? Angst davor hast?

      Du schreibst, es geht um den Aspekt der Selbstfürsorge. Heißt das, du denkst, dass du es nicht verdient hast, so für dich zu sorgen? Wenn ja, welche Gründe gibt es da?


      Liebe Grüße,
      disarming
      For this is rock n roll, I’ve got a rock n roll soul
      And we are freedom fighters. For now...
      (The Tunics)


      ToWriteLoveOnHerArms
      Hallo!
      Ich danke euch für eure Antworten Lime Yolk und disarming!

      Essen "mit Bedeutung" zu machen ist eine tolle Idee. Mir sind direkt ein paar Sachen eingefallen, zu denen ich schöne Erinnerungen habe. Muss es nur noch notieren...
      Ein Kochbuch einfach durchzukochen... an den Gedanken müsste ich mich noch gewöhnen, aber dann wäre zuindest der Essens-Plan schonmal fest.
      Als erstes werde ich die rezepte mit guten Erinnerungen sammeln - da habe ich direkt Lust, manche Sachen wieder einmal zu essen.

      also generell koche ich gerne, mit Vorliebe für andere Menschen. nur der Schritt, wirklich in die Küche zu gehen und MIR etwas zuzubereiten fällt mir zeitweise wahnsinnig schwer. Wenn ich das dann geschafft habe freue ich mich auch und sehe vor allem, dass ich das kann und es gar nicht so anstrengend war. Es ist eher eine psychische Hürde.
      Für mich spielt da der Aspekt der Selbstfürsorge mit rein, da ich mich in bestimmten Phasen nicht um mich kümmern mag/kann. Ich wünsche mir dann hilfe von außen und möchte versorgt werden. Bei der Therapie vorgestern wurde mir klar, dass ich in diesem Zustand total im inneren verletzten Kind bin und die Erwachsene Amika gar nicht da ist. Meine Aufgabe ist immer wieder, dass mein Erwachsener Teil nicht verschwindet, sondern ich mich gleichzeitig um "meine Kleine Amika" kümmere. Wie eine Mutter mit ihrem Baby. Vergesse ich aber das Kind in mir, oder vernachlässige es, dann fängt es an zu schreien und meine ganze Problempalette wird wieder stärker. Daher der Aspekt Selbstfürsorge.
      Keine Ahnung, ob das verständlich ist... es geht halt mal wieder bei mir um das innere Kind, dem ich mich annehmen und es liebevoll versorgen muss.
      Seit der Thera-Stunde geht es mir besser und ich habe schon 2 mal gesagt bekommen, dass ich so fröhlich wirken würde...

      LG,
      Amika
      Sei du selbst! Alle anderen sind bereits vergeben.
      ~ Oscar Wilde ~
      Liebe Amika,

      für mich ist verständlich was du geschrieben hast.
      Schön, dass es dir besser geht und du besser verstehen kannst was dahinter steht.
      Ich musste an etwas denken, das ich oft mache, wenn ich mich so klein fühle. Ich gucke dann oft Kinderfilme oder sehe mir Bilderbücher an und koche mir dann oft auch meine Lieblingsessen von früher. Das sind immer einfache Sachen (Kinder sind da ja noch nicht so anspruchsvoll ; ) ) und so fällt es dann auch etwas einfacher.

      Alles Liebe dir,
      disarming
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      And we are freedom fighters. For now...
      (The Tunics)


      ToWriteLoveOnHerArms