Komme gegen Zwang nicht an!

      Komme gegen Zwang nicht an!

      Hi!

      Gerade habe ich mir die Gründe gegen SVV angesehen und versucht, einen Bezug zu mir herzustellen. Das ist mir leider nicht gelungen. Ich lese es, finde es absolut schlüssig, aber nicht für mich. n*rb*n sind mir egal, ich bin sowieso so hässlich, dass die n*rb*n da auch nichts mehr kaputt machen. Momentan erlebe ich einen Zwang, mich jeden Tag mindestens einmal zu v*rl*tz*n, manchmal mache ich es auch mehrmals, ich zähle genau, wie viele Mal ich g*schn*tt*n habe, da ich das Ziel vor Augen habe, [...] Mal zu schn**d*n. Nur das macht Sinn für mich. Woher diese Zahl kommt, weiß ich nicht, sie war plötzlich da und muss jetzt umgesetzt werden. Es geht mir nicht um sehr tiefe Schn*tt*, sondern um die Umsetzung dieser Vorstellung mit Schn*tt*n, die eben so sind, wie es gerade geht.

      Kann mir vielleicht jemand schreiben und helfen, diesen Zwang zu durchbrechen, mit Argumenten oder Erfahrungen, ich weiß auch nicht, was mir dabei helfen kann.
      Eigentlich mache ich gerade Therapie, aber seit 2 Wochen nicht, da der Therapeut 4 Wochen lang eine Babypause macht.





      [edit: Detail (Anzahl der Schn*tt*) rausgenommen. Bitte die Löschkriterien beachten. Free]
      Schlägt Dir die Hoffnung fehl, nie fehle Dir das Hoffen. Ein Tor ist zugetan, doch 1000 stehn noch offen. (Friedrich Rückert)

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      Hallo rubinja,
      ich finde erstmal wichtig, dass du dir sagst, dass du das nicht tun musst. Denn wenn du willst, kannst du es auch sein lassen. Ich fand es auch hilfreich mir auch vor Augen zu halten, dass das Ganze auch ganz schön gefährlich werden kann. Das hat bei mir geholfen. Und wenn die Haut dann erstmal verheilt, dann ist das ein gutes Gefühl. Dann wirst du merken, wie schön das ist, wenn man sich keine Gedanken machen muss, wenn der Pulli hochrutscht. Aber zuvor kann ich dir nur raten, Skills zu machen. Ist da denn was für dich dabei? Dann kann man den größten Druck so schonmal rausnehmen.
      Ich glaube aber, dass das wichtigste für dich ist, erstmal zu begreifen, dass du es nicht tun musst, wenn du nicht willst. Du bist der Handelnde, daher kannst du es auch verändern.

      Alles Gute
      Rosenzauber
      Hey rubinja,

      ich kann mich Rosenzauber nur anschließen, du musst überhaupt nichts, du bist hier der Chef/die Kommandozentrale und du hast das Sagen.


      Mich brachte das hier zum Nachdenken:
      "Es geht mir nicht um sehr tiefe Schn*tt*, sondern um die Umsetzung dieser Vorstellung mit Schn*tt*n, die eben so sind, wie es gerade geht."


      Da der Fokus offenbar auf der Umsetzung einer Vorstellung liegt - was wenn du die schn*tt* vortäuschst und Vorstellung mit Vorstellung beantwortest? Manche malen sich mit wasserlöslichem Filzstift rote Striche auf den Körper; quasi eine Art optischer schn*tt. Man trickst sich ein bisschen aus, aber es könnte helfen.

      Später wäre eventuell der Butterfly-Effect etwas: Man malt einen Schmetterling auf die Stelle, die man v*rl*tz*n möchte. Diesem Schmetterling gibt man den Namen einer Person, die einem viel bedeutet. schn**d*t man nun, dann schadet man dem Schmetterling. Das wäre vielleicht gerade etwas für Personen, die sich selbst noch nicht so viel Zuneigung entgegenbringen können, dass sie um ihrer selbst willen verzichten.

      Viele Grüße!
      Menschen, die v*rl*tzt wurden, sind gefährlich, denn sie wissen, dass sie überleben
      Vielen Dank für Eure Antworten!

      Es hört sich sehr gut an, wenn jemand schreibt, dass man selbst die Kontrolle hat. Und ich würde das auch so gerne glauben. Allerdings erlebe ich seit ca. 40 Jahren, dass ich zum Beispiel in Bezug auf das Thema Essen sehr sehr häufig nicht die Kontrolle habe, jeder Tag ist ein Kampf, den ich nur zu oft verliere. Und auch in anderen Bereichen meines Lebens unterliege ich Zwängen, die ich nicht abstellen kann. Aber das geht sicher allen Menschen mit Zwangserkrankungen so, denn sonst würden sie diese Zwänge ja nicht ausleben. Momentan erlebe ich das SVV auch als Zwang, es darf kein Tag vergehen, an dem ich es nicht gemacht habe, es darf einfach nicht sein. Vielleicht kann ich es nicht so richtig erklären, aber ich erlebe es so, dass ich einfach nicht Chef bin und nicht frei bestimmen kann, ob es geschieht oder nicht, es MUSS einfach gemacht werden.

      Es ist auf jeden Fall sehr nett von Euch, dass Ihr versucht mir Mut zu machen, nur weiß ich einfach nicht, wie ich es umsetzen kann. Es tut mir leid.

      Zum Thema Ersatzhandlungen: Ich habe es ausprobiert, aber es funktioniert nicht, ich werde so unruhig und kann es nicht aushalten, wenn ich mich nicht richtig verletze. Ich versuche natürlich auch, Skills einzusetzen, das mache ich sowieso seit Jahren, aber für diese Art Zwang habe ich einfach noch nicht die richtigen gefunden.

      Wahrscheinlich hört sich das jetzt so an, als wollte ich einfach nicht aufhören, aber meine Brüste sind schon so z*rschn*tt*n, dass es deutlich scheußlich aussieht, diesen Bereich meines Körpers hatte ich bisher noch nie v*rl*tzt. Und die Wunden sind schon dabei sich zu entzünden, das alles finde ich nur furchtbar, aber spätestens abends um kurz vor 12 Uhr nachts geht gar nichts mehr, ich MUSS es dann machen.
      Schlägt Dir die Hoffnung fehl, nie fehle Dir das Hoffen. Ein Tor ist zugetan, doch 1000 stehn noch offen. (Friedrich Rückert)
      Das klingt gerade nach einer recht verzweifelten Situation, die du vielleicht alleine einfach nicht bewältigen kannst. Rede da nochmal mit deinem Therapeuten drüber.
      Dennoch denke ich, dass es wichtig ist, sich abzulenken und gegen den Drang anzukämpfen. Vielleicht gibt es ja auch was, das dich abreagiert, wie Sport oder Ähnliches. Letztlich ist es auch irgendwie ein Kampf, damit aufzuhören, aber es geht. Und dann wird es mit der Zeit leichter.

      Liebe Grüße
      Rosenzauber
      Huhu rubinja. Ich kann deine Probleme nachvollziehen, weil ich auch Zwangsstörungen habe. Man handelt nicht mehr als eigenständiger Mensch, sondern man fühlt sich fremdbestimmt. Man kann den Zwang nicht einfach unterlassen. Er ist wie ein Kobold, der sich festsetzt und manchmal einen eigenen Willen hat. Den Zwang führst nicht du aus, sondern der Zwang. Ich kann dich sehr gut verstehen. Wie lange hast du schon Zwangsstörungen? Zwangshandlungen wird man leider nur dadurch los, dass man sie unterlässt und nicht ausführt. Man wird dabei total unruhig, man wird sprichwörtlich wahnsinnig, darum fällt das so unglaublich schwer. Aber man kann sich ablenken. Man kann die Aufmerksamkeit auf andere Dinge lenken, z.B. etwas unternehmen, reden, sich auf etwas konzentrieren, dabei verliert der Zwang etwas an Aufmerksamkeit und es wird leichter ihn zu unterlassen. Aber das funktioniert leider nur in einem bestimmten Maß. Gerade dir wünsche ich sehr, dass du den Zwang wieder los wirst und das alles weg bekommst. Viele liebe Grüße und alles Liebe Matsch


      PS: Kennst du Foren, in denen es um Zwänge geht? Hier ist vielleicht nicht der richtige Ort um Gleichgesinnte zu treffen.
      Ich kann mich an keine Zeit in meinem Leben erinnern, in denen ich keine Zwänge hatte. Foren für dieses Problem habe ich noch nicht besucht, das RTF ist das einzige Forum, das ich besuche, dort treffe ich aber auch viele Menschen mit ähnlichen Problemen, da die Zwänge nur ein Teil meines Problems sind. Und es ist so, wie Du beschreibst. Leider funktioniert das Ablenken wirklich nur zu einem gewissen Grad, zumindest verletze ich mich nicht mehr als eine bestimmte Anzahl am Tag, das ist dann schon ein Erfolg, da ich es einfach immer wieder und immer weiter machen könnte.

      Danke auf jeden Fall für Deine guten Wünsche, die ich Dir für Deine Situation auch wünsche.

      Liebe Grüße

      Rubi
      Schlägt Dir die Hoffnung fehl, nie fehle Dir das Hoffen. Ein Tor ist zugetan, doch 1000 stehn noch offen. (Friedrich Rückert)