den Glauben an sich selbst verlieren ...

      den Glauben an sich selbst verlieren ...

      hallo Liebe Leute :)

      ich will mal was loswerden... kennt ihr das Gefühl von leere? Jeder Tag ist eine Qual, ich fühle mich so hilflos und unverstanden. Einer der schlimmsten Dinge ist es glaub ich, nie anzufangen, das Leben zu LEBEN ! Wieso kann ich bzw auch andere Menschen, denen es mir so geht einfach das Leben genießen und es in vollen Zügen auszuleben...
      Jeden Tag aufs neue, aufstehen, den Tag überlegen, schlafen gehen und sich fragen wann das endlich alles ein Ende hat :(
      Ich will für JEDEN immer das gute, ich tue echt alles für meine Mitmenschen, dass sie glücklich sind.. aber wieso kann ich dass nicht für mich selbst tun!? Ich denke immer dass ich das überhaupt nicht Wert bin, mein Selbstvertrauen wird immer niedriger, langsam hab ich keins mehr ! :(
      Es gibt bestimmt hier draußen ein paar Mitmenschen die genau so denken wie ich, villt könnt ihr mir paar Tipps geben, wie es mir besser geht. Ich will endlich geheilt werden, endlich glücklich sein, endlich LEBEN :)
      Danke fürs durchlesen Kathi :)
      Hey Katharina,


      ich bin mir sogar sehr sicher, dass es einige Leute gibt, denen es ähnlich wie dir geht.

      Tja, gute Frage...warum kann man das Leben nicht einfach genießen...? Wie ist das bei dir? Hast du manchmal Momente, in denen dir plötzlich alles anders, beinahe toll erscheint oder ist diese Stimmung tatsächlich durchgehend?


      Ich habe jetzt keine wirkliche Lösung, aber bei mir lässt sich dieses Gefühl ein wenig mildern, wenn ich mich gezielt in eine angenehme Realität versetze. Ich stehe auf diese alten Astrid Lindgren Filme, auf Pippi Langstrumpf, die morgens zum Frühstück schon Sahnetorte isst (jetzt mal als Beispiel) und das mache ich dann tatsächlich auch.

      Anfangs war das auch ein wenig problematisch, eben wegen des fehlenden Selbstwertes, das musste ich dann wirklich trainieren. Das war nicht ganz einfach, das will ich nicht verschweigen und das kannst du dir sicher auch denken.
      Aber es wirkt, pass mal auf: Ich habe eine Freundin, die manchmal (na gut, selten) bei mir übernachtet, wir fahren dann nachts an den Bodensee, sammeln hübsche Steine, schweigen auch einfach nur und sie meint, sie fühlt sich nach sowas irgendwie immer viel lebendiger. Vor einem Jahr hat sie währendessen die Sms eines Freundes bekommen, der wissen wollte, wie es ihr ginge. Sie antwortete: "Hier ist alles so...wie mit Watte umwickelt...", und er dachte tatsächlich, sie wäre high. ;)
      Ich fühle mich immernoch oft leer, aber damit wird es kurzzeitig eigentlich immer besser.

      Sowas in der Art wird auch in Therapien eingeübt, bei mir zumindest war es so. Als ich in der Klinik war, ging es mir einmal richtig mies, meine Therapeutin holte mich aus dem Schwesternzimmer und machte sich mit mir auf den Weg zu einem...hm..."Fühl-und-Riech-Spaziergang". Wir kamen an Wiesen und Gärten vorbei, beguckten Blätter, sie beschnupperte sie (versuchte sogar, eines zu essen..in diesem Fall war das allerdings eindeutig "bäh!"), schauten uns die Gewitterwolken an, etc....später haben wir sowas sogar in der Gruppentherapie gemacht.
      Ja und hier gibt es auch einige Threads, in denen Tipps und Anregungen gesammelt werden, um sich selbst etwas Gutes zu tun und man bekommt dann auch wirklich Lust darauf. Es geht u.a. einfach auch darum, bewusst zu fühlen, zu sehen...schlichtweg wahrzunehmen; davon zehrt der Mensch.


      Also, es ist keine echte Lösung, das würde ich mir auch nicht anmaßen wollen, aber manche Leute fühlen sich dadurch wieder lebendiger.

      Ich wünsche dir alles Gute, hoffentlich hilft das ein wenig. :)
      Menschen, die v*rl*tzt wurden, sind gefährlich, denn sie wissen, dass sie überleben
      Hallo Katharina, hallo SinRatziel,

      darf ich auch kurz meinen "Senf" dazugeben...so wird man oft erzogen und geprägt: dass andere wichtiger ist als man selber...
      bin katholisch-christlich geprägt: "Du sollst Deinen Nächsten lieben wie Dich selbst!", wurde oft so rübergebracht: `Du sollst den Nächsten lieben STATT Deiner selbst` (sorry, dieses etwas religiöse..aber passt zum Karfreitag, auch zu Jesus, der dies sagte)...aber das steht da gar nicht, man könnte den Satz zerlegen: 1. Du sollst Deinen Nächsten (den Anderen) lieben. Und: 2. Du sollst Dich selber (aber auch!!) lieben(!)
      Mit dem 2. haben sehr viele Menschen Problemen, gerade auch die mit psychischen Problemen...auch ich...
      Selbstwert wird nicht angeboren...er wird erworben ( durch Prägung in der Kindheit) oder halt das Gegenteil (auch durch Prägung in der Kindheit)

      SinRatziel schrieb:

      Ich stehe auf diese alten Astrid Lindgren Filme, auf Pippi Langstrumpf, die morgens zum Frühstück schon Sahnetorte isst (jetzt mal als Beispiel) und das mache ich dann tatsächlich auch.

      SinRatziel, gefällt mir auch ;)
      Mein Liebling war immer Michel aus Lönneberg, aber die Pippi mochte ich auch gerne...gerade wir "Erwachsenen" können von Beiden etwas Wichtiges lernen: 1. Selber nicht alles immer zu ernst nehmen. 2. Bei :( hilft manchmal ein :tongue:
      Katharina: Was macht Dir Spaß? Kannst Du DIR irgendwas Gutes tun?
      Wünsche ich Dir (SinRatziel, Dir natürlich auch!) :P
      "Keiner weiß soviel wie wir alle zusammen." (Inschrift auf einer dänischen Rathaustür)
      Guter Aspekt.
      Ich bin auch katholisch und als ich vor ein paar Jahren gefirmt wurde, hat man die Gelegenheit noch einmal genutzt, uns so richtig fett aufs Brot zu schmieren, was alles als Sünde angesehen wird, was egoistisch und damit verwerflich ist, etc. blabla.
      Meine Güte, nach diesem Schema kommen wir ja alle sowas von in die Hölle.
      Und da soll einer einen gesunden Selbstwert entwickeln...

      Oder auch die Einstellung, dass nur der, der sich *pf*rt, ein guter Mensch ist, gehört zu den kontraproduktiven Ansichten. Bei meinen Großeltern läuft das beispielsweise so: Wer arbeitet wie verrückt, dabei aber relativ arm bliebt, den finden sie super. Und natürlich darf derjenige nie Urlaub machen (ohne Witz) - es sei denn, er arbeitet in seiner Freizeit irgendwas am Haus oder im Garten - und zwischendurch muss ordentlich gejammert werden, am besten mit Sinnbildern wie denen "des kleinen Mannes" ausgeschmückt, der "von oben" ausgebeutet wird.
      So und jetzt hat jemand sowieso schon Probleme mit sich, seiner Wahrnehmung und weiß Gott noch was und derjenige trifft auf solche Menschen - toll.
      In letzter Zeit wird allerdings vermehrt darauf hingwiesen - und das finde ich richtig gut - wie schädlich diese Denkweise ist und dass man sich doch die Mühe machen sollte, sich das wieder abzutraineren. Dabei wird natürlich auch betont, wie langwierig und schwierig das ist.

      Ja und witzigerweise ziehen uns doch oft auch gerade die Menschen an, die ihren Wert kennen und sich um sich selbst kümmern, das ist doch noch ein Grund, um das ein wenig zu üben. :)


      @Astrid Lindgren: Irgendwie sind die Figuren alle toll. :) Ich finde auch Ferien auf Saltkrokan super, diese ganzen Bücher und Filme sind einfach extrem pro Leben.
      :D Richtig, bei :( hilft manchmal wirklich am besten ein :tongue: .
      Menschen, die v*rl*tzt wurden, sind gefährlich, denn sie wissen, dass sie überleben
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