Meine Arme/N*rb*n triggern mich

      Meine Arme/N*rb*n triggern mich

      Hallo ihr,

      nun muss ich mich doch mal wieder melden, da es um ein Problem geht, was mich mittlerweile nahezu täglich betrifft: Wenn ich meine nackten Arme sehe, bekomme ich beinahe sofort ziemlichen Druck, der auch nur sehr schwer wieder loszuwerden ist. Es kann ein ganz absurder Gedanke sein, ich kremple mir zum Beispiel die Ärmel hoch (schn**d* eigentlich schon lange nicht mehr an den Armen, sondern suche mir dafür andere Stellen), berühre dabei natürlich die Arme und bäm, ich könnte mich ja schn**d*n. Oder es juckt mich am Arm und zack, "wie könnte ich das Jucken loswerden? Ich schn**d* einfach an der Stelle." Es ist relativ egal, wie es mir in dem Moment geht, ob es Gründe dafür gibt, dieser Gedanke kommt aus dem Nichts. Das Gleiche ist es mit meinen n*rb*n, ich sehe sie und habe direkt Bilder von Verletzungen vor Augen, die ich hier nicht näher ausführen sollte, und dann ist der gleiche Druck da. Es ist sehr schwer, damit umzugehen, und erst nach intensiver Ablenkung geht es wieder etwas besser. Das erfordert viel Anstrengung.
      Natürlich, eine Lösung wäre es, langärmlige Oberteile zu tragen. Aber gerade jetzt, wo es wieder wärmer wird, möchte ich auf T-Shirts und ähnliches nicht verzichten, vor allem, weil mir meine n*rb*n (zumindest die älteren am Arm) vor den anderen auch nicht mehr peinlich sind oder so, im Gegenteil, ich gehe damit relativ offen um. Aber wenn ich sie sehe, ist erst mal Ende im Gelände. Dann ist Ablenkung erforderlich.
      Habt ihr vielleicht einen Rat, wie ich mit meinen eigenen n*rb*n/Armen besser umgehen kann, ohne getriggert zu werden?

      Viele Grüße,
      unhappy
      We will get better
      Hallo unhappy,

      was mir geholfen hat, war meinen n*rb*n "Zeit einzuräumen", an denen sie präsent sein durften.
      Heißt, ich habe mir am Tag eine feste Zeit ausgesucht, in der ich mich mit ihnen auseinander gesetzt habe (eingecremt, über die Geschichte dahinter nachgedacht etc.). Wenn sie sonst am Tag "aufgetaucht" sind, habe ich versucht den Gedanken an sie wegzuschieben. ("Für dich habe ich heute Abend zeit, nicht jetzt"). Das habe ich getan, wenn mein Blick nur zufällig auf sie fiel, aber auch, wenn sie mich getriggert haben.
      Anfangs hat mich das trotzdem noch arg getriggert, aber später verschob sich alles, was mit den n*rb*n zu tun hatte, in die "geplante Zeit"

      Vielleicht kannst du da irgendwie deinen Nutzen rausziehen.

      Gruß
      farin
      Hallo unhappy,

      ich kenne das Gefühl sehr gut. Vor allem, als ich aufgehört habe, mich regelmäßig zu verl*tzen war es sehr präsent, und in Phasen verstärkter Anspannung/Wunsch nach Verl*tzung gehts mir immer noch so. Bei mir hilft da Achtsamkeit. Also lernen, sofort zu bemerken, dass man die N*rb*n anguckt und der Wunsch aufkommt und sich dann einfach STOP sagen und das weitermachen, was man gerade tut. Meine Therapeutin meinte zu mir, wenn ich anfange, innerlich mit mir zu diskutieren, dann habe ich in den meisten Fällen schon verloren. Denn die Argumente der kranken Seite sind (je nach Phase) stärker als die gesunden Argumente. Braucht Übung, kann aber funktionieren. Wenn man dann das tut, was farin schreibt - nämlich den N*rb*n auch Zeit einräumen, in denen man sich mit ihnen beschäftigt - dann geht das gut. Denn nur "wegschieben" ist auf Dauer schwer durchzuhalten.

      Liebe Grüße,
      Fylgja
      Hallo ihr beiden,

      danke erstmal für eure Antworten.
      Das mit dem "Zeit einräumen" hört sich ziemlich gut an, das werde ich auf jeden Fall einmal ausprobieren, ich müsste mich eh mal wieder um die n*rb*n kümmern, also eincremen und so weiter.
      Aber was mache ich bei meinem "heilen" Arm? Um den kann ich mich ja nicht wirklich kümmern und trotzdem löst ein Reiz dort direkt den Wunsch nach SVV aus...

      Fylgja schrieb:

      Also lernen, sofort zu bemerken, dass man die N*rb*n anguckt und der Wunsch aufkommt und sich dann einfach STOP sagen und das weitermachen, was man gerade tut.
      Das Ding ist, das sagt sich so leicht. Weitermachen mit dem, was man tut. Ich habe gestern zum Beispiel ein Buch für den Deutschunterricht gelesen (war nicht das spannendste Buch, das heißt, ich hab evt. auch etwas Ablenkung gesucht...und dann die falsche gefunden). Aber was ich meine, ist: wenn mein Blick einmal darauf fällt, ist es schwer, mit den Gedanken wieder woanders hinzukommen.

      Aber mit der Zeit für n*rb*n und die Geschichte dahinter, das werde ich mal ausprobieren. Dann muss ich nur aufpassen, dass ich zwar darüber nachdenke,aber nichts dummes anstelle.

      Heute hab ich das Problem so gelöst, dass ich eine Strickjacke an hab, bei der man die Ärmel ganz gut hochkrempeln kann...

      Viele Grüße,
      unhappy
      We will get better
      Hallo unhappy,

      ich sagte ja auch nicht, dass es leicht sei. Wie gesagt, dass braucht Übung und vielleicht bist du auch nicht der Typ, der mit "Befehlen" an sich selber gut arbeiten kann. Vielleicht ist es für den Anfang auch sinnvoll, nicht zu versuchen, mit etwas weiterzumachen, was sowieso keinen Spaß macht. Sondern sich eine andere Ablenkung sucht. Aber wie gesagt, Achtsamkeitsübungen haben mir da geholfen (wahrnehmen, dass ich mich gerade auf die N*rben konzentriere und dass ich den Wunsch habe, mich zu verl*tz*n, das Gefühl akzeptieren und dann weiterziehen lassen). Ich weiß, dass es einfach klingt und schwer ist. Die schwersten Dinge kl*ng*n simpel. Aber wenn es einfach wäre, hätten wohl die meisten hier keine Probleme damit, mit dem SVV aufzuhören.
      Zu dem heilen Arm: Du könntest dich ja auch um den kümmern, also z.B. ein Peeling verwenden oder ihn ganz langsam eincremen, also dich im positiven um ihn kümmern. Selbstfürsorge ist ja auch oft für viele mit ein Grund für SVV, weiß nicht, ob das bei dir auch mit reinspielt.

      Liebe Grüße,
      Fylgja.
      Mir gehts es leider genauso... Als Winter war und ich mich kein einziges mal r*tz* , war es ja noch ok.. aber jetzt kommt Sommer und man läuft eben mal kurzärmlig rum.. oder zuhause.. mich verleidet es auch leider sehr und.. ja was soll ich sagen es passiert dann auch, genauso wie bei dir "egal wie ich drauf bin".. Einzige lösung die ich dafür gefunden habe ist langärmlige Sachen anziehen :pinch:
      Ich liebe den Frühling/Sommer! Aber mit den n*rb*n ist das echt manchmal total blöd!
      Im Alltag macht es mir nicht so viel aus, dann kurze Ärmel zu tragen. Aber auf der Arbeit ist das total blöd, weil ich mit Kindern/Jugendlichen arbeite und die sollen das auf keinen Fall sehen. Und dann ist es manchmal ganz schön peinlich, wenn die mich fragen warum ich bei der Hitze langärmlich trage.
      Mit der Famlie ist es mittlerweile nur noch dann schwierig, wenn neue w*nd*n da sind. Die dürfen die auf gar keinen Fall sehen. DIe sind schon völlig ausgeflippt als sie das erfahren haben, dass ich mich selbst verletze. UNd es ist besser, wenn sie davon ausgehen dass ich das nciht mehr mache. Da gibts nämlich null Verständnis. "DU hast sie doch nciht alle. DU willst dich doch bloß wichtig machen" usw. Dazu muss ich sagen dass ich erwachsen bin und es sich bei "Familie" um meine Eltern handelt, von denen ich 250 km entfern wohne. Ihre Lösung ist, wenn du damit nicht aufhörst, muss du zurück zu uns ziehen. Jaaaa, was für eine tolle Idee!!!
      Aber zum Glück bin ich was SVV angeht wirklich schon relativ stabil. Hab das seit langer Zeit nur einmal wieder gemacht in Januar. (Leider ist die w*nd* immer noch sehr gut zu sehen) Und darauf bin ich auch ein bisschen stolz und hoffe dass das auch in Zukunft weiter gut klappt.
      Hallo ihr drei!

      Ich hab das gestern Abend mal ausprobiert mit der "N*rb*nzeit" und ich würde schon sagen, es war nicht unhilfreich. Es ging mir ein oder zwei Stunden danach zwar nicht so klasse, aber ich bezweifle, dass es was damit zu tun hatte. Ich werde es definitiv fortführen.

      @Fylgia:
      Du hast recht, einfach ist es nicht. Aber leider auch nicht immer möglich, einfach mit dem aufzuhören, was man gerade macht... Dieses Buch für Deutsch sollte ich schon vor Ewigkeiten durchgelesen haben, da kann ich nicht einfach warten, bis ich in der richtigen Stimmung dafür bin. Aber soweit es möglich ist, versuche ich auch, etwas anderes zu machen.

      @InnenKaputt:
      Klar ist "langärmlige Sachen anziehen" eine Lösung, aber für mich keine dauerhafte. Ich schäme mich vor anderen eigentlich nicht für meine (alten) n*rb*n, es stört mich auch nicht, wenn man mich darauf anspricht. Was sowieso selten geschieht. Allerdings merke ich, dass ich innerlich ein bisschen aufatme, wenn ich weiß: Heute ist ein Tag, an dem ich unauffällig langärmlige Sachen anziehen kann.

      @JuNeMi:
      Ich mag den Frühling auch sehr gerne, vor allem, wenn es wieder warm genug wird, dass man ohne Jacke oder auch kurzärmlig rumlaufen kann. Ich weiß, das ist etwas widersprüchlich, hat aber für mich auch etwas befreiendes.
      Ich arbeite auch mit Kindern und Jugendlichen, das heißt, ich fahre als Betreuerin mit auf Kinder-/Jugendfreizeiten. Da trage ich allerdings auch kurzärmlig, und ich bin bisher nur ein einziges mal auf meine N*rb*n angesprochen worden (also von Kindern bzw. Teilnehmern, von anderen Teamern schon häufiger. Da entgegne ich aber, dass ich das erzähle, wenn keine Kinder um mich herum sind, und dann spreche ich auch die Wahrheit. Den Kindern sage ich nichts darüber, was vielleicht pädagogisch unsinnvoll ist, aber für mich hängt das vom Alter der Kinder ab. Einer Achtjährigen erzähle ich eben lieber die Geschichte, wie mich ein Tiger angefallen hat, als die Wahrheit).
      Was entgegnest du denn den Kindern, wenn sie dich fragen, warum du lange Ärmel trägst?

      Viele Grüße und danke für eure Antworten,
      unhappy
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