DBT und Soziale Phobie (ohne BPS Diagnose)

      DBT und Soziale Phobie (ohne BPS Diagnose)

      Hallo zusammen!

      Ich finde es schwierig meine Situation nachvollziehbar zu schildern, aber ich versuche es mal :huh:


      2003 Diagnose Borderline und PTBS - Aufenthalt in der Klinik (Traumastation)
      Keine Erfahrung mit DBT oä. da das damals gerade im kommen war und alle Gruppen total überlaufen. Außerdem bin ich aus der Klinik geflogen. :whistling:


      2009 wurde die BPS Diagnose von meinem letzten Therapeuten zurück genommen - Diagnosen: Soziale Phobie und rezidivierende Depressionen
      Habe bei ihm kognitive VT gemacht und habe sehr viel erreicht. Heute studiere ich, bin viel weniger phobisch, kämpfe aber weiter mit großen Selbstwertproblemen (fühle mich nicht gut genug usw), fühle mich oft in meinen Gefühlen gefangen. Ich weiß das Gefühle, Gedanken und Verhalten zusammenhängen, aber an der Umsetzung hapert es oft noch.


      Mein Therapeut hat, als wir uns kennengelernt haben in einer Ambulanz gearbeitet, bei der er jetzt nicht mehr arbeitet. Da er keine Kassenzulassung hat waren wir im November 2013 gezwungen, die Therapie zu beenden und ich suche nun zwangsweise Ersatz.


      Gestern hatte ich meine 2. probatorische Sitzung bei einem Therapeuten, der ebenfalls kognitive VT macht. Er hat viel Erfahrung mit DBT-PTBS, arbeitet viel mit BPS Patienten. Das machte mir schon etwas Angst, da diese BPS Diagnose bei mir mit vielen negativen Gefühlen besetzt ist/war. Ich habe einfach Angst, das es wieder darauf hinausläuft.


      Er würde also gerne neben Schema die DBT-PTBS (ist irgendwie eine neue weiterentwicklung der dbt) mit in meine Soziale-Phobie-Therapie einbauen, da alle meine genannten Ziele perfekt dazu passen würden. Gleichzeitig hat er mir aber gestern um die Ohren gehauen "Das was sie haben ist kein Trauma." *cricket noise* ich: :huh: :S 8| *cricket noise* "Nicht das dass, was sie erlebt haben nicht schlimm ist, aber sie haben kein Trauma wie man es nach den Büchern diagnostizieren würde. Eigentlich haben sie diese Diagnose also garnicht. Sie haben ein schlimmes Ereignis traumatisch verarbeitet."

      Bisher hat sich noch kein Therapeut an diese Sache (ich trau mich schon garnicht mehr es Trauma zu nennen :pinch: ) herangetraut, und es wurde immer drum herum therapiert. Der neue meint, das sollten wir jetzt mal beenden, da ich ja schon viel Therapie hatte, das aber noch nie behandelt wurde.
      Irgendwie komme ich mir jetzt ja schon ein bisschen doof vor... Ich hab also keine BPS Diagnose mehr und ich hab auch kein nach-den-Büchern-Trauma. Wie soll mir dann eine Therapie für BPS & Traumapatienten helfen?!
      Er hat mir die Hierarchie für Probleme (nennt man die so? Stage 1: Reduktion von Verhalten, das Therapiefortschritt gefährdet usw) mitgegeben und da finde ich mich erst in Stufe 3 (Reduktion von PTB aufrechterhaltendem Verhalten) wieder. Aber ich grübele ja nicht über das Trauma, sondern.. Sozialphobisch?

      Bin total verwirrt. Als ich da gestern raus kam war ich total durch den Wind, und zuhause musste ich erstmal eine Menge Wut rauslassen. Ich musste 11 Jahre alleine damit klar kommen - Habe eigene Strategien entwickelt, und auch schon einiges aus der VT mitgenommen. Ich verletze mich seit 2006 nicht mehr selbst und lege auch sonst keine selbstsschädigenden Verhaltensweisen mehr an den Tag.
      Auf der einen Seite finde ich den Thera sympatisch, auf der anderen Seite verwirrt er mich total.


      Vielleicht kann mir jemand helfen dieses Wirr Warr in meinem Kopf etwas zu lockern?

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „sky“ ()

      Hey

      ich habe sowas ähnliches erlebt.

      Ich lebte in einer therapeutischen WG und habe mich u.a. Svv und bin deshalb in eine Klinik gegangen und habe dort DBT gemacht obwohl die Betreuer/therapeuten in der WG immer gesagt haben das ich kein Bordeliner bin und die Therpeuten in der Klinik bei mir natürlich BPS diagnostiziert haben.
      Letztendlich hat mir eine Betreurin gesagt das es doch egal ist ob ich BPS habe oder nicht Hauptsache die DBT-Therapie hilft.
      Vieleicht kannst du das auch so sehen?

      ich war immer in Mensch der sich gern über Diagnosen diagnostiziert hat. Das muss NICHT auf dich zutreffen aber mir kommt es so vor als wäre es sehr wichtig dass du deine Diagnosen kennst sprich das Kind einen Namen hat. Aber wäre es nicht wichtiger das Therapie hilft?

      verstehe mich nicht falsch. es ist natürlich ein doofes Gefühl jahreland mit Diagnsoen rumzulaufen und sagt plötzlich ein Therapeut das man das gar nicht hat.

      junimond
      Hallo :)

      Ja, ich möchte es genau so sehen können: Egal was drauf steht, Hauptsache es hilft. Ich werde dieses Jahr 31, und ich will endlich gesund sein, und mir nicht ständig Gedanken darüber machen wie ich aussehe, ob ich gut genug bin, warum ich für dies oder das scheinbar nicht gut genug bin usw.

      Mit den Diagnosen.. Hm ja, irgendwo hast du Recht. Es ist mir in der Form wichtig weil es mir eine Art von Kontrolle gibt. Wenn ich weiß was es ist, kann ich was dagegen tun. Bin mir nicht sicher, aber vielleicht war der Trauma Kommentar so schwer für mich weil es sich - bis zu seinem Nachsatz - so anhörte wie "Stellen sie sich nicht so an, es ist ja nicht mal ein richtiges Trauma" und er damit all meine Bemühungen, Rückschläge, Tränen, Ängste, schlaflosen Nächte und Flashbacks der letzten Jahre abgewertet hat.

      Seit gestern habe ich viel gelesen (besonders über DBT) und zu wissen das es noch andere Menschen gibt denen es ähnlich geht hilft ungemein. In meinem sozialen Umfeld gibt es zwar Leute die über meine Probleme bescheid wissen, aber ich habe noch mit niemandem drüber reden können.

      Wenn der Clown einmal quer rumspringt im Kopf, bekomm ich ihn manchmal alleine nur schwer unter Kontrolle. Deswegen danke für deine hilfreiche Antwort :D