Ich - eine Frau - verliebe mich in eine Frau und es tut so weh

Tiapa · 29. April 2014, 21:35

Hallo, ich habe mich in eine Frau verliebt. Sie absolut hetero, ich dachte es eigentlich auch, haben beide Familie, Männer, Kinder.

Das bringt mich an den Rand des Verstandes. Eine Grenze, ich weiß nicht mehr weiter. Ich kann mich nicht richtig entziehen. Der Ort ist klein. Bin vor Jahren wieder hier hergezogen, baute die heile Welt auf.
Nun kommen alle Emotionen hoch, Verlust, Ängste, Krankheit, t*d - ich denke ständig an SVV, aber es ist kein Thema für mich es zu tun.
Ich suche seit gut einem Jahr hier nach einem Therapeuten, es ist ein schwarzes Loch in Deutschland. Ich finde nicht mal eine gute Hausärztin, tiefste DDR.

Meine Ehe ist nicht in Gefahr, meine Gefühle zu meinem Partner sehr sicher, aber diese Frau bringt mich wirklich innerlich um und ich will nicht mehr daran denken müssen.
Ich fühle mich hilflos und alleine. Keinem meiner Bekannten (denn Freunde habe ich hier nie wieder welche gefunden), könnte ich davon erzählen, einen Fachmenschen finde ich partout nicht und bin so körperlich müde und vor allem seelisch.

Nach vielen Jahren Therapie in den Jahren 2005-2008 war ich absolut durch mit meinem Trauma, nun br*cht alles wieder auf und ich weiss nicht mehr warum. Alte Hilfestrukturen, die ich in der anderen Stadt hatte, sind weit weg und es gelingt mir einfach nicht, neue aufzubauen.

Ich bin leer und den Auslöser für das Aufreißen alter Wunden sehe ich in dieser Frau. Sie berührt mich wahnsinnig tief emotional, dass ich nicht mehr ich selber bin.

Ich wollte das mal loswerden und vielleicht jemand finden, dem es ähnlich geht, der mir einen Weg aufzeigt, den ich noch nicht versucht habe (bitte keine Hinweise auf psychische Institute, ich hab es alles echt durch was hier machbar ist...usw...), einfach Zuspruch und/oder einen kleinen Anstupser.

Danke!

Tiapa

Tausendfüßler · 30. April 2014, 08:02

Du sagst du bist absolut Hetero, aber vielleicht hast du ja eine neue Seite in dir entdeckt?
Ich möchte dir jetzt nichts unterstellen, aber es gibt ja auch das sogenannte zweiseitige und ich bin zwar nicht so, aber ich finds nicht schlecht, dass du deinen Mann und deine Kinder natürlich nicht aufgibst ist klar.
Aber sie reißt alte Wunden auf? mhmm

Hört sich nicht gut an.
Es tut mir leid ich bin nicht mal annäherend ähnlich wie du, aber ich wie gesagt ich finde nichts schlechtes dran

.
Bzgl, einer zweiseitigen Liebe..
Wird sich sicher jemand finden den es ähnlich geht.
Wünsch dir nen angenehmen Tag

JuNeMi · 30. April 2014, 14:28

Hallo Tiapa!

Ich bin zwar nicht verheiratet oder in einer Beziehung (grad beendet), aber ich habe Erfahrungen mit Frauen und mit Männern. (mein Körper ist Frau)
Ich find das grundsätzlich überhaupt nicht schlimm.
Was ich bei dir ganz stark finde, ist, dass du für dich klar hast, dass du deine Familie nicht aufgeben willst, dass das dadurch nicht ins Wanken geraten ist.

Dass an sich mal in jemanden verliebt, ohne es zu wollen, das sind meiner Meinung nach Dinge, die eben passieren. Hängt deine "Verzweiflung" denn sehr damit zusammen, dass sie eine Frau ist oder eher damit, dass du dich überhaupt in jemand anderen verliebt hast?

Ich kann mir auch gut vorstellen, dass du in dieser Frau etwas findest, das du vielleicht bei deinem Mann oder auch früher schon vermisst hast.
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass ich zu Frauen eine viel tiefere emotionale Bindung aufbauen kann als zu Männern.
Zudem schreibst du ja auch, dass du in dem Dorf noch keine Freundin gefunden hast. Da ist es vielleicht auch verständlich, dass du so heftig auf eine Person reagierst, die dir endlich ein Freundin sein könnte...?

Hast du denn viel Kontakt zu ihr?

Ich denke es ist wichtig, dass du dich für deine Gefühle nicht verurteilst, dass du nicht zu dir sagst, dass es falsch ist so zu fühlen. Auch wenn es weh tut.
Bei mir ist es immer so, je mehr ich mich verurteile, desto schlimmer werden die Symptome (SVV, Depris ...).
Liebe Grüße
JNM

Tiapa · 1. Mai 2014, 14:20

Hallo und Dankeschön für Eure Reaktionen

Gefühle für eine Frau zu haben, die so tief sind und vergleichbar mit Liebe sind, (es ist ja eher Verliebtheit noch...) sind nicht so das Problem an sich.
Ich schäme mich nicht, weil es das gleiche Geschlecht betrifft.
Eher das mich das so umhaut und ich dadurch eine große Kontrolle in meinem Leben verliere - nämlich die über mich selber.
Ich möchte nicht traurig sein, wenn sie sich nicht meldet, ich möchte nicht laufend an sie denken müssen und das Gefühl haben, ich kann mich dem emotional nicht entziehen... : unhappy:

Ich lenke mich den ganzen Tag mit so vielem ab, mein Leben ist schon recht voll, aber irgendwie landet mein Herz immer wieder bei ihr.
Ich habe das Gefühl, ich kann dem so gar nicht entgegen wirken und das ich mich selber darin verliere.

Es ist schön, wenn ich mit ihr zusammen bin, wenn wir reden...
Sind wir es nicht, ist vieles für mich derzeit wirklich traurig.

Mir fehlt da eine echte Leichtigkeit mit umzugehen. Und der Glaube das es einfach so vorbei gehen wird, denn das scheint nicht so.

Ich habe ganz lange ganz viel Kontrolle über mich selber gehabt. Generell lasse ich Menschen aus Erfahrung nicht mehr nah in mein Leben.
Sie ist nicht nur über diese Mauer gesprungen, sondern mein Gefühl zu ihr stimmt dem auch so liebevoll zu.

Ich will das alles nicht... : unhappy:

Wenn ich mich da völlig rausziehen würde, und ihre Nähe absolut vermeide, Aufeinandertreffen umgehe, fällt es derart auf, dass genau dann klar ist, was wohl das Problem ist.

Stattdessen versuche ich sehr souverän ihr gegenüber zu treten und konstruktiv zu sein.

Vielleicht ist sie auch gerade deshalb so innig für mich, weil ich sie auch gar nicht zu "greifen" kriege, und sie sich selber immer wieder richtig entzieht.

Grüße, Tiapa

blub · 23. Mai 2014, 17:04

Hey,

deine Nachricht ist doch schon etwas älter, aber ich hoffe es ist okay, wenn ich noch darauf antworte und du liest es vielleicht ja auch?

Wenn ich mir das so durchlese, denke ich irgendwie an diese eine Frau, die mich nach über einem Jahr noch immer völlig aus der Bahn bringt und mich, trotz meiner Freundin, die ich wirklich über alles liebe, nicht kalt bzw. los lässt.
Dieses Gefühl, man sieht sie an, schaut ihr in die Augen und man fühlt etwas, das so unbeschreiblich ist und einen fesselt, regelrecht den Atem raubt.
Das mit der Kontrolle kann ich nur zu gut nachvollziehen. Auch mir ging bzw. geht es noch so.
Man hat alles im Griff, ist sich jeder Sache sicher und dann ist da plötzlich sie. Wirft Gefühle durcheinander, man kennt sich vorne und hinten nicht mehr aus, weiß nicht mehr wo oben und unten ist.

Tiapa schrieb:

Wenn ich mich da völlig rausziehen würde, und ihre Nähe absolut vermeide, Aufeinandertreffen umgehe, fällt es derart auf, dass genau dann klar ist, was wohl das Problem ist.

Stattdessen versuche ich sehr souverän ihr gegenüber zu treten und konstruktiv zu sein.

Vielleicht ist sie auch gerade deshalb so innig für mich, weil ich sie auch gar nicht zu "greifen" kriege, und sie sich selber immer wieder richtig entzieht.

Das dachte ich mir auch, aber ich konnte ihr nicht "entkommen"... Es gab so oft Zufälle, auch dann wenn ich ihr nicht über den Weg laufen konnte, ist genau das der Fall gewesen.
Aber du scheinst eine freundschaftliche Beziehung zu ihr zu haben, oder lese ich das falsch heraus?
Dann ist es natürlich auch schwer ihr aus dem Weg zu gehen, aber auch das wäre nicht der "richtige" Weg... Ich denke, dass du es nicht besser machen kannst, als du es jetzt tust... Das ist aber natürlich nur meine persönliche Meinung.
Und wer weiß, ob sie es merkt? Vielleicht machst du dir auch darüber zu viele Gedanken?
Etwas das ich mich frage - und bitte entschuldige, wenn dir das zu weit geht musst du natürlich auch nicht beantworten - das Emotionale ist da, aber was ist mit der sexuellen Komponente?

Liebe Grüße
Eli

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