Heimliche Beziehung???

      Heimliche Beziehung???

      Hallo ihr Lieben,

      ich stecke momentan in einer eher unschönen Situation. Ich bin mit jemandem zusammen, aber wir müssen leider eine heimliche Beziehung führen, weil mein Vater etwas dagegen hat und es nicht akzeptieren würde. Wir sind jetzt zwar noch zusammen, aber wir können uns halt nur heimlich treffen. Das Ding ist auch, dass er noch aus einer anderen Stadt kommt, also nicht weit weg von Berlin, aber er muss halt immer hierher kommen. Denn ich kann nicht zu ihm, das würde auffallen. Er sagt aber auch, dass er überhaupt kein Problem damit hat, immer her zu fahren, im Gegenteil. Für ihn ist die Hauptsache, dass er mich sehen kann und wenn es nur für kurze Zeit ist. Dennoch hab ich auf eine Art und Weise ein schlechtes Gewissen, dass immer er kommen muss. Aber gut. Meine (zeitweisen) Bedenken gelten vor allem der heimlichen Beziehung, die über eine längere Zeit gehen würde. Ich studiere noch und muss so lange zu Hause wohnen bleiben. Erst nach meinem Studium kann ich ausziehen und das wird (ich hab vor, mich sehr zu beeilen), noch zwei Jahre dauern. Das heißt, wir müssten mindestens über den langen Zeitraum eine heimliche Beziehung führen. Ich weiß, das ist eigentlich total bescheuert und da kann man im Grunde nur denken, dass das eh nicht klappt. Ich hab ihn gestern mehrere Male gefragt, ob er das wirklich durchziehen will, ob er sich dem ganzen eigentlich bewusst ist, ob er diesen ganzen Stress wirklich mitmachen will. Er meinte, er will das durchziehen...weil er mich liebt. Ich sei die Frau seines Lebens und gemeinsam würden wir das schaffen. Er möchte mit mir zusammen sein, am liebsten wohl für immer. Manchmal frag ich mich, wie er das jetzt schon alles sagen kann, denn sooo lange kennen wir uns jetzt auch noch nicht. Irgendwie macht mir das Ganze Angst, also nicht er oder seine Ansicht. Sondern diese heimliche Beziehung. Ich hab Angst, dass es doch irgendwann raus kommt (obwohl ich mir auch sage, dass es nicht raus kommen kann und wenn, bin ich einen Kopf kürzer...mindestens), ich hab Angst, dass die Gefühle nachlassen könnten oder so. Wovor ich komischerweise keine Angst hab, ist, dass er mich betrügen könnte. Ich war schon mal in fast der gleichen Situation (da war es aber keine Fernbeziehung), und da hab ich es irgendwann nicht mehr durchhalten können, weil die Ängste zu groß wurden. Dann hab ich es beendet. Aber diesmal...ich weiß nicht warum, die Ängste sind zwar da, auch, wenn sie nicht soo stark sind wie damals, aber irgendwie ist es doch anders. Ich hatte von Anfang an ein ganz anderes Gefühl bei ihm, ein gutes Gefühl. Ich hab mich so wohl bei ihm gefühlt und tu es immer noch. Und diese Ängste/Sorgen/Bedenken sind auch nicht immer so präsent. Manchmal, wenn ich daran denke, dann freu ich mich auf die Zeit danach. Dann bestärkt mich das Wissen, dass er mich liebt, dass er zu mir hält. Und ich fasse neuen Mut. Vor allem versuch ich mich jetzt ganz konkret auf mein Studium zu konzentrieren, damit ich so schnell wie möglich fertig werde und dann hoffentlich von zu Hause raus kann.
      Aber ich weiß dennoch nicht, ob das alles so richtig ist.

      Was meint ihr, was haltet ihr von so einer heimlichen Beziehung? Hat jemand von euch vielleicht schon "Erfahrung" darin bzw. so etwas ähnliches durchgemacht? Wäre es total aussichtlos, nach dem, was ich so geschrieben habe, dass es am Ende eine gemeinsame Zukunft für uns geben könnte? Ich würde es mir jedenfalls wünschen.

      Liebe Grüße
      redangel91
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      Also, ich versuch mal eine Antwort zur Frage heimliche Beziehung...

      Meine Beziehungen waren, als ich Schüler bzw. Student war, immer heimlich abgelaufen. Wegen meiner ersten Freundin gab es ziemlich Streß mit meiner Mutter, und seither war das Thema durch. Viele aus meinem Bekanntenkreis haben das übrigens so gehalten. Ich glaube, es ist ein großer Unterschied, ob man etwas aus schlechtem Gewissen verheimlicht weil man etwas Böses getan hat, oder schweigt, um nutzlosen Diskussionen aus dem Weg zu gehen. Und du hast doch kein schlechtes Gewissen wegen der Beziehung an sich, oder? Du willst sie doch? Also!
      Anders ausgedrückt muß man nicht an jeder Front einen Krieg beginnen. Das Offenlegen von Gefühlen hat viel mit Vertrauen zu tun. Wenn ich das richtig einschätze, hat Dein Vater Dein Vertrauen nicht verdient. Also bekommt er es nicht. Thema durch.

      Als Studentin ist es auch nicht schwierig, so etwas geheim zu halten. Ihr trefft euch bei ihm, da ist halt ein Seminar etc pp.

      Zu "Er meinte, er will das durchziehen...weil er mich liebt. Ich sei die Frau seines Lebens und gemeinsam würden wir das schaffen" muß ich nix sagen. Ich habe keine Ahnung, wie lange ihr zusammen seid, aber aus Sicht eines Mannes kann man kein größeres Versprechen abgeben. (Ich würde das mit der Frau des Lebens allerdings weglassen :D ) Und Auto fahren ist für uns Männchen kein wirkliches Opfer bei dem Einsatz.

      Zu Deinen Ängsten nur so viel: Daß Gefühle nachlassen, sich wandeln, erlöschen, ist leider normal. Niemand schwebt immer auf Wolke 7. So läuft es nun einmal, leider. Du kannst dich nicht ohne das Risiko, v*rl*tzt zu werden, auf Gefühle einlassen. Aber solche Verletzungen heilen auch wieder. Das soll jetzt nicht zynisch kl*ng*n (das kann ich viel besser, yeah)

      Bombadil

      PS: Du wünschst Dir, daß eine gemeinsame Zukunft aussichtslos ist? Ist hoffentlich nur eine schräge Formulierung :tongue:
      Es gibt kein Schicksal, das sich nicht durch Verachtung überwinden läßt.
      Hallo Bombadil,

      vielen Dank für deine Antwort. Sie hat mich sogar ein klein bisschen aufgebaut.
      Nein, ich habe kein schlechtes Gewissen wegen der Beziehung. Im Gegenteil. Ich habe diesmal wirklich das Gefühl, dass es richtig ist, es fühlt sich mit ihm einfach richtig an. Wie gesagt, ich war ja schon mal in solch einer Situation und da hatte ich nicht dieses Gefühl. Aber diesmal ist es anders. Ich fühl mich einfach super gut, wenn wir zusammen sind. Wir haben uns jetzt auch schon ein paar mal heimlich getroffen und da hatte auch nie ein schlechtes Gewissen, wobei dennoch aber immer eine kleine Angst da war, dass mein Vater auftauchen und uns sehen würde. Ja, ich weiß, das ist bescheuert, aber ich bin da halt etwas paranoid.
      Das mit dem Vertrauen...es klingt schon irgendwie krass bzw. hart, wie du das so schreibst, dass er das nicht verdient hat, aber du hast Recht. Das stimmt.

      Na ja, ich kann ja nicht zu ihm fahren, er wohnt ja nicht in berlin. Das wäre bisschen blöd. Aber er scheint ja wohl kein Problem damit zu haben, immer hierher zu kommen. Gestern war er auch hier und das, obwohl wir uns höchsten eine stunde oder so sehen konnten. Ich hab mir jetzt sogar ein zweites Handy angeschafft, auf dem wir dann immer telefonieren und sms schreiben können. Oder, um gestern noch ein bisschen Zeit zu schinden, hab ich meinem Vater einfach gesagt, ich hab die Bahn verpasst. Das ist eigentlich so krass, wie ich ihm ins Gesicht lüge, aber es geht halt nicht anders.

      Es ist schön, mal was aus der Sicht eines Mannes zu dem Thema zu hören bzw. zu lesen. Danke schon mal dafür. Na ja, wir sind ehrlich gesagt noch nicht lange zusammen...anderthalb Monate. Ja, ich weiß, es ist da wahrscheinlich total früh, sowas zu sagen, was er sagt. Aber er scheint sich der Sache sehr sicher zu sein. Er redet immer von unserer gemeinsamen Zukunft und so. Das ist schon krass, aber wie gesagt, bei ihm hab ich einfach ein ganz anderes Gefühl. Auch, wenn es die Situation nicht unbedingt leichter macht und ich manchmal schon Angst hab, dass es raus kommt. Wobei es dann aber auch wieder Momente gibt, in denen es mir egal wäre, wenn es raus kommen würde...dann würde ich mir zu Hause wahrscheinlich eine Tracht...abholen, aber dann wäre ich frei.Ich weiß, es ist alles etwas schwierig und kompliziert.

      Ach so, und nein, ich wünsche mir nicht, dass eine gemeinsame zukunft aussichtslos ist ;) Ich möchte ja eine gemeinsame Zukunft mit ihm haben. :) Das wünsche ich mir.

      So, dann danke ich dir noch mal ganz lieb für deine Antwort...für deine Worte.

      Liebe Grüße
      redangel
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      Hallo du,

      also ich denke jetzt schon länger über diesen Thread nach. Ich gehe mal davon aus, dass du 23 bist (vermute das aufgrund deines Nicknames)? Gibt es denn keine Möglichkeit für dich, auszuziehen? Ich weiß ja nicht, wie sonst so deine Beziehung zu deinem Vater ist, aber ich vermute mal nicht allzu gut? Ich finde, in deinem Alter (wenn ich mit 23 richtig liege) kann und muss man seine Beziehungen und Freundschaften selber wählen. Und wenn du aufgrund dieser Wahl Gewalt von deinem Vater befürchten musst, dann läuft da ganz gewaltig was schief. Hat dein Vater generell etwas gegen eine Beziehugn oder nur gegen die Person? Kannst du da eventuell Bedenken aus dem Weg räumen oder ist es hoffungslos?
      Ich will dich nicht entmutigen und spreche auch nicht aus Erfahrung, aber ich kann mir vorstellen, dass eine heimliche Beziehung auf Dauer wirklich anstrengend sein kann und damit auch die Beziehung belastet. Womit dein Vater auch wieder einen Einfluss auf dein Leben hätte, der ihm nicht zusteht.
      Was mich dazu bringt, das zu sagen, ist folgender Satz von dir:
      Wobei es dann aber auch wieder Momente gibt, in denen es mir egal wäre, wenn es raus kommen würde...dann würde ich mir zu Hause wahrscheinlich eine Tracht...abholen, aber dann wäre ich frei.
      Natürlich kann es sein, dass die nächsten zwei Jahre nichts rauskommt und die Beziehung so lange auch nicht unter der Heimlichkeit leidet. Aber ich frage mich, ob es nicht sinnvoll wäre, sich trotzdem schonmal (v.a. räumlich) abzunabeln. Weil was ist, wenn es rauskommt? Inwiefern wärst du dann frei? Würde dein Vater dann sagen "ok, dann hast du xy jetzt halt als Freund"? Oder würde er dich nicht noch viel mehr kontrollieren, was einen Auszug noch erschweren würde?

      Liebe Grüße,
      Fylgja
      Hallo liebe redangel :)

      Sorry, falls ich bisschen mit der Tür in 's Haus falle.
      Aber ich finde die Beziehung zwischen dir und deinem Vater mehr verzwickter,
      als deine heimliche Beziehung zu deinem Schatz.
      Ich weiß nicht welche Hintergründe (Religion/Moral/...) die Reaktion deines Vaters haben (musst auch nicht sagen!)
      aber ich finde sie definitiv nicht gut! Du studierst. Du bist erwachsen. Es ist DEIN Leben und nicht das deines Vaters!
      Meinst du wirklich das sich dieses bevormundende Verhalten deines Vaters, nach 2 Jahren Studium einfach weg ist?.
      Ich persönlich glaube da nicht so wirklich drann (auch wenn ich rs dir von Herzen wünsche!), auch wenn's i.wie nicht wirklich aufbauend ist, das jetzt zu schreiben...SORRY!!!!
      Hast du wirklich keine Möglichkeiten zu Hause früher aus zu ziehen?
      Ich denke da an Studentenwohnheim, ein WG-Zimmer, usw....
      Hast du mal nach Beratungsstellen gesucht, für junge Frauen in deiner Situation?
      In Berlin giebt es ja relativ viele Hilfsangebote. Du musst dich nicht weiter sO... von deinem Vater behandeln lassen und du musst
      da auch nicht alleine durch. Es ist dein Leben und nur du solltest bestimmen wie es aussieht!

      Ich wünsche dir wirklich von Herzen alles Gute und viel Kraft! :)
      lg, Kessy
      Hallo ihr Lieben,

      vielen Dank für eure Antworten.

      @Fylgia
      ja, es stimmt, ich bin 23 Jahre alt. Und ja, du hast auch im Grunde Recht, dass ich meine Beziehungen und Freundschaften selber aussuchen kann. Aber irgendwie ist das zu Hause nicht grade einfach, weil mein Vater sich komplett dagegen stellt. Ja, zumindest momentan ist die Beziehung zu meinem Vater nicht gerade gut. Früher war das alles anders. Ich war ein richtiges Papa-Kind. Aber seit der Sache, vor allem, weil er das jetzt zum zweiten Mal abgezogen hat, ist es anders, insbesondere von meiner Seite aus. Ich fühle irgendwie gar nichts mehr. Ich muss aber noch dazu sagen, dass mein Vater mich nie g*schl*g*n hat. Im Gegenteil, meine Mutter hat mich g*schl*g*n, aber die gibt es ja nicht mehr in meinem Leben. Es ist halt nur, dass er sowas irgendwie immer androht oder halt sagt, wenn er rauskriegen würde, dass wir uns noch heimlich treffen, dann würde er das und das machen. Und ich denke, dass er mich dann schon schl*g*n würde. Er hat nichts generell gegen eine Beziehung, sondern "nur" gegen die Person. Er will ja sogar, dass ich eine Beziehung habe, dass er einen tollen Schwiegersohn kriegt und ein Enkelkind, um das er sich kümmern kann.
      Frei wäre ich dann insofern, denke ich mir zumindest, weil ich dann davon ausgehe, dass, wenn er es rauskriegen würde, er mich dann vielleicht sogar rausschmeißen würde oder ich dann selber gehe, sollte er mich schl*g*n oder sowas. Er würde diese Beziehung niemals akzeptieren, das hat er mir sehr deutlich gemacht.

      @Kessy
      nein, du bist nicht mit der Tür ins Haus gefallen...wahrscheinlich hast du Recht und zwischen meinem Vater und mir ist es wirklich verzwickter als mit meinem Freund. Die Hintergründe, warum mein Vater so ist, kann ich sagen. Hab da kein Problem mit. Es hat nichts mit Religion oder so was zu tun. Er ist auch Deutscher. So bescheuert es sich auch anhört, es hat eigentlich "nur" damit etwas zu tun, dass mein Freund aus dem Osten kommt, also aus Ostdeutschland. Ob das Alter eine Rolle spielt...vielleicht, also er ist nur acht Jahre älter, ich finde, das geht. Und er sagt, er sieht scheiße aus, er würde eh keine andere mehr finden und sowas halt. Ich weiß auch nicht, ob das Verhalten meines Vaters nach dem Studium weg wäre, aber ich denke zumindest von mir, dass ich mutiger wäre, wenn ich nicht mehr zu Hause wohnen würde und mich ihm dann vielleicht auch mal entgegenstellen würde. Das mach ich ja jetzt nicht, weil er sich sehr schnell provoziert fühlt und sich dann aufregt. Und wenn er sich aufregt und wütend ist, dann wird er immer laut und auch sehr schnell ausfallend. Dann sagt er Sachen, die man eigentlich niemandem sagen würde und die einfach nur verdammt weh tun und die man irgendwann auch selber glaubt.
      Das Ding ist, dass das mit dem Ausziehen ja auch immer mit Geld zusammen hängt. Ich habe keins. Ok, ich könnte BaföG beantragen, aber auch da hatte mein Vater vorgesehen, dass ich das nicht mache, damit ich das später nicht zurück zahlen muss und keine Schulden hab. Das ist ja eigentlich einleutend, denn ich will ja auch keine Schulden haben. Einen Job...hab ich schon ein paar Mal angesprochen, aber dann gab es auch immer Stress, weil er nicht möchte, dass ich arbeiten gehe, weil er mich so lange wie möglich aus dem Arbeitsleben raushalten wollte, denn schließlich arbeite ich ja noch lange genug. Und mit meinem Studium nebenbei würde ich das ja eh nicht schaffen. Er sagt, er wollte mich immer nur vor allem beschützen. Mittlerweile denke ich, dass eigentlich total bescheuert ist. Er kann mich nicht vor allem beschützen.
      Ja, ich habe auch schon mal überlegt, mir Hilfe zu suchen...vielleicht geh ich mal zu einer Lebensberatung. Aber ich muss einfach irgendwie diese Ängste überwinden und den Mut zum Handeln finden. Und das ist leider nicht so einfach.

      Ich danke euch wirklich sehr für eure Antworten.
      Liebe Grüße
      redangel
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      Hallo :)

      Ich finde es wirklich sehr schade das bei einigen Menschen, wie bei deinem Vater,
      (im Jahr 2014 ) es immernoch solche Grenzen im Kopf giebt!
      Ich finde auch das streng religiöse Moral oder Wertevorstellungen, sowie Erziehung, nicht zwangsweiße etwas mit einem
      Imigrationshintergrund der Eltern zu tun hat! Nur so am Rand. ;)
      Das du dir Hilfe in Form einer Lebensberatung o.Ä. suchen/annehmen möchtest finde ich gut
      und will dich sehr in diesem Schritt bestärken. :)
      Denn noch 2 Jahre unter so enormen Psychischendruck, Seitens deines Vaters, zustehenden erscheint mir wehnig Selbstwert/Mut fördernt!
      Lasse dich nicht so abhängig von ihm machen. Entscheide selber über dein Leben!
      Klar, wer will schon Schulden aber viele andere Studenten boxen sich auch ohne Eltern, mit Bafög, Jobs usw. durch.
      Wenn du von Dir aus kein Bafög u. co. nicht als deinen Weg siehst, Ok. kein Ding, weil deine Entscheidung.
      Aber lass deinen Vater nicht schon alles für dich verplanen.Du bist erwachsen!

      Ich wünsche dir alles Gute. Hoffe du findest Deinen Weg! :)
      lg,Kessy
      Hallo Kessy,

      ja, ich kann es auch nicht verstehen, dass bei ihm immer noch so starke Grenzen vorhanden sind. Er meinte, er habe wohl schlechte Erfahrungen mit der Stasi gemacht und seien wohl alle, die ausm Osten kommen auch so, oder sowas in der Art. Deinen Punkt mit der religiösen Moral und dem Imigrationshintergrund der Eltern hab ich jetzt ehrlich gesagt nicht so ganz verstanden. Es gibt ja keinen Imigrationshintergrund. Aber ist ja auch nicht so schlimm. :)
      Danke, dass du mich darin bestärken möchtest, zur Lebensberatung zu gehen. Ich werde das nächste Woche mal in Angriff nehmen und mal schauen, was die sagen. Aber, wie gesagt, ich weiß nicht, ob ich den Mut habe, den Schritt mit dem Ausziehen zu gehen. Ich habe es gerstern zu Hause wieder gemerkt...es lief im Grunde alles ganz gut. Kein Streit, kein Nichts, alles "normal". Und da dachte ich, dass ich das jetzt nicht machen könnte, ich kann ihm das doch nicht antun...so von heut auf morgen. Ich versteh nicht, warum dann immer wieder diese "Gewissensbisse" kommen. Ich weiß ja, dass das nicht so weiter gehen kann, vor allem, wenn ich die Beziehung mit meinem Freund weiter führen möchte. Mein Vater kann mir mein Leben nicht vorschreiben, aber...
      Ich hoffe wirklich und ich wünsche es mir auch, dass ich den Mut finden werde.

      Danke für deine aufmunternden Worte. :)

      Liebe Grüße
      redangel
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      Hallo,

      ich möchte das Thema hier mal etwas auf den neuesten Stand bringen, denn bei mir hat sich in letzter Zeit einiges getan.
      Ich bin am Freitag von zu Hause abgehauen. Ich hab es wirklich gemacht. Ich weiß nicht, woher ich den Mut hatte, aber ich hab es getan. Mein Vater hat geschlafen und da hab ich schnell ein paar Klamotten gepackt und bin einfach gegangen. Aber in dem Moment, als zur Tür raus war, hab ich es schon wieder bereut. Ich hab mir immer wieder gesagt, dass ich das doch nicht machen kann, das kann ich ihm nicht antun. Er hatte dann auch angerufen und gefragt, wo ich bin. Als ich ihm dann gesagt hab, dass ich gegangen bin, hat er es im ersten Moment wohl nicht ganz verstanden. Das war auch ein Schock für ihn. Ich war irgendwie total fertig, hab nur geheult und war kurz davor, wieder zurück zu gehen. Hab mich dann mit zwei Freunden von mir getroffen und ein bisschen geredet. Sie meinen alle, dass es eine gute Entscheidung war und sie stolz sind. Ich finde ja auch gut, dass ich es gemacht hab, auch, wenn ich so viel zurück lassen musste. Aber alle sagen auch, dass es auf das Materielle nicht ankommt. Ich weiß und ich war mir ja vorher schon darüber im Klaren, wie das alles ablaufen wird. Aber trotzdem kommen einem dann solche Gedanken. Oder auch umd was mein Vater sich jetzt alles kümmern muss. Ich weiß, ich soll jetzt mal an mich denken, aber dieses schlechte Gewissen kommt einfach immer wieder. Doch das soll wohl normal sein. Mittlerweile geht es auch etwas. Also es kommt immer wieder und geht wieder. Dann bin ich mir absolut sicher, ich meine, ich bin mir eigentlich schon sicher. Also ich werde auf gar keinen Fall da wieder zurück gehen. Scheiß auf jegliche Konsequenz. Ich habe dann auch meinen Freund angerufen und es ihm erzählt, er ist dann abends noch nach Berlin gekommen, um bei mir zu sein. Das Wochenende hab ich dann bei ihm verbracht und da hab ich erst gemerkt, wie schön es ist, frei zu sein. Wie schön es ist, eigene Entscheidungen zu treffen, selber zu sagen, wann man nach Hause fährt oder so und sich nicht immer nach anderen bzw. nach dem Vater zu richten. Es war wirklich ein schönes Wochenende, auch, wenn ich zwischdendurch immer wieder dachte, dass das doch verrückt ist. Ich kann mir doch hier keinen Lenz machen, während mein Vater grad völlig am Rad dreht, traurig ist, oder sonst was. Aber dann ging es irgendwann immer wieder. Ich wohn jetzt erst mal bei einer Freundin und jetzt muss ich mich halt um den ganze bürokratischen Teil kümmern. Aber das war mir bewusst und das hab ich in Kauf genommen...für meine Freiheit. Und ich habe so viel Unterstützung, das wird dann schon irgendwie klappen. Hoffe ich zumindest. Aber ich sag mir, wenn andere das geschafft haben, dann schaff ich das auch. Ich hoffe nur, mein Vater lässt sich nicht noch irgendwas einfallen, um sich an mir "zu rächen" oder sowas. Schließlich hab ich ihn jetzt auf alles sitzen lassen. Meine ganzen Sachen, mein Zimmer und den ganzen anderen Kram, um den er sich jetzt noch kümmern muss. Vielleicht muss er sogar aus der Wohnung raus, weil er sich die alleine nicht mehr leisten kann. Und dann bin ich Schuld. Aber ich weiß, früher oder später wäre das sowieso passiert, doch da wäre es nicht so plötzlich und unerwartet passiert. Und ja, schließlich ist er ein erwachsener Mensch, er wird das schon hinkriegen. Trotzdem nagst das schlechte Gewissen an einem, auch, wenn man weiß, dass es die richtige Entscheidung war.
      Na ja, mal gucken, wie es jetzt für mich weiter geht. Wie gesagt, das wollte ich euch nur mal kurz mitteilen...hatte irgendwie das Bedürfnis danach.
      Es hat sich was getan!

      Liebe Grüße
      redangel
      Nicht alle sind glücklich, die glücklich scheinen.
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