Überfordert

      Überfordert

      Hallo,


      ja, schon wieder ich.


      Ich....keine Ahnung, ich bin einfach komplett am Ende. Ich kann nicht mehr und ich will nicht mehr. *zusammenbrech*
      Ich mache ja das externe Abitur, eigentlich ist das extern nichts für mich, die ganzen Umstände machen mich so fertig...ich hab heute die Noten gesehen und die restlichen drei Stunden während der Infoveranstaltung nur noch geheult. Das mache ich normalerweise nie, aber es war mir so egal...ich kann nicht sagen, wie egal mir das war...und sie haben meine n*rb*n gesehen (war ja ein anderer Thread von mir) und auch das hatte absolut keine Bedeutung, ich bin komplett ausgetickt und dieses Gefühl war so furchtbar, es war so enorm schm*rh*ft, es ist mir alles entglitten. Ich habe über Monate immer wieder betont, wie gut es mir gehen würde, überall, aber das war gelogen, ich wollte nur, dass es so ist, und heute ist alles zusammengebrochen.

      Dabei war es gar nicht so schlimm, ich war einfach nur in Deutsch nicht so gut wie gedacht (dabei ist das MEIN Fach, ich bin sonst immer gut), aber ich halte den Druck gerade nicht mehr aus. Ich bin nur noch am Weinen, möchte mich gerne wieder v*rl*tz*n und...ja, ihr wisst ja, was einem da so durch den Kopf geht.
      Die anderen waren natürlich viel besser als ich, die haben jetzt keinen Druck mehr.
      Es gibt eben keine Anmeldenoten, also, eine Klausur nicht so gut geschrieben und man steht tierisch unter Druck...und für jemanden mit Ptbs, vor allem für jemanden, der Ptbs wegen einem Schulereignis hat, ist das offenbar zig Nimmern zu groß.

      Eben habe ich der Prüfungsvorsitzenden geschrieben, dass ich nicht okay bin und warum ich so abdrehte. Ich glaube nicht, dass mir jemand helfen kann, ich weiß gar nicht, warum ich das gemacht habe, aber...ich weiß einfach nicht mehr weiter. Ich hab so dermaßen Angst durchzufallen. Ich stecke in einer Sackgasse, ohne Abi komme ich da nicht mehr raus, außerdem wollte ich endlich einen guten Grund, um zu überleben. Die letzten Jahre waren schrecklich, ich scheiterte wegen Ptbs überall, es ist wie ein Fluch und...alle leben und ich kann nur zuschauen, weil mich die Umstände triggern.
      Ich kann einfach nicht mehr. ;( Ich weiß auch gar nicht, wie ich jetzt noch lernen soll, was ich machen soll, ich hab auch keinen Arzt oder Therapeuten oder so, ich finde keinen, keiner hat Zeit. Ich fühle mich von der ganzen Welt im Stich gelassen, weil...ich musste das alleine machen, obwohl ich es nicht kann, weil es im System keine Möglichkeit gab und dieser ganze Kram triggerte mich ständig und jetzt dieser unendliche Druck, ich halte das nicht mehr aus. :crying:

      Ich brauche dringend Hilfe und weiß nicht genau, wie die aussehen soll. Ich hab das Gefühl, mein Leben geht den Bach runter...

      Danke fürs Durchlesen...sorry, falls es wirr ist, ich kann nur einfach nicht mehr...
      Menschen, die v*rl*tzt wurden, sind gefährlich, denn sie wissen, dass sie überleben
      Hallo Du,

      fühl dich mal ganz fest umarmt und gehalten, wenn ich darf.

      Und dann möchte ich eine - vielleicht auch blöde, hoffentlich nicht kontraproduktive - Bemerkung los werden: Noten sind nicht das Leben! Ich weiß, es fühlt sich alles andere als so an. All der Druck etc. doch längerfristig gesehen, sind die Noten echt ziemlich unwichtig.
      Vielleicht kannst du dir das ja zumindest ein kleines bisschen vor Augen halten und dir somit den Druck/ Stress etwas rausnehmen (?).

      Ansonsten fällt mir gerade nur noch ein, ob du statt einem Therapeuten/ Arzt eine Beratungsstelle oder sogar einen Beratungslehrer der Schule bzw. Schulpsychologen aufsuchen könntest?

      Mehr kann ich dir gerade leider auch nicht "helfen" - Tut mir leid!

      Ich schick dir mal einen ganz großen Karton voller Kraft rüber!
      Du schaffst das - ich drück die Daumen

      LG
      Nightquest
      Danke, das ist lieb von dir.


      Das Problem ist...also, ein Arzt müsste heute noch Bescheid kriegen, weil es sehr schlimm steht und ich hab auch ehrlich zugegeben, wie schlimm, ich weiß nicht, was er macht, aber das ist mir auch völlig egal, solange er mich da rausholt.

      Ich zittere nur noch und bin mit der Welt am Ende. Unter dem Druck schlägt die Ptbs voll durch, gestern sind ein paar triggernde Dinge passiert, Sätze von Lehrern...aber das wird mir sicher niemand glauben. Ich möchte sofort raus aus der Nummer, aber es ist mein zweiter Versuch...der letzte...ich möchte mich irgendwo zusammenrollen und um Hilfe rufen. Nichts mehr sehen und hören, ich bin doch zu schwach. Es ging seit Monaten abwärts, aber ich habs ignoriert. Ich brauche das Abi, ohne bin ich erledigt. Es gibt noch einen Fall, da kann man darstellen, warum man es zweimal nicht schaffte und dann entscheiden sie, ob sie einen ein drittes Mal antreten lassen...aber das nimmt mir den Druck jetzt auch nicht, ich traue anderen Menschen nicht. Extern mit Ptbs...das ist einfach nur Wahnsinn. Letztes Jahr hab ichs durchgezogen, dann bin ich ganz am Ende an einem Punkt gescheitert...das war Hammer...ich bin nämlich von meiner ersten Schule geflogen, weil Ptbs nicht erkannt wurde, daher kann man mich enorm gut triggern. Ich stand völlig neben mir, ich konnte nichts fühlen, nur mein Körper hatte Symptome, aber es ging mir einfach immer schlechter und das jetzt ist der Höhepunkt.

      Ich weiß nicht, ob sie sowas haben, gestern waren sie ziemlich hilflos, die Oberstufenberaterin hat mich nur immer mal wieder gestreichelt und die anderen haben mich komisch angeschaut. Also, Psychiater oder so scheints da nicht zu geben.

      Nochmals danke.
      Menschen, die v*rl*tzt wurden, sind gefährlich, denn sie wissen, dass sie überleben
      Hallo SinRatziel,
      tut mir sehr leid, dass es bei Dir so schlimm ist :|
      In Gedanken drücke und halte ich Dich!
      Kannst Du Dir irgendwie psychiatrische Hilfe holen? Vielleicht kannst Du dann auch auf diesem Weg der Schulbehörde klar machen: "Es geht im Moment wirklich nicht!"
      Vielleicht erhälst du auf diesem Weg dann auch noch mal ne Chance, wenn Du wieder stabiler bist. Du unterbrichst ja nicht, weil Du einfach keinen Bock mehr hast,
      sondern weil Du sehr krank bist :| das ist doch immer noch was anderes.

      Ich weiß nicht, ob in dem Fall ;( :P hilft...aber solange man noch ein bißchen Humor hat, geht es irgendwie.
      Viktor Frankl (ein Wiener Psychiater) hat mal geschrieben: "Dass es meinen Patienten besser ging, sah ich wirklich daran, dass sie IHREN HUMOR wiedergefunden hatten!"
      :) Drücke Dich noch mal!
      "Keiner weiß soviel wie wir alle zusammen." (Inschrift auf einer dänischen Rathaustür)
      Dankeschön, das ist wirklich lieb von dir.

      Ich hab jetzt mal alles alarmiert, aber...ich zieh das jetzt durch. Ich will kein Schwächling mehr sein. Die Schule ist darauf vorbereitet, ich hab einen Arzt angeschrieben, meine Freunde und alle helfen mir. Ich brauche im Endeffekt in Deutsch 8 Punkte und in Geschichte. Dann bin ich erstmal durch. Und in Deutsch bin ich gut und in Geschichte mittelmäßig. Das Problem ist...speziell gestern war es so: Mein Kopf hat ein altes Muster erkannt und fuhr voll die Katastrophe hoch. Ich habe nichts mehr geschnallt, weder, dass es keine 10 Punkte sind, noch, dass Deutsch eigentlich immer mein Fach war...nichts. Es hilft mir schon, dass jetzt alle wissen, dass da was ist. Ich wollte das zwar nicht, ich wollte so stark, fröhlich und erwachsen sein, ich wollte gefallen, aber das war nicht gut.

      Ich hoffe, dass sie das ggf. verstehen würden, ich habe immer Bedenken, man könnte mir nicht glauben.

      Nochmals danke für deine lieben Worte, es geht auch schon etwas besser, ich sehe wieder klarer, ich werde das jetzt machen.
      Menschen, die v*rl*tzt wurden, sind gefährlich, denn sie wissen, dass sie überleben
      Hallo SinRatziel,

      ich finde es toll, dass du das durchziehen willst und drücke dir alle Daumen dafür! =)

      Natürlich kann man nicht ohne weiteres von sich auf andere schließen (und ich weiß nicht, ob das was ich schreibe auch auf Leute mit PTBS übertragbar ist, da wäre ich vorsichtig...)
      Aber ich persönlich habe die Erfahrung gemacht, dass ich mich im Nachhinein immer übers "ausweichen" und "zurücktreten" geärgert habe. Bzw. ich war umso stolzer, wenn ich einer Herausforderung trotz widriger Umstände nicht aus dem Weg gegangen bin.

      Liebe Grüße & ganz viel Kraft wünsche ich dir!
      Kasmodiah
      ~ Memories that touch our hearts will never fade away ~
      Hallo und dankeschön.

      Das ist richtig, das habe ich auch schon gemerkt, man ist zwar in Sicherheit, aber man hat nicht gekämpft und ist einfach unzufrieden. Ich meine, man kann ja auch in Würde untergehen...sollte man untergehen, aber das wäre jetzt wieder Negativ-Gequatsche, das ist kontraproduktiv.
      Ich finde es auch ein bisschen doof, dass es an der Uni Ausgleiche und Co. gibt, aber hier scheins so gar nicht. Ich meine, ausgerechnet Schule, da wurde ich vor Jahren von einer Gruppe ziemlich übel m*ssh*nd*lt und bin dann ja letztendlich geflogen, weil ich darunter l*tt und schwierig wurde.

      Ich glaube, es wäre auch gut, wenn ich sage, dass sie notfalls lieber einen Arzt holen sollen und bitte nicht selbst rumdoktern. Das klingt zwar dramatisch: Holt einen Arzt. Aber die machen sonst alles noch schlimmer und schicken einen letztendlich dann lächelnd weg, nicht verstehend, dass man gerade mitten in einer g*f*hrl*ch*n Dissoziation ist, aber woher sollten sie das auch wissen?

      Nochmals danke und viele liebe Grüße zurück.
      Menschen, die v*rl*tzt wurden, sind gefährlich, denn sie wissen, dass sie überleben
      Also, die Lage hat sich entwickelt - ist vielleicht auch interessant für Leute, die (wie es hier immer mal wieder vorkommt) darüber nachdenken, was passieren könnte, wenn man Lehrern anvertraut, dass was nicht stimmt.

      Ich habe gerade einen Anruf von meiner Oberstufenberaterin bekommen - hellauf in Panik, sie hätte sich so Sorgen gemacht und hätte so Angst gehabt, dass ich mir was tun würde, die Mail wäre ja ein ganz lauter Hilferuf gewesen und sie hätte einen befreundeten Psychologen angerufen, um sich Ratschläge zu holen und auch für sich, eben weil sie mir den Zettel mit den Noten hingelegt und damit quasi das Drama ausgelöst hatte (ich hätte sie jetzt nie dafür verantwortlich gemacht) und diese Härtefallregelungen würde es auf jeden Fall geben und sie hat sich auch zigmal abgesichert, ob und dass ich jetzt Hilfe habe. Ich habe mich zuerst entschuldigt, weil ich sie sicher nicht so erschrecken wollte und ich war...baff, gerührt, erleichtert, fassungslos, irgendwie alles.

      Also...nie, nie, nie hätte ich mit sowas gerechnet. Ich dachte, sie nimmt das zur Kenntnis und gut, ich dachte ja sogar, die würden mir das gar nicht glauben.
      Und sie fand es auch wirklich gut, dass ich was gesagt habe, sie meinte, das wäre schon sehr wichtig.

      Ja also...ich glaube, ich hab jetzt keine so große Angst mehr. :)
      Menschen, die v*rl*tzt wurden, sind gefährlich, denn sie wissen, dass sie überleben
      Hallo Sin Ratziel,

      das ist eine total schöne Nachricht. Danke, dass du das gepostet hast. Ich bin total gerührt, dass du jetzt Unterstützung durch deine Lehrerin hast und eine Härtefallregelung greift.

      Ich selbst hatte an der Uni auch einige Sonderregelungen in Anspruch genommen. Obwohl ich zuerst auch stark sein wollte und total souverän wirken wollte, habe ich gute erfahrungen gemacht, als ich mich dann doch geöffnet habe.
      Behalte diese Erleichterung und das Gefühl von gestern in Erinnerung und speichere es in deinem Körper!!! Es ist so wertvoll, auch diese Erfahrungen zu machen!

      Und ich finde es total erwachsen, dass du dich mitgeteilt hast. Ehrlich, authentisch sein und schwächen zugeben finde ich viel erwachsener, als eine Rolle spielen und so-tun-als-ob.

      Ich freue mich für dich, dass es jetzt aufwärts geht und du dich so erleichtert anhörst.
      Das hat mir auch meine positiven "Offenbarungs-Erfahrungen" zurück in erinnerung geholt. Danke dafür! =)

      Alles gute für die Prüfungen (wenn in nächster Zeit noch welche kommen) :thumbsup:

      Lg AMika
      Sei du selbst! Alle anderen sind bereits vergeben.
      ~ Oscar Wilde ~
      Hey,

      und dankeschön auch dir für deinen lieben Beitrag. :)

      Ja irgendwie...man steht sich manchmal schon ganz gut selbst im Weg, wenn man auf Biegen und br*ch*n stark sein will, was? Es ist schon merkwürdig, welchen Dingen man sich selbst aussetzt.
      Und dabei müsste alles gar nicht soooo schlimm sein, würde man nur mal den Mut finden und sich wirklich mitteilen. Meistens passiert sowas dann, wenn es wirklich nicht mehr anders geht, da knallts dann aber auch richtig - was ich irgendwo für eine sehr gute Schutzmaßnahme halte, irgendwann überwältigt das Problem einfach den Stolz/die Bedenken und man kriegt den Po-Tritt seines Lebens. *g*



      Finde ich sehr schön, dass du ähnliche Erfahrungen machen durftest, also ist es wohl wirklich gar nicht so selten, dass man unerwarteterweise auf Verständnis und Wohlwollen trifft...hach, wirklich schön...*seufz*


      Viele liebe Grüße - und danke für die Wünsche und überhaupt. :)
      Menschen, die v*rl*tzt wurden, sind gefährlich, denn sie wissen, dass sie überleben
      Ja, das kenne ich auch. So hätte ich o.g. auch schreiben können: Erst sich mitteilen, wenn es nicht mehr geht, aber dann alles in Alarm versetzen. Dann ist echt holland in not... (oder wie auch immer :wacko: )
      Gestern hatte ich wieder so eine Situation. Inzwischen konnte ich es für mich lösen... hoffentlich. Ich mache immer öfter in verschiedenen Bereichen die Erfahrung, dass auf spezielle Wünsche (aufs Psychische bezogen) eigentlich immer rücksichtsvoll reagiert wird, und Lösungen gesucht werden (auch wenn die wie gestern z.B. gut gemeint war, aber mir nicht wirklich weitergeholfen hat)

      ... aber es geht weiter und mit jeder guten Erfahrung werde ich mutiger, meine Bedürfnisse beim nächsten Mal wieder auszusprechen. Das ist immer noch eine Herausforderung und braucht viel Mut, aber es lohnt sich, den Weg so weiter zu gehen - finde ich.

      Lg Amika



      (Das muss ich mir irgendwo hinpinnen, dass ich es niieee mehr vergesse!!! :) )
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      ~ Oscar Wilde ~
      Genauso eine Erfahrung habe ich gestern auf meiner Arbeit gemacht!
      Ich bin da in der Mitarbeitervertretung tätig (seit kurzem)...aber aufgrund meiner Psyche wollte ich es schon hinschmeißen... :crying:
      Schließlich habe ich mich geöffnet, erst zwei netten Kolleginnen (denen ich vertraue, das ist wichtig!) sowie den beiden Vorsitzenden der MAV. Auch ganz liebe Menschen!
      Der eine schrieb mir einen Zettel und gab ihn mir...ich ?(
      Auf dem Zettel stand: "Bitte bleib in der MAV!" :!: Soviel Zuspruch und Rücksichtnahme...ich war baff! Und Mutmachung!!!
      Sorry, SinRatziel es ist ja Dein Thread...vielleicht aber eine weitere Bestätigung Deiner und der Anderen hier Erfahrungen :thumbsup:
      Wie bekommt man Mut? Durch ErMUTigung...
      "Keiner weiß soviel wie wir alle zusammen." (Inschrift auf einer dänischen Rathaustür)
      Hey ihr :),

      @Amika: Ja, dann erkennt aber auch wirklich jeder, was es g*schl*g*n hat, man macht dann Dinge, die man eigentlich - im Normalzustand - nicht machen würde...aber der Körper funktioniert wie von selbst; Nachdenken, Schämen, alles ist blockiert, das spielt keine Rolle. Ich weine niemals vor anderen, aber in dem Moment war es sowas von egal. Und ich würde es sicher wieder tun. Das ist deswegen so merkwürdig, weil es so unmöglich und absurd erscheint, wenn es einem gut geht.

      Das kann ich nur unterschreiben, ja. Man bekommt Verständnis, aber nicht jede Aktivität ist wirklich sinnvoll - bzw. sie wissen einfach nicht genau, was und wie sie das "Was" machen sollen (na gut, wie denn auch?) und man selbst kann nicht mithelfen, weil man es auch nicht weiß. Eine schwierige Sache.
      Momentan wäre ich froh, würden sie mir mehr Zeit lassen, das wäre wirklich eine Hilfe, aber das machen sie nicht.
      Aber ich hoffe wirklich, dass du für dich tatsächlich eine Lösung deines Problems gefunden hast. *Daumen drück*


      @jungij: Das kann mit dem Hinschmeißen kann ich wirklich verstehen, manchmal ist alles so viel und man will nur noch weg - aber umso schöner, dass du ganz offensichtlich gebraucht wirst und sie dir das auch zeigen. :)

      Ach was, hier kann jeder schreiben, was ihn bewegt und schöne Erlebnisse sind sowieso immer eine tolle Sache und mehr als erwünscht. :)


      Ich weiß nicht, ob es euch auch so geht, aber ich wundere mich jedes Mal, wenn ich sage, wie es mir geht (und eventuell, was passiert ist) und man es mir glaubt. Ich glaube mir manchmal selbst nicht, vieles klingt zu merkwürdig und unglaubwürdig und ich könnte schließlich theoretisch auch lügen, vielleicht, um mir Vorteile zu verschaffen oder so. Ich hab immer den Drang, irgendwas zu beweisen.
      Menschen, die v*rl*tzt wurden, sind gefährlich, denn sie wissen, dass sie überleben
      Hey SinRatziel,

      Jep, in so einem Moment, wenn alles zu viel wird ist die Außenwirkung, die man sonst aufrechterhält total egal. Genau so ist es bei mir auch. Solange es mir noch einigermaßen ok geht, sage ich eher noch 3 mal dass es mir gut geht. Wenn es dann aber ganz schlimm ist, dann fehlt die Kraft, irgendetwas aufrechtzuerhalten. Und ich finde das dann auch gut, weil die Leute mal sehen, dass man auch nur ein Mensch ist - und das macht einen dann ja menschlich! In so einer Situation zeigt man sich wirklich und das ist ja irgendwie auch schön. Wenn nicht immer nur alle mit ihrer perfekt inszenierten Maske herumlaufen. Ich würde bei jedem, dem das mal passiert verständnisvoll und mitfühlend reagieren - so wie es andere eben auch tun.

      Hmm, eigentlich wird einem immer geglaubt. Vielleicht, weil die Leute merken, dass es einem schwer fällt, überhaupt über ein Problem oder Schwierigkeiten zu sprechen. Und wer würde sich denn ausdenken, dass er etwas nicht schafft, dass er schwach ist??? Kein gesunder Mensch wertet sich freiwillig ab, oder? Eine freundin meinte mal zu mir als ich meine uni-Prüfungsphase auf die doppelte Zeit gestreckt habe, dass das zwar viel entspannter ist, aber dass gesunde Studenten die Prüfungen auch weghaben wollen. Ich war doppelt so lange in angespannter Prüfungsphase, musste doppelt so lange lernen und an den Themen dran bleiben. die anderen waren viel schneller fertig und hatten es dann hinter sich. Und falls jemand so- tun- würde- als- ob, dann steckt da bestimmt auch wieder etwas dahinter und der/diejenige braucht es vielleicht doch.

      Ich habe damals auch mehr Zeit gebraucht, weil ich einfach nciht so leistungsfähig war, wie andere. Zeit, in der man Angst hat, oder mit seinen Problemen beschäftigt ist, fehlt einfach zum Lernen. Ich finde du weißt ziemlcih genau, was du brauchst. Wichtig ist, dass du sagst, was du brauchst - die anderen können es nicht wissen. Hast du schon mal um mehr Zeit gebeten? Hast du schon gesagt, dass du mehr Zeit benötigst? Evtl. mit ärztlichem Attest? Du könntest doch z.B. statt der regulären Klausur die Nachschreibeklausur schreiben. Nur so als Idee.

      Ich konnte mein Problem lösen! Ich habe Dinge abgesagt, neu beantragt und neue Leute gefunden. Jetzt bin ich zufrieden und denke, dass es ganz gut wird. Mir wurde viel Verständnis entgegengebracht und vieles ging ohne großes Aufsehen, recht selbstverständlich... auch komisch, aber kann wohl auch so gehen :)

      Dir viel Kraft und Zuversicht für das was kommt!!! Ich drück dir die :thumbup:

      Lg Amika
      Sei du selbst! Alle anderen sind bereits vergeben.
      ~ Oscar Wilde ~
      Richtig! Ganz genau so ist es: So lange man noch nicht völlig zusammengebrochen ist, versichert man noch lächelnd, gut gelaunt und vielleicht sogar überdreht, dass alles soooo okay ist, alles super, kein Ding. Man glaubt es sich sogar selbst, denn solange das noch geht - so meint man - ist man längst noch nicht schlecht genug dran.
      Ich habe z.B. letztes Jahr den Lehrern gleich erzählt, dass ich Probleme habe, aaaaaaber im selben Atemzug erwähnt, dass es allein mein Problem ist, ich keine Hilfe brauche, etc. blabla, um auch ja niemandem zur Last zur fallen. Super Aktion, im Endeffekt bin ich genau deswegen dann um einen Punkt durchgerasselt. Es ärgert mich einfach, dass es immer so knapp ist und immer wegen Konzentrationsstörungen.
      Und alle Welt denkt, ich bin dumm. Ich bin nicht dumm.
      Währendessen ziehen andere an mir vorbei, erleben das ein oder andere Wunder ("Was?! Ich hab gar nicht so viel gelernt, wie konnte ich SO gut sein?!", während es bei mir eher "Was?!?! Ich hab soooo viel gelernt, was soll das?!?!", heißt), und freuen sich ihres Lebens.


      Das stimmt schon, es ist wirklich schön, wenn man tatsächlich mal zeigt, wie man ist...ich meine, wie oft sieht man sowas heute oder wie oft kommen wirklich rein menschliche Momente noch vor?
      Wahrscheinlich ist es auch nur mein eigenes Misstrauen, das die Sache so merkwürdig erscheinen lässt.


      Eigentlich wertet sich niemand, der einigermaßen gesund ist, ab oder gibt sich eine etwaige Blöße, das ist sicher richtig. Aber vielleicht macht das jemand, um seine Haut zu retten, gerade Prüfungen sind sehr anstrengend, es gibt ja Leute, die sich durch die merkwürdigsten Aktionen einer unangenehmen Sache entziehen.

      Ich hab ja "meinem" Arzt geschrieben und er antwortete, dass er mich versteht, das Leben sehr weh tun kann, aber dass er mir nicht helfen könnte, das wäre verkehrt für ihn (ich fragte nach Bedarfsmedikation und einem "vertrauten Gesicht"). ...
      Hoppla, was hab ich blöd geschaut.
      Ich verstehe es nicht ganz, aber halbwegs, ich versuche zu verstehen, dass er nicht kann, es ist auch sein gutes Recht, jemanden abzulehnen, das würde ich ihm niemals vorwerfen, aber ich fühlte mich missverstanden und fing sofort an, mich zu rechtfertigen, dass ich keinen normalen Weltschm*rz meinen würde, dass ich mich sicher nicht den Prüfungen entziehen möchte, zwar schwach, aber doch nicht sooo schwach wäre, etc.
      Er ging gar nicht mehr darauf an, wahrscheinlich hab ich da jetzt auch versaut und es war ihm einfach zu blöd mit mir. -,-
      Ich war nie sein Patient, er hat mir nur mal kurz geholfen und ich mag ihn sehr, ich hatte ihn als eine Art "Zweitvater" adoptiert und es schien, als würde er mich auch mögen, deswegen denke ich da lieber nicht allzu sehr darüber nach.
      Ich wollte nicht einmal großartig eine Behandlung, ich wollte einfach nur etwas Sicherheit.

      Deswegen ist das mit dem Attest jetzt auch etwas schwierig, ich habe niemanden - wobei ich jetzt auch schon seit Monaten einen Therapeuten suche. Die Schule wird das nicht unbedingt glücklich machen, die gehen noch davon aus, dass sich jemand kümmert.


      Ja, genau das ist es nämlich: Man KANN oft nicht lernen, weil man sich mit Problemen befassen muss, diese Zeit fehlt einem dann einfach. Dieses Jahr gings Gott sei Dank einigermaßen, aber letztes Jahr wars so schlimm, da musste ich noch in der Nacht vor den Prüfungen mit mehreren Panikanfällen kämpfen (die nichts mit der Prüfung zu tun hatten), sollte den Kopf aber eigentlich ganz woanders haben.
      Ich muss doch nochmal die Oberstufenberaterin interviewen und einfach sagen, dass ich immernoch alleine dastehe usw.
      Nein, ich habe noch nicht konkret gesagt, dass ich mehr Zeit brauche, eben weil ich dachte, sie würden mir nicht glauben, bzw. ich will nur geschickt irgendwelche Vorteile ergattern.


      Oh, das ist toll, das freut mich wirklich sehr für dich. :) Ohne großes Aufsehen und selbstverständlich - so sollte es doch sein. Ich wünsche dir noch sehr viel mehr solcher Lösungsvorgänge. :)


      Dankeschön, das ist lieb von dir. :)



      Edit: Ich hatte Triggersternchen vergessen
      Menschen, die v*rl*tzt wurden, sind gefährlich, denn sie wissen, dass sie überleben

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von „SinRatziel“ ()

      Vielleicht nochmal was für Leute, die Schulprobleme haben und nicht wissen, wohin (wird ja schließlich alles gefunden, wenn man es in der Suchleiste eingibt):

      Es gibt da einen Verband der Schulpsychologen (findet man im Internet), anhand der Listen kann man sich den Zuständigkeitsbereich raussuchen und einfach eine Mail an das Sekretariät schreiben. Die Leute dort setzen sich sofort mit einem in Verbindung und suchen nach Lösungen.
      Bei mir steht jetzt z.B. ein Nachteilsausgleich im Raum. Ich weiß nur nicht, ob ich das möchte, denn seit ich das weiß, fühle ich mich schuldig. Das muss man dann eben selbst entscheiden.
      Menschen, die v*rl*tzt wurden, sind gefährlich, denn sie wissen, dass sie überleben
      Hey,

      wieso fühlst du dich schuldig?

      Wie ist es weiter gegangen? Wie hast du dich denn entschieden?

      Auch wenn ich diese Gefühle kenne, sage ich dir jetzt als Außenstehende, dass es genau für solche Fälle die Möglichkeit eines Nachteilsausgleichs gibt und du die Unterstützung natürlich in Ansprich nehmen darfst!

      Lg
      Sei du selbst! Alle anderen sind bereits vergeben.
      ~ Oscar Wilde ~
      Hey. Danke fürs Nachfragen, :)


      also, es ging so weiter, dass es einen mords Aufruhr gab, weil ich dachte, meine Freunde und meine Eltern würden mich als Schwächling ansehen. Ich hatte meiner Mutter von dem Nachteilsausgleich erzählt und dachte, aus ihrem Blick herauslesen zu können, dass sie denkt, ich würde es mir nur einfach machen wollen. Ich dachte vor ein paar Tagen, dass mich alle als schwach und unehrlich ansehen, mir niemand glaubt und mich keiner versteht, ich sah sie alle als Feinde. Ich war davon überzeugt, dass mich alle hassen und nur loswerden wollen.
      Meine Mutter war bestürzt, wie ich nur so dermaßen misstrauisch sein könnte.

      Ich habe dann den Termin beim Schulpsychologen abgesagt. Es war zu spät, der Termin wäre am Montag, also am Tag der ersten Prüfung gewesen. Sie meinten auch, dass sie sich mit Ptbs und so nicht auskennen, einfach nur beraten könnten. Außerdem wäre das Ganze in Freiburg, das ist über 100km entfernt. Ich bin ja schon jenseits von Gut und Böse, wenn ich in die 50km entfernte Schule muss, eigentlich bin ich gerade sogar zu fertig, um zum Bäcker zu gehen, keine Ahnung, wie ich es je nach Freiburg schaffen sollte.
      Also, es hat sich nichts getan.
      Okay, meine Freunde sind ziemlich angefressen und machen mir Vorwürfe, weil ich den Termin absagte, aber mehr lief da nicht.

      Ich weiß auch nicht, der Nachteilsausgleich wäre wohl ein Verschieben der Prüfung gewesen. Dafür hätte ich "einfach nur" ein Attest meines Arztes einreichen müssen. Schöne Idee, aber genau das ist der Knackpunkt: Ich finde weder Arzt noch Therapeuten, ich habe nicht einmal einen Hausarzt.
      Menschen, die v*rl*tzt wurden, sind gefährlich, denn sie wissen, dass sie überleben
      Hey SinRatziel,

      tut mir leid für Dich, dass sich die Dinge dann doch so entwickelt haben :|
      wie geht es Dir zur Zeit?
      "Irgendwann können Therapeuten dank moderner Technik in den Patienten 'hineinkriechen' um sich genaustens ein Bild von der inneren Situation machen zu können.
      Um dann zielsicher eine Therapie zu entwickeln..."
      Naja, ist alles noch Zukunftsmusik...(eher Science-Fiction) ;)
      Aber das ist ja genau die Schwierigkeit, jemanden zu haben/finden, der genau (oder wenigstens größtenteils) verstehen kann, WAS in einem vorgeht und WIESO.
      Und dazu bräuchte es Zeit...
      Ich bete für Dich...
      Denk an den Wolf in Deinem Logo! :)
      Vielleicht fehlt auch ein bißchen :P (was in Deiner Situation natürlich sehr schwierig ist)
      "Keiner weiß soviel wie wir alle zusammen." (Inschrift auf einer dänischen Rathaustür)
      Och Mensch, das tut mir für dich leid!

      Ich kann dich nur ermutigen, dir einen Hausarzt zu suchen. Irgendeinen Arzt gibt es doch bei dir, oder? Vielleicht ist eine Ärztin für dich ja vorstellbar...
      Du wolltest dich diesem bekannten Arzt anvertrauen, doch wenn es nicht geht, nimm doch Kontakt zu einem andern Arzt auf.

      Als ich einen psychischen zusammenbruch hatte, hatte ich auch keinen Hausarzt - also bin ich heulend und als Häufchen elend zum nächsten Arzt, obwohl ich den nicht kannte. Glücklicherweise hat er sehr gut reagiert. Ich hatte meine Krankengeschichte und Telefonnummern mitgenommen, so wusste er, was los ist, und konnte versch. Leute anrufen und für mich die nächsten Schritte einleiten. Also: auch wenn du noch keinen Hausarzt hast, kannst du jemanden finden! Du könntest aufschreiben, wie deine Situation im Moment ist, und was du bräuchtest...

      Ansonsten: versuche dir etwas gutes zu tun. Was macht dir Spaß, was lenkt dich ab?

      Hast du noch weitere Prüfungen?

      Ich wünsche dir alles Gute und hoffe, dass du einen guten Weg für dich findest!!!
      Ich weiß, dass Prüfungen mit PTBS scheiße sind und die alles noch viel schlimmer machen. Deine Aufgabe ist es, dich nicht fertig machen zu lassen und gut für dich zu sorgen!!!

      Lg Amika

      Ps: kennst du stabilisierungsübungen? Zum beispiel: du stellst dich hin und spürst in deinen Körper rein. wie stehen deinen Füße am Boden? Wo/Wie ist das Gewicht verteilt? Du kannst auch ganz leicht das Gewicht verteilen. Mal nach vorne, hinten seitlich... Spüre nach, wie dich Füße dich (auf dem Boden) tragen, wie sie dich mit dem Boden verbinden. Die Übung "erdet" einen ein bisschen, wenn alles zu viel zu werden droht. Ich stelle mir dann immer vor, wie von mir aus Wurzeln in den Boden wachsen und mich mit der Erde verbinden, ich dann ganz standhaft werde und stabil, wie ein Baum. vielleicht hilft es dir ja ein wenig...
      Sei du selbst! Alle anderen sind bereits vergeben.
      ~ Oscar Wilde ~

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „Amika“ () aus folgendem Grund: ein Einfall