Seelenflügel

      Seelenflügel

      Luft.
      Die Brust wird eng....
      Luft....
      keine Chance auf Worte, mein Mund bleibt stumm.
      Taumelnd stürze ich.
      Wie ferngesteuert schl*g*n sich Nägel in die Haut.
      Rotes Meer.

      Die Männer bringen Sie in den RTW.
      In der Klinik schaut der Chirurg auf den Arm.
      "Wie würden Sie es behandeln?", fragt er freundlich.
      Ihre ANtwort gefällt ihm, sie kann gehen.

      Luft.
      Die Brust weitet sich und saugt den regenklaren Geruch auf.
      Luft.
      kleiner zarte Seelenflügel
      zerbr*chts an den Worten
      zerbr*chts an den Gedanken
      und fällst dann in dir zusammen

      kleiner zarter Seelenflügel
      nur ein Sch*rb*nhaufen
      übrig nur die fette
      wiederwärtige Fleischmasse

      kleiner zarter Seelenflügel
      träumst vom scharfen M*ss*r
      das dann alles an dir wegnimmt
      was da w*h tut und da peinigt

      kleiner zarter Seelenflügel
      weißt es doch nicht besser
      das nach all der Zeit
      nur die Hoffnung bleibt

      kleiner zarter Seelenflügel
      welche Träumerei
      das außer Arbeit dir ein leben sei vergönnt
      denn das Leben besteht aus Worten und Gedanken
      die dich nur zerbr*ch*n

      kleiner zarter Seelenflügel
      hast keine Schutzkraft mehr
      dich um ein vern*rbtes Seelchen
      liebevoll zu kümmern

      kleiner zarter Seelenflügel
      ach, was tust du nur?
      St*chst ja selber mit Gedanken nur
      auf das Seelchen ein
      das die N*rb*n wieder reiß*n

      kleiner zarter Seelenflügel
      schau nun ists vorbei
      alles ist wieder offen
      und das Seelchen kann nur hoffen
      das du Schutzkraft wiederfindest

      kleiner zarter Seelenflügel
      näh mit Schutz und Liebe
      deine Flügel heil
      dann auch kannst du wieder
      dem Seelchen Raum geben
      das es sich wieder vern*rb*n kann

      kleiner zarter Seelenflügel
      es sind Hoffnungen und Träume
      die da treiben auf dem Meer der Zeit
      wenn du kannst es schützen, mach dich groß und weit

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von „Seelenflügel“ ()

      Der Regen klatscht erbarmungslos auf ihre Haut. Sie steht im Regen und leckt sich die Lippen. Endlich regent es. Sie zieht ihre Schuhe aus und rennt los. Der feuchte Waldschlamm spritzt ihr an den nackten Füßen und Beinen hoch. Sie rennt einfach weiter, ziellos scheint ihr Weg. Doch sie hat ein Ziel. Sie spürt ihre durchnässte Kleidung nicht mehr, sie spürt die Steine, die in ihre Fußsohlen stechen nicht, sie rennt einfach weiter.

      Mit jedem Schritt rennt sie ihren Ängsten davon, doch sie weiß, das sie mit ihr kommen. Es ist ein vergebenes Wegrennen.
      Ihre Lunge wird immer rasselnder. Sie bekommt kaum Luft, ihr H*rz schm*rzt.

      Sie bleibt stehen. Holt Luft. Atmet.

      Hört den regen durch das Blätterwerk rauschen. Sie lässt sich in den feuchten Waldboden fallen und spürt.
      Spürt das Leben um sich herum. Spürt das Leben in ihrem Körper.

      Sie lächelt.
      Leben

      Leben geht einem unter die Haut.
      Es lässt dich nicht kalt.
      Wie ein Süchtiger nimmst du die Dr*g* Leben in dir auf.
      Du berauschst dich an ihr, bis dir der Atem eng wird, so erfüllt sind deine Lungen vom Leben.

      In deinen Adern fließt die Intensität des Lebens.
      Mit jedem Herzschl*g pumpen sich neue intensive Eindrücke in dich hinein.
      Mit jeder Bewegung nehmen deine Sinne das Leben wahr.
      Wie es schmeckt.
      Wie es schmeckt wenn du das erste Mal Erdbeeren isst.
      Wie es schmeckt wenn du das erste Eis essen kannst.
      Wie es riecht.
      Wie es riecht, wenn wir durch unsere Strassen ziehen wo das Leben ist.
      Wie es riecht, wenn wir durch unsere Wälder ziehen, wo die Erinnerungen hängen.
      Wie es aussieht.
      Wie es aussieht, wenn wir nach Hause kommen.
      Wie es aussieht, wenn wir Licht sehen.
      Wie es sich anfühlt.
      Wie es sich anfühlt, wenn der laue Sommerweing die Arme streichelt.
      Wie es sich anfühlt, wenn wir in unsere Lieblingskuscheldecke gehüllt werden.
      Wie es sich anhört.
      Wie es sich anhört, wenn du sprichst.
      Wie es sich anhört, wenn wir zusammen sind.

      All das pumpen deine Adrern mit jedem Herzschl*g durch dich durch.
      Du spürst nur Leben.
      Um dich ist Leben.
      In dir ist Leben.

      Dein Blick fällt auf mich.
      Leben ist Liebe.
      Das sagst du mir stumm.

      Liebe heißt zu leben.
      Zu spüren.
      Zu sehen.
      Zu schmecken.
      Zu riechen.
      Zu hören.

      Das du weißt was du an deinem Leben hast. Das ist Liebe. Lebensliebe.
      Der Seelenflügel bricht
      denn er kann die Last nicht mehr tragen.
      Denn er erfahärt nur Ablehnung
      auf die kleine Hoffnung Mut
      Warum soll der kleine Seelenflügel
      leben
      mutig sein
      wenn man es nicht will?

      Wenn man will das sich der Seelenflügel auflöst.
      und für immer geht.
      Soll man gehen oder bleiben....?