Kann es wirklich besser werden? Oder ist das falsche Hoffnung?

      Kann es wirklich besser werden? Oder ist das falsche Hoffnung?

      Guten Morgen,

      Ich habe hier lange nicht mehr geschrieben. Eigentlich wollte ich das auch nicht mehr, da ich hoffte, dass es mir nach der Klinik besser geht. Und genau das ist der Punkt. Ich weiß, dass sich in einem halben Jahr nicht alles wieder zum Guten wenden kann, aber ich hatte die Hoffnung, dass alles zumindest ein klein wenig erträglicher werden würde. Leider habe ich mich darin getäuscht.
      Jetzt fange ich oft an zu zweifeln, ob es je besser wird. Deshalb meine Frage an euch:
      Habt ihr die Erfahrung gemacht, dass man lernen kann, mit schwierigen Situationen umzugehen? Dass man sich irgendwann nicht mehr hasst? Dass man wieder Angst hat vor dem t*d und nicht mehr vor dem Leben? Dass man such selber kennenlernen kann?

      Ich würde mich sehr auf Antworten freuen. Danke im Voraus :)
      Liebe Grüße,
      17teers
      Finde den Spiegel deiner Seele
      und lerne dich selbst kennen.
      Ja ich bin mir sogar sehr sicher, dass es das gibt und das jeder Mensch das schaffen kann, mein Exfreund hatte Borderline, musste Medikamente nehmen, hat sich selbst v*rl*tzt und heute hat er ein wirklich tolles Leben, er ist in einer glücklichen Beziehung, er hat einen guten Job, er v*rl*tzt sich nicht mehr, er hat Schicksalsschläge, die zum Leben gehören überstanden ohne in eine Depression zu geraten. Ich bin insgeheim sehr stolz auf ihn, und es gibt mir die Hoffnung nicht aufzugeben, weiter an mir und meinen Problemen zu arbeiten und lernen das leben zu nehmen wie es kommt und das auch zu genießen.

      Ich wünsch dir persönlich alles Gute, falls du noch reden magst, immer gerne.
      la vie est belle et j'aime ma vie
      Ja das ist alles möglich. aber es ist, wie so vieles, auch ein gutes Stück arbeit bis dahin.
      Ich bin 2008 in dieses Forum gekommen, damals noch mit einem anderen Account, und mir ging es damals sehr schlecht. Heute bin ich seit über 4 1/2 Jahren ohne Selbstverletzung, ich werde in wenigen Monaten heiraten, bin Mutter, mein Essverhalten hat sich gebessert und ich könnte noch weitere Dinge aufzählen. Nichts ist perfekt, das wird es auch nie sein weil kein Leben perfekt ist. Es gibt immer Höhen und Tiefen aber ich habe weitestgehend gelernt damit umzugehen ohne in eine völlige Krise zu stürzen und mich an Dingen total hochzuziehen um dann darin zu ertrinken.
      Aber all das hat gedauert und passierte nicht von alleine.
      Therapie, Klinikaufenthalte, einige Tritte in den Hintern, viel Willenskraft und Selbstdisziplin waren dafür nötig und sind es in manchen Situationen heute noch. aber das ist okay denn von nichts kommt nichts.
      "I will never die , and if I do I will rise up the ashes like all Phoenix do"
      Hallo :)

      Ich kenne solche Gedanken/ Ungeduld auch und die können einen echt mies runter ziehen...
      Darum sage ich mir in solchen Momenten: " Man konnte dich kaputt machen also kann man ' s
      auch i.wie wieder reparieren!." Das " kaputt" machen geht zwar meist schneller als das " reparieren"
      aber es ist machbar, auch wenn es sich nicht immer danach anfühlt!!.
      Und ich bin mir ganz sicher, das sich bei dir bestimmt auch Dinge zum positiven verändert haben,
      es dir aber evntl. " nur" nicht genügt oder du es vielleicht noch gar nicht bemerkt hast....
      Viele kleine offt für einen selber unsichbare, fast Bedeurungslose Schritte
      sind der Anlauf für den berümten Sprung in ' s Leben und über seinen eigenen Schatten!.
      Habe Gedult, setze das in der Thera. gelerntes Wissen/ Fähigkeiten weiter um(!) ,
      freue dich auch über kleine Schritte und Verliere nicht die Hoffnung,
      auch wenn ' s leichter gesagt als getan ist ich weiß!. ;)

      Mir ist gerade noch eingefallen, das wenn Du deine Vortschritte selber evntl. nicht spürst,
      es aber durchaus anderen Menschen
      in deinem Leben/ Umfeld Veränderungen positiv aufgefallen sind an dir, deinem Handeln in schwiergen Situationen....
      Lenke doch einfach mal das Gespräch drauf und sammle Beobachtungen bzw. Veränderungen, wenn du magst.
      Vielleicht hilft dir das etwas zu sehen, das sich was tut auch wenn man es offt selber nicht so war nimmt.

      Ich wünsche dir viel Kraft zum weiter an dir arbeiten,
      verliere nicht die Hoffnung und deinen Mut!. :)
      lg, Kessy
      Hallo :)

      Ich danke euch für Eure Antworten, guten Erfahrungen und Tipps. Es tut wirklich gut,wenn man hört, dass es besser werden kann. Und ja, von nichts kommt nichts. Diese Erfahrung hat hier glabe ich jeder schon gemacht. Aber das ist auch okay. Und ich brauche auch immer wieder Tritte in den Hintern, Rabenflug. Aber es ist gut, dass man da jemanden hat.

      Danke nochmal und alles Gute,
      17teers
      Finde den Spiegel deiner Seele
      und lerne dich selbst kennen.
      Hey 17teers,

      ich habe auch oft solche Gedanken wie du und vor einem Jahr habe ich keinem Menschen geglaubt der mir gesagt hat, dass irgendwann alles besser wird. Aber es stimmt, wenn du die Hoffnung nicht aufgibst, weiterkämpfst und nach Rückschlägen immer wieder aufstehst WIRD es irgendwann besser, das verspreche ich dir.
      Mir hat besonders die Klinik und ambulante Therapie geholfen, aber auch, weil ich diesen depressiven/selbstzerstörerischen Zustand irgendwann nicht mehr ausgehalten habe, weil ich endlich auch mal "leben" wollte und da habe ich angefangen mich meinen Ängsten zu stellen, logischerweise nicht allen auf einmal aber ich habe mich immermal wieder überwunden und wenn man sich seinen Ängsten immer wieder stellt werden diese Situationen irgendwann "Normalität". Manchmal ist es nur irgendein kleines Ereignis im Leben, das plötzlich seine ganze Einstellung verändern kann. Also nur nicht den Mut verlieren und weiterkämpfen, nichts ist unmöglich !

      Ganz liebe Grüße

      Tagträumerin
      “You alone are enough. You have nothing to prove to anybody.”
      Maya Angelou
      Hallo Tagtraeumerin,

      vor dem Sich-der-Angst-stellen habe ich auch ziemliche Angst. Meine Therapeutin will ja ständig mit mir Situationen üben, vor denen ich Angst habe. Aber ich kanns nicht. Ich verliere meine Angst nicht und kann mich nicht überwinden. Sie ist dann wütend auf mich, weil ich nicht mit ihr übe und ich bin wütend auf mich, weil ich es nicht hinbekomme. Und ich weiß einfach nicht, wie ich die Angst vor dem Üben loswerde. Denn ich weiß ja schließlich, dass es nur eine Übung ist und nichts Schlimmes passiert.
      Hat da jemand vielleicht einen Tipp, wie man die Angst vor Situationsübungen verliert?

      Danke und liebe Grüße,
      17teers
      Finde den Spiegel deiner Seele
      und lerne dich selbst kennen.
      Liebe 17teers,

      Ängste zu überwinden ist ein langer Prozess und man muss echt Geduld mit sich haben. Deine Therapeutin muss da auch Verständnis für haben, wenn man sich gleich überwinden würde hätte man auch keine Angst und wenn man sich über längeren Zeitraum an diesen "Angstzustand" bei bestimmten Situationen gewöhnt hat, ist es auch nicht verwunderlich, dass es einem so schwer fällt dagegen anzukämpfen.
      Ich kann dir nur raten ganz "klein" anzufangen, wenn man zum Beispiel Angst vor dem Einkaufen hat (hatte ich vor einigen Jahren), kann man erstmal versuchen in die Nähe des Supermarktes zu gehen, dann traut man sich vielleicht ein paar Tage/Wochen danach hineinzugehen und wenn man das dann beibehält ist die Überwindung vielleicht irgendwann auch nicht mehr so groß dort etwas zu kaufen.
      Was ich damit sagen will: Erwarte nicht von dir, dass gleich alles perfekt klappt. Sowas braucht einfach Zeit und Übung.
      Wenn du in Angstsituationen Herzrasen bekommst und weitere körperliche Reaktionen aufgrund deiner Angst merkst, kann ich dir nur den Tipp geben dich auf deine Atmung zu konzentrieren. Viele Menschen durch den Brustkorb, was ich viele Jahre auch getan hatte, irgendwann habe ich dann versucht durch den Bauch zu atmen und es hat mir wirklich ein Stück weit geholfen damit meine Angst zu bekämpfen. Versuche dabei lange und tief auszuatmen, falls du es mal ausprobieren willst. :)
      Vielleicht hilft es dir auch deine Gedanken aufzuschreiben, schreib auf was dir deine Angst sagt und deine realistische Einschtätzung zu der Situation, wie wahrscheinlich ist es, dass deine schlimmsten Befürchtungen wirklich eintreten ?
      Oft hat mich nämlich meine Angst so sehr blockiert, dass ich sogut wie 100 % überzeugt von dem war was mir meine Angst gesagt hat.
      Aber wenn man immer weiter übt, sich nicht entmutigen lässt und dann vielleicht sich eines Tages überwindet wird man schnell feststellen, dass die Situation komplett anders ausgehen an, oft auch sehr positiv und vielleicht das Gegenteil von dem was man erwartet hat.
      Und du sagst ja auch, dass du eigentlich weißt, dass es nur eine Übung ist und nichts Schlimmes passieren wird. ;)

      Ich drücke dir ganz fest die Daumen, lass dich nicht entmutigen, setze nicht zu Hohe Erwartungen an dich und versuche kleine Schritte zu gehen ! Ich bin mir ganz sicher, dass du es irgendwann schaffen wirst. :)

      Ganz liebe Grüße

      Tagträumerin
      “You alone are enough. You have nothing to prove to anybody.”
      Maya Angelou