Wie sieht "Heilung" aus?

      Wie sieht "Heilung" aus?

      Hallo ihr Lieben,


      ich interessiere mich für eure Erfahrungen, die diejenigen von euch haben, die sich als "clean" bezeichnen würden, die also längere Zeit ohne Ritzen auskommen.
      Spielt SVV noch eine Rolle in eurem Leben? Denkt ihr darüber nach? Gibt es den Druck noch?
      Ich bin seit Jahren "symptomfrei", aber ich denke ganz oft, beinahe täglich, daran, was diese Handlung in mir auslösen könnte. Ich verspüre regelrecht den Wunsch, mir weh zu tun. Ich denke in ganz alltäglichen Situationen daran und stelle mir das vor, würde es aber nicht so ohne Weiteres tun, da ich mich vor den Konsequenzen fürchte.
      Ist das bei euch, die ihr als "geheilt" geltet, auch so? Ist das normal, wenn man es nicht mehr aktiv betreibt? Oder bin ich gar nicht so "clean", wie ich meine?


      Vielen Dank fürs Lesen!

      snowball
      Hallo,

      ich denke das läuft bei jedem ganz individuell ab, und hängt, glaube ich, auch damit zusammen, ob man -bevor man symptomfrei wurde - an den tiefen Ursachen gearbeitet hat, durch Therapie beispielsweise.
      Als ich damals nur so aufhörte ohne wirklich Therapie gehabt zu haben, waren viele Konfliktreiche Situationen für mich schwierig, sodass der Druck zu groß wurde ( und cih wieder anfing).

      Als ich dann Therapie machte, habe ich schrittweise aufgehört, bei mir war es so, dass ich lernte Situationen einzustufen, also wie schwer (= konfliktreich und damit einen größeren Druck darstellend) Situationen für mich sind.
      Und dann habe ich nach und nach meine "Aushaltgrenze" erweitert, wobei ich heute auch noch in für mich extrem belastenden Situationen Druck verspüre dem ich dann auch nachgebe, weil ich es nicht kompensieren kann. Diese Situationen sind jedoch sehr selten geworden.
      Und manchmal, wo ich Situationen erlebe, die bis vor einer Weile noch Druck auslösend waren, es nun aber nicht mehr sind, da denke ich ans V*rl*tzt*n, nicht weil ich Druck habe, sondern weil cih mich eben erinner. Und dann denke cih auch manchmal daran, was das ausgelöst hat. Ich habe dann nicht den Wunsch mir w*h zu tun, vielmehr, empfinde cih eine Art Stolz das cih es schaffe das nciht mehr zu tun.

      das so jetzt ganz individuell von mir,
      Alles Gute,
      Pinsel
      "Sypmtomfrei" (= etwas nicht mehr tun) heisst ja nicht automatisch, dass die auslösenden Reize einen von heute auf morgen "kalt" lassen...Man muss einen anderen Umgang damit finden. Einen der interveniert.

      Wie gesagt, wenn man den "Wunsch" verspürt, muss man sich fragen, was ihm zugrunde liegt, und wie man einen "stressfreieren" (verhindernden) Umgang mit den Auslösern findet, anstatt darüber nachzudenken, wieso man eine sich selbst schädigende Reaktion darauf unterlässt...

      Denn es ist ja kein Verzicht, es nicht zu tun, sondern ein Gewinn für Deine subjektive Lebensqualität.
      Hallo,
      ich bin schon länger clean.
      Also bei mir ist es so, dass es schon noch in gewisser Weiße eine Rolle spielt. Weniger in die Richtung, dass ich mich verletzen will, sondern eher in die Richtung, dass ich mich jetzt noch immer frag, wie es damals dazu gekommen ist. Wieso/ warum damals alles begonnen hat. Und mit meinen Narben hab ich tws. auch recht schwer zu kämpfen noch. Da meine Eltern und Familie bis jetzt nichts davon wissen, ist es irgendwie doppelt schwer für mich.

      Das wäre so meine "Erfahrung".

      LG Fragezeichen
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