Hallo!
Nachdem ich vor einigen Jahren hier als Betroffene unterwegs war, suche ich jetzt Rat als Angehörige.
Kurze Info vorab: Es geht um meinen Exfreund, der seit knapp zwei Jahren wegen Depressionen in Behandlung ist. So lange in etwa geht das zwischen uns auch schon. Ich selbst nehme auch Antidepressiva und bin auf der Suche nach einem Therapieplatz. Ich bin Anfang, er Ende 20.
Also folgendes:
Mein Ex und ich haben/hatten eine klassische on-off-Beziehung. Seit circa drei Wochen ist sie wieder "off", aber dieses Mal wohl ziemlich eindeutig. Das Problem ist, ich verstehe nicht, warum es jetzt plötzlich wieder aus ist und was in ihm vorgeht.
Vor knapp drei Monaten hatten wir auch schon einen Streit, nach dem wir ebenfalls drei Wochen keinen Konakt hatten. Dann haben wir uns zufällig getroffen, geredet und haben uns wieder super verstanden. Wir haben auch über uns geredet und er meinte, dass es immer schwierig bleiben wird zwischen uns, aber auch, dass er wahnsinnig oft an mich denken muss und dass er nicht glaubt, dass er je wieder eine treffen wird, mit der es so gut passt wie mit mir.
Daraufhin haben wir uns wieder regelmäßig getroffen, auch miteinander geschlafen etc. Einige Wochen später kam er dann in eine psychosomatische Klinik für sechs Wochen, was aber schon lange feststand. In der ganzen Zeit, in der er in der Klinik war, lief es immer noch super zwischen uns. Ich habe ihn paar Mal besucht und wenn er am Wochenende nach Hause gefahren ist, kam er sogar mal bei mir vorbei, noch bevor er zu seinen Eltern fuhr.
Nachdem es ne Weile gut ging zwischen uns, haben wir uns an einem Abend wieder gestritten. Wir streiten meistens immer wegen Kleinigkeiten und dieses Mal war das Problem, dass er nicht mehr vorbeikommen wollte, obwohl es mehr oder weniger ausgemacht war und ich das Gefühl hatte, dass er keine Lust mehr auf mich hat, weshalb ich vermutlich auch etwas überreagiert habe.
Jedenfalls meinte er dann, dass er seine Ruhe vor mir will und seitdem ist er total abweisend. Mein Problem ist, dass er mir dann vorwirft, ich hätte Borderline (Ich war vor einem Jahr EINMAL bei einem Therapeuten, der das Thema bei mir ansprach, aber eine Diagnose habe ich nicht und ich selbst denke, dass ich einfach "nur" depressiv bin) und dass ich ihm immer ein schlechtes Gewissen einreden will. Laut ihm bin ich dann auch schuld, dass es ihm schlecht geht (während seinem Klinikaufenthalt war unsere Beziehung nie ein Problem oder ein Thema in seiner Therapie) und er wirft mir Sachen vor, die ich irgendwann gesagt oder getan habe und die keinesfalls böse gemeint waren.
Er hat mich dann auch sofort bei Facebook gelöscht und ziemlich bald auch in WhatsApp blockiert, was ich beides einfach Kindergarten finde.
Ich kann ja verstehen, dass ihm unsere Beziehung zu viel wird oder dass er endlich davon loskommen will.
Aber dann kann er mir doch einfach sagen "Das mit uns tut mir nicht gut, ich mag dich gerne, aber bitte versteh, dass ich jetzt erstmal keinen Kontakt möchte". Er macht das aber immer auf eine total verletzende Art.
Ich hab ihm auch geschrieben, dass ich nochmal gerne mit ihm reden würde. Von ihm kamen immer nur kurze Antworten und dass er mir ja schon alles gesagt hat. Außerdem wäre er mir ja nicht böse, und wenn wir uns sehen, könnten wir ganz normal miteinander reden, aber er ist nicht bereit, sich mit mir zu treffen...
Mein Problem ist, ich verstehe ihn nicht!!! Seine Mutter und seine Schwester waren ne Zeit lang auch nicht begeistert über unsere Beziehung, da meinte er zu mir, dass die beiden ja gar nicht wissen, was wir schon alles durchgemacht haben. Und er hat ihnen sogar mal gesagt, dass es ihm besser geht, wenn er sich mit mir trifft, als wenn wir eben keinen Kontakt haben. Einige Tage vor unserem letzten Streit meinte er noch, dass er ja so ne tolle Überraschung hätte (für mehrere Leute, aber auf jeden individuell abgestimmt, also ich hätte auch was bekommen) und er meinte auch, dass ich mich in seiner neuen Wohnung ja dann auch etwas einrichten könnte, etc etc.
Dann war wie gesagt der Streit und immer wenn es dann schlecht läuft, haben seine Mutter und seine Schwester plötzlich recht. In guten Phasen plant er also "längerfristig", in schlechten Phasen will er mich nicht mehr sehen und ich bin an allem schuld (nebenbei bemerkt, will ich - laut ihm - IHM ja immer ein schlechtes Gewissen einreden...).
Natürlich könnte mir das alles egal sein und ich den Kontaktabbruch einfach akzeptieren. Aber zum einen vermisse ich ihn, bzw. den, der er ist, wenn es gut läuft zwischen uns. Zum anderen hab ich halt immer den Verdacht, dass es ihm einfach schlecht geht und er dann die ganze Schuld auf mich schiebt, weil er sich ja von mir, im Gegensatz zu seiner Familie oder seiner Arbeit, trennen kann. Wie gesagt, ist nur ne Vermutung von mir. Aber unser Streit war auch kurz bevor er nach seinem Klinikaufenthalt wieder zum Arbeiten anfangen hätte sollen. Hat er auch gemacht, aber sich ziemlich bald wieder krank schreiben lassen, weil es ihm wohl einfach nicht gut ging dabei.
Ich will für ihn da sein, egal ob wir zusammen sind oder nicht. Ich muss gestehen, ich fühle mich auch echt schlecht dabei, wenn ich das Gefühl habe, er ist genervt von mir. Wir müssen keinen Kontakt haben, aber ich will einfach nicht das Gefühl haben, er ist froh, mich "los zu sein".
So, nach dem langen Text (sorry, ich wollte mich knapp halten), meine Frage an euch:
Kennt ihr so ein Verhalten von euch selbst und könnt mir das aus seiner Sicht erklären? Oder habt ihr ähnliches erlebt? Denkt ihr, dass das mit seinen Depressionen zusammenhängt? Und wie soll ich mich verhalten? Ich werde mich jetzt natürlich nicht mehr bei ihm melden. Außerdem bin ich auch sauer. Aber ich versteh einfach nicht, warum es bei ihm nur dieses "ganz oder gar nicht" gibt und wieso sich das so schnell ändert.
Danke fürs Durchlesen!!!
LG Molekül
Nachdem ich vor einigen Jahren hier als Betroffene unterwegs war, suche ich jetzt Rat als Angehörige.
Kurze Info vorab: Es geht um meinen Exfreund, der seit knapp zwei Jahren wegen Depressionen in Behandlung ist. So lange in etwa geht das zwischen uns auch schon. Ich selbst nehme auch Antidepressiva und bin auf der Suche nach einem Therapieplatz. Ich bin Anfang, er Ende 20.
Also folgendes:
Mein Ex und ich haben/hatten eine klassische on-off-Beziehung. Seit circa drei Wochen ist sie wieder "off", aber dieses Mal wohl ziemlich eindeutig. Das Problem ist, ich verstehe nicht, warum es jetzt plötzlich wieder aus ist und was in ihm vorgeht.
Vor knapp drei Monaten hatten wir auch schon einen Streit, nach dem wir ebenfalls drei Wochen keinen Konakt hatten. Dann haben wir uns zufällig getroffen, geredet und haben uns wieder super verstanden. Wir haben auch über uns geredet und er meinte, dass es immer schwierig bleiben wird zwischen uns, aber auch, dass er wahnsinnig oft an mich denken muss und dass er nicht glaubt, dass er je wieder eine treffen wird, mit der es so gut passt wie mit mir.
Daraufhin haben wir uns wieder regelmäßig getroffen, auch miteinander geschlafen etc. Einige Wochen später kam er dann in eine psychosomatische Klinik für sechs Wochen, was aber schon lange feststand. In der ganzen Zeit, in der er in der Klinik war, lief es immer noch super zwischen uns. Ich habe ihn paar Mal besucht und wenn er am Wochenende nach Hause gefahren ist, kam er sogar mal bei mir vorbei, noch bevor er zu seinen Eltern fuhr.
Nachdem es ne Weile gut ging zwischen uns, haben wir uns an einem Abend wieder gestritten. Wir streiten meistens immer wegen Kleinigkeiten und dieses Mal war das Problem, dass er nicht mehr vorbeikommen wollte, obwohl es mehr oder weniger ausgemacht war und ich das Gefühl hatte, dass er keine Lust mehr auf mich hat, weshalb ich vermutlich auch etwas überreagiert habe.
Jedenfalls meinte er dann, dass er seine Ruhe vor mir will und seitdem ist er total abweisend. Mein Problem ist, dass er mir dann vorwirft, ich hätte Borderline (Ich war vor einem Jahr EINMAL bei einem Therapeuten, der das Thema bei mir ansprach, aber eine Diagnose habe ich nicht und ich selbst denke, dass ich einfach "nur" depressiv bin) und dass ich ihm immer ein schlechtes Gewissen einreden will. Laut ihm bin ich dann auch schuld, dass es ihm schlecht geht (während seinem Klinikaufenthalt war unsere Beziehung nie ein Problem oder ein Thema in seiner Therapie) und er wirft mir Sachen vor, die ich irgendwann gesagt oder getan habe und die keinesfalls böse gemeint waren.
Er hat mich dann auch sofort bei Facebook gelöscht und ziemlich bald auch in WhatsApp blockiert, was ich beides einfach Kindergarten finde.
Ich kann ja verstehen, dass ihm unsere Beziehung zu viel wird oder dass er endlich davon loskommen will.
Aber dann kann er mir doch einfach sagen "Das mit uns tut mir nicht gut, ich mag dich gerne, aber bitte versteh, dass ich jetzt erstmal keinen Kontakt möchte". Er macht das aber immer auf eine total verletzende Art.
Ich hab ihm auch geschrieben, dass ich nochmal gerne mit ihm reden würde. Von ihm kamen immer nur kurze Antworten und dass er mir ja schon alles gesagt hat. Außerdem wäre er mir ja nicht böse, und wenn wir uns sehen, könnten wir ganz normal miteinander reden, aber er ist nicht bereit, sich mit mir zu treffen...
Mein Problem ist, ich verstehe ihn nicht!!! Seine Mutter und seine Schwester waren ne Zeit lang auch nicht begeistert über unsere Beziehung, da meinte er zu mir, dass die beiden ja gar nicht wissen, was wir schon alles durchgemacht haben. Und er hat ihnen sogar mal gesagt, dass es ihm besser geht, wenn er sich mit mir trifft, als wenn wir eben keinen Kontakt haben. Einige Tage vor unserem letzten Streit meinte er noch, dass er ja so ne tolle Überraschung hätte (für mehrere Leute, aber auf jeden individuell abgestimmt, also ich hätte auch was bekommen) und er meinte auch, dass ich mich in seiner neuen Wohnung ja dann auch etwas einrichten könnte, etc etc.
Dann war wie gesagt der Streit und immer wenn es dann schlecht läuft, haben seine Mutter und seine Schwester plötzlich recht. In guten Phasen plant er also "längerfristig", in schlechten Phasen will er mich nicht mehr sehen und ich bin an allem schuld (nebenbei bemerkt, will ich - laut ihm - IHM ja immer ein schlechtes Gewissen einreden...).
Natürlich könnte mir das alles egal sein und ich den Kontaktabbruch einfach akzeptieren. Aber zum einen vermisse ich ihn, bzw. den, der er ist, wenn es gut läuft zwischen uns. Zum anderen hab ich halt immer den Verdacht, dass es ihm einfach schlecht geht und er dann die ganze Schuld auf mich schiebt, weil er sich ja von mir, im Gegensatz zu seiner Familie oder seiner Arbeit, trennen kann. Wie gesagt, ist nur ne Vermutung von mir. Aber unser Streit war auch kurz bevor er nach seinem Klinikaufenthalt wieder zum Arbeiten anfangen hätte sollen. Hat er auch gemacht, aber sich ziemlich bald wieder krank schreiben lassen, weil es ihm wohl einfach nicht gut ging dabei.
Ich will für ihn da sein, egal ob wir zusammen sind oder nicht. Ich muss gestehen, ich fühle mich auch echt schlecht dabei, wenn ich das Gefühl habe, er ist genervt von mir. Wir müssen keinen Kontakt haben, aber ich will einfach nicht das Gefühl haben, er ist froh, mich "los zu sein".
So, nach dem langen Text (sorry, ich wollte mich knapp halten), meine Frage an euch:
Kennt ihr so ein Verhalten von euch selbst und könnt mir das aus seiner Sicht erklären? Oder habt ihr ähnliches erlebt? Denkt ihr, dass das mit seinen Depressionen zusammenhängt? Und wie soll ich mich verhalten? Ich werde mich jetzt natürlich nicht mehr bei ihm melden. Außerdem bin ich auch sauer. Aber ich versteh einfach nicht, warum es bei ihm nur dieses "ganz oder gar nicht" gibt und wieso sich das so schnell ändert.
Danke fürs Durchlesen!!!
LG Molekül