Ich weiß nicht, was ich denken soll aka "R*tz*n - Der neueste Trend!"

      Ich weiß nicht, was ich denken soll aka "R*tz*n - Der neueste Trend!"

      Ja, Titel deutet es schon an.
      Ist im Grunde kein unbekanntes Phänomen, dass SVV in einigen Schulklassen populärer ist als in anderen und auch einige Nachahmer findet, die womöglich nur von Freunden und aus Neugier angesteckt werden, aber schnell wieder aufhören, wenn die Aufmerksamkeit zu negativ wird.

      Das gab es schon einmal in unserem Jahrgang; in Klasse 6 fingen zwei Jungs an, damit anzugeben, welche Schm*rzen sie aushielten und zeigten sich die N*rb*n gegenseitig. Ein Mädchen, das schon immer relativ oberflächlich gewesen war, machte mit und zeigte allen, die es sehen wollten, die W*nd*n und N*rb*n und redete darüber, was sie da aushielte und dass sich ihre Eltern trennen würden und so weiter - Bis aufflog, dass dem nicht so war und sie auch bald wieder aufhörte. Das Phänomen ebbte wieder ab (Ja, ich hielt noch nie viel von den entsprechenden Leuten), mich ließ das damals auch mehr oder weniger unberührt, weil ich etwa erst ein Jahr später zum ersten richtigen Schn*tt ansetzte. Dass ich mich damals schon gerne gekratzt oder mit einem Haizahn an meiner Kette gepiekst hatte, fiel mir erst Jahre später auf.

      Nun scheint es wieder los zu gehen. Ein Mädchen in der Klasse trägt seitdem schon im frühesten Frühjahr kurze Ärmel und läuft mit einem Gesicht wie drei Tage Regenwetter herum. Ja, ich könnte mich übergeben, wenn ich das sehe, zum einen, weil es mich triggert und mir jedes Mal eine Gänsehaut über den Rücken jagt, zum anderen weil sie schlichtweg zu den Leuten gehören, die vor etwa 2-3 Jahren meinen Ruf mit den Gerüchten komplett zerstört haben, sodass ich mir lange meinen Weg zurückkämpfen musste und noch heute lange nicht wirklich irgendwo dazugehöre. Dieses Mädchen trat wohl daraufhin auch als weise Beraterin eines anderen ein, der es derzeit definitiv nicht gut geht und die in den Sommerferien womöglich wegen ihrer (Auto)Aggressionen in eine Klinik geht. Bald fing auch die zweite an. Eine dritte, Freundin der ersten, begann wohl um Fasching herum und zeigt das gleiche Verhaltensmuster wie Nummer 1. Nummer 4 ist das Mädchen aus dem ersten Absatz, die zur Clique von 1 und 3 gehört und Nummer 5 ein Mädchen, das ich weniger einschätzen kann.

      Ja, man merkt sicherlich, dass ich nicht die nettesten Worte gewählt habe, aber ich weiß nicht mehr, was ich tun und denken soll. Ich bin seit langer Zeit wieder in einer extrem labilen Phase und versuche mich bis zu den Ferien irgendwie durchzuschleppen, darf nun jedoch an jedem Schultag den Kratzer auf irgendeinem Arm sehen. Immer darum stehend tausend Freundinnen, die sich sorgen und mich anschreiben (Ohne zu wissen, dass ich selbst betroffen bin, sondern nur deshalb, weil ich im Jahrgang als in Psychologie etwas bewandt und allgemein vertraulich gelte) und alles mögliche tun, um ihren Freundinnen zu helfen. Ich helfe, gebe Tipps, so gut es geht, und leite die Leute an verschiedene Adressen weiter, frage nach, wie es gelaufen ist; jedoch sind die betroffenen Mädchen zu einem Großteil auch ausgerechnet die, die mir mein Leben zur Hölle gemacht haben, diese Sorte, die dich ignoriert, wenn du ihr lieb ein "Hallo" entgegenrufst (Und die, die mich als verrückt und merkwürdig bezeichnete). Ich hadere täglich damit, meine Sommerpause fortzuführen und damit unentdeckt zu bleiben, habe mir in den letzten Jahren eine solch dicke Mauer und realistische Maske zugelegt, dass nichts mehr dahinter kommt, von mir aus mit jemandem aus meiner größtenteils sehr oberflächlichen Klasse zu reden ist quasi unmöglich, mein einziger Freund ist da schlichtweg nicht der Typ dazu. Dabei muss ich ansehen und mitwirken, wie sich alles um sie kümmert, während ich mir seit Monaten nur einmal jemanden wünsche, der mir zuhört, der mich einmal in den Arm nimmt und nicht einmal das bekomme.

      Ich hatte ein paar zaghafte Anläufe und Hilfeschreie, aber auf nichts wurde eingegangen, insgesamt verliere ich bei der gesamten Situation in der Nebenklasse auch immer mehr den Willen, mir Hilfe zu holen. Was sollen insbesondere Lehrer im Kopf haben, außer das Bild einer verqueren Jugend, in der dies beinahe schon Normalität ist? Es ist nichts "Besonderes", "Schlimmes" mehr, bei dem man aufspringt. Nur eine jugendliche Phase. Insgesamt entwickelt sich bei mir langsam wieder ein enormer Selbsthass. Zum einen, weil ich nicht leugnen kann, dass ich zumindest auf einen Teil der Mädchen aus der Parallelklasse wirklich sauer bin, es in mir kocht, wenn sie an mir vorbeilaufen. Zum anderen, weil ich mir immer minderwertiger vorkomme. Weil alle diese Mädchen hübsch und beliebt sind, man ihnen sicher gerne hilft. Ich hingegen war laut dem Gerede schon immer irgendwie komisch, hässlich und eine Schlampe und noch dazu hat Depressionen heute doch jeder Zweite - Alles diese Trantüten, die nichts auf die Reihe kriegen, die ganze Zeit rumheulen oder eine Ausrede für weniger Leistung in der Schule suchen. Waschzwang und Dissoziationen sind wiederum so merkwürdig, dass man gleich als Psycho abgestempelt wird.

      Ich bin derzeit so gefrustet, weil nichts läuft, wie es soll. Weiß nicht, was ich tun, wie ich mit der Situation umgehen und was ich denken soll ... Bis auf eine habe ich die Leute auch nächstes Jahr alle wieder im Jahrgang.

      ~ Sparkz




      [edit: Titel + Text gesternt. Free]
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      Hey,

      ich weiß ziemlich genau was du meinst und wie du dich in dieser Situation fühlst. Ich kenne solche Situationen nämlich auch.

      Ich glaube aber, dass es einen Unterschied zwischen so einem SVV, den du oben beschreibst und dem SVV als psychische Auffälligkeit gibt. Sich zu v*rl*tz*n um zu zeigen, wie viel sie aushalten können, hat ja nichts mit dem SVV zu tun um den Druck abzubauen, um sich wieder zu spüren, aus Selbsthass o.ä.
      Aber es v*rl*tz*n sich auch immer mehr Jugendliche selbst. Warum das so ist, keine Ahnung. Wahrscheinlich weil es SVV immer bekannter wird und diese Mädchen, oder auch Jungs, hören, dass es ja helfen soll. Oder einfach aus Neugier. Oder weil sie Aufmerksamkeit haben wollen. Keine Ahnung. Und dann tragen sie die W*nden wie Trophäen und erfreuen sich daran, dass alle mit ihnen Mitleid haben (stelle ich mir zumindest vor, dass sie das denken.)
      Ich glaube wirklich, dass es einen Unterschied zwischen diesem SVV und dem SVV, der uns betrifft (wenn ich das jetzt mal so sagen darf). Die ganzen SVVler, die ich in der Klinik kennen gelernt habe und ich zähle mich auch dazu, man zeigt diese W*nden ja nicht herum, man versteckt es ja und man schämt sich ja eigentlich auch dafür (natürlich nicht alle ich möchte das nicht verallgemeinern, aber nach meiner Erfahrung nach schon). Und diese Verhaltensweise kann ich bei den Leuten, die ihre W*nden offen herumtragen nicht erkennen, deshalb denke ich, dass es einen Unterschied dazwischen gibt.
      Und ganz ehrlich, mich macht das auch richtig wütend. Wenn man dann erzählt bekommt, dass XY sich ger*tzt hat, weil sie eine schlechte Note bekommen hat, könnte ich ausrasten, dass sich jemand wegen so scheinbar nichtigen Dingen anfängt sich selbst zu v*rl*tz*n (man kann natürlich nicht wissen, ob mehr dahinter steckt, aber nach meiner Erfahrung, ist das bei diesen Leuten nicht der Fall).
      Aber bei den meisten Leuten, bei denen dass so ist, ist es wirklich meistens nur ne Phase. Ich hatte mal ein Mädchen in meinem Jahrgang, die sich auch v*rl*tzt hat und es jedem erzählte und zeigte und dass sie ja sooo depressiv ist und sich ja alle solche Sorgen machen würden und ihre Freundinnen zeigten sich immer so besorgt, wenn sie frische Wunden am Arm hatte usw und ein paar Wochen später war die Welt wieder in Ordnung und sie v*rl*tzt* sich ab einem bestimmten Zeitpunkt gar nicht mehr, also kann es ja nicht wirklich was ernstes gewesen sein..
      Ich wollte damit lediglich sagen, dass ich ziemlich genau weiß, was du meinst und mich das auch sehr aufregt.

      Was du machen kannst: Also, zu allerst, bin ich der Meinung, dass du dich damit nicht unnötig konfrontieren solltest, weil das triggert ja ungemein. Du brauchst ihnen nicht zu helfen, vorallem nicht, wenn die dich früher so fertig gemacht haben. Ansonsten kann man dagegen wahrscheinlich nicht viel machen, außer dass du ihnen aus dem Weg gehst...

      LG Scherben
      “Pain demands to be felt.“

      - “The Fault in our stars“ von John Green
      Hallo Scherben und danke für deine Antwort.
      Ich bin gerade wirklich froh, dass ich nicht alleine in dieser Situation bin. Ich kam mir in den letzten Wochen immer wieder so unfair vor, weil es sicherlich auch Gründe gibt, weshalb jemand aus Aufmerksamkeit zu dieser Möglichkeit greift ... Nur konnte ich einfach nie verstehen, wieso man dann so weit gehen muss (Aufmerksamkeit durch positive Verhaltensweisen wäre doch weitaus schöner und hätte weniger bleibende Schäden ...) und viele Vorurteile bestätigt, die dann irgendwann auf Leute wie mich vielleicht zurückfallen.

      Ich bin ja selbst nicht die, die immer in langen Pullis rumrennt. Ich bin da mehr so die des Typs "Angriff ist die beste Verteidigung" - Zwar ziehe ich die Langarmsaison auch so weit raus wie möglich, allerdings kann ich es mir gerade wegen meiner Hyperhidrose nicht leisten, das den ganzen Sommer beizubehalten. Inzwischen teil ich mir das Jahr ein und kontrolliere mich im Sommer so gut es geht, umgehe nach aller Kraft beispielsweise schönes Wetter. Die N*rb*n verdecke ich jedoch kaum. Einfach, weil es bisher nie jemandem auffiel - und ich bin eine wirklich gute Lügnerin. Sicherlich nie würde ich offen sagen, was wirklich vorgefallen ist. Ich hoffe, das war irgendwie verständlich, fühle mich nur selbst oftmals schlecht deswegen, weil ich Angst habe doch so eine wie "sie" zu sein - Schließlich wünsche ich mir ja, dass irgendjemand spürt, was los ist. Nur könnte ich es eben niemals von mir aus irgendwie sagen und dieses Verhalten so nach außen tragen ...

      Morgen fahre ich jetzt mit einem Praktikum zwei Tage weg. Sozialpraktikum. Das heißt, wir besuchen eine Psychatrie. Ich hab etwas Angst, was sich da alles noch anbahnt, wie die Mädchen sich verhalten, gerade wenn bei ihnen Alkohol im Spiel ist und auch, wie ich reagiere, wenn ich selbst das Verhalten bei einem der Patienten sehe. Ansonsten hoffe ich, dass ich in den Ferien etwas weniger von alledem mitbekomme und dass sich das ein oder andere nach den Ferien geklärt hat.
      Bin mir nicht ganz sicher, was da alles passiert und hoffe, dass ich nicht zu stark getriggert werde. Meine depressive Phase hat mich derzeit voll erwischt und das Verlangen ist jetzt ziemlich stark, der Gedanke an meine abgelaufene Tetanusimpfung und das warme Wetter halten mich gerade so davon ab ._."
      Weiß nur nicht, wie ich damit umgehen soll, wenn das Verlangen ausgerechnet morgen/übermorgen (Gehe in ein Einzelzimmer) zu stark wird.

      ~ Sparkz
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      Hallo Sparkling Teardrop,

      ich schildere dir einfach mal, was mir beim Lesen deines Textes so durch den Kopf ging: Ich habe das Gefühl, dass du sehr verl*tzt bist. Du hast in deiner Schule schon einiges ertragen müssen, was du so beschreibst klingt nach Mobbing. Und du sagst ja, dass du auch jetzt noch das Gefühl hast, nicht richtig dazu zu gehören. Dass das weh tut ist mehr als verständlich. Dazu kommt, dass du versucht hast, Hilfe zu bekommen, das aber ignoriert oder auch einfach nicht bemerkt wurde. Du dagegen hilfst selbst anderen Leuten - dass man sich da ungerecht behandelt fühlt ist verständlich. Ich frage mich aber, warum du dann den Leuten hilfst? Ich meine das nicht als Vorwurf und auch nicht als Rache (dir wurde nicht geholfen, also helfe auch nicht). Aber da dich das ganze Thema so belastet - warum kümmerst du dich dann so? Wie wäre es, wenn du dich zuerst mal um dich selbst kümmerst, anstatt anderen zu helfen? Wie sieht es denn bei dir aus? Gibt es jemandem, der dir zur Seite steht, deine Probleme kennt? Hast du eine professionelle Anlaufstelle (Schulsozialarbeiter, Beratungsstelle, Therapeut, Arzt?)? Ich weiß nicht, an wen du damals deine Anläufe und Hilferufe gerichtet hast - vielleicht war es einfach nicht die richtige Stelle? Lehrer kennen sich oft mit solchen Dingen nicht aus, sie sind damit oft überfordert und (meiner Meinung nach ) auch oft ziemlich überlastet. Es kann sein, dass sie diese Hilferufe nicht bemerkt haben oder nicht verstanden haben. Und Gleichaltrige sind da meiner Erfahrung nach auch oft keine gute Adresse - einfach weil sie nicht wissen, wie damit umgehen. Ich will damit jetzt niemanden davon abhalten, sich seinen Freunden anzuvertrauen - nur sollte man eben nicht zu viel erwarten.

      Ich verstehe, dass es weh tut, wenn andere die Aufmerksamkeit und Hilfe bekommen, die du selber gerne hättest und brauchst. Damit zu hadern und die Person zu hassen ist eine verständliche Reaktion, bringt dich aber nicht weiter. Ich denke, du solltest schauen, wie du auf gesunde Art und Weise Hilfe und Aufmerksamkeit bekommst - daher nochmal die Frage, ob du in einer Therapie o.Ä. bist.
      Weil alle diese Mädchen hübsch und beliebt sind, man ihnen sicher gerne hilft. Ich hingegen war laut dem Gerede schon immer irgendwie komisch, hässlich und eine Schlampe und noch dazu hat Depressionen heute doch jeder Zweite - Alles diese Trantüten, die nichts auf die Reihe kriegen, die ganze Zeit rumheulen oder eine Ausrede für weniger Leistung in der Schule suchen. Waschzwang und Dissoziationen sind wiederum so merkwürdig, dass man gleich als Psycho abgestempelt wird.
      Ich glaube du musst aufpassen, dass du dir die Sicht von anderen nicht zu eigen machst. Davon abgesehen bin ich auch nicht sicher, ob wirklich alle Leute so denken. Ich will dir nicht in Abrede stellen, dass du es schwer hast und oft unfair behandelt wirst. Aber ich frage mich, ob wirklich alle ausnahmslos so sind, ob alle so negativ über dich denken oder ob du dich da evtl. auch ein bisschen reinsteigerst. Das ist nur eine Überlegung, keine Unterstellung!
      Naja, und nur weil manche psychische Krankheiten gehäuft auftreten (oder sich die Leute mehr trauen, darüber zu reden, weil das Tabu da geringer wird) ist es ja nicht weniger schlimm.

      @Scherben
      Wenn ich dich richtig verstehe, dann teilst du die Menschen ein in Personen, die "richtige" Probleme haben und an SVV leiden und solchen, die sich aus nichtigen Gründen verl*tz*n. Als Unterscheidungskriterium verwendest du dabei zum einen ob die Person ihre W*nd*n/N*rb*n offen zeigt oder nicht und welche Gründe die Person hat, sich zu verl*tz*n. Ich finde das nicht in Ordnung. Ich glaube, dass sich zu verl*tz*n immer zeigt, dass etwas nicht in Ordnung ist. Manche Leute tragen das offen nach außen, manche machen auch eine Show drum herum und ja, es mag sicherlich darunter manche geben, die das "nur mal so" ausprobieren oder die es als Mutprobe ansehen. Aber ich glaube, dass in den allermeisten Fällen Probleme dahinter stecken. Und ich denke, dass Leid nicht vergleichbar ist. Ich verstehe, dass man denkt "Deine Probleme hätte ich gern!", das tue ich auch manchmal. Aber das ändert für einen selbst nichts. Und die andere Person leidet ja auch. Natürlich gibt es gewisse objektive Maßstäbe, Leid einzuteilen, aber das subjektive Empfinden ist davon nunmal relativ unabhängig. Und ich finde, dass man nciht schlecht über eine Person urteilen sollte, weil ihre Grenze vielleicht schneller erreicht ist. Das sucht sich keiner freiwillig aus.
      Ich habe hier schon so oft gelesen, dass sich Leute nicht trauen, sich Hilfe zu suchen, weil sie denken, ihre Probleme seien nicht schlimm genug oder sie würden sich nicht schlimm genug verl*tz*n. Ich finde aber, dass jeder Hilfe verdient hat und dass es egal ist, welche Ursachen es hat. Und auch, dass es egal ist, welche Arten des Umgangs man damit wählt. Ich finde, dass man nicht von oben herab beurteilen sollte, ob das nur eine Phase ist oder nicht - wie will man das auch können? Ja, es kann sich rasch verflüchtigen, aber das SVV kann auch bleiben und es gibt hier genug Beispiele von Leuten, bei denen es im Teeniealter angefangen hat und dann über Jahre zu einem immer größeren Problem wurde.

      @Sparkling Teardrop
      Während ich geantwortet habe, hast du vor mir auf deisen Thread geantwortet, deshalb auch dazu nochmal: Du hast recht, positive Aufmerksamkeit ist viel schöner. Nur ist das nicht für jeden so ersichtlich und es bekommt auch nicht jeder so gut hin. Ich glaube, dass den meisten Leuten positive Aufmerksamkeit lieber ist, aber manche sehen für sich keinen anderen Weg (aus den verschiedensten Gründen).
      Ich hoffe, das war irgendwie verständlich, fühle mich nur selbst oftmals schlecht deswegen, weil ich Angst habe doch so eine wie "sie" zu sein
      Vielleicht sehen das die meisten Leute aber gar nicht so? Ich persönlich teile die Leute nicht in "richtiges SVV" und "Pseudo-SVV" ein. Es mag Leute geben, die das tun und wenn man dann abgestempelt wird, ist das sehr schm*rzhaft. Aber ein klein wenig tust du das auch selbst, oder? Vielleicht projizierst du da deine Meinung ein bisschen auf andere?
      Für die akute Situation mit dem Praktikum würde ich dir empfehlen, zunächst mal kein "Werkzeug" mitzunehmen. Kennst du Skills und hast du schon welche eingeübt? Schreib dir am besten eine Skillskette, anfangend mit Skills für niedrige bis zu denen für hohe Anspannung. Und packe dir auch alles ein, was du fürs skillen brauchst, dann hast du alles griffbereit. Aus deiner Antwort lese ich heraus, dass du bisher keine Hilfe hast. Du schreibst, du könntest es niemals von dir aus sagen. Ich weiß, dass sich das so anfühlt, die meisten glauben das. Aber hier im Forum gibt es viele positive Beispiele von Leuten, die es geschafft haben, sich bei einer professionellen Anlaufstelle Hilfe zu suchen und die trotz großer Angst darüber reden konnten. Denkst du, da gäbe es eine Möglichkeit für dich?

      Liebe Grüße,
      Fylgja

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „Fylgja“ ()

      @Fylgja: Du hast natürlich recht, ich meinte damit auch nicht, dass ich die Leute in “Pseudo“ SVV und “richtiges“ SVV einteile. Das ist natürlich falsch, ich hab mich wohl falsch ausgedrückt. Ich wollte eher sagen, dass es für mich einen Unterschied gibt, ob jemand aus Neugier oder durch Druck oder was auch immer anfängt sich zu verletzen. Und damit meinte ich auch nicht, diese Leute keine Probleme haben und es einfach so machen aus Spaß, aber da kommen manchmal Sprüche wie: “Ich hab mich mit meiner Freundin gestritten, ich gehe mich jetzt r*tz*n.“ Und das macht mich dann doch ziemlich wütend.
      “Pain demands to be felt.“

      - “The Fault in our stars“ von John Green
      Huhu Fylgia,
      auch dir nochmals vielen lieben Dank für deine Antwort.

      Ich war ziemlich froh, als mich meine ehemalige beste Freundin nach sehr langer Zeit wieder anschrieb und auch wenn es nur um Hilfe für ihre ziemlich selbstgefährdende Freundin ging, war ich da gerne zur Stelle. Auch wenn es mich manchmal triggert, oftmals stehe ich nicht in direktem Kontakt zu denjenigen und kann helfen. Das gibt mir das Gefühl, gebraucht zu werden und lenkt mich zusätzlich ab. Viel schlimmer ist da eben die Konfrontation in der Schule selbst, wenn ich die W*nd*n sehe. Ist insgesamt ein zweischn**d*ges Schwert.

      Derzeit stehen meine Eltern allem im Wege. Ich bin jedoch in nicht mal einem ganzen Jahr volljährig und habe mir vorgenommen, mich dann umzusehen, da ich dann nicht mehr zu einem Jugendtherapeuten gehen muss und vor allem meinen Eltern keine Rechenschaft über mein Tun mehr schuldig bin, allgemein etwas selbstständiger entscheiden kann. Man muss dazu wissen, dass das große Problem in diesem Haushalt ist, dass meine Eltern mich nach dem Leitsatz "Wir haben keine Geheimnisse voreinander" erziehen wollten. Keine Schlüssel, meine Mutter rannte liebend gerne auch mal n*ckt rum, rief mich zu sich ins Bad oder platzt/e bei mir rein und durchsucht meine Sachen. Als ich das Ganze in der Schule ansprach, ist alles etwas eskaliert, liegt aber einige Jahre zurück. Besser ist es seitdem nur wenig. Ich brauche meine Privatsphäre und die umfasst inzwischen meine Gefühlswelt. Meine eigene Mutter triggert gerade meinen Waschzwang derzeit unheimlich, so sehr, dass ich das jetzt auch nicht unbedingt weiter ausführen möchte.
      Wie auch immer; momentan habe ich sogesehen tatsächlich niemanden. Der Beratungsstelle im Nachbarort bin ich von damals nicht ganz unbekannt, helfen konnte man mir damals gerade langfristig aber nicht und erneut bestünde die Gefahr, aufzufliegen, was ich nicht noch einmal durchstehen möchte.

      Von Lehrern als Anlaufstation halte ich da auch nicht mehr viel, auch wenn die Andeutungen tatsächlich in die Richtung reichten. Nachdem es ignoriert wurde, habe ich davon aber wieder abgelassen. Eigentlich hatte ich mir gerade bezüglich der Auswirkungen der Dissoziationen etwas Hilfe von meiner Klassenlehrerin (Der ich wirklich sehr nahestehe - es ließe sich durchaus vorwerfen, dass ich hier und da bevorzugt werde) erwünscht, aber es ist "bekannt", dass sie selbst in einer Therapie ist - [...] und da will ich mich nicht noch aufdrängen.

      Der zitierte Absatz war selbstverständlich überzogen, damit wollte ich allerdings eher das verdeutlichen, was einfach passieren kann, selbstverständlich nicht muss. Mir ist das Risiko inzwischen aber zu hoch, da ich ehrlich reflektieren muss, dass ich als Außenstehende es selbst merkwürdig fände, wenn jemand mit "Dissoziationen" ankommt, das kennt man womöglich auch nicht.
      Passiert ist das ähnlich in diesem Jahr aber bei meinem Deutschlehrer. Ich hatte mit ihm wegen meiner miserablen Mitarbeit geredet, weil ich in Deutsch dauernd wegdrifte. Irgendwie habe ich zwischen Tür und Angel also versucht zu erklären, woran es liegt, mich danach bemüht, mich von da ab mindestens einmal in der Stunde zu melden. Laut ihm bekam ich am Ende des Jahres jedoch nur mit zudrücken "Aller Hühneraugen" meine 2, während ich normalerweise in Deutsch immer nur knapp an der 1 vorbeischr*mme oder sie sogar bekomme. Insgesamt hatte ich bloß das Gefühl, dass er mich nach dem kurzen Gespräch für eine Lügnerin hielt, die sich aus der Affäre ziehen wollte. Aber gut, soll er denken, was er möchte.

      Zum unteren Teil des Posts:
      Ich muss dir Recht geben, ich fühle mich selbst schlecht deswegen, weil normalerweise niemand, dem es gut geht, sich nur wegen ein bisschen Aufmerksamkeit v*rl*tzt, sofern es Alternativen gibt, oder da nichts anderes dahintersteckt. Der Titel deutet ja an, dass ich derzeit gerade darunter leide, so verwirrt zu sein, so zwiegespalten zu empfinden und anders zu denken als zu fühlen; ich kann mich nicht erwehren, einfach sauer zu sein und damit nicht umgehen zu können - Einerseits eben aufgrund der Personengruppe, andererseits, weil ich generell etwas gegen aufgebauschte Gefühle und Dramaqueens habe. Ich musste nachdem meine Treffen mit der Beratungslehrerin in Klasse 6 aufflogen selbst oft spüren, wie meine Eltern mich für aufmerksamkeitssüchtig hielten und auch die Lehrerin, die mir zuvor so geholfen hatte, mied mich wie viele andere, grüßte mich nicht mehr. Ich habe beschlossen das vor meinen Eltern mitzuspielen, um möglichst schnell aus der Nummer rauszukommen, aber seitdem habe ich tierische Angst davor, in irgendeiner Form als aufmerksamkeitssüchtig zu gelten und dass ich wieder nicht ernst genommen werde und sich alles von mir abwendet. Diese Mädchen jedoch verlangen nach dieser Aufmerksamkeit und man wendet sich ihnen zu. Das ist das, was mich wirklich sehr trifft.

      Skills schl*g*n bei mir langfristig kaum an. Ich kann höchstens auf weichere Methoden wie hauen ausweichen, ansonsten bin ich Anhängerin des Butterfly-Projects, aber auch das ist im Sommer nicht einfach zu erklären. Ich versuchs meistens so, dass ich mich nicht im gleichen Raum wie meine Kl*ng*n aufhalte und Musik höre. Das Verhalten kann ich damit zurückhalten - verfüge allgemein über eine sehr gute Selbstkontrolle, aber die Gedanken kreisen einfach immens darum und das macht mich ziemlich fertig. Gerade soetwas wie "Wenn ich das jetzt tun würde, würde es mir besser gehen ..." geht dann einige Tage und bei einer passenden Gelegenheit oder einem schlechten Moment gebe ich manchmal nach ...

      [Edit: Detail entfernt, bitte auf die Löschregeln achten. / Fylgja]
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      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von „Fylgja“ ()

      Ich fühle mich leicht angesprochen, ich sehe auch kein Grund warum ich mich SV und auch mir gibt es teilweise ein Gefühl von Stärke (ihr könnt mich nicht v*rl*tz*n, Schl*g mich doch, ich kenne ganz andere Schm*rz*n), schon in der Grundschule hatte ich einen Freund mit dem ich mich regelmäßi gepr*gelt habe (wenn Kn*chen br*chen, waren wir glücklich, es hatte mich gestärkt, ich habe zwar nicht gelacht, doch wenn meine Mutter dann zu schl*g war es besser (habe gerade voll die Flash backs)) !
      SVV hört sich bei dir wie ein Priveleg an, die haben kein Recht sich SV -,-
      Woher weist du, das sie es nicht wegen echter Probleme machen (ich glaube meiner Psyschologin langsam, deshalb bin ich nicht ganz unten (hat mich lange fertig gemacht, das ich kein Grund habe für solches Verhalten, ich kann mich doch an nichts schlimmes erinnern), in den fehlenden 18 Jahren wird wohl etwas passiert sein, doch sicher bin ich mir nicht, könnte sein das ich einfach nur dumm bin)?
      Ich wünschte ich könnte meine N*rb*n offen zeigen, ich schwitze mich aktuel täglich t*t -,-

      War voll da neben, doch das ging mir bei deinen Worten gerade durch den Kopf.
      Sry musste ich einfach mal los werden.

      P.S. :
      Ich hatte vor Fylgja angefangen zu schreiben, sehe gerade das es jetzt schon ähnliche Kommentare gab -,-
      Wahn(sinn) = Wahnhaft auf der Suche nach Sinn

      Bin ich schon t*t oder Lebe ich nur nicht ?

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von „GenialerIdiot“ ()

      Nein, ich möchte hier niemanden als privilegiert darstellen, das liegt mir absolut fern. Ich habe meine persönlichen Gründe, weshalb mich dieses offensive Verhalten jedoch einfach trifft und ich absolut nicht damit umgehen kann, siehe Post darüber.

      Ich verstehe was du meinst und ich gebe dir Recht, dass es nichts nützt, da irgendwo zu unterscheiden, das Problem ist aber eben, dass meine Gefühle anders sind und die kann ich nicht kontrollieren. Daraus resultieren dann ja Schuldgefühle, Minderwertigkeitsgefühle und der Trigger, kannst du mich nun vielleicht etwas mehr verstehen?

      Wiegesagt, ich wollte hier niemanden angreifen.
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      Fylgja's Antwort war super, hätte ich nicht vorher begonnen zu schreiben hätte ich mir meine Antwort gespaart (ich bin etwas langsam) !
      Ich wollte nur sagen wie sehr mich dein Post getroffen hat (das hatte alte Selbstzweifel wach gerufen).
      Jetzt verstehe ich dich besser ;)
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      Bin ich schon t*t oder Lebe ich nur nicht ?
      Hallo zusammen.

      @Scherben
      Dass dich solche Sprüche wütend machen kann ich gut verstehen, weil man da das Gefühl bekommt, dass etwas, das für einen selbst schlimm ist, heruntergespielt oder ins Lächerliche gezogen wird (was vielleicht manchmal auch der Fall ist). Einen wirklichen Rat habe ich da nicht - außer Abgrenzung. Wenn solche Sprüche aber immer von den gleichen Leuten kommen und du dir das zutraust, dann kann man ja schon sowas in die Richtung sagen, dass man das nicht witzig findet (wenn der Spruch nicht ernst gemeint war, dass die Person sich jetzt r*tzen geht) oder einfach fragen, was die Person erwartet, wie du auf eine solche Ankündigung reagieren sollst (wenn die Person das ernst meint, wenn sie sagt sie geht sich jetzt r*tzen).

      @Sparkling Teardrop
      Wenn es dir das Gefühl gibt, gebraucht zu werden, ist das natürlich schön. Nur achte wirklich bitte auf dich und überschreite nicht deine eigenen Grenzen.
      Die Situation mit deinen Eltern scheint ja sehr verfahren zu sein. Ich würde dir raten, jetzt schon nach einem Therapeuten zu suchen. Die Wartezeiten sind ja manchmal sehr lang. Damit du eben gleich starten kannst, wenn du volljährig bist. Hast du vor, das vor deinen Eltern geheim zu halten? Denn das wird auf Dauer sicher schwierig. Aber versicherungstechnisch (es sei denn, du bist privatverscihert) ist es dann natürlich einfacher deine Eltern da komplett rauszuhalten.
      Dass die Beratungsstelle dir langfristig nicht helfen konnte ist schade, aber das ist auch meist nicht das, was eine Beratungsstelle leisten kann. Wenn dir die Gefahr "aufzufliegen" zu groß ist im Vergleich zu dem, was du dir dort für Hilfe erwarten könntest, verstehe ich, dass du es lässt. Aber deine Eltern müssen ja nicht unbedingt wissen, dass du dort hingehst bzw. denkst du sie würden versuchen dich zu zwingen, dass du ihnen sagst, was du dort besprichst?

      Ich denke, ich verstehe dich nun um einiges besser, also deinen Zwiespalt der Gefühle. Vielleicht hilft es dir, wenn du versuchst, die Dinge mehr voneinander zu trennen. Die Personen um dich herum haben zunächst nichts damit zu tun, dass deine Situation so blöd ist (was Eltern und Hilfe angeht). Es ist ok, wenn du deswegen sauer bist oder neidisch oder auch mal einen Hass auf die Leute schiebst. Aber das Ganze sollte nicht überhand nehmen und nicht zur Grundeinstellung werden. Denn wie gesagt: Das bringt dich nicht weiter. Vielleicht kannst du dich stattdessen eher auf dich konzentrieren, dir überlegen, was dir gut tut. Gibt es denn Dinge, die du in deinen Alltag einbauen könntest, dir dir einfach Kraft geben, dir eine Atempause ermöglichen? Ich meine das im Sinne von kleinen Auszeiten, in denen du dich nur um dich kümmerst, in denen du dich psoitiv mit dir beschäftigst und dir etwas Gutes tust.

      Sparkling Teardrop schrieb:



      aber die Gedanken kreisen einfach immens darum und das macht mich ziemlich fertig. Gerade soetwas wie "Wenn ich das jetzt tun würde, würde es mir besser gehen ..." geht dann einige Tage und bei einer passenden Gelegenheit oder einem schlechten Moment gebe ich manchmal nach ...
      Hast du mal versucht, diese Gedanken weiterzudenken? Also dir dann zu sagen "es würde mir dann besser gehen, aber nach xy Stunden/Tagen würde ich mich ägern/enttäuscht von mir sein/traurig sein/...". Mir hilft das manchmal, dass ich mir die negative emotionalen Konsequenzen bewusst mache. Und du kennst ja bestimmt den Thread mit den Gründen gegen SVV. Das kann in solchen Momenten auch helfen.

      Liebe Grüße,
      Fylgja.
      Mal kleine Rückmeldung; Exkursion soweit weitaus weniger schlimm, als befürchtet. Im Bus die Rückbank mit meinem Kumpel, dessen Freund und zwei weiteren Mädchen gepachtet, was schon einmal bedeutete, dass ich mich nicht verrückt machen musste, weil hinter mir getuschelt wird (Was leider nicht einmal nur paranoide Einbildung ist, das wird es wirklich, ich höre oft genug meinen Namen). Dann zu meinem Glück kein Einzel-, aber ein Zweierzimmer bekommen, Mädel auch ganz sympathisch und in meiner Klasse. Abends mit den beiden Jungs in der Stadt gewesen, Psychatrie selbst war durch die Drogenpatienten weniger triggernd, lediglich das eine Mädchen, das wieder einen Schn*tt am Arm hatte, war etwas triggernd, aber aushaltbar.

      Ich hatte vor, mich gegen Winter hin zu erkundigen. Ich rechne mit etwa 6 Monaten bis zum Beginn der Therapie und da ich nicht sofort zu meinem 18. Geburtstag einsteigen würde, sondern wohl in den Ferien danach (Alleine weil es da schon genug Neues zu regeln gibt), würde es mir passen, im November/Dezember mal anzurufen. Und nein, ich möchte meine Eltern da wirklich nicht mit reinziehen. Ich habe mich vor Jahren schon mit Händen und Füßen dagegen gewehrt, wollte die Beratungen lieber einfach abbrechen und es kam auch nicht besser, als vorhergesehen. Privat versichert bin ich nicht, worüber ich in diesem Fall auch ganz glücklich bin.

      Die Frage ist dann eher, zu welcher Beratungsstelle ich gehen sollte. Im Nachbarort bin ich einfach nicht unbekannt, aber ich hatte nie den Eindruck "ernst genommen" zu werden. Ich mochte diese Frau, aber ich hatte das Gefühl, dass das nicht auf Gegenseitigkeit beruhte. Ich wohne eher in einer kleinen Stadt, zwar liegen drei bis vier Großstädte darum, aber es ist doch eine Busfahrt, die ich meinen Eltern erstmal erklären müsste. Durch meine Depressionen (In ihren Augen Faulheit) bin ich normalerweise den ganzen Tag nur im Bett.

      Dass du mich etwas besser verstehen kannst, beruhigt mich schonmal ein wenig. Ich kann mich nicht gut ausdrücken, werde manchmal nicht ernst genommen und brauche ewig, bis ich etwas verständlich erklärt habe >_< Und ich verstehe mich derzeit einfach selbst nicht. Zwar habe ich in den letzten Jahren mein Verhalten relativ selbstständig analysieren können, aber in solchen Situationen wie jetzt bin ich einfach nur mehr verwirrt.

      Ja, ich versuche auch derzeit meine Laptop-Zeiten zurückzustellen und stattdessen mehr Mangas zu lesen. Das lenkt ziemlich ab und verhindert, dass ich laufend Profile meines Exfreundes ansehe. Und ich schreibe viel mit meinem besten Freund aus Hamburg, der mir enorm hilft. Derzeit weiß ich gar nicht mehr, was ich ohne ihn machen würde, ist so ein bisschen mein Seelsorger geworden, aber zu sehr will ich ihn auch nicht belasten.
      Gibt ansonsten viele Dinge, die ich gerne wieder machen würde. Aber ich kann mich nur zu wenig aufraffen. Meine Depressionen halten mich einfach davon ab, etwas Aufwendiges zu tun, wie eine Staffelei wieder aufzubauen und anzufangen zu malen, gleichzeitig erlaubt mir mein Waschzwang auch nur wenige Stellen, wo das möglich wäre. Fotografieren tue ich derzeit aber ganz gerne, kann mich aber auch nur selten aufraffen, das ist eben das Problem, was von meinen Dissos noch verstärkt wird (Die halt in den letzten 2-3 Monaten einige Male so stark waren, dass ich mich eine Zeit lang nicht mehr wirklich bewegen konnte). Ich versuche ein bisschen was zu unternehmen, aber ich erlebe das meiste nur noch im Trance.

      Das mit dem Weiterdenken ist eine gute Idee! Vor allem, weil mich die N*rb*n schon abschrecken. Ich denke, das kann ich in der nächsten Zeit mal versuchen, bisher habe ich ja eher versucht mich abzulenken, was aber nicht immer unbedingt so erfolgreich war.

      Vielen Dank und liebe Grüße
      ~ Sparkz
      So don't turn away now...
      I am turning in revolution.
      These are the scars that silence carved
      on me.
      Vorhin überwunden, doch mal ne Anfrage via Mail an einen nett aussehenden und klingenden Therapeuten aus dem Umkreis zu senden. Ich habe etwas Angst, dass er nicht antwortet oder mir rät, mich doch noch mit meinen Eltern auseinanderzusetzen, da ich hierzu keine detallierteren Hintergründe geschildert habe. Oder dass er mich für kindisch, idiotisch, aufmerksamkeitssüchtig oder sowas hält. Ich weiß nicht, ich bin wiegesagt schlecht im Formulieren.
      Hoffentlich antwortet er mir die nächsten Tage und ist damit einverstanden, wenn ich eine Therapie etwa ab Juli/August 2015 beginne. Bis dahin dauert es nunmal noch wirklich lange. Wünscht mir Glück :(
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