Wie soll ich mit meinen N*rb*n umgehen?

      Wie soll ich mit meinen N*rb*n umgehen?

      Hallo,

      ich habe mich früher mal ger*tzt. Dummerweise an meinen Unterarmen, weshalb die N*rb*n häufig kaum zu übersehen sind, vor allem weil manche davon ziemlich breit und etwas rötlich sind (keine Ahnung wie ich das beschreiben soll).
      In der Schule ist es mittlerweile raus, also manche wissen es und bei den anderen vermute ich mal, dass sie davon gehört haben oder es sich zusammen reimen können.
      Nun ist es aber so, dass man ja immer mal wieder fremde Leute kennen lernt und wenn man länger mit ihnen spricht, manche von ihnen einen dann irgendwann fragen, was man da so gemacht hat und ich weiß nicht wie ich damit umgehen soll, weil ich mich dafür schäme.
      Was antwortet ihr auf solche Fragen? Ich möchte nicht immer in diese eine Schublade geschoben werden.

      Anfang September werde ich für einige Tage in einem Sommercamp mit so einer Situation konfrontiert sein und bin am Überlegen, ob ich da nur mitm Pulli herumlaufen soll.

      Mfg dasein

      [Edit: Worte und Titel nachgesternt, Pinsel]

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von „Pinsel“ ()

      Hallo dasein,

      also ich persönlich wurde bisher nur sehr selten darauf angesprochen (beide Unterarme v*rn*rbt). Die Frage, was ich da gemacht habe, kam noch nie. Bei "Hast du dich ger*tzt" versuche ich immer ehrlich mit einem "Ja" zu antworten und dann hat sich das Thema eigentlich auch immer erledigt. Allerhöchstens kam mal noch ein "Möchtest du darüber reden? "
      Bei anderen falschen "Mutmaßungen" (bei mir neulich Allergietest) antworte ich meist mit einem "Nein" und geh dann nicht weiter drauf ein - bisher kam auch noch keine weitere Nachfrage. Ansonsten würde ich wohl sagen, dass ich nicht drüber reden möchte.
      Ich denke, viele Menschen machen sich zwar ihre Gedanken darüber (oder aber sind sich sicher, "was das ist") und fragen trotzdem (/gerade deshalb) gar nicht nach.

      Ich persönlich würde nicht dauernd im Pulli rumlaufen, zum einen wäre mir das viel zu warm und zum anderen kommen da evtl früher oder später auch Nachfragen zum Grund. Ist doch irgendwie auffällig, wenn jemand im Sommer nur langärmlig rumläuft.

      Lass dir das Camp nicht durch blöde Fragen oder Schwitzen vermiesen!
      Ich an deiner Stelle würde ehrlich sein und aber auch klar sagen, dass ich nicht darüber reden möchte.
      Und so wie sich dein Post liest, gehört SVV beo dir der Vergangenheit an (pardon, wenn ichs falsch verstanden habe!), dann könntest du auch das dazu sagen.

      So blöd sich das anhört, versuch deine N*rb*n zu akzeptieren, sie sind ein Teil von dir... Dir wird einiges leichter fallen, wenn du dich nicht dafür schämst.

      Alles Gute,
      Nightquest
      Sometimes the people around you
      won’t understand your journey.
      They don’t need to, it’s not for them.
      (Joubert Botha)
      Ja, es gehört eigentlich der Vergangenheit an. Ich denke zwar noch ab und zu darüber nach, hab es aber im Griff.

      Schämen war das falsche Wort. Es ist einfach unangenehm. Ich werde halt immer wieder gefragt, was ich da gemacht habe oder ob ich ritze usw. und das ist einfach unangenehm. Das mit dem "darüber reden" hat man mich nur gefragt als ich es noch gemacht habe.

      Das ist leider auffällig. Hm... Andererseits will ich das nicht gefragt werden. Ich wurde da schon paar Mal in diese eine Schublade geschoben...
      Ich habe auch einige Zeit lang sämtliche N*rb*n krampfhaft versteckt, bin bei der größten Sommerhitze nur in langärmligen Oberteilen herumgelaufen und zur letzten Not wenigstens in Stulpen. Nur wird man im Sommer eher darauf angesprochen warum man sich so verpackt, als wenn man die N*rb*n einfach zeigt - so ist zumindest meine Erfahrung. Bei mir war es so, dass man nur die N*rb*n am Unterarm stark sah, sodass ich [ es versteckte] . Die Ausrede[...] zog immer gut, aber auch das war irgendwie dumm. Denn wenn mich jemand mag, soll er mich bitte auch so mögen wie ich bin. Vorallem hat es unter der engen Bandage gejuckt wie verrückt, sodass sich die N*rb*n teils auch entzündet haben. Dann war ich eine Woche in Berlin und hab die Gelegenheit genutzt, offen herumzulaufen, da mich dort ohnehin niemand kannte. Danach fiel es mir sehr viel leichter, auch in meiner gewohnten Umgebung die N*rb*n zu zeigen. Vielleicht wäre dieses Sommercamp ja gerade eine passende Möglichkeit, den Schritt zu tun? Wenn viele Leute darauf sehr unpassend reagieren wäre vielleicht dein Urlaub versaut, das stimmt schon, aber es kann ja auch gutgehen, oder? Stell dir mal vor, du zeigst die N*rb*n und lernst Leute kennen ohne darauf angesprochen zu werden. Dann hast du erste Freunde, die dich "offen" kennen. Das würde es vielleicht auch leichter machen, dich sonst überall ehrlich zu zeigen?
      Wenn mich jemand mit "was hast du da gemacht" anspricht, sage ich "ich habe mich geschnitten". Daraufhin kam bisher kein einziges Mal eine weitere Frage, denn viele N*rb*n schließen aus, dass es ausversehen war, sodass die Leute in dem Moment schon wissen, dass es tatsächlich absichtlich war. Die Ehrlichkeit kommt besser, als wenn man sich haarsträubende Ausreden wie "ich züchte Igel" oder "ich arbeite nebenberuftlich im Zoo mit Großkatzen" ausdenkt. Umso schlagfertiger du da bist, desto weniger denken die Leute, es sei dir peinlich. Wenn du an die falschen gerätst, könnten sie diese "Schwäche" irgendwie ausnutzen. Bist du allerdings knallhart ehrlich und schlagfertig, sehen die meisten darin sicher keine Schwachstelle.
      Sicher musst du damit rechnen, dass man schauen wird, vielleicht sogar starren, aber daran gewöhnt man sich schneller als man denkt. Zur Not, wenn jemand ganz auffällig glotzt, schaue (je nach Situation) entweder freundlich lächelnd zurück oder starre ihm genau so ins Gesicht, wie er dir auf die Narben starrt. Fast niemand wird dann weiter glotzen, schließlich ist es ihnen ja peinlich, dass sie dich mit ihren Blicken belästigt haben.

      Im Endeffekt bleibt es deine Entscheidung, aber wenn es erstmal einige wissen, ist es halt raus, und es wird immer leichter. Irgendwann gehört es einfach dazu, als wäre es normal. Sehr viel entspannender, als immer ein Versteckspiel aus allem machen zu müssen.

      [Edit: Worte nachgesternt und Satz editiert, bitte die Löschkriterien beachten / Pinsel]

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „Pinsel“ ()

      Hallo,

      ich selber habe keine allzu offensichtlichen N*rb*n, aber ich denke auch das eine gewisse Offenheit damit gut tut. Damit ist , finde ich nicht gemeint das du jedem Die Warheit sagen musst, sondern offen zu dir selber bist, dir deiner Geschichte bewusst bist und das es ein Teil ist / war für den du nun bessere Wege (-> Skills) gefunden hast. Und dann kann man in dieser inneren Offenheit auch mal sagen, das es dem Gegenüber nix angeht.
      Sonst schau mal hier: Freche Sprüche zum Kontern? Sicher sind manche Sprüche recht absurd, aber vielleicht ist es ja deine Art auch mal einen Spruch zu bringen, dann - finde ich- gehen auch mal absurde Sprüche ;)

      Alles Gute,
      Pinsel
      Meine Freunde wissen davon und meine Stufe weiß es auch bzw. sollte es wissen - ok... manchen traue ich zu, dass sie es nicht wissen, aber das ist jetzt auch egal :D In der Schule laufe ich auch im T-Shirt herum, also im Normalfall.

      Ich habe eben Angst vor unangenehmen Fragen, weil mir das schon paar Mal passiert ist.
      Hallo dasein,
      ich hab so fast die gleiche Situation wie du. Habe auch einige Narben am Unterarm, und die sind leider sehr sichtbar.
      Kurz vor den Ferien wurde ich von einer aus meiner Klasse auf meinen Arm angesprochen, ich hatte ihr gesagt das ich nicht darüber rede und sie hat das verstanden.
      In meiner alten Klasse wurde ich nicht so direkt darauf angesprochen, diese eine Situation war mir ziemlich unangenehm und ich wäre am liebsten gegangen. Wir hatten da in der Sporthalle gesessen, neben mir ein sehr guter Freund und noch zwei Freundinnen von uns. Er hatte dann gefragt was ich da gemacht habe, hatte das aber nicht so bemerkt, das er gefragt hatte. Hatte dann nur mitbekommen, wie die zwei Freundinnen irgendwas zu ihm gesagt hatten. Bin dann nach der Schule zu ihm und hab ihm das erklärt. Jetzt zählt er zu meinem besten Freund und hilft mir sehr damit umzugehen.

      Ich hab gelernt mit meinen Narben umzugehen, is nur manchma noch etwas komisch wenn Leute darauf schaun, das sind dann so Leute die halt extrem drauf starren.

      LG Moglie08