Tochter hat Borderline aber ich auch

      Tochter hat Borderline aber ich auch

      Ihr lieben ,
      ich bin schon lange in diesem Forum aktiv und habe hier gute Tips für meinen Umgang mit meinen Diagnosen Bl , PTBS , Postpartale Depressionen etc...bekommen .
      Doch seit 2 Wochen ist alles anders . Ich habe erfahren das auch meine 15 jährige Tochter die Diagnose Borderline bekommen hat . Sie lebt im Moment bis zum Abschluss meiner stationären Behandlung bei ihrer Oma die sie garnicht versteht . Ich würde ihr so gerne helfen und kann es doch nicht . Dazu quält mich die Frage : "Hat sie es von mir ?" Kann man Borderline auf die Kinder übertragen ? Was soll ich tun ?
      Ich bin kein Knetmännchen,
      nein, ich lasse mich nicht nach deinen Vorstellungen formen und verbiegen...
      Bedenke das bevor du mich kennenlernen willst... :)


      Rauche nicht im Bett ---> Die Asche könnte deine sein !!! :evil:
      Hallo,
      Zu der Diagnose: Wer hat ihr die denn gegeben? Ist sie in Therapie? Wie geht es ihr bei der Oma?
      Weil wenn das gar nicht geht wäre auch betreutes Wohnen eine Option, da könnte deine Tochter fachlich gut betreut werden.

      Habt ihr, wenn du schreibst das du grad in stat. Behandlung bist, mal ein Familiengespäch gehabt?

      Zu der Frage nach der Vererbarkeit: Borderline oder Störungen des Sozialverhaltens und der Emotionen gründen sich aus verschiedenen Punkten, die subjektive Wahrnehmung wie man sich in einer Gruppe wie der Familie fühlt gehört meistens dazu. Wie genau das vererbbar ist, da bin ich als Laie überfragt, vielleicht kannst du diese Fragen ja mal mit in deine nächste Therastunde nehmen um das dort fachlich abzuklären?

      Ich wünsche euch alles Gute!
      Hallo

      ich bin auch (wei alle hier ein Laie) aber meines wissens kann man die Diagnose Borderline erst bekommen wenn man 18 Jahre alt ist. Wenn man unter 18 jahre ist besteht immer noch die Hoffung das sich die "aufälligkeiten" "verwachsen".

      Deshalb kann ich mich meinen Vorredner eigentlih nur anschließen was de Diagnose betrifft.

      ob und in wie weit sowas verrerbarr ist bin ich leider auch überfragt.
      Hallo,

      ich denke die Diskussion ob Borderline vererbbar ist, sollte hier so oder so nicht geführt werden. Zum einen gibt es dazu nichtmal ausreichend Forschung, wenn ich da noch auf dem aktuellen Stand bin und zum anderen fragte nina ja auch nicht danach, ob sie es vererben, sondern "übertragen" kann.

      Und hierzu hat Pinsel ja auch schon etwas wichtiges gesagt: Es gibt viele Faktoren, die zu der Entstehung einer psychischen Störung führen. Welche Ursachen aber bei Deiner Tochter zu Grunde liegen, dass sie psychisch so auffällig ist, das kann letztendlich auch nur eine Therapie klären. Dabei - vielleicht hast Du die Erfahrung ja selbst auch schon gemacht - muss aber nicht immer herauskommen, dass es an XY liegt. Manchmal erhält man auf die Ursachen einer Störung nie eine konkrete eindeutige Antwort. Wichtiger finde ich daher immer, wie man also mit der gegebenen Situation miteinander umgeht.
      Ein Familiengespräch, wenn alle Beteiligten das möchten, kann da sicher eine Möglichkeit sein.

      Ich kann nur aus meiner Erfahrung sprechen, aber bei mir war es definitiv so, dass der psychischen Zustand meiner Mutter eine ganz bedeutende Grundlage für meine eigene psychische Störung ist. Was ich in so einer Situation wichtig finde, ist, dass einerseits das Elternteil seinen Anteil anerkennt und so weit lernt damit umzugehen, dass die Schuldgefühle nicht zugleich Druck beim Kind erzeugen. Und andererseits das Kind seinen Umgang damit findet und der vielleicht sogar so entwickelt wird, dass das Kind zwar merkt, dass das betreffende Elternteil eine Teilursache ist, diesem aber nicht alle Schuld auflastet und vor allem auch vor dem Hintergrund der vom Elternteil durchlittenen Ereignisse zu verzeihen lernt.
      Das ist so ein bisschen, finde ich, die Idealsituation, die man als Ergebnis eines längeren Prozesses anstreben kann. Aber wie viel Einfluss Du konkret darauf hast, das liegt nicht allein bei Dir, sondern eben auch bei Deiner Tochter und in der Art, wie ihr miteinander umgeht. Gegenseitige Vorwürfe und Selbstvorwürfe helfen jedenfalls dabei nicht, auch wenn sie ein Teil des Porzesses darstellen.

      Ähm. Ich hoffe ich habe das jetzt nicht zu abstrakt rübergebracht und konnte irgendwie meinen Punkt klar machen.

      Zu der Borderline-Diagnose nochmal: meistens ist es wirklich so, dass sie erst im Alter zwischen 18-21 definitiv vergeben wird. Weil erst in dem Alter ca. davon ausgegangen wird, dass die Persönlichkeit eines Menschen "ausgereift" ist. Allerdings gibt es inzwischen auch Diagnosen davor, die dann zumeist als Entwicklungsstörung o.ä. bezeichnet werden und eine Tendenz zu einer bestimmten Persönlichkeitstörung darstellen. Das erfolgt meistens deswegen, weil es ja immer gezieltere Therapiemethoden gibt, die dann eben schon frühzeitig angewendet werden und - so die Absicht - damit auch besser und früher behandelt werden, damit sie sich gar nicht erst so stark ausprägen.

      So habe ich das jedenfalls inzwischen schon häufiger gelesen. Also würde ich sagen: brich wegen dieser Diagnose Deiner Tochter nicht in Panik aus, es ist gut wenn ihr geholfen wird und sie sich helfen lässt.
      Danke erstmal für eure lieben und ausführlichen Antworten . Teilweise musste ich sie 2-3x lesen um alles erfassen zu können aber es war einiges hilfreiches dabei . Zu eurer Frage wer die Diagnose gestellt hat bei ihr gibt es eine relativ einfache Antwort ; der Anfangsverdacht kam von der Vertrauenslehrerin in der Schule , die hinzugezogene Schulpsychologin hielt es für "möglich" und daraufhin gab es dann Termine bei einer niedergelassenen Kinder-und Jugendpsychiaterin .
      Diese meinte auch das es eigentlich noch etwas früh wäre für eine solche Diagnose , doch zahlreiche Test's und Gespräche ließen sie wohl letztendlich auch zu der Diagnose Borderline Persönlichkeitsstörung kommen . Sie meinte das meine Tochter von der geistigen Entwicklung und Reife kein Teenager sei sondern eher 3-4 Jahre weiter d.h. 18-19 Jahre .

      Wir haben inzwischen gemeinsam entschieden das sie erstmal nicht gezielt auf Borderline behandelt wird aber durch engmaschige Termine alle 2 Monate wird die Ärztin die Entwicklung im Auge behalten . Im Moment hat sie die "Hausaufgabe" ein Spannungstagebuch zu führen um sich und ihre Gefühle besser kennen-und einschätzen zu lernen .

      Ich habe ihr angeboten das sie jederzeit mit mir das Gespräch suchen kann wenn sie sich danach fühlt , bei der Oma wird das Thema "Psychische Probleme" allgemein grundsätzlich totgeschwiegen . Das passt nicht in die heile Scheinwelt meiner Schwiegermutter . Wir sind im Moment gemeinsam mit dem Jugendamt auf der Suche nach einer betreuten Mädchen - WG . Dort soll sie zur Ruhe kommen und sich selbst finden fernab von jeglichem Druck von aussen .

      Mein Arzt hat mir noch gesagt auf Nachfrage das Borderline in dem Sinne nicht vererbbar ist und ich es nicht einfach "auf die Kinder übertragen könne" -- was aber wohl bewiesen ist , ist das Kinder die bei einem oder zwei psychisch erkrankten Elternteilen aufwachsen , später in der Jugend und im frühen Erwachsenenalter eine größere Neigung haben selbst psychische Auffälligkeiten zu entwickeln - in welcher Form und wann genau ist aber völlig offen und nicht ermittelbar .

      So , das ist bestimmt wieder ein langer Text geworden . Deswegen genug Input für's erste ... Danke für eure Unterstützung
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