Probleme mit dem sich-öffnen...

      Probleme mit dem sich-öffnen...

      Ich denke mal das ich mit diesem Problem nicht alleine bin...

      Nun ich mache seit ca 10 jahren svv und konnte mich zwischenzeitlich auch guten Freunden öffnen.
      Aber seit mindestens einem halben jahr habe ich wieder große Probleme damit.. ich werde oft von zwei sehr guten Freundinen gefragt wie es mir geht aber in mir blockt irgendwas immer ab und ich steh quasi wieder allein da... ich will reden aber es geht einfach nicht... ich vertraue ihnen sehr, sogar mein leben würde ich ihnen anvertrauen...
      Beim schreiben mit ihnen gehts minimal aber selbst da blocke ich ungewollt....
      Mein Freund hat sich vor fast zwei Monaten von mir getrennt und ich kann auch nicht richtig trauern bin ich allein oder wenn keiner auf mich achtet kommts in letzter Zeit leider oft zum s*e*l*s*t*e*l*e*z*n (falls jemand fragen sollte, ja ich geh zur therapie) ....reden könnte mir helfen denke ich, denn schreiben ist nicht gleich reden...
      Kann man das irgendwie wieder "erlernen"?

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „Federchen“ ()

      Hallo Federchen,
      hat sich denn irgendwas bei dir oder deinem Umfeld verändert, dass du so große Probleme damit hast dich zu öffnen?
      Ich selbst kenne das sehr gut von mir, im Grunde kann ich ersthaft nur sehr selten über mein Seelenleben sprechen. Ich kann nur mit sehr viel Humor etwas von mir erzählen, was für mich immer ein ganz schräger Weg ist.
      Außerdem habe ich mit meinen engsten Freunden so viele indirekte Andeutungen. Wenn ich erzähle, dass ich nicht geschlafen habe (was leider tatsächlich oft der Wahrheit entspricht) dann heißt das, dass ich Depressiv bin. Wenn ich sage, dass ich die Ruhe zu Hause nicht haben kann, dann weiß auch jeder sofort bescheid.
      Also ich will sagen, dass ich das Thema Gefühle immer umgehe. Ich mache meine Gefühle entweder lächerlich oder deute nur an, was natürlich nicht einem vernünfigen und erwachsenen Gespräch gleich kommt, aber es hilft mir. Und so geht es für mich auch Schrittweiße, also ich baue auf das Wissen meiner Freunde auf und erzähle immer wieder einen kleinen Teil.
      Du solltest dir Zeit geben und nicht zu viel auf einmal erwarten, manchmal hat man solche Phasen und bei mir zumindest, gehen sie auch wieder weg und ich kann wieder offener werden.
      Wie wäres denn, wenn du mit dem Schreiben anfängst und da erstmal übst?
      Hilft es dir denn, wenn du einfach nur versuchst Zeit mit deinen Freunden zu verbringen? Also du musst ja nicht unbedingt über deine Gefühle usw sprechen und zeigen, du kannst ja auch einfachh nur bei ihnen sein?
      Ich denken, dass das nicht alleine sein auch helfen kann, bei dem Gefühl allein zu sein.
      Manchmal hilft es auch, wenn ich mir vorstelle jemand anderes zu sein und dann so tue als würde ich nicht von mir erzählen

      Ich hoffe ich konnte dir irgendwie helfen, ich wünsche dir ganz viel Kraft.
      Alles Liebe
      Zwingt sie zum Tanzen..
      Danke für deine antwort :)

      Naja mein engster Freundeskreis weiß wie es mir geht, bzw sehen und merken es, da meine maske anscheinend arge risse bekommt...
      Sie wollen für mich da sein, aber...naja.....
      Mehr als meine trennung vor fast 2 monaten ist glaub ich nicht passiert...
      Ich bin gern für freunde und (noch?) nichtfreunde da aber umgekehrt machts mir noch mehr zu schaffen....
      Es etwas ins lächerliche zu ziehen machen wir teilweise auch, aber halt nur zur ablenkung, helfen tuts nicht...
      Hallo Federchen ,
      ich kann dein Problem z.t. sehr gut nachvollziehen . Meine "Leidensgeschichte" zieht sich nun rückblickend schon knapp 20 Jahre durch mein Leben wie ein roter Faden der manchmal verdeckt ist aber dann plötzlich im Zaun hängen bleibt und mit aller Macht wieder "hervorknallt" .
      (soviel kurz zu den Rahmenbedingungen)
      Als ich 14 war habe ich gemerkt das irgendwas bei mir anders ist als bei meinen damaligen "Freunden" . Statt wie sie an Partys ; Boybands und Jungs zu denken , dachte ich immer öfter darüber nach was ich eigentlich noch auf dieser "komischen" Welt soll , das ich vielleicht selbst schuld bin daran weil ich nicht so perfekt bin (dachte ich damals) wie es meine Mutter gern hätte ?! Der Schein nach außen war (und ist es noch heute) meiner Mutter immer das wichtigste doch ich wollte reden , mich öffnen , die Gedanken an [...] Selb*t*er**tz*n* raus lassen , fragen warum ich anders bin --> bin alleine zur Caritas Jugend-und Elternberatung hin , tat gut zu reden ... zu hören das ich nicht wertlos bin , so brachte es jedoch meine Mutter mir rüber nachdem sie ein neues Baby hatte . Man riet mir offen zu sein , in Ruhe mit Freunden darüber reden bei nem Eis was ich fühle .
      Gespräch mit meiner Mutter wollte man da moderiert führen um Zustimmung zu Therapie für mich zu kriegen .
      Ergebnis : Von 8 "Freunden" blieb nur noch 1 Freundin über , die anderen machten sich lustig oder hetzten gar in der Schule gg. mich (Start Mobbing durch Offenheit)
      Meine Mutter täuschte beim Gespräch m.angeblich vollem Verständnis für meine Krankheit und mich , sogar die Therapeuten . Statt Opfer meiner Mutter war ich plötzlich rebellische , eifersüchtige Schwester die keine Ahnung hat und keine Therapie braucht .
      Mich öffnen hatte mir also folgendes gebracht : Von der Aussenseiterin die ihren Frieden aber hatte wurde ich zum Psychofreak der Schule die nur Aufmerksamkeit sucht durch auffälliges verhalten. Zuhause wurde der Druck noch riesiger weil die Scheinwelt fast geplatzt wäre . Meine Mutter lebt bis heute diesen schein .
      Statt reden versuchte ich es mit Fitnesscenter ; div. Essstörungen wobei bis heute Binge-Eating mein Begleiter ist ; etc ... nix half und [ich hatte ein extremes Tief] nach langem Hoch [...] vor 7 Jahren (mir reichten 13 Jahre Hölle ; i.d. Zeit übrigens 6 Jahre verheiratet wovon 5 Jahre Misshandlungen , Psychoterror etc waren und erstaunlicherweise 2 Kinder gut großgezogen-doch plötzlich zeigte ich das auch nicht mehr , öffnen war ja falsch also lächelnd ertragen)
      Baby Nr.3 war da gerade 4 Monate alt und gab mir auf der Intensivstation die Kraft zu hoffen -- 8 Monate !! stationäre Behandlung folgten m. Diagnosen wie BL , PTBS , Anpassungsstörung , Wochenbettdepression/später geändert im Wochenbettpsychose
      Reden mit den Therapeuten ging nicht , Angst blockierte - der Nachtpfleger war meine Rettung als Rauswurf drohte a.d. Klinik wg. angebl. fehlender Mitarbeit --> er schenkte mir ein Tagebuch und sagte : "Schreib was du vor Schmerz nicht aussprechen kannst" -- er nahm das Baby die Nacht und ich schrieb .. Wörter zuerst nur , dann kamen Sätze wirr ohne Sinn -- egal , aufgeschrieben und Kopf wieder freier .. Irgendwann war das Buch voll , eine Rolle Zewa vollgeheult und draußen wurde es wieder hell ;)
      Erst ein Jahr später las ich selbst was ich 7 Stunden wie in Trance in der Nacht schrieb -- es war ein Schock . Therapiegespräche hatte ich seit der Nacht nie mehr i.d. Klinik ; der Arzt las mein Buch und arbeitete nur an Mut und Selbstvertrauen

      Inzwischen sind aus wirren Wortfetzen Gedichte geworden über das was triggert , weh tut oder das was ich bis heute nicht kann - Gefühle aussprechen !!!

      Ich weiss der Text wird Hölle lang sein und das als Antwort auf dein Posting aber was ich dir sagen will damit :
      Wenn der Kopf das reden blockiert dann nimm es hin , Selbstschutz ,
      stattdessen schreib , schreib , schreib -- lies es nicht sondern gib es der Therapeutin . Irgendwann wirst du stabil genug sein die Bücher zu lesen ... Und dann verstehen wovor dich die Blockade vielleicht schützen wollte

      [Sätze entfernt, bitte beachte die Löschkriterien! /Fylgja]

      Ich bin kein Knetmännchen,
      nein, ich lasse mich nicht nach deinen Vorstellungen formen und verbiegen...
      Bedenke das bevor du mich kennenlernen willst... :)


      Rauche nicht im Bett ---> Die Asche könnte deine sein !!! :evil:

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „Fylgja“ ()

      Hey nina...
      auch dir danke für die antwort...auch wenn meine sehr spät kommt.
      schreiben tu ich oft und viel. Seit einem halben jahr (kurz vor meiner Trennung) schreibe ich ab und an an einer Geschichte...quasi meiner Geschichte. In dieser steht bisher viel von meinen Anfängen damals mit den depris und allem. Auch Gedichte (die sich nicht reimen aber müssen sie auch nicht). Auch male ich da ich nun in meinen eigenen 4 Wänden wohne sehr intensiv. Es strengt sehr an, so wie die letzten Nächte und Wochen...
      Mit einer Vertrauten schreibe ich jeden Tag. Weil sie es möchte...sie bot mir sogar schon an das wenn ich wut im bauch oder einfach nur was los werden will oder oder oder...sie auch anrufen oder deswegen extern anschreiben kann und wenn ich will das sie nichts dazu sagt,weder zu mir noch zu anderen...ch schätze sie sehr...manchmal schafft sie es auch mich aus der Reserve zu locken...mit ihr über Dinge zu reden die ich sonst nicht mal in Worte fassen konnte.... sie versucht mit mir an mir zu arbeiten, selbst wenn 180km zwischen uns liegen.... ich hoffe wir haben mwhr Erfolge als rückschläge...

      Danke für die lieben worte..

      Federchen
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