Abhhängigkeit und Abweisung

      Abhhängigkeit und Abweisung

      Hallo,

      ich dachte Jahrelang, der Grund für meine Depressionen (und dem daraus folgenden SVV), wäre die Trennung meiner Eltern gewesen. Sie hatten sich getrennt, als ich 2 Jahre alt war und so hatte ich sie nie als "Mama und Papa" erlebt.

      Darauf war dann auch meine Therapie vor 2 Jahren aufgebaut, nach der es mir auch etwas besser ging.

      Doch vor kurzen ist mir klar geworden, dass eigentlich meine "beste Freundin" daran Schuld war..
      Eine wirklich gute beste Freundin ist sie nicht, wenn man bedenkt, dass sie mich damals einfach gegen jemand anderes ausgetauscht hat.
      Gegen Ende der Therapie kam sie dann wieder zu mir zurück, wodurch ich mich besser fühlte.


      Vor nicht allzu langer Zeit fing das alles nun wieder von vorne an und ich bin wieder in meinem Loch von vor 2 Jahren.

      Ich würde gerne von ihr ablassen, damit mir sowas nicht noch einmal passiert (ist ja auch nicht schön für die andere, allerdings bin ich ziemlich abhängig von ihr (im sinne von Psychische stabilität).

      Hat jemand eine Idee, wie ich vielleicht eine andere Stütze finde und nicht mehr so an sie "gefesselt" bin?
      Oder hat vielleicht jemand schon Erfahrungen mit so etwas ähnlichem gemacht?

      Schonmal danke im Vorraus für Antworten, LG, Nidoqueen
      Hallo Nidoqueen,

      das was du beschreibst, kenne ich von mir. Ich habe auch mein Glück immer von einzelnen Personen abhängig gemacht und brauchte diese, um stabil zu sein. Auch wenn ich heute weiß, dass das falsch ist, so falle ich als immer noch darauf rein und mache mich zu stark von jemand abhängig.

      Allerdings ist es in den letzten Monaten schon besser geworden. Es funktioniert nicht von heute auf morgen. Bei mir war es ein langsamer und schleichender Prozesse. An dessen Anfang stand, dass ich mir sagte, dass es nicht gut ist sein Glück von anderen abhängig zu machen.

      Der nächste Schritt war dann, dass ich Menschen versucht habe als Menschen wahr zu nehmen. Weiterhin habe ich versucht sie alle gleich wertvoll wahr zu nehmen. Nur so habe ich es dann geschafft, dass ich mich von einzelnen Personen, die ich gerade zu vergöttert hatte und von denen ich abhängig war, los sagen konnte und gesunde Beziehungen aufbauen konnte.

      Ich hoffe, dass dir mein Beitrag ein bisschen hilft.

      LG Trokum
      Hallo du,

      ich würde zunächst mal davon Abstand nehmen, deiner Freundin die komplette Schuld an deinen Depressionen zuzuweisen. Zum einen ist das ein ziemlich heftiger Vorwurf. Ihr Verhalten mag sicherlich negative Auswirkungen auf dich gehabt haben, aber in der Regel gibt es nicht den einen Grund/Auslöser für eine Depression, z.B. hat da die Trennung deiner Eltern sicherlich auch mit reingespielt, ich würde das jetzt als Grund nicht total abschreiben. Und zum anderen machst du dich ja in gewisser Weise wieder von ihr abhängig, wenn du dein ganzes Glück und Unglück auf sie zuschreibst. Versteh mich nicht falsch, ich kann nachvollziehen, wie weh es tut und wie (negativ) prägend es ist, wenn man von jemandem enttäuscht wird. Ich finde den Ansatz von Trokum gut, zu sagen, dass du sie als Mensch sehen solltest, wie generell die Personen um dich herum. Und Menschen machen Fehler. Ich neige selbst dazu, Menschen sehr stark zu idealisieren und bin dann wütend, wenn sie sich nicht meinen Vorstellungen entsprechend verhalten. Natürlich ist jeder auch dafür verantwortlich, wie er mit seinen Mitmenschen umgeht, und wenn sie dich einfach fallen gelassen hat, dann war das nicht in Ordnung. Aber man muss auch selbst überlegen, ob man vom Gegenüber nicht zu viel erwartet. Ich weiß ja nicht, was genau vorgefallen ist. Wie sieht es denn im Moment aus? Wenn ich dich recht verstehe, hast du gerade wieder viel mit ihr zu tun? Denkst du, du würdest es hinbekommen, einfach mal auf Abstand zu gehen? Hast du denn schonmal versucht, mit ihr über ihr Verhalten zu reden? Das kann auch helfen, eine Sache abzuschließen.

      Nidoqueen schrieb:

      Hat jemand eine Idee, wie ich vielleicht eine andere Stütze finde und nicht mehr so an sie "gefesselt" bin?
      Da sehe ich dann ehrlich gesagt die Gefahr, dass du dich wieder von jemandem abhängig machst und wieder enttäuscht wirst. Ich meine, ein Stückchen weit ist man immer von seinen Mitmenschen abhängig, aber zu viel ist natürlich nicht gut. Hast du dir mal überlegt (oder das vielleicht in der Therapie herausgefunden) woher diese Abhängigkeit kommt? Das ist jetzt nur eine haltlose Vermutung, aber manchmal macht man sich ja von Leuten abhängig, wenn man selbst sehr unsicher ist. Dann wäre es z.B. sinnvoll, an deinem Selbstbewusstsein zu arbeiten, dir zu zeigen, dass du vieles alleine kannst. Sowas geht z.B. gut über ein neues, eigenes Hobby.
      Vielleicht magst du mal näher beschreiben, was du damit meinst, dass deine psychische Stabilität von ihr abhängt? Tut sie Dinge, die dir nicht gut tun oder geht es dir nur gut, wenn du bei ihr bist, oder...?

      Viele Grüße,
      Fylgja
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