Servus. Die Treulose Tomate mal wieder.
Mir geht es schlecht. Sehr schlecht.
Ich verweigere seit einem dreiviertel Jahr jegliche Medikamente, meine frühere Bereitschaft dem gegenüber ist Abscheu gewichen - wohl auch durch die schlechten Erfahrungen in einer Klinik, die mich zu einem sedierten Zombie gemacht hat. Ja, das waren Benzos, viele Benzos...
...jetzt geht es erstmal "nur" um den Gedanken, wieder Cipralex anzusetzen. Ich stehe in guten Kontakt mit einem Facharzt, der mich letzten Herbst schonmal darauf eingestellt hat. Ich hab's gut vertragen, endlich mal etwas wovon ich nicht noch fetter wurde. Ich wurde gelassener, die Depressionen knüppelten mich nicht mehr so runter. Escitalopram ist ja auch ein toller Wirkstoff. Gegen Depressionen und als netter Nebeneffekt nimmt es einem noch die ganzen phobischen Zustände. Ist ja auch nur ein Serotoninwiederaufnahmehemmer, sage ich mir. Das unterstützt nur die Wirkung von etwas, das schon da ist, sag ich mir. S., stell dich nicht so an. Eine Depression ist eine Art Verletzung in deinem Hirn. Klar, muss die auch anderweitig behandelt werden, aber bei einem Knochenbruch kriegst du ja auch Schmerzmittel, zusätzlich zum Gips, zur Physio etc pp... nur leider läuft nicht immer alles so rational ab wie ich gerne hätte.
Ich will will will keine Pillen nehmen. Schon wenn ich daran denke welche zu schlucken fühle ich mich so als würde jemand anderes mich zwingen. Als würde ich meine Persönlichkeit wieder manipulieren. Ist meine Stimmung nicht eigentlich Ausdruck von etwas, hat sie nicht da zu sein? Sie ist ja nicht grundlos da. Und generell... das muss man doch auch ohne Pillen schaffen können. Die ganzen Pro-Argumente wurden doch eh nur von Pharmareferenten gestreut. Von geldgeilem Abschaum. Ich meine... die Menschheit hat sich in der Evolution behauptet, selbst mit Depressionen. Und ganz ohne Antidepressiva, Neuroleptika und Co... also müssen die doch auch einen tieferen Sinn haben, oder?
Und warum eigentlich? Bin ich so wie ich bin nicht gut genug? Warum soll ich eigentlich Therapie machen, bin ich nicht-therapiert denn weniger wert?
Ich habe die Tage sehr viel mit einer guten Freundin geredet, die selbst Borderlinerin ist. Die war schockiert als sie erfuhr, dass ich keinerlei Medikamente nehme und meinte, es sei dann ja kein Wunder, dass es mir ständig so dreckig ginge...
... ich habe einfach keine Lust mehr. Menschen machen mir Angst,alles macht mir Angst oder überfordert mich. Ich kann keine Nähe mehr ertragen. Wenn ich nen Heulkrampf habe ist das sogar toll, weil dann wenigstens irgenwas da ist. Ansonsten bin ich nur noch Beobachter von allem, was passiert, sitze ganz weit hinten, bilde mir ein dass ich eigentlich Jahre jünger bin, manchmal ganz klein, wenn ich in der Badewanne kauere un Fetus spiele.
"Zwei Seelen wohnen, ach! in meiner Brust."
Eigentlich sind's noch ein paar mehr. Ich kann ja nicht mal sagen was meine "Meinung" ist. Ich kann keinerlei Entscheidungen treffen.
Wie soll ich dann dahinter stehen, Medikamente zu nehmen?
Danke für's Lesen. Und für jeden Gedanken zu diesem Ratatouille. Egal ob niedergeschrieben oder nicht.
Mir geht es schlecht. Sehr schlecht.
Ich verweigere seit einem dreiviertel Jahr jegliche Medikamente, meine frühere Bereitschaft dem gegenüber ist Abscheu gewichen - wohl auch durch die schlechten Erfahrungen in einer Klinik, die mich zu einem sedierten Zombie gemacht hat. Ja, das waren Benzos, viele Benzos...
...jetzt geht es erstmal "nur" um den Gedanken, wieder Cipralex anzusetzen. Ich stehe in guten Kontakt mit einem Facharzt, der mich letzten Herbst schonmal darauf eingestellt hat. Ich hab's gut vertragen, endlich mal etwas wovon ich nicht noch fetter wurde. Ich wurde gelassener, die Depressionen knüppelten mich nicht mehr so runter. Escitalopram ist ja auch ein toller Wirkstoff. Gegen Depressionen und als netter Nebeneffekt nimmt es einem noch die ganzen phobischen Zustände. Ist ja auch nur ein Serotoninwiederaufnahmehemmer, sage ich mir. Das unterstützt nur die Wirkung von etwas, das schon da ist, sag ich mir. S., stell dich nicht so an. Eine Depression ist eine Art Verletzung in deinem Hirn. Klar, muss die auch anderweitig behandelt werden, aber bei einem Knochenbruch kriegst du ja auch Schmerzmittel, zusätzlich zum Gips, zur Physio etc pp... nur leider läuft nicht immer alles so rational ab wie ich gerne hätte.
Ich will will will keine Pillen nehmen. Schon wenn ich daran denke welche zu schlucken fühle ich mich so als würde jemand anderes mich zwingen. Als würde ich meine Persönlichkeit wieder manipulieren. Ist meine Stimmung nicht eigentlich Ausdruck von etwas, hat sie nicht da zu sein? Sie ist ja nicht grundlos da. Und generell... das muss man doch auch ohne Pillen schaffen können. Die ganzen Pro-Argumente wurden doch eh nur von Pharmareferenten gestreut. Von geldgeilem Abschaum. Ich meine... die Menschheit hat sich in der Evolution behauptet, selbst mit Depressionen. Und ganz ohne Antidepressiva, Neuroleptika und Co... also müssen die doch auch einen tieferen Sinn haben, oder?
Und warum eigentlich? Bin ich so wie ich bin nicht gut genug? Warum soll ich eigentlich Therapie machen, bin ich nicht-therapiert denn weniger wert?
Ich habe die Tage sehr viel mit einer guten Freundin geredet, die selbst Borderlinerin ist. Die war schockiert als sie erfuhr, dass ich keinerlei Medikamente nehme und meinte, es sei dann ja kein Wunder, dass es mir ständig so dreckig ginge...
... ich habe einfach keine Lust mehr. Menschen machen mir Angst,alles macht mir Angst oder überfordert mich. Ich kann keine Nähe mehr ertragen. Wenn ich nen Heulkrampf habe ist das sogar toll, weil dann wenigstens irgenwas da ist. Ansonsten bin ich nur noch Beobachter von allem, was passiert, sitze ganz weit hinten, bilde mir ein dass ich eigentlich Jahre jünger bin, manchmal ganz klein, wenn ich in der Badewanne kauere un Fetus spiele.
"Zwei Seelen wohnen, ach! in meiner Brust."
Eigentlich sind's noch ein paar mehr. Ich kann ja nicht mal sagen was meine "Meinung" ist. Ich kann keinerlei Entscheidungen treffen.
Wie soll ich dann dahinter stehen, Medikamente zu nehmen?
Danke für's Lesen. Und für jeden Gedanken zu diesem Ratatouille. Egal ob niedergeschrieben oder nicht.
Der Trick ist atmen,
die Antwort einfach nicht zu fragen
Casper - Auf und Davon
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Casper - Auf und Davon