Eigentlich ist meine Meinung dazu total klar: man sollte versuchen dazu zu stehen.
Mir erschweren die Zeichen des SVV gerade ziemlich das Leben zumal ich gerade eine schlimme Phase habe und mich oft v*rl*tz*.
1) ich habe gerade ein Studium eines Gesundheitsberufes begonnen und have jeden Tag Panik dass mir mal der Ärmel meines cardigan hoch rutscht und jemand meine Arme sieht. Gerade frische Verletzungen... Mit Narben aus der Vergangenheit konnte ich bis jetzt immer ganz gut umgehen.
'das war eine schlimme Phase aber jetz ist alles wieder ok.'
abrr es ist nix ok. Und meine Arme sehen furchtbar aus.

2) ich kann demnächst Nachtdienste in einem Krankenhaus machen. Da wird ja in der Regel kurzärmlig getragen. Was mache ich wenn man das langarmshirt tragen mit dem ich mich sonst immer gerettet habe nicht toleriert? Ich brauche den Job und das Geld.

3) es gibt einen Mann in meinem Leben.
Die Sache ist ziemlich kompliziert. Ich habe Angst davor wenn wir kuscheln oder und auch nur gegenüber sitzen dass mein Ärmel hoch rutscht.
Er weiß dass ich dann bin und zwei mal im Krankenhaus war. Hat mich dort sogar besucht.
ich habe Angst wenn er die beweise dafür sieht wie ich in den letzten Jahren und vor allem Wochen mit mir umgegangen bin.
Wenn er sieht was es bedeutet.
ich fürchte dass er mich abstoßend findet und mich nicht mehr anrühren mag. Denn diese körperliche Seite wird langfristig die einzige sein die und bleibt (kompliziert Sache, er ist in festen Händen und ich schwanke zwischen "Leck mich am Arsch" und "ich bin so furchtbar alleine, da ist mir fast jede Art von Zuwendung recht."

Hilfe! So viele Baustellen!
Wenn ich doch nur endlich die Finger davon lassen könnte. Ein Stopp wäre ja schon mal ein riesige Fortschritt.

Da ich ja aus dem medizinischen Bereich komme, weiß ich, dass Wunderversorgung wichtig ist und ich denke, das habe ich gut im Griff. Ich denke auch, ich werde einfach schauen wie es letztendlich wird und dann versuchen in der Situation zu reagieren. Ich will den Job nur nicht gleich wieder verlieren.

Das mit dem Mann... ich weiß nicht. Er spielt mit Sicherheit auch eine Rolle dass es mir gerade so schlecht geht, aber ich bin vor kurzem umgezogen, habe ein Studium begonnen (obwohl ich eigentlich etwas anderes studieren wollte, was aber auf Grund der Krankheit fast unmöglich erscheint), meine Mutter ist sehr krank und seit fast einem halben Jahr im Krankenhaus, ich muss meinen über alles geliebten Hund abgeben,...
Es ist eine komplizierte Geschichte. Wir kennen uns über zwei Jahre aber im letzten halben Jahr ist der Kontakt viel intensiver geworden. Wie gesagt, er hat mich besucht als ich in der Klinik war und auch sonst sehen wir uns regelmäßig oder telefonieren miteinander.
Es ist dann so schön und wenn er mich ansieht hab ich für ein paar Minuten das Gefühl jemandem etwas zu bedeuten.
Ich weiß von seiner Freundin. Wir haben trotzdem einmal miteinander geschlafen und danach hatte ich so schlimme Schuldgefühle, dass es fast übel ausgegangen wäre... So bin ich eigentlich überhaupt nicht. Ich schlafe nicht mit Männern die vergeben sind, ich lasse mich nicht davon einlullen. Aber ich war so alleine und verzweifelt und er war eben da, hat mich gehalten... Den Rest habe ich für den Moment einfach ausgeblendet, dafür hat er mich dann umso härter getroffen als ich wieder bei Sinnen war.

Ich MUSS daraus kommen, weil es eine Beziehung ist, die mir definitiv nicht gut tut.. Aber ich weiß nicht wie. Von der Vernunftebene ist die Sache klar, aber dann gibt es immer wieder diese Momente in denen ich so einsam bin, dass ich für ein liebes Wort von ihm fast alles tun würde. So armselig und erbärmlich das auch ist.

Ich mache auch eine Therapie, aber die geht nur sehr schleppend voran. Mein Therapeut weiß auch sehr oft nicht weiter, ähnlich die Leute in der Klinik. Die sagen nur immer wieder, dass das Empfinden wie ich es habe nun einmal zu der Borderline-Erkrankung gehört und dass ich irgendwie (mit Hilfe von Skills und Achtsamkeit und anderen Strategien) damit leben lernen muss. Aber das erscheint manchmal einfach unmöglich. Und ohne denen ihre Kompetenzen absprechen zu wollen, aber wenn man nicht selber mal in diesen Strudel aus Gefühlen gerissen wurde, weiß man nicht wie schwierig es ist, sich daraus zu befreien.

Und jeder Schn*tt, jede neue Br*ndw*nd* oder was mir sonst noch so einfällt, zeigt immer wieder aufs Neue mein Scheitern und mein Versagen.